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{{Dieser Artikel|behandelt den Staat. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Oman (Begriffsklärung)]].}}
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Infobox Staat
|NAME-AMTSSPRACHE = {{ar|'''سلطنة عمان'''‎}}
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* BIP/Einw. (nom.)
* BIP/Einw. (KKP)
|HDI = 0,816819 <small> ([[Index der menschlichen Entwicklung#Sehr hohe menschliche Entwicklung|5458.]]) (20212022) </small><ref name="HDI">{{Literatur|Hrsg=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] |Titel=Table: Human Development Index and its components |Sammelwerk=Human Development Report 20212023/20222024|Verlag=United Nations Development Programme |Ort=New York| Datum=20222024|ISBN=978-92-1-001640358870-73|Sprache=en|Seiten=272274 | title="Inhalt gelöscht">hdr2021hdr2023-22pdf_124reporten.pdf#page=284288 |Format=PDF}}</ref>
|WÄHRUNG = [[Omanischer Rial|Rial Omani]] (OMR)
|UNABHÄNGIGKEIT = 1971
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{{Positionskarte~ |Oman |position=3 |lat=23/37// |long=58/35// |region=OM |label='''[[Maskat]]'''}}
{{Positionskarte~ |Oman |position=5 |lat=22/56// |long=57/32// |region=OM |label=<small>[[Nizwa]]</small>}}
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{{Positionskarte~ |Oman |position=9 |lat=23/14// |long=56/30// |region=OM |label=<small>[[Ibri]]</small>}}
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}}
 
'''Oman''' ([{{IPA|oˈmaːn}}] oder ''der Oman'',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/Oman |titel=Oman |werk=Wörterbuch |hrsg=Duden |abruf=2021-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stagn.de/SharedDocs/Downloads/DE/StAGN_Publikationen/140408_STAATENNAMEN_13_ol.pdf |titel=Liste der Staatennamen |hrsg=Ständiger Ausschuss für geographische Namen (StAGN) |seiten=10 |format=PDF |abruf=2021-09-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/dokumentation/sprachen/hilfsmittel-textredaktion/schreibweisungen.html |titel=Weisungen der Bundeskanzlei zur Schreibung und zu Formulierungen in den deutschsprachigen amtlichen Texten des Bundes |titelerg=2., aktualisierte Auflage 2013 (korrigierte Ausgabe 2015) |hrsg=Bundeskanzlei BK |seiten=55 |abruf=2021-09-06}}</ref><ref group="Anm.">''Oman'' kann sowohl neutralen (wie die meisten anderen Staatennamen) als auch maskulinen Geschlechts sein. Die Schreibweise als Maskulinum mit Artikel ist in der Schweiz, nicht jedoch in Deutschland oder Österreich amtlich. Im nichtamtlichen Gebrauch ist sie jedoch im gesamten deutschen Sprachraum anzutreffen.</ref> amtliche Vollform '''Sultanat Oman''', {{arS|سلطنة عمان&lrm;|DMG=salṭanat ʿumān}}) ist ein [[Staat]] in [[Vorderasien]] im Osten der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]]. Die rund fünf Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Fast die Hälfte der Bevölkerung sind Immigranten, vorwiegend aus [[Indien]]. Die OmaniOmaner sind zu 95&nbsp;Prozent muslimischen Glaubens, und zwar überwiegend [[Sunniten]] und [[Ibaditen]]. Das Sultanat ist eine [[Absolutismus|absolute Monarchie]] und besitzt gleichzeitig eine Verfassung. Die vom Sultan ernannten Minister und die zwei nationalen Parlamente haben nur beratende Funktion.
 
Das Land wurde von 1970 bis Januar 2020 vom absolutistischen Herrscher [[Sultan]] [[Qabus ibn Said]] regiert. Qabus ibn Said starb am 10. Januar 2020. Zu seinem Nachfolger wurde sein Cousin, der 65-jährige Kulturminister [[Haitham ibn Tariq]], ernannt.<ref>[https://www.aljazeera.com/news/2020/01/haitham-bin-tariq-named-successor-oman-sultan-qaboos-200111060309444.html Haitham bin Tariq 'named successor' to Oman's Sultan Qaboos], Al Jazeera, 11. Januar 2020</ref>
 
Oman konntehat sich in den letzten Jahrzehnten von einem stark rückständigen zu einem moderat wohlhabenden Staat wandelnentwickelt. Ein Bericht der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] aus dem Jahr 2013 nennt Oman als das Land, welches innerhalb der letzten 40 Jahre seine soziale und wirtschaftliche Lage am meisten verbessern konnte.<ref>{{Internetquelle |url=http://hdr.undp.org/en/mediacentre/news/announcements/title,21573,en.html |titel=Media {{!}} Latest News {{!}} Announcements {{!}} Human Development Reports (HDR) {{!}} United Nations Development Programme (UNDP) |datum=2013-11-09 |abruf=2017-07-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131109205813/http://hdr.undp.org/en/mediacentre/news/announcements/title,21573,en.html |archiv-datum=2013-11-09 |offline= |archiv-bot=2022-12-23 19:54:21 InternetArchiveBot }}</ref>
 
== Geographie ==
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=== Naturraum ===
[[Datei:Oman-Wadi-Shab-26.jpg|mini|hochkant|Wadi Schab, Oman]]
[[Al-Batina]] („niederes Land“), der 250&nbsp;km lange schmale Küstenstreifen am Golf von Oman zwischen [[Maskat]] und [[Suhar (Oman)|Suhar]], ist eine fruchtbare, vielfach bewässerte [[Aufschüttungsebene]], deren Grundwasser von den nur zeitweise wasserführenden, schluchtartigen [[Wadi]]s aus dem Omangebirge gespeist wird. Nach der anderen Seite des 600&nbsp;km langen, parallel zum Golf verlaufenden [[Hadschar-Gebirge]]s enden die Wadis in der abflusslosen Salzpfanne [[Umm as-Samin]]. In diesem Teil des Omangebirges wird im [[Dschabal Schams]] (3017&nbsp;m) die höchste Erhebung des Landes erreicht. Das Gebirge grenzt die Küstenebene von der Wüste ab. Der zentrale, größte Teil Omans wird von der Inneren Wüste (Dschiddat al-Harasis) eingenommen. Von der Hochebene Az Zahirah (500&nbsp;m) fällt das Land nach Südwesten zum Rand der Wüste [[Rub al-Chali]] ab, die Oman mit Saudi-Arabien und dem Jemen teilt. Sie reicht bis zur ebenen Küste am [[Arabisches Meer|Arabischen Meer]] und trennt die südliche Provinz [[Dhofar]] vom Norden des Landes. In Dhofar erhebt sich entlang der Küste der Gebirgszug der [[Karaberge]].
 
