„Steingrimma“ – Versionsunterschied
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Die in einem dicht bewaldeten Tal gelegene Siedlung war [[Wenden|wendischen Ursprungs]] und wurde im Jahr 1091 erstmals urkundlich erwähnt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben die Einwohner überwiegend Ackerbau und Viehzucht. Die Felder der Gemeinde wurden als äußerst fruchtbar beschrieben. Zudem befanden sich schon in sehr frühen Zeiten in unmittelbarer Nähe des Ortes [[Tongrube]]n und ein [[Steinbruch]]. Hiervon leitete sich der Ortsname ab: ''Stein-Grimma''.<ref>Carl-Edouard Förstemann: ''Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen.'' Verlag Burger, 1867, S. 319.</ref> Das wendische Wort „grim“ bedeutet „tiefgelegenes, von Wasser und nassen Wiesen umgebenes Gelände“.<ref>[[Ernst Eichler (Linguist)|Ernst Eichler]] und [[Hans Walther (Onomastiker)|Hans Walther]]: ''Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte'', Faber und Faber Verlag, 2007, S. 68f.</ref>
Durch den Ort floss die Grunau, auch Grunebach genannt. Nachweislich seit Anfang des 14. Jahrhunderts, sehr wahrscheinlich schon früher, besaß die [[Mittelböhmische Region|mittelböhmischen]] Adelsfamilie
Obwohl ab dem Jahr 1915 zwischen Steingrimma und [[Queisau]] eine kleine Grube, benannt nach den Besitzern ''Bunge-Nebe'', im [[Untertagebau]] mit der Förderung von [[Braunkohle]] begann, blieb der Ort aufgrund seiner idyllischen Tallage bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel. Dass sich unter Steingrimma ein bis zu 75 Meter mächtiges [[Flöz]] mit sehr fester Kohle befand, war seit 1911 bekannt.<ref>Zeitschrift für Gewinnung und Verwertung der Braunkohle: ''Braunkohle. Band 11.'' Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein, 1913, S. 54.</ref> Jedoch erreichte erst nach [[Deutsche Demokratische Republik|Gründung der DDR]] der Braunkohlenabbau eine neue Dimension. Zur Energieerzeugung setzte die DDR nahezu ausschließlich heimische Braunkohle ein. Die Maximierung der Fördermengen führte zur Inanspruchnahme riesiger Flächen. Orte, die in den Kohlefeldern lagen, wurden konsequent abgebaggert. Die größte Zahl der Ortsabbrüche und Umsiedlungen in Mitteldeutschland fiel daher in die Zeit der DDR. Jahrhunderte alte Gutshöfe, Kirchen und Kulturdenkmale wurden zerstört, Friedhöfe entweiht, ganze Wälder gerodet, Flüsse und Bäche verlegt, kanalisiert oder eingedeicht. Der Abbau der Braunkohle erfolgte in der DDR praktisch ohne Rücksicht auf Menschen oder Umweltbelange.<ref>[http://www.archiv-verschwundene-orte.de/de/ausstellung/themen/umsiedlung/67878 Umsiedlungen: Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der DDR] Archiv verschwundener Orte, abgerufen am 11. März 2019</ref><ref>Rolf Dieter Stoll, Christian Niemann-Delius, Carsten Drebenstedt, Klaus Müllensiefen: ''Der Braunkohlentagebau: Bedeutung, Planung, Betrieb, Technik, Umwelt.'' Springer, 2008, S. 442 f.</ref>
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