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Extraliga (Tschechien)

höchste tschechische Eishockeyspielklasse
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Die Extraliga (offiziell Tipsport Extraliga ledního hokeje) ist die höchste Spielklasse im tschechischen Eishockey.

Tipsport Extraliga ledního hokeje
Aktuelle Saison 2018/19
Sportart Eishockey
Verband Český svaz ledního hokeje
Ligagründung 1993/94
Mannschaften 14
Land/Länder Tschechien Tschechien
Titelträger HC Kometa Brno (1)
Rekordmeister VHK Vsetín (6)
Website www.hokej.cz

Geschichte

Die Extraliga wurde nach dem Zerfall der Tschechoslowakei zur Saison 1993/94 eingeführt. Betrieben wurde die Liga von 2000 bis 2012 durch die Vereinigung professioneller Vereine (tschechisch Asociace profesionálních klubů ledního hokeje, APK LH).[1]

Seit ihrer Gründung trug die Liga in ihrem Namen meist den Titel eines Sponsors, so hieß sie von 1997 bis 2000 Staropramen Extraliga, von 2000 bis 2003 Český Telecom Extraliga, von 2003 bis 2006 Tipsport Extraliga und zwischen 2006 und 2010 O2 Extraliga. 2010 übernahm wieder Tipsport das Namens-Sponsoring der Liga.

Teilnehmer und Meisterschaften

Datei:Extraliga logo.jpg
Logo der O2 Extraliga

Zunächst nahmen nur zwölf Mannschaften teil, seit 1995 sind es vierzehn. In der Gründungssaison gewann überraschend der HC Olomouc, es war der erste und bis dato einzige Meistertitel dieses Vereins. Ab 1994 dominierte der HC Vsetín die Liga. Von 1995 bis 1999 holte er alle fünf Meisterschaften. 2000 wurde Vsetín Zweiter hinter Sparta Prag, 2001 sicherte sich Vsetín seinen sechsten und vorerst letzten Meistertitel. In den folgenden Jahren wurde der Kampf um die Meisterschaft wesentlich ausgeglichener, nacheinander sicherten sich Sparta Prag (2002), Slavia Prag (2003), HC Hamé Zlín (2004), HC Moeller Pardubice (2005) sowie wiederum Sparta Prag (2006 und 2007) den Titel des tschechischen Eishockeymeisters. Spartas Lokalrivale HC Slavia Prag sicherte sich 2008 den Titel mit einem 4:3-Sieg in der Finalserie gegen den HC Energie Karlovy Vary, während ein Jahr später die Mannschaft aus Karlsbad mit 4:2 über Slavia triumphierte und erstmals tschechischer Meister wurde.

Auf- und Abstiegsregelungen

Auch die tschechische Extraliga steht mit dem Kartellrecht auf Kriegsfuß. Dies zumindest, seit man 2006 eine Modusänderung beschlossen hat. Die Auf-/Abstiegsspiele wurden nach neun Jahren in diesem Format abgeschafft. Die Liga sollte geschlossen werden, wobei man dem Meister der zweithöchsten Liga gegen eine Gebühr von 900.000 Euro den Aufstieg erlauben würde. Die tschechische Wettbewerbskommission verurteilte den Modus als Kartell und sprach dem späteren Meister der zweithöchsten Liga das Aufstiegsrecht ohne eine derartige Zahlung zu. Weil die Auf-/Abstiegsspiele im Modus der Extraliga fehlten, musste der spätere Meister der zweithöchsten Spielklasse, Ústí nad Labem, als 15. Mannschaft aufgenommen werden. Der Widerstand gegen diesen Aufsteiger war nach dem Richterentscheid gering, stattdessen wurde der finanziell seit Jahren angeschlagene Klub Vsetín, der mit 29 Punkten Rückstand Tabellenletzter geworden war, ausgeschlossen. Weil einige Lizenzbedingungen zu spät erfüllt wurden, wurde Vsetín per Abstimmung aus der Extraliga geworfen.[2] Der Klub wurde daraufhin weder im Spielplan der höchsten, noch der zweithöchsten Liga geführt. Vsetín ging vor ein Verbandsgericht, dessen Entscheid jedoch dem Ligaverband recht gab.[3][4] Daher wurde der HC Slovan Ústečtí Lvi ohne Relegation und Aufnahmegebühr in die Extraliga aufgenommen.