=== Klima ===
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Am südwestlichen Rand des Hadschar-Gebirges und noch in vergleichsweise gemäßigtem Klima liegen größere Städte wie [[Bahla]], [[Ibra (Stadt)|Ibra]] und [[Nizwa]]. Im dahinter liegenden Landesinneren bis zu den Grenzen mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten schließen sich die beiden Wüsten Omans an: die [[Rub al-Chali]] (wörtlich „leeres Viertel“) und die [[Rimal Al Wahiba]]. Dort herrscht heißes und trockenes Wüstenklima mit vergleichsweise kühlen Wintern und extrem heißen Sommern. Im Januar erreichen die Tagestemperaturen bis zu 25&nbsp;°C und fallen in der Nacht auf 10 bis 12&nbsp;°C. Die seltenen Regenfälle gehen im Winter meist in Form von kurzen, heftigen Schauern nieder, sind aber langfristig unergiebig. Im Sommer ist es tagsüber sehr heiß mit [[Tagesmittel]]n zwischen 41 und 44&nbsp;°C sowie Spitzenwerten von bis zu 52&nbsp;°C. Trotz einer beträchtlichen Abkühlung fallen die Werte in der Nacht kaum unter 25&nbsp;°C. Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig gering und beträgt im Sommer oft nur 20 %.
 
Die Region [[Dhofar]] um [[Salala]], [[Mirbat]] und [[Taqah]] im Südwesten des Sultanats wird als einziger Teil der arabischen Halbinsel direkt vom Monsun beeinflusst: Es ist ganzjährig warm und feucht, beinahe tropisch. Im Winter regnet es selten und die Temperaturen bewegen sich zwischen 20&nbsp;°C in den Nächten und um 27&nbsp;°C tagsüber. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei mittleren 50 bis 60 % und die Meerestemperatur beträgt knapp 25&nbsp;°C. Der Frühsommer ist mit Tageswerten von 31 bis 33&nbsp;°C die eigentlich heiße Zeit des Jahres, auch die Nächte sind mit knapp 27&nbsp;°C sehr warm. In dieser Zeit erwärmt sich das Meer auf bis zu 29&nbsp;°C und die Luftfeuchtigkeit steigt an. Während einer der selten vorkommenden und durch Winde aus den zentralen Landesteilen hervorgerufenen Hitzewellen wurde in Salala die Höchsttemperatur von 47,2&nbsp;°C gemessen. Ab etwa Mitte Juni beeinflusst der südostasiatische Monsun ([[Charif]]) das Klima. Dessen Ausläufer stauen sich an den Küstenerhebungen Dhofars und regnen sich ab. Von Juli bis September regnet es an bis zu 22&nbsp;Tagen pro Monat, meist als feiner Sprühregen, der von Nebelschwaden und tief hängenden Wolken begleitet wird. Dies führt zu Abkühlung und die Lufttemperatur pendelt sich bei konstanten 25&nbsp;°C ein. Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gibt es fast nicht mehr, die Meerestemperatur bleibt hoch und die Luftfeuchtigkeit erreicht Werte von 80 bis 90 %. Für die arabische Halbinsel einzigartig, ergrünt nach Einsetzen der Monsunregenfälle die Landschaft. OmaniOmaner aus anderen Landesteilen sowie Touristen aus anderen Golfstaaten besuchen zu dieser Zeit die Region, um den für sie unbekannten Regenreichtum und das üppige Grün zu erleben.
 
=== Flora und Fauna ===
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|Datei:turtleOman.JPG|[[Grüne Meeresschildkröte]]<br/>am Strand von [[Ras al-Dschinz]]
}}
In der Inneren Wüste wechseln sich Halbwüsten mit Trockengräsern, [[Albizia|Schirmakazien]], [[Drachenbäume]]n und [[Dornsträucher]]n und vegetationslose Vollwüsten ab.
 
In den Karabergen überwiegen Trockensträucher, darunter der [[Weihrauchbaum]], aus dem [[Weihrauch]] gewonnen wird. Dieses stammt seit der Antike zu einem großen Teil aus Oman. Wo es klimatisch möglich ist, kultivieren die Menschen [[Dattelpalmen]].
 
Die feuchten Gebirgshänge werden von Wäldern und Gesträuch mit [[Akazien]], [[Maulbeerfeige]]n und [[Jasminum|Jasmin]] bedeckt.
In Höhen über 1000&nbsp;m finden sich [[Wacholder]], [[Ölbäume]], [[Nacktfrucht]], [[Zedern]] und [[Euphorbien]], an letzterer findet sich gelegentlich als Besonderheit die als [[Phytoparasitismus|Wurzelparasit]] lebende Pflanze ''[[Hydnora|Hydnora abyssinica]]'' aus der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] der [[Pfefferartige]]n.
 
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Die Weltnaturschutzorganisation [[IUCN]] stuft den Persischen Leoparden in die [[Gefährdungskategorie (Naturschutz)#IUCN|Gefährdungskategorie]] ''vom Aussterben bedroht'' (CR = Critically Endangered) ein. Offiziell gab es 2021 noch etwa 200 frei lebende Exemplare, wobei in Oman, mit rund 50&nbsp;Tieren, die größte Einzelpopulation lebte.<ref>[https://www.independent.co.uk/climate-change/sgi/arabian-leopards-saudi-arabia-alula-b1880487.html ''Born to be wild: A daring vision of the Arabian leopard’s future''] [[The Independent]], abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
 
Der [[Arabischer Tahr|Arabische Tahr]] ist eine scheue Halbziegenart, die ebenfalls im [[Hadschar-Gebirge]] beheimatet ist und in Oman bereits seit 1976 unter Schutz steht. Laut [[IUCN]] ist die Art dennoch stark in ihrem [[Population (Biologie)|Bestand]] gefährdet, sowohl durch [[Wilderei]] als auch durch [[Überweidung]].<ref>[https://www.cambridge.org/core/journals/oryx/article/refining-conservation-strategies-using-distribution-modelling-a-case-study-of-the-endangered-arabian-tahr-arabitragus-jayakari/1B82E393713C659F84099D26422DF237 ''Refining conservation strategies using distribution modelling: a case study of the Endangered Arabian tahr Arabitragus jayakari''] (engl.englisch)] [[Cambridge University Press]], abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
 
