„Oman“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Komma |
K Tippfehler korrigiert |
||
(35 dazwischenliegende Versionen von 23 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt den Staat. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Oman (Begriffsklärung)]].}}
{{Infobox Staat
|NAME-AMTSSPRACHE = {{ar|'''سلطنة عمان'''‎}}
Zeile 28:
* BIP/Einw. (nom.)
* BIP/Einw. (KKP)
|HDI = 0,
|WÄHRUNG = [[Omanischer Rial|Rial Omani]] (OMR)
|UNABHÄNGIGKEIT = 1971
Zeile 45:
{{Positionskarte~ |Oman |position=3 |lat=23/37// |long=58/35// |region=OM |label='''[[Maskat]]'''}}
{{Positionskarte~ |Oman |position=5 |lat=22/56// |long=57/32// |region=OM |label=<small>[[Nizwa]]</small>}}
{{Positionskarte~ |Oman |position=3 |lat=24/21// |long=56/44// |region=OM |label=<small>[[
{{Positionskarte~ |Oman |position=6 |lat=19/57// |long=56/17// |region=OM |label=<small>[[Haima (Ort)|Haima]]</small>}}
{{Positionskarte~ |Oman |position=12|lat=22/34// |long=59/32// |region=OM |label=<small>[[Sur (Oman)|Sur]]</small>}}
{{Positionskarte~ |Oman |position=9 |lat=23/14// |long=56/30// |region=OM |label=<small>[[Ibri]]</small>}}
Zeile 65:
}}
'''Oman''' ([{{IPA|oˈmaːn}}] oder ''der Oman'',<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/Oman |titel=Oman |werk=Wörterbuch |hrsg=Duden |abruf=2021-08-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.stagn.de/SharedDocs/Downloads/DE/StAGN_Publikationen/140408_STAATENNAMEN_13_ol.pdf |titel=Liste der Staatennamen |hrsg=Ständiger Ausschuss für geographische Namen (StAGN) |seiten=10 |format=PDF |abruf=2021-09-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bk.admin.ch/bk/de/home/dokumentation/sprachen/hilfsmittel-textredaktion/schreibweisungen.html |titel=Weisungen der Bundeskanzlei zur Schreibung und zu Formulierungen in den deutschsprachigen amtlichen Texten des Bundes |titelerg=2., aktualisierte Auflage 2013 (korrigierte Ausgabe 2015) |hrsg=Bundeskanzlei BK |seiten=55 |abruf=2021-09-06}}</ref><ref group="Anm.">''Oman'' kann sowohl neutralen (wie die meisten anderen Staatennamen) als auch maskulinen Geschlechts sein. Die Schreibweise als Maskulinum mit Artikel ist in der Schweiz, nicht jedoch in Deutschland oder Österreich amtlich. Im nichtamtlichen Gebrauch ist sie jedoch im gesamten deutschen Sprachraum anzutreffen.</ref> amtliche Vollform '''Sultanat Oman''', {{arS|سلطنة عمان‎|DMG=salṭanat ʿumān}}) ist ein [[Staat]] in [[Vorderasien]] im Osten der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]]. Die rund fünf Millionen Einwohner leben vorwiegend in Städten. Fast die Hälfte der Bevölkerung sind Immigranten, vorwiegend aus [[Indien]]. Die
Das Land wurde von 1970 bis Januar 2020 vom absolutistischen Herrscher [[Sultan]] [[Qabus ibn Said]] regiert. Qabus ibn Said starb am 10. Januar 2020. Zu seinem Nachfolger wurde sein Cousin, der 65-jährige Kulturminister [[Haitham ibn Tariq]], ernannt.<ref>[https://www.aljazeera.com/news/2020/01/haitham-bin-tariq-named-successor-oman-sultan-qaboos-200111060309444.html Haitham bin Tariq 'named successor' to Oman's Sultan Qaboos], Al Jazeera, 11. Januar 2020</ref>
Oman
== Geographie ==
Zeile 86:
=== Naturraum ===
[[Datei:Oman-Wadi-Shab-26.jpg|mini|hochkant|Wadi Schab, Oman]]
