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Friedrich Fehér

österreichischer Schauspieler und Filmregisseur (1889-1950)
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Friedrich Fehér (* 16. März 1889 als Friedrich Weiß-Fehér in Wien; † 30. September 1950 in Stuttgart) war ein österreichischer Schauspieler und Filmregisseur.

Er begann seine Karriere 1907 am Berliner Lessing-Theater und trat anschließend an Bühnen in Hamburg, Wien und Prag auf. 1924/1925 war er vorübergehend Direktor der Renaissancebühne in Wien. Seine ersten Auftritte in Stummfilmen absolvierte er 1911 in Berlin. Er trat vorerst hauptsächlich in Literaturverfilmungen auf, die er ab 1913 auch selbst inszenierte. Erste Erfolge hatte er als Hauptdarsteller in Theodor Körner (1912), als Franz Moor in Die Räuber (1913) und als Odoardo in Emilia Galotti (1913).

1916 kehrte Fehér für zwei Jahre nach Wien zurück, ehe er 1919 wieder in deutschen Produktionen mitwirkte und als einer der Hauptdarsteller in Robert Wienes Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) endgültig seinen Durchbruch schaffte. In diesem expressionistischen Meisterwerk spielte er die bekannte Rolle des Francis, eines jungen Insassen einer Irrenanstalt.

Ab 1921 arbeitete Fehér in Österreich für die Vita-Film, dem Nachfolgeunternehmen des Pioniers des anspruchsvollen österreichischen Films, der Wiener Kunstfilm. Er war für die künstlerische Leitung verantwortlich und führte bei einigen Filmen Regie. Er verfilmte unter anderem Hoffmanns Erzählungen (1923) und wirkte als Nebendarsteller in Robert WienesDer Rosenkavalier“ (1926) von der Pan-Film mit. 1923 übernahm er zudem die Leitung des ersten Wiener Uraufführungskinos, der Kammerlichtspiele Schwarzenberg. 1926 zog er wieder zurück nach Berlin, wo er Historienstücke, Kriminalkomödien und Gerichtsfilme – häufig mit seiner Frau, dem Wiener Stummfilmstar Magda Sonja – inszenierte. Zu seinen bekanntesten Filmen aus dieser Zeit zählen Mata Hari (1927) und Maria Stuart (1927). 1933 verließ er Berlin erneut – dieses Mal jedoch erzwungenermaßen, da er als Jude nicht mehr in deutschen Filmen mitwirkten durfte. Er emigrierte vorerst in die Tschechoslowakei und anschließend nach Großbritannien. In London konnte er auch mit anderen Emigranten zusammenarbeiten, etwa mit Robert Wiene, der als Produzent für seine expressionistisch inspirierte Inszenierung des skurrilen und surrealistischen Singspiels Räubersymphonie auftrat. Sein Sohn Hans Feher erhielt darin die Hauptrolle.

1937 emigrierte er weiter in die Vereinigten Staaten, wo er nur noch einige Kurzfilme inszenieren konnte und letztmals 1943 in Jive Junction in einer kleinen Filmrolle zu sehen war. Seit 1939 arbeitete Fehér vorwiegend als Orchesterleiter und verdiente sich ein Zubrot als Geschäftsführer eines Supermarktes. 1950, kurz vor seinem Tode, kehrte er zurück nach Deutschland, nach Stuttgart.

Filmografie (Auswahl)

An folgenden Filmen wirkte Friedrich Fehér als Schauspieler mit. Bei vielen davon führte er auch Regie, bei einigen arbeitete er am Drehbuch mit - siehe Angaben in der Klammer.

  • Opfer der Schande (D 1911)
  • Theodor Körner (D 1912)
  • Das Kloster von Sendomir (D 1912)
  • Emilia Galotti (D 1913; Regie)
  • Das Blutgeld (D 1913; Regie)
  • Kaballe und Liebe (D 1913; Regie)
  • Stürme (D 1913)
  • Die Räuber (D 1913; Regie)
  • Alexandra (D 1914)
  • Der Schuß im Traum (D 1915)
  • Du sollst nicht richten (D 1916)
  • Die Räuberbraut (D 1916
  • Lebenswogen (Ö 1916)
  • Das neue Leben (Ö 1917)
  • Bergblume
  • Der unsichtbare Gast (D 1919; Regie)
  • Das Cabinet des Dr. Caligari (D 1919)
  • Die drei Tänze der Mary Wilford (D 1920)
  • Die rote Hexe (D 1920; Regie)
  • Die Tänzerin Marion (D 1920; Regie)
  • Marionetten des Teufels (D 1920)
  • Carrière (D 1921; Co-Regie)
  • Das Haus des Dr. Gaudeamus (Ö 1921; Regie, Co-Drehbuch)
  • Die Geburt des Antichrist (Ö 1922; Regie)
  • Die Memoiren eines Mönchs (Ö 1922; Regie, Co-Drehbuch, Co-Produzent)
  • Hoffmanns Erzählungen (Ö 1923)
  • Die Kurtisane von Venedig (Ö/USA 1924; Regie)
  • Das verbotene Land (Ö 1924; Regie)
  • Ssanin (Ö 1924; Co-Regie, Drehbuch)
  • Der Rosenkavalier (Ö 1926)
  • Das graue Haus (D 1926; Regie)
  • Verbotene Liebe (D 1926; Regie)
  • Mata Hari (D 1927; Regie)
  • Die Geliebte des Gouverneurs (D 1927; Regie, Co-Drehbuch)
  • Maria Stuart (D 1927; Regie, Co-Drehbuch)
  • Sensations-Prozess (D 1928; Regie)
  • Hotelgeheimnisse (D 1928; Regie)

Tonfilme:

  • Ihr Junge / ČSR-Version: Kdyz struny lkaji (D/Ö/ČSR 1931; Regie, Co-Produzent)
  • Gehetzte Menschen / ČSR-Version: Stvani lidé (D 1932; Regie, Co-Drehbuch; in tschechischer Version nur Schauspieler und Co-Regie)
  • Räubersymphonie / The Robber Symphony (GB 1935; Regie, Co-Drehbuch)
  • Ave Maria (USA 1938; Regie)
  • William Tell (USA 1939; Regie)
  • Jive Junction (USA 1943)