Meteor war der Name von mehreren kaiserlichen Yachten. Im Gegensatz zur SMY Hohenzollern war die Meteor ein Boot für Regatten und wurde auch als Rennboot von Wilhelm II., z. B. bei der Kieler Woche, der Travemünder Woche oder der Cowes Week genutzt.
Meteor I.
Hauptartikel: Meteor I
Die Meteor I. lief 1887 unter dem Namen Thistle in Patrick on the Clyde, Schottland vom Stapel. Nach ein paar Jahren erfolgreichen Regattasegelns im Royal Clyde Yacht Club wurde die Thistle 1891 für 110.000 Goldmark an den deutschen Kaiser verkauft, der das Boot in Meteor umtaufte. Das Schiff wurde nach Kiel zum Kaiserlichen Yacht Club, in dem Wilhelm II. den Titel „Kommodore“ trug, feierlich überführt und stand ihm dort zur Verfügung. Mit der Meteor I. nahm der Kaiser auch zum ersten Mal mit einem eigenen Boot an der berühmten Regatta von Cowes, der Cowes Week, teil. Als 1896 die Meteor II. ihren Dienst aufnahm, wurde die Meteor I. der Marine in Wilhelmshaven als Ausbildungsschiff übergeben und in Comet umbenannt.
Meteor II.
1896 gab Wilhelm II. George Lennox Watson von der D. & W. Henderson-Werft den Auftrag, eine neue kaiserliche Rennyacht zu entwerfen. Bis 1902 diente sie dem Kaiser für Wettfahrten.
Meteor III.
1902 wurde die Schoneryacht, entworfen von Cary Smith auf Shooters-Island bei New York City fertiggestellt. Dies war ein Bruch mit der britischen Segeltradition des Kaisers. Zur Schiffstaufe am 25 Februar 1902 war der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich nach New York angereist. Taufpatin war Alice Roosevelt, die Tochter des amtierenden US Präsidenten Theodore Roosevelt. Das stellte den Beginn der deutsch-amerikanischen Seglerfreundschaft dar. So entstand die Idee, neben dem America’s Cup, der eine Angelegenheit zwischen England und Amerika war, deutsch-amerikanische Sonderklassen-Wettfahrten, abwechselnd in Kiel und in Marblehead im Revier des Eastern Yacht Clubs, Boston, zu veranstalten. So wurde 1906 um den Roosevelt-Pokal und 1907 um den Kaiser Wilhelm-Pokal gesegelt.
Neben den großen deutsch-amerikanischen Regatten traf der Kaiser mit der Meteor III. 1908 auf die neue Yacht des Industriellen Krupp, die Germania I., die in den meisten Wettfahrten den Kaiser bei weitem besiegte. Die Ausstattung der dritten Kaiser-Yacht war erheblich luxuriöser als die der beiden Vorgängermodelle. So verfügte die Meteor III. über einen Salon, ein Arbeitszimmer, eine kleine Bibliothek und elegante Schlafräume.
Meteor IV.
So sehr der Kaiser die Meteor III. auch mochte, die Niederlagen gegen die „Germania“ von Krupp veranlassten ihn zum Kauf der vierten Meteor. Diese wurde von Max Oertz entworfen und auf der Germania-Werft in Kiel gebaut, wo auch die Yacht Krupps entstand. Die Meteor IV. war die erste, die komplett von deutschen Konstrukteuren entworfen und gebaut und mit deutscher Besatzung ausgestattet wurde. Die Meteor IV. war mit einer Länge über Alles von 47,14 m größer als die Meteor III..
Meteor V.
1914 lief die letzte, ebenfalls von Max Oertz konstruierte, kaiserliche Yacht Meteor V. in Kiel vom Stapel. Als mit 47,6 m Länge und 1410 m² Segelfläche die größte Kaiser-Yacht, gewann sie kurz nach der Schiffstaufe bereits die Elbregatta 1914. Prinz Heinrich persönlich fuhr mit einem Zerstörer der Marine 1914 nach Cowes und holte die Meteor, die keinen eigenen Hilfsmotor hatte, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges nach Deutschland zurück. Nur so entging die Meteor dem Schicksal der Germania, die ebenfalls zur Vorbereitung auf die Cowes Week 1914 am Solent war und vom englischen Zoll als Prise beschlagnahmt und versteigert wurde.[1]
Literatur
- Vom Gondelcorso zum Ocean-Race von Klaus Kramer, Klaus Kramer Verlag, ISBN 3-9805874-4-4,
- Meteor - die kaiserlichen Segelyachten von Kristin Lammerting, DuMont Reiseverlag, 1999, ISBN 978-3770147830
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Meteor V (1914), Ölbild von Willy Stöwer (1917) Abgerufen am 04. Januar 2009