[[Al-Batina]] („niederes Land“), der 250 km lange schmale Küstenstreifen am Golf von Oman zwischen [[Maskat]] und [[
=== Klima ===
Zeile 100:
Am südwestlichen Rand des Hadschar-Gebirges und noch in vergleichsweise gemäßigtem Klima liegen größere Städte wie [[Bahla]], [[Ibra (Stadt)|Ibra]] und [[Nizwa]]. Im dahinter liegenden Landesinneren bis zu den Grenzen mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten schließen sich die beiden Wüsten Omans an: die [[Rub al-Chali]] (wörtlich „leeres Viertel“) und die [[Rimal Al Wahiba]]. Dort herrscht heißes und trockenes Wüstenklima mit vergleichsweise kühlen Wintern und extrem heißen Sommern. Im Januar erreichen die Tagestemperaturen bis zu 25 °C und fallen in der Nacht auf 10 bis 12 °C. Die seltenen Regenfälle gehen im Winter meist in Form von kurzen, heftigen Schauern nieder, sind aber langfristig unergiebig. Im Sommer ist es tagsüber sehr heiß mit [[Tagesmittel]]n zwischen 41 und 44 °C sowie Spitzenwerten von bis zu 52 °C. Trotz einer beträchtlichen Abkühlung fallen die Werte in der Nacht kaum unter 25 °C. Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig gering und beträgt im Sommer oft nur 20 %.
Die Region [[Dhofar]] um [[Salala]], [[Mirbat]] und [[Taqah]] im Südwesten des Sultanats wird als einziger Teil der arabischen Halbinsel direkt vom Monsun beeinflusst: Es ist ganzjährig warm und feucht, beinahe tropisch. Im Winter regnet es selten und die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 °C in den Nächten und um 27 °C tagsüber. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei mittleren 50 bis 60 % und die Meerestemperatur beträgt knapp 25 °C. Der Frühsommer ist mit Tageswerten von 31 bis 33 °C die eigentlich heiße Zeit des Jahres, auch die Nächte sind mit knapp 27 °C sehr warm. In dieser Zeit erwärmt sich das Meer auf bis zu 29 °C und die Luftfeuchtigkeit steigt an. Während einer der selten vorkommenden und durch Winde aus den zentralen Landesteilen hervorgerufenen Hitzewellen wurde in Salala die Höchsttemperatur von 47,2 °C gemessen. Ab etwa Mitte Juni beeinflusst der südostasiatische Monsun ([[Charif]]) das Klima. Dessen Ausläufer stauen sich an den Küstenerhebungen Dhofars und regnen sich ab. Von Juli bis September regnet es an bis zu 22 Tagen pro Monat, meist als feiner Sprühregen, der von Nebelschwaden und tief hängenden Wolken begleitet wird. Dies führt zu Abkühlung und die Lufttemperatur pendelt sich bei konstanten 25 °C ein. Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht gibt es fast nicht mehr, die Meerestemperatur bleibt hoch und die Luftfeuchtigkeit erreicht Werte von 80 bis 90 %. Für die arabische Halbinsel einzigartig, ergrünt nach Einsetzen der Monsunregenfälle die Landschaft.
=== Flora und Fauna ===
Zeile 114:
|Datei:turtleOman.JPG|[[Grüne Meeresschildkröte]]<br/>am Strand von [[Ras al-Dschinz]]
}}
In der Inneren Wüste wechseln sich Halbwüsten mit Trockengräsern, [[Albizia|Schirmakazien]], [[Drachenbäume]]n und [[Dornsträucher]]n und vegetationslose Vollwüsten ab.
In den Karabergen überwiegen Trockensträucher, darunter der [[Weihrauchbaum]], aus dem [[Weihrauch]] gewonnen wird. Dieses stammt seit der Antike zu einem großen Teil aus Oman. Wo es klimatisch möglich ist, kultivieren die Menschen [[Dattelpalmen]].