Die in freier Natur ausgestorbene [[Arabische Oryx]] wurde in den 1980er Jahren wieder in einem Schutzgebiet angesiedelt. Das [[Wildschutzgebiet der Arabischen Oryx]] wurde von der [[UNESCO]] 1994 als [[UNESCO-Welterbe|Weltnaturerbe]] anerkannt. Im Jahre 2007 wurde dem Gebiet als erstem weltweit das UNESCO-Patent wieder aberkannt. Die Regierung hatte das Gebiet zur [[Erdölförderung]] um 90 Prozent der ursprünglichen Fläche verkleinert, so dass es die Voraussetzungen für ein Schutzgebiet nicht mehr erfüllt.<ref>[http://whc.unesco.org/en/news/362 ''Oman’s Arabian Oryx Sanctuary: first site ever to be deleted from UNESCO’s World Heritage List''], [[UNESCO]]</ref>
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Domestizierte [[Dromedar]]e sind beliebte Haus- und Nutztiere, in Oman gibt es jedoch auch noch immer wild lebende Populationen. Es gibt etwa 85&nbsp;Arten von einheimischen Vögeln, wie z.&nbsp;B. das [[Senegal-Flughuhn]], hinzu kommen [[Zugvogel|Zugvögel]]. Insgesamt wurden über 450&nbsp;verschiedene Vogelarten gesichtet. Es gibt im Küstenbereich von [[Ras al-Dschinz]] ein Schildkrötenreservat, wo jährlich bis zu 100.000 [[Meeresschildkröten]] an Land kommen, um ihre Eier abzulegen.<ref>[https://www.oman.de/landeskunde/natur-oman/fauna-tiere-oman/meeresschildkroeten-oman/ ''Die Meeresschildkröten von Ras al-Djins''] Arabia Felix, abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
 
ImIn Nordenden Gebirgszügen des Landes entspringen im [[Hadschar-Gebirge]]Norden und Süden entspringen zahlreiche Quellen.<ref>{{Literatur |Titel=Aquastat Country profile – Oman. Revised version. |Hrsg=FAO |Auflage=überarbeitete |Ort=Rom |Datum=2021-04 |Sprache=en |> In den Süßwasservorkommen im [[Hadschar-Gebirge]] wurden zahlreiche Arten unscheinbarer kleiner Fische entdeckt, zu denen auch die Oman-Barbe ''[[Garra barreimiae]]'', aus der Gattung ''[[Garra]]'', zählt. Forscher der [[Universität Wien]] entdeckten in den unterirdischen Seen eines Höhlensystems im Hadschar-Gebirge auch Höhlenformen der Barben, die blind und zartrosa sind, wie ihr Verwandter, der [[Somalischer Höhlenfisch|Somalische Höhlenfisch]] (''Garra andruzzii'').<ref>[https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/verborgene-wuestenfisch-arten-aufgedeckt/ ''Überraschende Fisch-Vielfalt im Oman. „Verborgene“ Wüstenfisch-Arten aufgedeckt''] [[Nature]], abgerufen am 20. Februar 2022</ref> Aus Süßwasservorkommen im Norden, als auch im Süden sind zudem mehrere, aber insgesamt nur wenige, [[Weichtiere|Molluskenarten]] beschrieben worden.<ref>{{Literatur |Autor=D. S. Brown, M. D. Gallagher |Titel=Freshwater snails of Oman, South Eastern Arabia |Sammelwerk=Hydrobiologia |Band=127 |Nummer=2 |Datum=1985-08 |ISSN=0018-8158 |DOI=10.1007/BF00004192 |Seiten=125–149 | |Abruf=2023-11-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Eike Neubert |Titel=Annotated checklist of the terrestrial and freshwater molluscs of the Arabian Peninsula with descriptions of new species |Sammelwerk=Fauna of Arabia |Band=17 |Datum=1998-11-30 |Seiten=333-461 | |Format=PDF}}</ref> Aus medizinischer Sicht ist dabei die in wenigen Fällen vorkommende [[Vektor (Biologie)|Vektorfunktion]] für den [[Schistosomiasis]] auslösenden Parasit ''[[Schistosoma mansoni]]'' von Bedeutung.<ref>{{Literatur |Autor=Hélène Moné, Gabriel Mouahid, Mahmoud A. Shaban, Ali A. Al Jabri, Jérôme Boissier, Andreas Ruppel, Mohamed A. Idris |Titel=Ecological and molecular studies on emerging schistosomiasis mansoni in Dhofar Governorate, Sultanate of Oman |Sammelwerk=Tropical Medicine & International Health |Band=8 |Nummer=3 |Datum=2003-03 |ISSN=1360-2276 |DOI=10.1046/j.1365-3156.2003.01024.x |Seiten=269–276 | |Abruf=2023-11-19}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Rodrigue Mintsa Nguema, Juliette Langand, Richard Galinier, Mohamed A. Idris, Mahmoud A. Shaban, Salem Al Yafae, Hélène Moné, Gabriel Mouahid |Titel=Genetic diversity, fixation and differentiation of the freshwater snail Biomphalaria pfeifferi (Gastropoda, Planorbidae) in arid lands |Sammelwerk=Genetica |Band=141 |Nummer=4-6 |Datum=2013-06 |ISSN=0016-6707 |DOI=10.1007/s10709-013-9715-8 |Seiten=171–184 | |Abruf=2023-11-19}}</ref>
 
Vor den Küsten liegen reiche Fischgründe mit [[Stachelmakrelen]], [[Thunfische]]n, [[Sardinen]], in den omanischen Gewässern wurden auch 20 verschiedene [[Wale|Walarten]], sowie [[Delfine]] und [[Haie]] gesichtet.<ref>[https://www.oman.de/landeskunde/natur-oman/fauna-tiere-oman/wale-delfine-oman/ ''Wale und Delfine in Oman''] Arabia Felix, abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
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[[Datei:Oman-demography.svg|mini|hochkant=1.4|Bevölkerungsentwicklung (in Mio. Einwohnern<ref>{{Internetquelle |url=https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |abruf=2017-10-21}}</ref>)]]
[[Datei:Bevölkerungspyramide Oman 2016.png|mini|Bevölkerungspyramide Omans 2016]]
Laut Zensus lag die Einwohnerzahl 2020 bei 4,48&nbsp;Mio.<ref>{{Internetquelle|url=https://data.gov.om/OMPOP2016/population|titel=Population|hrsg=National Center for Statistics and Information - Sultanate of Oman|datum =2022|abruf=2022-05-23 |sprache=en}}</ref>
 