Während der Saison 2011/12 gab es erneut Versuche der APK, aufgrund der schwierigen ökonomischen Lage der Vereine aus der Extraliga eine geschlossene Liga ohne Auf- und Abstieg zu machen. Zudem sollte ein Salary Cap eingeführt werden.[5] Im Dezember 2011 kündigte der APK den Vertrag über die Durchführung der Extraliga mit dem tschechischen Verband, um dadurch eine bessere Ausgangslage in den Verhandlungen um einen neuen Vertrag und die gewünschte Schließung der Liga zu erreichen.[6] Daher lief der Vertrag zwischen Verband und APK im Mai 2012 aus, so dass seither der tschechische Verband allein die Extraliga betreibt und reguliert. Infolgedessen wurde eine neue Relegationsrunde ab der Saison 2012/13 eingeführt, die die zwei Verlierer der Extraliga-Playouts und die zwei Playoff-Finalisten der 1. Liga umfasst. Damit gibt es ab 2013 maximal zwei Auf- und Absteiger zwischen erster und zweiter Spielklasse.[7]

Modus

 
Der Präsidentenpokal für den Gewinner der Hauptrunde

14 Profimannschaften spielen um die tschechische Meisterschaft. In 52 Spielen spielen alle Teams jeweils viermal gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 26 Heim- und 26 Auswärtsspiele. Die Mannschaften auf den Plätzen 1. bis 8. qualifizierten sich bis 2006 direkt für die Play-offs, die im Best-Of-Seven-Modus ausgetragen wurden. Der Tabellenletzte der Hauptrunde spielte bis 2006 in der Relegation im Best-Of-Seven-Modus gegen den Tabellenersten der 1. Liga um den Verbleib in der Extraliga.

2006 wurde in der Extraliga das Dreipunktesystem eingeführt, d. h. der Sieger nach regulärer Spielzeit erhält drei Punkte, der Verlierer keine Punkte. Bei einem Unentschieden erhalten beide Parteien je einen Punkt, ein Zusatzpunkt wird in der Verlängerung oder Penaltyschießen vergeben. Zwischen 2006 und 2008 wurde in den Spielerstatistiken der Extraliga nur ein Vorlagengeber aufgeführt, nicht wie international üblich zwei Vorbereiter, um den Wert des Torerfolges und des entscheidenden Passes in den Statistiken zu betonen.

Seit der Saison 2006/07 qualifizieren sich die Mannschaften auf den Plätzen 1. bis 6. direkt für die Play-offs, die Mannschaften auf den Plätzen 7. bis 10. spielen die beiden weiteren Plätze in Pre-Play-offs aus (Best-of-Three). In der Saison 2006/07 war keine Relegationsrunde im Spielmodus vorgesehen, stattdessen sollten neue Mannschaften per Lizenzkauf aufsteigen. Diese Regelung wurde durch ein Sportgericht gekippt, so dass ab 2007 Play-outs der Mannschaften auf den Plätzen 11. bis 14. mit anschließender Liga-Relegation (14. Platz gegen Meister der 1. Liga) eingeführt wurden.

Ab der Saison 2012/13 wurde eine erweiterte Relegationsrunde eingeführt, die die zwei Verlierer der Extraliga-Playouts und die zwei Playoff-Finalisten der 1. Liga umfasst. Damit gibt es ab 2013 maximal zwei Auf- und Absteiger zwischen erster und zweiter Spielklasse.[7]

Vereine und ihre Zugehörigkeit zur Extraliga

Bis zur Saison 2006/07 tauschten sich 22 Mannschaften in der Extraliga aus. Zum besseren Verständnis sind die häufig wechselnden Sponsorennamen in den Klubbezeichnungen ausgelassen. Seit der Premierensaison 1993/94 ständig dabei sind Litvínov, Pardubice, Plzeň, Sparta Prag, Vítkovice und Zlín.

Ewige Tabelle der Extraliga

Stand nach der Saison 2018/19[8]; Stand 2008[9]

  Team Teilnahmen Sp S S n. V. S n. PS U N n. PS N n. V. N T GT Punkte
1.   HC Sparta Prag 26 1324 637 55 41 87 43 53 408 4289 3381 2106
2.   HC Zlín 26 1324 569 48 58 91 36 55 467 3834 3647 1949
3.   HC Škoda Plzeň 26 1324 560 48 47 110 41 47 471 3869 3630 1908
4. HC Vítkovice Steel 26 1324 545 47 44 111 33 47 497 3778 3571 1869
5.   HC Pardubice 26 1324 559 31 26 84 44 62 518 3861 3718 1844
6. HC Oceláři Třinec 24 1236 544 50 36 64 57 35 450 3804 3509 1841
7.   HC Verva Litvínov 26 1324 492 45 58 101 33 47 548 3662 3821 1724
8.  HC Slavia Prag 21 1072 439 50 36 89 31 28 399 3112 2934 1527
9. Bílí Tygři Liberec 17 884 387 53 38 20 39 46 301 2502 2287 1448
10.   HC Energie Karlovy Vary 21 1092 337 39 34 64 50 53 515 2732 3240 1287
11.   HC České Budějovice 19 960 391 29 26 98 22 31 363 2732 2590 1283
12. HC Kladno 20 1012 329 38 27 89 28 31 470 2683 3148 1139
13.   VHK Vsetín 13 656 286 19 2 84 1 11 253 1868 1726 823
14.   HC Kometa Brno 11 560 219 23 29 5 33 23 228 1505 1557 814
15. HC Znojemští Orli 10 520 200 29 11 43 11 23 203 1376 1410 744
16.   BK Mladá Boleslav 9 468 159 14 27 29 24 215 1195 1321 590
17. HK Hradec Králové 7 356 158 21 14 11 21 16 115 989 893 579
18.   HC Olomouc 9 440 158 18 16 36 17 19 176 1102 1192 545
19. Piráti Chomutov 6 312 82 20 17 20 20 153 745 996 360
20.   HC Dukla Jihlava 8 388 99 6 2 54 2 10 215 924 1299 294
21. HC Havířov 4 208 51 8 18 7 124 513 781 180
22.   HC Slezan Opava 3 156 32 23 101 323 572 87
23. HC Slovan Ústí nad Labem 1 52 6 3 4 2 6 31 107 196 40
24. KLH Vajgar Jindřichův Hradec 1 44 9 1 6 1 27 107 193 26