Die feuchten Gebirgshänge werden von Wäldern und Gesträuch mit [[Akazien]], [[Maulbeerfeige]]n und [[Jasminum|Jasmin]] bedeckt.
In Höhen über 1000 m finden sich [[Wacholder]], [[Ölbäume]], [[Nacktfrucht]], [[Zedern]] und [[Euphorbien]], an letzterer findet sich gelegentlich als Besonderheit die als [[Phytoparasitismus|Wurzelparasit]] lebende Pflanze ''[[Hydnora|Hydnora abyssinica]]'' aus der [[Ordnung (Biologie)|Ordnung]] der [[Pfefferartige]]n.
Zeile 126:
Die Weltnaturschutzorganisation [[IUCN]] stuft den Persischen Leoparden in die [[Gefährdungskategorie (Naturschutz)#IUCN|Gefährdungskategorie]] ''vom Aussterben bedroht'' (CR = Critically Endangered) ein. Offiziell gab es 2021 noch etwa 200 frei lebende Exemplare, wobei in Oman, mit rund 50 Tieren, die größte Einzelpopulation lebte.<ref>[https://www.independent.co.uk/climate-change/sgi/arabian-leopards-saudi-arabia-alula-b1880487.html ''Born to be wild: A daring vision of the Arabian leopard’s future''] [[The Independent]], abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
Der [[Arabischer Tahr|Arabische Tahr]] ist eine scheue Halbziegenart, die ebenfalls im [[Hadschar-Gebirge]] beheimatet ist und in Oman bereits seit 1976 unter Schutz steht. Laut [[IUCN]] ist die Art dennoch stark in ihrem [[Population (Biologie)|Bestand]] gefährdet, sowohl durch [[Wilderei]] als auch durch [[Überweidung]].<ref>[https://www.cambridge.org/core/journals/oryx/article/refining-conservation-strategies-using-distribution-modelling-a-case-study-of-the-endangered-arabian-tahr-arabitragus-jayakari/1B82E393713C659F84099D26422DF237 ''Refining conservation strategies using distribution modelling: a case study of the Endangered Arabian tahr Arabitragus jayakari''] (
Die in freier Natur ausgestorbene [[Arabische Oryx]] wurde in den 1980er Jahren wieder in einem Schutzgebiet angesiedelt. Das [[Wildschutzgebiet der Arabischen Oryx]] wurde von der [[UNESCO]] 1994 als [[UNESCO-Welterbe|Weltnaturerbe]] anerkannt. Im Jahre 2007 wurde dem Gebiet als erstem weltweit das UNESCO-Patent wieder aberkannt. Die Regierung hatte das Gebiet zur [[Erdölförderung]] um 90 Prozent der ursprünglichen Fläche verkleinert, so dass es die Voraussetzungen für ein Schutzgebiet nicht mehr erfüllt.<ref>[http://whc.unesco.org/en/news/362 ''Oman’s Arabian Oryx Sanctuary: first site ever to be deleted from UNESCO’s World Heritage List''], [[UNESCO]]</ref>
Zeile 132:
Domestizierte [[Dromedar]]e sind beliebte Haus- und Nutztiere, in Oman gibt es jedoch auch noch immer wild lebende Populationen. Es gibt etwa 85 Arten von einheimischen Vögeln, wie z. B. das [[Senegal-Flughuhn]], hinzu kommen [[Zugvogel|Zugvögel]]. Insgesamt wurden über 450 verschiedene Vogelarten gesichtet. Es gibt im Küstenbereich von [[Ras al-Dschinz]] ein Schildkrötenreservat, wo jährlich bis zu 100.000 [[Meeresschildkröten]] an Land kommen, um ihre Eier abzulegen.<ref>[https://www.oman.de/landeskunde/natur-oman/fauna-tiere-oman/meeresschildkroeten-oman/ ''Die Meeresschildkröten von Ras al-Djins''] Arabia Felix, abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
