Stammheim ist ein preisgekrönter Spielfilm von Reinhard Hauff aus dem Jahre 1986 über den Stammheim-Prozess und den Tod mehrerer angeklagter RAF-Angehöriger in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim. Das Drehbuch stammt von Stefan Aust.
Film | |
Titel | Stammheim |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 1986 |
Länge | 107 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Reinhard Hauff |
Drehbuch | Stefan Aust |
Produktion | Jürgen Flimm Eberhard Junkersdorf u. a. |
Musik | Marcel Wengler |
Kamera | Frank Brühne Günther Wulff |
Schnitt | Heidi Handorf |
Besetzung | |
Inhalt
Reinhard Hauffs Film beschreibt in kühl-distanzierter Weise den Ablauf des bedeutendsten Terroristenprozesses der deutschen Geschichte, der in den Jahren 1975 bis 1977 in Stuttgart-Stammheim stattgefunden hat. Vor Gericht stehen die Angeklagten, Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Ob die drei zuletzt genannten Personen nach ihren Verurteilungen von eigener Hand oder durch Fremdeinwirkung umkommen, lässt dieser Film offen (vgl. Todesnacht von Stammheim).
Erst im April 2008 wurde der Film auch als DVD veröffentlicht.
Kritiken
- Lexikon des Internationalen Films: Ausgehend von authentischen Protokollen und unter Verzicht auf dramaturgisches Beiwerk beschränkt sich die Inszenierung bewußt auf wörtliche Rezitation, ohne daß die politisch-gesellschaftlichen Hintergründe des Falles beleuchtet werden. Hauffs freiwillige Askese läßt viele Fragen offen, ermöglicht jedoch beklemmende Einsichten in das Innere eines Justizapparates, der von der politischen Brisanz der Materie überfordert ist und Schwächen zeigt. Obwohl keineswegs beschönigend in den Angeklagtenporträts, leistet der Film einen wichtigen Beitrag zum Verständnis politisch motivierter Gewalt und provoziert die erneute Auseinandersetzung mit einem tabuisierten, bislang unbewältigten Kapitel deutscher Geschichte.
Auszeichnungen
- 1986: Goldener Bär und FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmfestspiele von Berlin
Die Filmvorführung fand unter Polizeischutz statt, da es Morddrohungen gegen die Juroren gegeben hatte. Trotz Polizeipräsenz wurde die Vorstellung unter anderem durch Stinkbombenwürfe gestört. Die Jury-Präsidentin Gina Lollobrigida distanzierte sich unter Missachtung der Wettbewerbsregeln öffentlich von der Auszeichnung des Films.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Das Votum war vorfabriziert. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1986 (online – Interview mit Lollobrigida zu den Gründen ihrer Ablehnung).