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„Lord’s Resistance Army“ – Versionsunterschied

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Nach ihrem Selbstverständnis war die LRA eine [[Paramilitär|paramilitärische Gruppe]], die im Grenzgebiet zwischen der [[Zentralafrikanische Republik|Zentralafrikanischen Republik]], der [[Demokratische Republik Kongo|Demokratischen Republik Kongo]] und dem [[Südsudan]] für die Errichtung eines [[Theokratie|Gottesstaates]] kämpfte, der auf den biblischen [[Zehn Gebote]]n basieren sollte.<ref>[http://pictures.irinnews.org/indepthmain.aspx?InDepthId=23&ReportId=65772 ''In-depth: Life in northern Uganda: Nature, structure and ideology of the LRA.''] IRIN, 1. Januar 2004; [http://mwcnews.net/focus/politics/17648-christian-fanaticism.html ''Kony’s Invisible Christian Fanaticism.''] MWC News, 20. März 2012</ref> Ihr werden zahlreiche schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des [[LRA-Konflikt]]s mit 100.000 Toten vorgeworfen.<ref>Nach Meldungen vom Mai 2013 über eine zu erwartende Studie der UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay: [http://www.zeit.de/news/2013-05/21/uno-uno-konys-rebellengruppe-lra-toetete-mehr-als-100000-menschen-21011203 ''UNO: Konys Rebellengruppe LRA tötete mehr als 100.000 Menschen.''] Zeit Online, 21. Mai 2013</ref> Nachdem Uganda die LRA weitgehend vertreiben konnte, terrorisierte sie vor allem im Südsudan und in [[Haut-Uele|Ober-Uelle]] (im Norden der Demokratischen Republik Kongo) die Bevölkerung.<ref>[http://itimbiri-sika.blogspot.com/search/label/LRA Diverse Artikel der Nordkongolesischen Zeitung ''Itimbiry ya Sika'']</ref><ref>[https://foreignpolicy.com/2010/12/14/wikifailed-states/ in: ''Foreign Policy'', 14. Dezember 2010]</ref> Mehrere Länder schlossen sich zur [[Regional Cooperation Initiative for the Elimination of the Lord’s Resistance Army]] zusammen und seit September 2012 ist deren militärischen Komponente der [[Regional Task Force]] unter Aufsicht der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]] gegen die LRA aktiv.
 
2005 erließ der [[Internationaler Strafgerichtshof|IStGH]] Haftbefehle gegen Jospeh Kony, seinen Stellvertreter Vincent Otti und die Kommandeure Raska Lukwiya, Okot Odhiambo und [[Dominic Ongwen]]. Ongwen wurde gefasst und 2021 verurteilt; Lukwiya, Odhiambo und Otti sind tot. Kony gilt als verschollen.<ref>{{Literatur |Autor=Ilona Eveleens |Titel=Urteil gegen LRA-Kommandeur aus Uganda: Erst Opfer, dann Täter |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2021-02-04 |ISSN=0931-9085 | title="Inhalt hinzugefügt">/Urteil-gegen-LRA-Kommandeur-aus-Uganda/!5745244/ |Abruf=2021-10-08}}</ref>
 
Die LRA war eine Terrororganisation, die während des [[Sezessionskrieg im Südsudan|Sezessionskrieges mit dem Südsudan]] unter anderem vom [[Sudan]] unterstützt wurde.<ref>Richard Dowden: ''Court threatens to block cannibal cult’s peace offer.'' Royal African Society, 2008 ([https://web.archive.org/web/20120121040150/http://www.royalafricansociety.org/articles-by-richard-dowden/261.html bei Internet Archive])</ref> Nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001|Terroranschlägen am 11. September 2001]] wurde die LRA von den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] als [[Terrorismus|Terrorgruppe]] eingeordnet.<ref>Philip T. Reeker: [https://fas.org/irp/world/para/dos120601.html ''Statement on the Designation of 39 Organizations on the USA PATRIOT Act’s Terrorist Exclusion List.''] U.S. Department of State, 6 Dezember 2001</ref> Später wurde die LRA von dieser Liste wieder gestrichen; laut Aussage der ugandischen Regierung von 2017 ist die LRA militärisch geschwächt und stellt keine ernsthafte Gefahr mehr für Uganda dar.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/uganda-erklaert-ende-der-jagd-auf-lra-anfuehrer-joseph-kony-14979131.html ''„Lord’s Resistance Army.“ Ende der Jagd auf Rebellenführer Kony.''] Frankfurter Allgemeine, 19. April 2017</ref>
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Nach jüngsten Berichten operiert die LRA inzwischen auch im Südosten der Zentralafrikanischen Republik.<ref>[http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/eine-humanitaere-tragoedie-auf-raten/ ''Eine humanitäre Tragödie auf Raten.''] taz, 27. Mai 2010.</ref> Eine Einheit der LRA griff im Oktober 2010 die Kleinstadt [[Birao]] im Nordosten an. Die [[Streitkräfte des Tschad|Armeen von Tschad]] und [[Streitkräfte Ugandas|Uganda]] sind seither mehr oder weniger in den instabilen östlichen Regionen der Zentralafrikanischen Republik präsent.<ref>[http://www.unhcr.org/refworld/docid/4d0f219d2.html ''The Triangle of Death: Central Africa’s New Hub of Regional Instability.''] UNHCR, 16. Dezember 2010.</ref>
 
Am 6. Januar 2015 nahmen [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-amerikanische Soldaten]] in der Zentralafrikanischen Republik einen Mann fest, der angab, [[Dominic Ongwen]], der international als Kriegsverbrecher gesuchte stellvertretende Führer der LRA, zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bbc.com/news/world-africa-30705649 |titel=LRA rebel Dominic Ongwen surrenders to US forces in CAR |datum=2015-01-07 |hrsg=BBC News |abruf=2015-01-22}}</ref> Dieser wurde am 4. Februar 2021 vom Internationalen Strafgerichtshof wegen 70 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Uganda verurteilt: Schuldig der [[Folter]], [[Plünderung]], [[Vergewaltigung]], sexuellen Versklavung – und vollumfänglich verantwortlich für alle von der Anklage gefundenen Verbrechen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/den-haag-dominic-ongwen-uganda-101.html Gudrun Engel: Ongwen schuldig in 61 Punkten. Urteil gegen LRA-Kommandant.] tagesschau.de, 4. Februar 2021 </ref>
 
Durch die LRA wurden insgesamt mehr als 100.000 Menschen getötet, sowie zwischen 60.000 und 100.000 Kinder entführt.<ref>[https://www.unric.org/de/uno-schlagzeilen/27014-lord-resistance-army-hat-in-uganda-mehr-als-100000-menschen-getoetet] Lord's Resistance Army hat in Uganda mehr als 100000 Menschen getötet. Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa (UNRIC). Abgerufen am 1. Mai 2018.</ref>