Vor den Küsten liegen reiche Fischgründe mit [[Stachelmakrelen]], [[Thunfische]]n, [[Sardinen]], in den omanischen Gewässern wurden auch 20 verschiedene [[Wale|Walarten]], sowie [[Delfine]] und [[Haie]] gesichtet.<ref>[https://www.oman.de/landeskunde/natur-oman/fauna-tiere-oman/wale-delfine-oman/ ''Wale und Delfine in Oman''] Arabia Felix, abgerufen am 20. Februar 2022</ref>
Zeile 144:
[[Datei:Oman-demography.svg|mini|hochkant=1.4|Bevölkerungsentwicklung (in Mio. Einwohnern<ref>{{Internetquelle |url=https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |abruf=2017-10-21}}</ref>)]]
[[Datei:Bevölkerungspyramide Oman 2016.png|mini|Bevölkerungspyramide Omans 2016]]
Laut Zensus lag die Einwohnerzahl 2020 bei 4,48 Mio.<ref>{{Internetquelle|url=https://data.gov.om/OMPOP2016/population|titel=Population|hrsg=National Center for Statistics and Information - Sultanate of Oman|datum =2022|abruf=2022-05-23 |sprache=en}}</ref>
Über 30 % der
{| class="wikitable"
Zeile 182:
|+Entwicklung der Lebenserwartung in Oman
! Zeit­raum !! Lebens­erwar­tung<br />in Jahren
| rowspan="8" class="hintergrundfarbe-basis" style="border:0
! Zeit­raum !! Lebens­erwar­tung<br />in Jahren
|-
Zeile 204:
Das Gebiet von Oman war bereits in der [[Steinzeit]] besiedelt. In vorislamischer Zeit gehörte die Provinz Dhofar zum Reich der [[Sabäer]], das durch die Legende vom Besuch der [[Königin von Saba]] bei König Salomo bekannt geworden ist. Oman war um 3000 v. Chr. den [[Sumerer]]n in [[Mesopotamien]] bekannt (siehe [[Magan]]).
Nach der Übernahme des [[Islam]]s um 630 n. Chr. wurde Oman Teil des [[Kalifat]]s der [[Umayyaden]] und [[Abbasiden]]. Vor allem im Hinterland breitete sich um 700 die Sekte der [[Ibaditen]] aus, die im 9. Jahrhundert im Innern des Landes ein unabhängiges [[Imamat]] gründeten. Teile der omanischen Bevölkerung wichen nach Ostafrika aus, wo sie die Vorherrschaft der Araber im westlichen Indischen Ozean begründeten. Die Hafenstadt [[
Im Kampf gegen die Eindringlinge wurde Oman unter der [[Yaruba-Dynastie]]
Ab 1798 gewann Großbritannien in Oman an Einfluss: Ein zwischen dem Sultan von Maskat und der britischen [[
Das 1913 von Bergstämmen im Landesinnern ausgerufene Ibaditen-Imamat wurde 1955 von Truppen des Sultans besetzt, der Imam nach einem Aufstandsversuch 1957 vertrieben. Sultan [[Said ibn Taimur]], der von 1932 bis 1970 herrschte, beließ das Land in seiner Rückständigkeit und außenpolitischen Isolation: Die Sklaverei wurde aufrechterhalten, hohe Binnenzölle erhoben, das Schulsystem auf [[Koranschule]]n beschränkt. Erst mit dem Beginn der Erdölförderung und dem Regierungsantritt von [[Qabus ibn Said]], der seinen Vater 1970 abgesetzt hatte, kam es zu ersten Reformen: Abschaffung der Sklaverei, Aufhebung von Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Verbesserung der Infrastruktur, ermöglicht durch Gewinne aus der Erdölförderung.