Über 30 % der OmaniOmaner sind jünger als 15&nbsp;Jahre. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 2,7.<ref>{{Internetquelle|url=https://data.gov.om/OMPOP2016/population|titel=Population|hrsg=National Center for Statistics and Information - Sultanate of Oman|datum =2022|abruf=2022-05-23 |sprache=en}}</ref> Die [[Lebenserwartung]] der Einwohner Omans ab der Geburt lag 2020 bei 77,1 Jahren.<ref>{{Internetquelle|url=https://data.gov.om/OMPOP2016/population|titel=Population|hrsg=National Center for Statistics and Information - Sultanate of Oman|datum =2022|abruf=2022-05-23 |sprache=en}}</ref> Aufgrund des niedrigen Median-Alters in Verbindung mit einer hohen Lebenserwartung hatte das Land eine der niedrigsten Sterberaten weltweit.<ref name="cia.gov">{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mu.html |titel=The World Factbook — Central Intelligence Agency |sprache=en |abruf=2020-10-12 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190104011438/https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mu.html |archiv-datum=2019-01-04 |offline=ja |archiv-bot=2022-12-23 19:54:21 InternetArchiveBot }}</ref>
 
{| class="wikitable"
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|+Entwicklung der Lebenserwartung in Oman
! Zeit&shy;raum !! Lebens&shy;erwar&shy;tung<br />in Jahren
| rowspan="8" class="hintergrundfarbe-basis" style="border:0; background:#FFFFFF;"|
! Zeit&shy;raum !! Lebens&shy;erwar&shy;tung<br />in Jahren
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Das Gebiet von Oman war bereits in der [[Steinzeit]] besiedelt. In vorislamischer Zeit gehörte die Provinz Dhofar zum Reich der [[Sabäer]], das durch die Legende vom Besuch der [[Königin von Saba]] bei König Salomo bekannt geworden ist. Oman war um 3000&nbsp;v.&nbsp;Chr. den [[Sumerer]]n in [[Mesopotamien]] bekannt (siehe [[Magan]]).
 
Nach der Übernahme des [[Islam]]s um 630&nbsp;n.&nbsp;Chr. wurde Oman Teil des [[Kalifat]]s der [[Umayyaden]] und [[Abbasiden]]. Vor allem im Hinterland breitete sich um 700 die Sekte der [[Ibaditen]] aus, die im 9.&nbsp;Jahrhundert im Innern des Landes ein unabhängiges [[Imamat]] gründeten. Teile der omanischen Bevölkerung wichen nach Ostafrika aus, wo sie die Vorherrschaft der Araber im westlichen Indischen Ozean begründeten. Die Hafenstadt [[Suhar (Oman)|Suhar]] stieg währenddessen zum bedeutendsten Handelszentrum der islamischen Welt auf und pflegte Kontakte bis in das [[Kaiserreich China]] und nach [[Ostafrika]]. Nach der Zerstörung Suhars durch die [[Buyiden]] (965) wurde das Land mehrmals von persischen Eroberern besetzt, bevor um 1500 die [[Portugal unter dem Hause Avis|Portugiesen]] die Kontrolle über [[Hormus (Insel)|Hormus]] erlangten.
 
Im Kampf gegen die Eindringlinge wurde Oman unter der [[Yaruba-Dynastie]] seitab dem 17.&nbsp;Jahrhundert1624 vereinigt. Nach der Vertreibung der Portugiesen Mitte des 17.&nbsp;Jahrhunderts stieg Oman zur Seemacht im [[Indischer Ozean|Indischen Ozean]] auf und Maskat wurde ein bedeutender Handelsplatz zwischen Arabien und Indien. Um 1730 eroberte [[Saif ibn Sultan&nbsp;II.]] [[Sansibar]] und weite Gebiete der ostafrikanischen Küste, die zur Domäne arabischer Plantagenbesitzer und Sklavenhändler aus dem Sultanat Oman wurden. Maskat wurde ein bedeutender Handelsplatz zwischen Arabien und Indien und entwickelte sich insbesondere im Sklavenhandel zum „Global Player“.<ref>{{Internetquelle |autor=Bodo Bost |url=https://www.die-tagespost.de/leben/aus-aller-welt/einst-global-player-im-weltsklavenhandel-art-242361 |titel=Einst global player im Weltsklavenhandel |datum=2023-09-17 |sprache=de-DE |abruf=2023-09-20}}</ref> Die Insel Sansibar wurde 1840 durch [[Said ibn Sultan]], auch bekannt als Sayyid Said (1806–1856), zur Residenz erklärt. Um 1750 wurde die [[Said-Dynastie]] begründet, die Oman bis heute beherrscht. 1783 kam die heute [[pakistan]]ische Stadt [[Gwadar]] in [[Belutschistan]] als Absatzhafen für Sklaventransporte unter omanische Herrschaft; sie blieb es bis zu ihrem Verkauf an Pakistan im Jahr 1958.
 
Ab 1798 gewann Großbritannien in Oman an Einfluss: Ein zwischen dem Sultan von Maskat und der britischen [[OstindienkompanieOstindien-Kompanie]] geschlossener Vertrag stärkte die Vorherrschaft der Briten in der Golfregion. Dennoch erlebte Oman in der ersten Hälfte des 19.&nbsp;Jh. den Höhepunkt seiner Macht. Entscheidend dafür war, dass nach dem [[Slave Trade Act 1807|Verbot des Sklavenhandels durch das britische Parlament]] das Sultanat zum weltweiten Zentrum des [[Sklavenhandel]]s wurde. Nach dem Verlust [[Sansibar]]s im Jahre 1856 begann der wirtschaftliche Niedergang des Landes, da die Zolleinnahmen aus den afrikanischen Häfen entfielen. Dazu kam, dass Omans Handelsflotte mit den modernen europäischen Dampfschiffen nicht konkurrieren konnte und der durchSklavenhandel dieunter konservativedem PolitikDruck der Sultaneeuropäischen verschärftKolonialmächte zurückgedrängt und schließlich verboten wurde (die Sklaverei selbst blieb in Oman jedoch legal). Obwohl formal stets unabhängig, geriet Oman – unter anderem durch Verträge von 1891 – Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts in faktische Abhängigkeit von Großbritannien. Die britische Vorrangstellung endete schrittweise, insbesondere infolge des 1968 angekündigten Abzuges der britischen Truppen aus dem Raum „östlich von [[Sues]]“.
 