Zuschauer

Der Zuschauerschnitt lag in der Saison 2004/05 bei 4.999 Zuschauern pro Spiel in der Vorrunde und bei 7.743 in den Play-offs.

Saison Gesamt Anzahl Spiele Durchschnitt
1993/94 1.226.223 301 4073[Z 1]
1994/95 1.123.598 304 3696[Z 1]
1995/96 1.338.434 328 4081[Z 1]
1996/97 1.700.008 364 4670
1997/98 1.820.782 364 5002
1998/99 1.767.502 364 4856
1999/00 1.732.164 364 4759
2000/01 1.594.059 364 4379
2001/02 1.449.142 364 3981
2002/03 1.592.872 362 4400
2003/04 1.532.020 364 4209
2004/05 1.819.605 364 4999
2005/06 1.576.933 364 4332
2006/07 1.599.483 364 4394
2007/08 1.741.484 364 4784
2008/09 1.784.338 364 4902
2009/10 1.907.449 364 5240
2010/11 1.796.672 364 4936
2011/12 1.756.101 364 4824
2012/13 1.881.508 364 5169
2013/14 1.801.071 364 4948
2014/15 1.861.115 364 5113
2015/16 1.967.712 364 5406
2016/17 1.884.960 364 5178
2017/18 1.985.460 364 5455
2018/19 1.965.881 364 5401
  1. a b c Werte inklusive der Play-offs.

Rekordspieler

Stand: August 2017; Aktive Spieler der Saison 2016/17 in Fettschrift

Nr. Spieler Vereine Partien
1. Petr Kadlec Plzeň, Slavia 1215
2. František Ptáček Sparta, Karlovy Vary, České Budějovic, Kometa Brno 1209
3. Petr Leška Plzeň, Sparta, Zlín 1156
4. Jan Peterek Vítkovice, Trenčín, Třinec, Havířov 1139
5. Jiří Burger Vítkovice, Kladno, Vsetín 1129
6. Ondřej Veselý Zlín, Brno, České Budějovice 1105
7. Ondřej Kratěna Plzeň, Sparta Prag, Vsetín 1074
8. Marek Melenovský Jihlava, Havířov, Vítkovice, Znojmo, Třinec, Karlovy Vary, Zlín 1043
9. Jiří Hanzlík Plzeň, Liberec, Ústí nad Labem, Karlovy Vary 1036
10. Josef Řezníček Plzeň, Jihlava, Olomouc, Sparta, Karlovy Vary 1035

Einzelnachweise

  1. Lev from Slovakia to Prague - Tension with Extraliga clubs. In: iihf.com. 30. März 2012, abgerufen am 28. August 2017 (englisch).
  2. The Prague Post Online: Sports: HC Vsetín's future in arbitration panel's hands. In: The Prague Post. 4. Juli 2007, archiviert vom Original am 1. Dezember 2008; abgerufen am 28. August 2017 (englisch).
  3. http://www.hockeyfans.ch/background/070813.htm
  4. radio.cz, Tschechische O2-Extraliga startet...
  5. Czech Extraliga Managers Want to Close the League. eurohockey.com, abgerufen am 14. Dezember 2012.
  6. Is the Czech Extraliga going through a crisis? eurohockey.com, abgerufen am 14. Dezember 2012.
  7. a b Change in Czech Extraliga playing format. eurohockey.com, abgerufen am 14. Dezember 2012.
  8. The Highest Competition in Czech Republic and Czechoslovakia. In: hokej.sfrp.cz. Abgerufen am 20. September 2019 (englisch).
  9. Archivierte Kopie (Memento vom 29. Februar 2008 im Internet Archive)
Commons: Extraliga (Tschechien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien