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Konispol

Kleinstadt in Albanien
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Konispol (albanisch auch Konispoli) ist eine zum südalbanischen Kreis Saranda gehörige Kleinstadt. Sie liegt hoch über der Küstenebene an einem Berghang auf knapp 400 m Höhe. Die weithin sichtbare Ortschaft ist der südlichste Ort in Albanien; unmittelbar hinter der Stadt verläuft die Grenze zu Griechenland. Nach Norden sind es bis zur Lagune von Butrint etwa zehn Kilometer. Der griechische Nachbarort Sagiada ist drei Kilometer entfernt. 2005 wurde zwischen den beiden Orten der Grenzübergang Qafa Boti eröffnet. Seither wird auch die Straße nach Butrint ausgebaut.

Konispol
Konispol führt kein Wappen
Konispol (Albanien)
Konispol (Albanien)

Koordinaten: 39° 40′ N, 20° 11′ O

Basisdaten
Qark: Vlora
Höhe: 397 m ü. A.
Einwohner: 3000 (2009)
Postleitzahl: 9705
Politik und Verwaltung (Stand: 2011)
Bürgermeister: Mimoza Arapi (PS)

Konispol hat 3000 Einwohner (2009).[1][Anmerkung 1] Ein Teil von ihnen spricht Griechisch als Muttersprache, die Mehrheit den çamischen Dialekt des Albanischen. Viele Çamen aus Griechenland ließen sich nach der Vertreibung rund zumindest vorübergehend nieder. Die meisten erwerbsfähigen Bürger der Stadt halten sich einen Großteil des Jahres in Griechenland auf, wo sie als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft, im Bauwesen und im Tourismus tätig sind. Im Ort selbst wird nur wenig Landwirtschaft betrieben. Ein Teil der Einwohner lebt vom Grenzhandel.

Konispol hat eine orthodoxe Kirche, eine Moschee sowie eine Grund- und Mittelschule, in der zum Teil auf Griechisch unterrichtet wird. Im Gegensatz zu den Dörfern im Umland mit vielen orthodoxen und griechischen Bewohnern hat Konispol eine muslimische und albanische Mehrheit. In der Stadt gibt es noch einige große Häuser, die im 18. und 19. Jahrhundert im traditionellen Baustil der Region Epirus errichtet wurden. Sie gehörten Beys, die die Region einst beherrschten.

In der Nähe der Ortschaft wurden in den letzten Jahrzehnten bedeutende archäologische Funde aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte gemacht. Besonders bemerkenswert sind die in einer nahe gelegenen Höhle (Shpella e Kërçmoit) entdeckten Artefakte aus dem Paläolithikum.

Politik

Bei den jüngsten Lokalwahlen wurde Mimoza Arapi, die Kandidatin der Koalition Aleanca për të Ardhmen (dt. „Allianz für die Zukunft“) aus Sozialisten und kleineren Parteien, zur Bürgermeisterin gewählt.

Literatur

  • Mehmet Kabo: Arsimimi ne Sarandë, Delvinë e Konispol 1920-1944, Tirana 2004
  • M. Korkuti, Halil Shabani: Germimet Arkeologjike të Vitit 1989. Konispol (Sarandë), in: Iliria 19(1989), S. 260-262
  • Georgia Kretsi: Verfolgung und Gedächtnis in Albanien – Eine Analyse postsozialistischer Erinnerungsstrategien, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-447-05544-4
  • K.M. Petruso et. al.: Radiocarbon and archaeomagnetic dates from Konispol Cave, Albania, in: Antiquity 68(1994), S. 335-339

Anmerkungen

  1. Kretsi (2007) schreibt, dass Konispol etwa 2.000 bis 2.400 Einwohner habe, wobei sie diese Zahl auf den Ort und nicht die Gemeinde beziehen dürfte.

Einzelnachweise

  1. Guida e trashegimnisë kulturore të Qarkut Vlorë. Abgerufen am 1. Januar 2012 (albanisch).