Das 1913 von Bergstämmen im Landesinnern ausgerufene Ibaditen-Imamat wurde 1955 von Truppen des Sultans besetzt, der Imam nach einem Aufstandsversuch 1957 vertrieben. Sultan [[Said ibn Taimur]], der von 1932 bis 1970 herrschte, beließ das Land in seiner Rückständigkeit und außenpolitischen Isolation: Die Sklaverei wurde aufrechterhalten, hohe Binnenzölle erhoben, das Schulsystem auf [[Koranschule]]n beschränkt. Erst mit dem Beginn der Erdölförderung und dem Regierungsantritt von [[Qabus ibn Said]], der seinen Vater 1970 abgesetzt hatte, kam es zu ersten Reformen: Abschaffung der Sklaverei, Aufhebung von Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Verbesserung der Infrastruktur, ermöglicht durch Gewinne aus der Erdölförderung.
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1965 erhoben sich in der Provinz [[Dhofar]] sozialistische Rebellen, die zum Teil vom [[Südjemen]] unterstützt wurden, gegen die ibaditische Regierung. Beigelegt wurden diese immer wieder aufflackernden Auseinandersetzungen erst 1976. Im Zuge der irakischen Besetzung [[Kuwait]]s 1990 verstärkten die USA ihre militärische Präsenz in diesem Teil der Golfregion.
 
ImBei Februarden [[Proteste in Oman 2011|Protesten in Oman 2011]] im Verlauf des [[Arabischer Frühling|Arabischen Frühlings]] kam es in der nordomanischennördlichen Hafenstadt [[Suhar (Oman)|Suhar]], in der Hauptstadt [[Maskat]] und im Süden des Landes zeitweise zu [[Protestegewalttätigen Zusammenstößen. Die Demonstranten in Oman 2011|Protesten]]forderten mehr politische Teilhabe, aber keinen Umsturz der Machtverhältnisse.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/oman-unruhen?page=1 ''Unruhen im Oman erreichen Hauptstadt Maskat.''] [[In: ''Zeit Online]]'', 28. Februar 2011.</ref>
 
Oman avancierte seit Mitte der 2010er Jahre immer öfter zum Ort für geheime Gesprächsformen zwischen den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Iran]] über Atomfragen. Oman ist auch der wichtigste [[Mediation|Mediator]] beim [[Militärintervention im Jemen seit 2015|Krieg im Jemen]] und gilt wegen dieser Rollen als die „Schweiz der arabischen Welt“.<ref>[[Christine Kensche]]: [https://www.welt.de/politik/ausland/plus246152482/Oman-Die-Schweiz-der-arabischen-Welt.html ''Oman - die Schweiz der arabischen Welt''] In: ''Welt am Sonntag'', 2. Juli 2023</ref>
 
== Politik ==
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Gemäß der Verfassung von 1996 („Grundgesetz des Staates“) ist Oman eine absolute Monarchie (Sultanat). Oberster Herrscher des Landes ist der [[Sultan]], der das Amt des [[Staatsoberhaupt]]s und [[Regierungschef]]s in sich vereint. Die von ihm ernannten Minister haben nur beratende und administrative Funktion; derzeit gibt es 30&nbsp;Minister.<ref>vgl. {{Webarchiv |url=http://www.omanet.om/english/government/ministers.asp?cat=gov |text=Liste aller Minister. |wayback=20091029190423}}</ref>
 
Der Nationale Konsultativrat ist eine nach dem [[Zweikammersystem]] aufgebaute Versammlung mit lediglich beratender Funktion. Das [[Oberhaus]], die [[Staatsversammlung (Oman)|Staatsversammlung]] (Madschlis ad-Dawla), setzt sich aus 41 vom Sultan ernannten Mitgliedern zusammen. Das [[Unterhaus]], die [[Beratende Versammlung (Oman)|Beratende Versammlung]] (Madschlis asch-Schura), wird von OmaniOmanern im Alter ab 21&nbsp;Jahren auf drei Jahre gewählt. Der Sultan ernennt aus 164&nbsp;gewählten Kandidaten schließlich 82 zu Mitgliedern der Versammlung. Außerdem hat der Sultan das Recht, die Wahl für ungültig zu erklären. Die Gesetzgebung erfolgt durch Dekrete; politische Parteien sind verboten.
 
Oman ist in acht Gouvernements (''manatiq'', Sg. ''mintaqa'') gegliedert, die sich wiederum in Distrikte (''wilayat'', Sg. ''wilaya'') unterteilen.
 
==== Frauenwahlrecht ====
Seit 1994 hatten Frauen ein auf bestimmte Sitze in der Beratenden Versammlung beschränktes aktives und passives Wahlrecht.<ref name="ipu-713570" /> Gleiche Rechte für Frauen und Männer wurden in Artikel&nbsp;17 der Verfassung von 1996 verankert.<ref name="ipu-713570" /> 2003 wurde das allgemeine aktive und passive Wahlrecht auf nationaler Ebene rechtzeitig für die Wahlen von 2003 gewährt und damit das [[Frauenwahlrecht in Nordafrika und im Nahen Osten|Frauenwahlrecht]] eingeführt.<ref name="ipu-713570">{{Internetquelle |url=https://data.ipu.org/node/127/elections/historical-data-on-women?chamber_id=13570 |titel=– New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta) |werk=data.ipu.org |sprache=en |abruf=2018-10-05}}</ref> Im Oktober 2003 wurden bei den ersten Parlamentswahlen, bei denen alle OmanisOmaner über 21 wählen durften, zwei Frauen ins Parlament gewählt.<ref name="ipu-713570" /><ref name="Adams426">Jad Adams: ''Women and the Vote. A World History.'' Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, S.&nbsp;426.</ref> Davor hatte es Ernennungen von Frauen nach einer beschränkten Wahl gegeben:
 