Zeile 214:
1965 erhoben sich in der Provinz [[Dhofar]] sozialistische Rebellen, die zum Teil vom [[Südjemen]] unterstützt wurden, gegen die ibaditische Regierung. Beigelegt wurden diese immer wieder aufflackernden Auseinandersetzungen erst 1976. Im Zuge der irakischen Besetzung [[Kuwait]]s 1990 verstärkten die USA ihre militärische Präsenz in diesem Teil der Golfregion.
Oman avancierte seit Mitte der 2010er Jahre immer öfter zum Ort für geheime Gesprächsformen zwischen den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Iran]] über Atomfragen. Oman ist auch der wichtigste [[Mediation|Mediator]] beim [[Militärintervention im Jemen seit 2015|Krieg im Jemen]] und gilt wegen dieser Rollen als die „Schweiz der arabischen Welt“.<ref>[[Christine Kensche]]: [https://www.welt.de/politik/ausland/plus246152482/Oman-Die-Schweiz-der-arabischen-Welt.html ''Oman - die Schweiz der arabischen Welt''] In: ''Welt am Sonntag'', 2. Juli 2023</ref>
== Politik ==
Zeile 220 ⟶ 222:
Gemäß der Verfassung von 1996 („Grundgesetz des Staates“) ist Oman eine absolute Monarchie (Sultanat). Oberster Herrscher des Landes ist der [[Sultan]], der das Amt des [[Staatsoberhaupt]]s und [[Regierungschef]]s in sich vereint. Die von ihm ernannten Minister haben nur beratende und administrative Funktion; derzeit gibt es 30 Minister.<ref>vgl. {{Webarchiv |url=http://www.omanet.om/english/government/ministers.asp?cat=gov |text=Liste aller Minister. |wayback=20091029190423}}</ref>
Der Nationale Konsultativrat ist eine nach dem [[Zweikammersystem]] aufgebaute Versammlung mit lediglich beratender Funktion. Das [[Oberhaus]], die [[Staatsversammlung (Oman)|Staatsversammlung]] (Madschlis ad-Dawla), setzt sich aus 41 vom Sultan ernannten Mitgliedern zusammen. Das [[Unterhaus]], die [[Beratende Versammlung (Oman)|Beratende Versammlung]] (Madschlis asch-Schura), wird von
Oman ist in acht Gouvernements (''manatiq'', Sg. ''mintaqa'') gegliedert, die sich wiederum in Distrikte (''wilayat'', Sg. ''wilaya'') unterteilen.
==== Frauenwahlrecht ====
Seit 1994 hatten Frauen ein auf bestimmte Sitze in der Beratenden Versammlung beschränktes aktives und passives Wahlrecht.<ref name="ipu-713570" /> Gleiche Rechte für Frauen und Männer wurden in Artikel 17 der Verfassung von 1996 verankert.<ref name="ipu-713570" /> 2003 wurde das allgemeine aktive und passive Wahlrecht auf nationaler Ebene rechtzeitig für die Wahlen von 2003 gewährt und damit das [[Frauenwahlrecht in Nordafrika und im Nahen Osten|Frauenwahlrecht]] eingeführt.<ref name="ipu-713570">{{Internetquelle |url=https://data.ipu.org/node/127/elections/historical-data-on-women?chamber_id=13570 |titel=– New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta) |werk=data.ipu.org |sprache=en |abruf=2018-10-05}}</ref> Im Oktober 2003 wurden bei den ersten Parlamentswahlen, bei denen alle
1. ''Beratende Versammlung'' (Madschlis asch-Schura): Zwei Frauen, 1997. Beide wurden 1997 nach einer beschränkten Wahl ernannt: 50.000
2. [[Staatsversammlung (Oman)|Staatsversammlung]] (Madschlis ad-Dawla): Vier Frauen.<ref name="Martin293" />
2007 wurde keine Frau gewählt, 2012 nur eine.<ref name="Adams426" />
{{Siehe auch|Liste der Regionen und Distrikte in Oman}}
Zeile 264 ⟶ 266:
