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„Lord’s Resistance Army“ – Versionsunterschied

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[[Joseph Kony]], ein Kommandeur des ''Holy Spirit Movement'', scharte die wenigen Überlebenden um sich, tauchte mit Ihnen im ugandischen Regenwald unter und gründete unter dem Namen ''Lord’s Salvation Army'' eine lokale Widerstandsgruppe.<ref>{{Literatur |Autor=Alex Perry |Titel=In Afrika. Reise in die Zukunft. |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Fischer |Ort= |Datum=2015 |ISBN= |Seiten=}}</ref> Sie wurde 1992 in ''Lord’s Resistance Army'' umbenannt. Um die Rebellenorganisation zu zerschlagen, führte die NRA in den folgenden Jahren diverse Militäroperationen durch, wobei es zu willkürlichen Verhaftungen von Sympathisanten durch Regierungssoldaten und anderen Menschenrechtsverletzungen auf beiden Seiten kam. Problematisch war für die Zivilbevölkerung auch die oftmals unklare Position, die Teile der Armee in dem Konflikt einnahmen. Nach Angriffen der LRA auf Dörfer kam die Hilfe der Armee häufig zu spät.
 
Seit ihrer Gründung verfügt die LRA weder über eine kohärente Ideologie noch über Unterstützung durch die Zivilbevölkerung.<ref>{{Literatur |Autor=Payam Akhavan |Titel=The Lord’s Resistance Army Case: Uganda’s Submission of the First State Referral to the International Criminal Court |Sammelwerk=The American Journal of International Law |Band=99 |Nummer=2 |Verlag=403–421, S. 407 |Datum=2005-04}}</ref> Vorstellungen von Unbesiegbarkeit und Elemente von Heilserwartungen scheinen vom ''Holy Spirit Movement'' übernommen, erklären aber nicht das ideologische und physische Überleben dieser Bewegung. Die LRA profitierte hauptsächlich vom (2005 beendeten) [[Sezessionskrieg im Südsudan]], indem sie als Gegner der in Südsudan operierenden [[Sudanesische Volksbefreiungsarmee (1983–2011)|SPLA]] von der Regierung in [[Khartum]] unterstützt wurde. Weitere Dimensionen des Konflikts sind das gespannte Verhältnis Ugandas zum Nachbarland Kongo und innerhalb Ugandas operierenden islamistischen Gruppen.<ref>Helmut Sax: [http://www.jahrbuch-menschenrechte.at/site/article_detail.siteswift?SWS=i0pa0p1bjat74nakb28k1is4h3&so=all&do=all&c=download&d=article%3A14%3A20 ''Schatten auf »Afrikas Perle«. Zum Kontext lokaler bewaffneter Konflikte in Uganda.'']{{Toter Link|url=http://www.jahrbuch-menschenrechte.at/site/article_detail.siteswift?SWS=i0pa0p1bjat74nakb28k1is4h3&so=all&do=all&c=download&d=article%3A14%3A20 |date=2022-03 |archivebot=2022-03-20 16:46:24 InternetArchiveBot }} In: Gabriele von Arnim, Volkmar Deile, Franz-Josef Hutter, Sabine Kurtenbach und Carsten Tessmer (Hrsg.): ''Jahrbuch Menschenrechte.'' Suhrkamp, Frankfurt 2000, S. 224–238, ISBN 3-518-39565-3</ref>
 
Während des Sezessionskriegs diente der LRA lange Zeit der Süden des Sudan als Basis, weshalb die ugandische Regierung den Sudan beschuldigte, die Rebellen zu unterstützen. Uganda selbst unterstützte im Gegenzug die im Sudan operierende [[Sudanesische Volksbefreiungsarmee (1983–2011)|Sudanesische Volksbefreiungsarmee]], die gegen die Regierung des Sudan kämpfte. Seit 2009 befindet sich der Rückzugsort der LRA in einem zwischen dem Sudan und Südsudan umstrittenen Gebiet im Süden [[Darfur]]s in der Nähe von [[Kafia Kingi]]. Die Operationsgebiete der LRA sind der Südsudan, der Osten des Kongo, Teile des [[Tschad]] und die [[Zentralafrikanische Republik]]. Bei den Raubzügen werden im [[Nationalpark Garamba|Garamba-Nationalpark]] im Nordosten des Kongo Elefanten gejagt, deren Elfenbein von der LRA zu ihrer Finanzierung verkauft wird.<ref>Bryan Christy: [http://www.nationalgeographic.de/reportagen/spezialreport-die-spur-des-elfenbeins ''Die Spur des Elfenbeins''.] In: ''National Geographic,'' September 2015</ref>
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Am 6. Januar 2015 nahmen [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-amerikanische Soldaten]] in der Zentralafrikanischen Republik einen Mann fest, der angab, [[Dominic Ongwen]], der international als Kriegsverbrecher gesuchte stellvertretende Führer der LRA, zu sein.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bbc.com/news/world-africa-30705649 |titel=LRA rebel Dominic Ongwen surrenders to US forces in CAR |datum=2015-01-07 |hrsg=BBC News |abruf=2015-01-22}}</ref> Dieser wurde am 4. Februar 2021 vom Internationalen Strafgerichtshof wegen 70 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Uganda verurteilt: Schuldig der [[Folter]], [[Plünderung]], [[Vergewaltigung]], sexuellen Versklavung – und vollumfänglich verantwortlich für alle von der Anklage gefundenen Verbrechen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/den-haag-dominic-ongwen-uganda-101.html Gudrun Engel: Ongwen schuldig in 61 Punkten. Urteil gegen LRA-Kommandant.] tagesschau.de, 4. Februar 2021</ref>
 
Durch die LRA wurden insgesamt mehr als 100.000 Menschen getötet sowie zwischen 60.000 und 100.000 Kinder entführt.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.unric.org/de/uno-schlagzeilen/27014-lord-resistance-army-hat-in-uganda-mehr-als-100000-menschen-getoetet |wayback=20180502064538 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2022-03-20 16:46:24 InternetArchiveBot }} Lord's Resistance Army hat in Uganda mehr als 100000 Menschen getötet. Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa (UNRIC). Abgerufen am 1. Mai 2018.</ref>
 
== Filme ==
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* ''[[Kony 2012]]'' (2012)
* ''Wrong Elements'' (Regie: [[Jonathan Littell]], 2016)<ref>{{IMDb|tt4466384|Wrong Elements}}</ref>
* ''Slaves – Auf den Spuren moderner Sklaverei'' (Regie: [[Marc Wiese]], Deutschland, WDR, 2016)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arte.tv/de/videos/052703-000-A/slaves-auf-den-spuren-moderner-sklaverei/ |titel=Slaves - Auf den Spuren moderner Sklaverei |hrsg=ARTE |abruf=2018-12-04 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181204160147/https://www.arte.tv/de/videos/052703-000-A/slaves-auf-den-spuren-moderner-sklaverei/ |archiv-datum=2018-12-04 |offline=1 |archiv-bot=2022-03-20 16:46:24 InternetArchiveBot }}</ref><ref>{{IMDb|tt7749050|Slaves|Abruf=2018-12-04}}</ref>
 
Die LRA tritt zudem in dem 2006 produzierten Spielfilm ''[[James Bond 007: Casino Royale|Casino Royale]]'' in Erscheinung. Ihr Anführer heißt hier Steven Obanno und wird von [[Isaac de Bankolé]] gespielt. Die Figur wurde von Joseph Kony inspiriert.