1. ''Beratende Versammlung'' (Madschlis asch-Schura): Zwei Frauen, 1997. Beide wurden 1997 nach einer beschränkten Wahl ernannt: 50.000 OmanisOmaner, darunter zum ersten Mal Frauen, wählten eine Gruppe von Nominierten für die Beratende Versammlung. Der Sultan ernannte aus der Gruppe der so Gewählten 82&nbsp;Delegierte. Bei der nächsten Wahl, die eine erweiterte Wählerschaft zuließ, wurden beide Frauen wiedergewählt.<ref name="Martin293">Mart Martin: ''The Almanac of Women and Minorities in World Politics.'' Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S.&nbsp;293.</ref>
 
2. [[Staatsversammlung (Oman)|Staatsversammlung]] (Madschlis ad-Dawla): Vier Frauen.<ref name="Martin293" />
2007 wurde keine Frau gewählt, 2012 nur eine.<ref name="Adams426" />
{{Siehe auch|Liste der Regionen und Distrikte in Oman}}
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Nach der Regierungsübernahme durch Sultan Qabus im Jahr 1970 beendete Oman die Politik der Abschottung und wurde im Jahr 1971 Mitglied der [[Vereinte Nationen|UNO]] (seit 21. September 1971)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=A/RES/2758(XXVI) |titel=2754 (XXVI).Admission of Oman to membership in the United Nations |datum=1971-09-21 |sprache=en |abruf=2017-06-13}}</ref> und der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]]. In den Folgejahren wurden zu weiteren Ländern diplomatische Beziehungen aufgenommen, beispielsweise bestehen seit 1973 diplomatische Beziehungen zur Schweiz.<ref name="eda.admin.ch">[http://www.eda.admin.ch/eda/de/home/reps/asia/vomn/biloma.html EDA, Bilaterale Beziehungen Schweiz-Oman, abgerufen am 14. März 2011]</ref> Oman versucht außenpolitische Neutralität in den Konflikten des [[Naher Osten|Nahen Ostens]] zu wahren, da seine Mehrheitsbevölkerung weder schiitisch noch sunnitisch ist. Das Land versucht, eine Vermittlerrolle einzunehmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Oman/Aussenpolitik_node.html |titel=Außenpolitik |abruf=2017-07-06}}</ref>
 
Seit dessen Gründung im Jahr 1982 ist Oman Mitglied des [[Golf-Kooperationsrat]]s und arbeitet mit dessen Mitgliedern [[Bahrain]], [[Kuwait]], [[Katar]], [[Saudi-Arabien]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] eng zusammen. Vom Projekt der Einführung einer [[Chalidschi (Währung)|gemeinsamen Währung]] hat sich Oman vorerst zurückziehen müssen, da es den ursprünglich geplanten Einführungstermin nicht hätte einhalten können.<ref>[http://www.arabianbusiness.com/kuwait-seek-uae-oman-return-monetary-union-10113.html arabianbusiness.com; Kuwait seek UAE, Oman return to monetary union; 11. Dezember 2009; abgerufen am 19. März 2011]</ref>
 
Der Schwerpunkt der Beziehungen zu Ländern außerhalb der arabischen Welt liegt im Bereich der Wirtschaft. Mit Deutschland bestehen Abkommen über wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit, Investitionsförderung und Luftverkehr; allerdings keine bilateralen Kulturabkommen. Ein [[Doppelbesteuerungsabkommen]] wurde 2012 unterzeichnet, ist aber bislang nicht in Kraft getreten.<ref>[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Oman/2012-08-15-Oman-Abkommen-DBA.html Information des Bundesfinanzministeriums, Stand April 2016.]</ref> Mit der Schweiz besteht ein Abkommen zum Investitionsschutz;<ref name="eda.admin.ch" /> ein Doppelbesteuerungsabkommen wurde am 22. Mai 2015 unterzeichnet und ist am 13. Oktober 2016 in Kraft getreten.<ref>[https://www.estv.admin.ch/estv/de/home/internationales-steuerrecht/fachinformationen/laender/oman.html estv.admin.ch]</ref>
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Die [[Deutsch-Omanische Gesellschaft]] wurde 1992 gegründet.<ref>[http://www.diplo.de/Oman Information des Auswärtigen Amts; Stand: Februar 2008.]</ref>
 
Oman nahm 2023 diplomatische Beziehungen mit dem [[Vatikanstadt|Vatikan]] auf und ernannte einen Botschafter für den Heiligen Stuhl.<ref>{{Internetquelle |autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/erster-vatikan-botschafter-fuer-arabisches-sultanat-oman-im-amt-102.html |titel=Diplomatie - Erster Vatikan-Botschafter für arabisches Sultanat Oman im Amt |sprache=de |abruf=2024-04-02}}</ref>
 
=== Menschenrechte ===
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Oman hat durch die Ende der 1960er Jahre einsetzende Förderung von Erdöl eine weitgehende Umstrukturierung von einer agrarisch ausgerichteten Wirtschaft zur exportorientierten Erdölwirtschaft erfahren. Das BIP pro Kopf lag 2016 kaufkraftbereinigt bei 46.689 US-Dollar. 2016 hatte die Landwirtschaft nur noch einen Anteil von 1,7 % am [[BIP]], während die Industrie 45,4 % und der Dienstleistungssektor 52,9 % ausmachte. Im gleichen Jahr war das BIP um 3,1 % gewachsen. Die Arbeitslosigkeit lag 2004 im Durchschnitt bei 15 %. Erwerbstätig waren im Jahr 2000 6 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft, 11 % in der Industrie und 82 % im Dienstleistungssektor. 2016 betrug der Anteil der Militärausgaben am BIP 13,7 %, derjenige für Bildung 5,0 % und derjenige für Gesundheit 3,2 %.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mu.html |wayback=20190104011438 |text=CIA World Factbook |archiv-bot=2022-12-23 19:54:21 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 14. September 2017.</ref>
 
Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Oman Platz&nbsp;53 von 141&nbsp;Ländern (Stand 2019).<ref>{{Literatur |Titel=At a Glance: Global Competitiveness Report 2019 |Sammelwerk=Global Competitiveness Report 2019 | |Abruf=2022-11-29}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegte das Land 2017 Platz&nbsp;82 von 180&nbsp;Ländern.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.heritage.org/index/ranking |wayback=20170916153902 |text=heritage.org] |archiv-bot=2024-04-04 16:10:25 InternetArchiveBot }}</ref>
 