Nach der Regierungsübernahme durch Sultan Qabus im Jahr 1970 beendete Oman die Politik der Abschottung und wurde im Jahr 1971 Mitglied der [[Vereinte Nationen|UNO]] (seit 21. September 1971)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=A/RES/2758(XXVI) |titel=2754 (XXVI).Admission of Oman to membership in the United Nations |datum=1971-09-21 |sprache=en |abruf=2017-06-13}}</ref> und der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]]. In den Folgejahren wurden zu weiteren Ländern diplomatische Beziehungen aufgenommen, beispielsweise bestehen seit 1973 diplomatische Beziehungen zur Schweiz.<ref name="eda.admin.ch">[http://www.eda.admin.ch/eda/de/home/reps/asia/vomn/biloma.html EDA, Bilaterale Beziehungen Schweiz-Oman, abgerufen am 14. März 2011]</ref> Oman versucht außenpolitische Neutralität in den Konflikten des [[Naher Osten|Nahen Ostens]] zu wahren, da seine Mehrheitsbevölkerung weder schiitisch noch sunnitisch ist. Das Land versucht, eine Vermittlerrolle einzunehmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Oman/Aussenpolitik_node.html |titel=Außenpolitik |abruf=2017-07-06}}</ref>
Seit dessen Gründung im Jahr 1982 ist Oman Mitglied des [[Golf-Kooperationsrat]]s und arbeitet mit dessen Mitgliedern [[Bahrain]], [[Kuwait]], [[Katar]], [[Saudi-Arabien]] und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] eng zusammen. Vom Projekt der Einführung einer [[Chalidschi (Währung)|gemeinsamen Währung]] hat sich Oman vorerst zurückziehen müssen, da es den ursprünglich geplanten Einführungstermin nicht hätte einhalten können.<ref>[http://www.arabianbusiness.com/kuwait-seek-uae-oman-return-monetary-union-10113.html arabianbusiness.com; Kuwait seek UAE, Oman return to monetary union; 11. Dezember 2009; abgerufen am 19. März 2011]</ref>
Der Schwerpunkt der Beziehungen zu Ländern außerhalb der arabischen Welt liegt im Bereich der Wirtschaft. Mit Deutschland bestehen Abkommen über wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit, Investitionsförderung und Luftverkehr; allerdings keine bilateralen Kulturabkommen. Ein [[Doppelbesteuerungsabkommen]] wurde 2012 unterzeichnet, ist aber bislang nicht in Kraft getreten.<ref>[http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Oman/2012-08-15-Oman-Abkommen-DBA.html Information des Bundesfinanzministeriums, Stand April 2016.]</ref> Mit der Schweiz besteht ein Abkommen zum Investitionsschutz;<ref name="eda.admin.ch" /> ein Doppelbesteuerungsabkommen wurde am 22. Mai 2015 unterzeichnet und ist am 13. Oktober 2016 in Kraft getreten.<ref>[https://www.estv.admin.ch/estv/de/home/internationales-steuerrecht/fachinformationen/laender/oman.html estv.admin.ch]</ref>
Zeile 271 ⟶ 273:
Die [[Deutsch-Omanische Gesellschaft]] wurde 1992 gegründet.<ref>[http://www.diplo.de/Oman Information des Auswärtigen Amts; Stand: Februar 2008.]</ref>
Oman nahm 2023 diplomatische Beziehungen mit dem [[Vatikanstadt|Vatikan]] auf und ernannte einen Botschafter für den Heiligen Stuhl.<ref>{{Internetquelle |autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/erster-vatikan-botschafter-fuer-arabisches-sultanat-oman-im-amt-102.html |titel=Diplomatie - Erster Vatikan-Botschafter für arabisches Sultanat Oman im Amt |sprache=de |abruf=2024-04-02}}</ref>
=== Menschenrechte ===
Zeile 290 ⟶ 294:
Oman hat durch die Ende der 1960er Jahre einsetzende Förderung von Erdöl eine weitgehende Umstrukturierung von einer agrarisch ausgerichteten Wirtschaft zur exportorientierten Erdölwirtschaft erfahren. Das BIP pro Kopf lag 2016 kaufkraftbereinigt bei 46.689 US-Dollar. 2016 hatte die Landwirtschaft nur noch einen Anteil von 1,7 % am [[BIP]], während die Industrie 45,4 % und der Dienstleistungssektor 52,9 % ausmachte. Im gleichen Jahr war das BIP um 3,1 % gewachsen. Die Arbeitslosigkeit lag 2004 im Durchschnitt bei 15 %. Erwerbstätig waren im Jahr 2000 6 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft, 11 % in der Industrie und 82 % im Dienstleistungssektor. 2016 betrug der Anteil der Militärausgaben am BIP 13,7 %, derjenige für Bildung 5,0 % und derjenige für Gesundheit 3,2 %.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/mu.html |wayback=20190104011438 |text=CIA World Factbook |archiv-bot=2022-12-23 19:54:21 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 14. September 2017.</ref>
Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Oman Platz 53 von 141 Ländern (Stand 2019).<ref>{{Literatur |Titel=At a Glance: Global Competitiveness Report 2019 |Sammelwerk=Global Competitiveness Report 2019 | |Abruf=2022-11-29}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegte das Land 2017 Platz 82 von 180 Ländern.<ref>
=== Omanisierung ===
Omanisierung bezeichnet die Ersetzung von [[Gastarbeiter]]n durch omanische Staatsbürger auf inländischen Arbeitsplätzen. Die Omanisierung soll sicherstellen, dass für jeden Staatsbürger ein Arbeitsplatz vorhanden ist, und die Abhängigkeit des Landes von Gastarbeitern verringern. Als Haupthindernis für die weitere Omanisierung identifizierte die Regierung ausländische Top-Manager, die bevorzugt ihre Landsleute einstellen. Daher zählt zu den Zielen der Omanisierung die Besetzung des Top-Managements mit
Die Omanisierung begann 1988 mit der Festlegung von Quoten für die Beschäftigung von
Die Pläne der Regierung wurden erfolgreich umgesetzt und bereits 1990 wurde das festgelegte Minimum von
=== Währung ===
Zeile 335 ⟶ 339:
== Infrastruktur ==
=== Straßen ===
Es gibt in Oman rund 60.000 Kilometer Straßen,<ref>[http://www.oeamtc.at/portal/oman-strassennetz+2500+1068887 oeamtc.at]</ref> inzwischen sind fast alle Orte auf asphaltierten Straßen erreichbar, zuvor fehlende Querverbindungen sind in den letzten Jahren ergänzt worden, so dass die Asphaltstraßen heute ein sehr gut ausgebautes Netz bilden. Autobahnen (2000 Kilometer) verbinden Maskat mit [[Sib (Oman)|Sib]], [[
{{Siehe auch|Liste der Fernstraßen in Oman}}
Zeile 342 ⟶ 346:
Derzeit (2023) ist die einzige Eisenbahn in Oman eine für Touristen betriebene [[Schmalspurbahn]], die eine für Besucher geöffnete Höhle erschließt.<ref>HaRakhevet 139 (Dezember 2022), S. 15.</ref>
Mitte 2014 wurde die Projektgesellschaft ''Oman Rail'' gegründet, die bis 2019 ein 2135 Kilometer langes, [[normalspur]]iges, zweigleisiges und nicht-elektrifiziertes Eisenbahnnetz schaffen sollte.<ref group="Anm.">Dieses soll die großen Häfen und Minenstandorte mit den wichtigsten Städten verbinden und es soll Verbindungen in die Nachbarländer Jemen und Vereinigte Arabische Emirate herstellen.</ref><ref name="OR">{{Internetquelle |url=http://www.omanrail.om/project.html |titel=Project |hrsg=Oman Rail |datum=2015 |abruf=2015-05-16 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151024171854/http://www.omanrail.om/project.html |archiv-datum=2015-10-24 |offline=ja |archiv-bot=2024-04-04 16:10:25 InternetArchiveBot }}</ref> Im Mai 2016 wurde vom omanischen Transportministerium bekanntgegeben, dass das Projekt auf Eis gelegt wurde.<ref>[http://www.railjournal.com/index.php/middle-east/oman-suspends-railway-project.html?channel= railjournal.com]</ref><ref>[http://www.arabianbusiness.com/oman-said-cancel-trans-gulf-railway-contract-630490.html arabianbusiness.com]</ref><ref>[http://www.constructionweekonline.com/article-38844-oman-to-delay-trans-gulf-railway-project/ constructionweekonline.com]</ref><ref>[https://www.zawya.com/story/Oman_to_delay_GCC_rail_project-ZAWYA20160503045308/ zawya.com]</ref> Aufgrund der niedrigen Staatseinnahmen, zurückzuführen auf den Erdölpreis Mitte der [[2010er]] Jahre, konnten Oman dieses große Projekt nicht finanzieren.
Am 23. September 2022 schlossen ''[[Etihad Rail]]'' und ''Oman Rail'' einen Vertrag im Umfang von 3 Mrd. US$ über den Bau einer 303 km langen, grenzüberschreitenden Strecke, deren Endpunkt der Hafen von [[Suhar]] werden und die in [[Al
=== Pipelines und Häfen ===
Zeile 373 ⟶ 377:
=== Sport ===
[[Datei:Oman national cricket team, 2015.jpg|mini|Die [[omanische Cricket-Nationalmannschaft]], 2015]]
[[Cricket]] ist eine der beliebtesten Sportarten in Oman, vor allem
2021 war Oman zusammen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten erstmals Gastgeber eines wichtigen Cricketturnieres, dem [[ICC Men’s T20 World Cup 2021|T20 World Cup 2021]]. Es war dies das erste wichtige Cricketturnier, dass vollständig in assoziierten Ländern des [[International Cricket Council]] stattfand.<ref>{{Internetquelle |autor=Paul Radley |url=https://www.thenationalnews.com/sport/cricket/t20-world-cup-will-move-to-uae-and-oman-confirms-icc-1.1251079 |titel=T20 World Cup will move to UAE and Oman, confirms ICC |hrsg=The National |datum=2021-06-29 |sprache=en |abruf=2022-09-25}}</ref> Die Nationalmannschaft Omans nahm ebenfalls an diesem Turnier teil, schied jedoch bereits in der Vorrunde aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.espncricinfo.com/series/icc-men-s-t20-world-cup-2021-22-1267897/oman-vs-scotland-10th-match-first-round-group-b-1273721/match-report |titel=Bowling might helps Scotland qualify for Super 12s; Oman knocked out |hrsg=Cricinfo |autor=Shashank Kishore |datum=2021-10-21 |sprache=en |abruf=2022-09-25}}</ref> Beim [[ICC Men’s T20 World Cup 2024|T20 World Cup 2024]] schied das Team nach drei Niederlagen abermals in der Vorrunde aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cricbuzz.com/cricket-news/130673/oman-knocked-out-after-mcmullen-munsey-counterattack |titel=Oman knocked out after McMullen, Munsey counterattack |hrsg=Cricbuzz |datum=2024-06-09 |sprache=en |abruf=2024-06-26}}</ref>
== Siehe auch ==
Zeile 404 ⟶ 408:
|kommentar=aus als [http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2019/07/11/religion_im_oman_ein_islam_der_maximalen_toleranz_dlf_20190711_0937_3028750f.mp3 mp3-Audio], 13,5 MB, 14:46 Minuten}}
* Ingrid Thurner: [https://de.qantara.de/inhalt/sultanat-oman-modernismen-gegenueber-aufgeschlossen ''Sultanat Oman. Modernismen gegenüber aufgeschlossen''.] Qantara, 12. März 2018
* {{Pressemappen-Geo|SIG=B33}}
== Einzelnachweise ==
|