=== Omanisierung ===
Omanisierung bezeichnet die Ersetzung von [[Gastarbeiter]]n durch omanische Staatsbürger auf inländischen Arbeitsplätzen. Die Omanisierung soll sicherstellen, dass für jeden Staatsbürger ein Arbeitsplatz vorhanden ist, und die Abhängigkeit des Landes von Gastarbeitern verringern. Als Haupthindernis für die weitere Omanisierung identifizierte die Regierung ausländische Top-Manager, die bevorzugt ihre Landsleute einstellen. Daher zählt zu den Zielen der Omanisierung die Besetzung des Top-Managements mit OmaniOmanern.<ref name="Omanisierung">{{Webarchiv |url=http://www.omanet.om/english/misc/omanise.asp |text=''Omanisation Policy.'' |wayback=20070112153301}} auf: ''omanet.om'' Offizielle Verlautbarung des omanischen ''Ministry of Information'' zum Thema Omanisierung.</ref>
 
Die Omanisierung begann 1988 mit der Festlegung von Quoten für die Beschäftigung von OmaniOmanern. So sollen mindestens 72 % aller Staatsdiener omanische Staatsbürger sein. Auch in der Privatwirtschaft wurden für sechs ausgewählte Branchen Beschäftigungsanteile für omanische Staatsbürger gesetzlich festgelegt: Transport, Lagerung und Telekommunikation 60 % (z.&nbsp;B. ist das Taxigewerbe in der Hauptstadt fest in der Hand von OmaniOmanern [[Belutschen|belutschischer Abstammung]]), Banken, Versicherungen und Immobilienwirtschaft 45 %, Industrie 35 %, Hotel- und Gaststättengewerbe 30 %, Groß- und Einzelhandel 20 % (da im Einzelhandel auch viele unattraktive Jobs wie Auffüllarbeiten etc. existieren, führt diese Regel dazu, dass attraktive Stellen wie z.&nbsp;B. [[Kassierer]] nur von OmaniOmanern besetzt werden) und freiberufliche Tätigkeiten 15 %.<ref name="Omanisierung" /><ref>Vgl. Oxford Business Group: ''The Report: Oman 2010.'' ISBN 978-1-907065-13-2, S.&nbsp;26.</ref>
 
Die Pläne der Regierung wurden erfolgreich umgesetzt und bereits 1990 wurde das festgelegte Minimum von OmaniOmanern im Staatsdienst übertroffen. 1999 erreichte der Anteil der Staatsbürger im öffentlichen Dienst 86 %.<ref name="Omanisierung" /> 2008 arbeiteten fast ausschließlich OmaniOmaner (ca.&nbsp;85,2 % aller Beschäftigten) im Staatsdienst. Zwar sind immer noch knapp die Hälfte aller Arbeitsplätze, die von OmaniOmanern besetzt werden, im öffentlichen Sektor zu finden (2008 waren in diesem Sektor 131.209 OmaniOmaner beschäftigt), aber der Anteil von OmaniOmanern im privaten Sektor steigt stetig. 2008 arbeiteten 147.194 OmaniOmaner in der Privatwirtschaft. Das war das zweite Jahr in Folge mit mehr omanischen Beschäftigten als im öffentlichen Dienst und mehr als doppelt so viele wie 2002 (65.879). Trotz dieser Entwicklung ist jedoch davon auszugehen, dass Positionen für un- oder angelernte Arbeiter weiterhin mit Gastarbeitern besetzt bleiben, da OmaniOmaner diese Stellen selten annehmen. 2008 waren 795.000 Gastarbeiter im privaten Sektor beschäftigt; der Anteil von OmaniOmanern lag in diesem Sektor bei 18,5 %.<ref name="Yearbook">Vgl. ''Sultanate of Oman, Ministry of National Economy'': Statistical Year Book, Thirty-Seventh Issue – November 2009, S.&nbsp;95.</ref>
 
=== Währung ===
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== Infrastruktur ==
=== Straßen ===
Es gibt in Oman rund 60.000 Kilometer Straßen,<ref>[http://www.oeamtc.at/portal/oman-strassennetz+2500+1068887 oeamtc.at]</ref> inzwischen sind fast alle Orte auf asphaltierten Straßen erreichbar, zuvor fehlende Querverbindungen sind in den letzten Jahren ergänzt worden, so dass die Asphaltstraßen heute ein sehr gut ausgebautes Netz bilden. Autobahnen (2000&nbsp;Kilometer) verbinden Maskat mit [[Sib (Oman)|Sib]], [[Suhar (Oman)|Suhar]] und [[Fudschaira]], sowie mit [[Nizwa]] in der Mitte des Landes und [[Sur (Oman)|Sur]] an der östlichen Nordküste. [[Ibri]] mit [[Buraimi]] und [[Salala]] mit [[Thumrayt]]. Zunehmend werden auch abgelegene [[Wadi]]s mit gut ausgebauten Straßen durchzogen, was häufig aus ökologischen Gründen kritisiert wird. Dadurch werden die Möglichkeiten des Offroad-Tourismus eingeschränkt, der klassische Bustourismus ausgebaut. Viele OmaniOmaner benutzen private PKW, so dass die Frequenz der Überlandbusse zwischen großen Orten abnimmt. Zwischen kleineren Orten verkehren Sammeltaxis. Bei jährlich etwa 8000&nbsp;Verkehrsunfällen sterben rund 1000&nbsp;Menschen (Stand 2013).<ref>[http://www.muscatmutterings.com/2014/09/oman-traffic-accidents-statistics.html muscatmutterings.com]</ref> Viele der Autos, vor allem in den Städten, sind neu – zweifelsohne Zeichen des jungen Wohlstandes. Gefahren werden zu einem guten Teil japanische Autos wie Toyota, Mitsubishi usw. [[Jeep]]s sind Statussymbole, weshalb auffallend viele auf den Straßen verkehren. Alle Privat-PKW sind mit einem „Piepser“ versehen, der sich beim Überschreiten der gesetzlichen Höchstgeschwindigkeit von 120&nbsp;km/h einschaltet. Auf den Autobahnen stehen in relativ kurzen Abständen zahlreiche [[Radarkontrolle]]n. Die Beschilderung ist so gut wie überall zweisprachig, Arabisch und Englisch. In Oman sind staubige Autos seit 1973 gesetzlich verboten. Wer sein Auto im wasserarmen Land nicht regelmäßig wäscht, riskiert ein Bußgeld, bei Wiederholung die Konfiszierung des Wagens.<ref>[http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,702065,00.html ''Autowäsche im Oman : Staubverbot im Sultanat.''] In: ''Spiegel online.'' 23. Juni 2010.</ref>
 
{{Siehe auch|Liste der Fernstraßen in Oman}}
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Derzeit (2023) ist die einzige Eisenbahn in Oman eine für Touristen betriebene [[Schmalspurbahn]], die eine für Besucher geöffnete Höhle erschließt.<ref>HaRakhevet 139 (Dezember 2022), S. 15.</ref>
 
Mitte 2014 wurde die Projektgesellschaft ''Oman Rail'' gegründet, die bis 2019 ein 2135&nbsp;Kilometer langes, [[normalspur]]iges, zweigleisiges und nicht-elektrifiziertes Eisenbahnnetz schaffen sollte.<ref group="Anm.">Dieses soll die großen Häfen und Minenstandorte mit den wichtigsten Städten verbinden und es soll Verbindungen in die Nachbarländer Jemen und Vereinigte Arabische Emirate herstellen.</ref><ref name="OR">{{Internetquelle |url=http://www.omanrail.om/project.html |titel=Project |hrsg=Oman Rail |datum=2015 |abruf=2015-05-16 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151024171854/http://www.omanrail.om/project.html |archiv-datum=2015-10-24 |offline=ja |archiv-bot=2024-04-04 16:10:25 InternetArchiveBot }}</ref> Im Mai 2016 wurde vom omanischen Transportministerium bekanntgegeben, dass das Projekt auf Eis gelegt wurde.<ref>[http://www.railjournal.com/index.php/middle-east/oman-suspends-railway-project.html?channel= railjournal.com]</ref><ref>[http://www.arabianbusiness.com/oman-said-cancel-trans-gulf-railway-contract-630490.html arabianbusiness.com]</ref><ref>[http://www.constructionweekonline.com/article-38844-oman-to-delay-trans-gulf-railway-project/ constructionweekonline.com]</ref><ref>[https://www.zawya.com/story/Oman_to_delay_GCC_rail_project-ZAWYA20160503045308/ zawya.com]</ref> Aufgrund der niedrigen Staatseinnahmen, zurückzuführen auf den Erdölpreis Mitte der [[2010er]] Jahre, konnten Oman dieses große Projekt nicht finanzieren.
 
Am 23. September 2022 schlossen ''[[Etihad Rail]]'' und ''Oman Rail'' einen Vertrag im Umfang von 3 Mrd. US$ über den Bau einer 303 km langen, grenzüberschreitenden Strecke, deren Endpunkt der Hafen von [[Suhar]] werden und die in [[Al -Ain]] in den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] an das Netz von ''Etihad Rail'' anschließen soll.<ref>NN: ''Line to Oman planned''. In: HaRakevet 139 (Dezember 2022), S. 14.</ref>
 
=== Pipelines und Häfen ===
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=== Sport ===
[[Datei:Oman national cricket team, 2015.jpg|mini|Die [[omanische Cricket-Nationalmannschaft]], 2015]]
[[Cricket]] ist eine der beliebtesten Sportarten in Oman, vor allem Dankdank der Einwanderer aus den Cricketnationen Südasiens. Die [[omanische Cricket-Nationalmannschaft]] qualifizierte sich 2016 erstmals für die [[ICC World Twenty20 2016|ICC World Twenty20]], nachdem man die [[ICC World Twenty20 Qualifier 2015]] auf dem sechsten Platz abschloss. Gleichzeitig erhielt man [[Twenty20|T20I-Status]]. Am 24. April 2019 erhielt Oman erstmals [[One-Day International|ODI-Status]] zugesprochen, nachdem man den Gastgeber [[Namibische Cricket-Nationalmannschaft|Namibia]] während der [[ICC World Cricket League Division Two 2019]] mit vier [[Wicket]]s besiegte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.icc-cricket.com/media-releases/1196656 |titel=Oman and USA secure ICC Men's Cricket World Cup League 2 places and ODI status |hrsg=[[International Cricket Council]] |datum=2019-04-24 |sprache=en |abruf=2022-09-25}}</ref>
 
2021 war Oman zusammen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten erstmals Gastgeber eines wichtigen Cricketturnieres, dem [[ICC Men’s T20 World Cup 2021|T20 World Cup 2021]]. Es war dies das erste wichtige Cricketturnier, dass vollständig in assoziierten Ländern des [[International Cricket Council]] stattfand.<ref>{{Internetquelle |autor=Paul Radley |url=https://www.thenationalnews.com/sport/cricket/t20-world-cup-will-move-to-uae-and-oman-confirms-icc-1.1251079 |titel=T20 World Cup will move to UAE and Oman, confirms ICC |hrsg=The National |datum=2021-06-29 |sprache=en |abruf=2022-09-25}}</ref> Die Nationalmannschaft Omans nahm ebenfalls an diesem Turnier teil, schied jedoch bereits in der Vorrunde aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.espncricinfo.com/series/icc-men-s-t20-world-cup-2021-22-1267897/oman-vs-scotland-10th-match-first-round-group-b-1273721/match-report |titel=Bowling might helps Scotland qualify for Super 12s; Oman knocked out |hrsg=Cricinfo |autor=Shashank Kishore |datum=2021-10-21 |sprache=en |abruf=2022-09-25}}</ref> Beim [[ICC Men’s T20 World Cup 2024|T20 World Cup 2024]] schied das Team nach drei Niederlagen abermals in der Vorrunde aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cricbuzz.com/cricket-news/130673/oman-knocked-out-after-mcmullen-munsey-counterattack |titel=Oman knocked out after McMullen, Munsey counterattack |hrsg=Cricbuzz |datum=2024-06-09 |sprache=en |abruf=2024-06-26}}</ref>
 
== Siehe auch ==
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|kommentar=aus als [http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2019/07/11/religion_im_oman_ein_islam_der_maximalen_toleranz_dlf_20190711_0937_3028750f.mp3 mp3-Audio], 13,5&nbsp;MB, 14:46&nbsp;Minuten}}
* Ingrid Thurner: [https://de.qantara.de/inhalt/sultanat-oman-modernismen-gegenueber-aufgeschlossen ''Sultanat Oman. Modernismen gegenüber aufgeschlossen''.] Qantara, 12. März 2018
* {{Pressemappen-Geo|SIG=B33}}
 
== Einzelnachweise ==