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Ein '''Panoramaroboter''' (auch Panoramakopf oder Nodalpunktadapter genannt) ist eineein Bezeichnung für einen motorisiertenmotorisierter und meist vollautomatischenvollautomatischer Schwenk-Neige-Kopf. Montiert auf einem Stativ, positioniert dieses Gerät Kameras und Objektive, um mehrere Einzelbilder aufzunehmen (segmentierte Bildaufnahme). Auf diese Weise werden Objekte in vielen tausend Einzelbildern aufgenommen, die dannspäter zu einem [[Rundsicht|Panorama]]Gesamtbild weiterverarbeitetenormer Größe und Detailreichtum zusammengesetzt werden. Typische Einsatzgebiete sind Panoramafotos oder die Digitalisierungen von großen könnenKunstwerken.
 
== Entstehung ==
Der erste Panoramaroboter wurde mit dem Ziel entwickelt, sich von der klassischen Form einer [[Panoramakamera]] zu lösen und zur segmentierten Bildaufnahme überzugehen.<ref>U. Clauß: „Segmentierende Bildaufnahmevorrichtung“, Patentschrift DE 10 2008 038 470 A1, 20. August 2008</ref><ref name="Clauß" /> Typische Panoramakameras scannen das Bild in einzelnen Zeilen ab<ref>U. Clauß, „Anordnung und Verfahren zur photoelektrischen Panoramaaufnahme“, Patentschrift DE 199 21 734 A1, 11. Mai 1999</ref><ref>U. Clauß: „Anordnung und Verfahren zur stereoskopischen optoelektronischen Bild- und Messdatengewinnung“, Patentschrift DE 197 46 319 A1, 21. Oktober 1997</ref>, benötigen daher relativ viel Zeit. Bewegte Objekte, etwa in einer Landschaft fahrende Autos, werden daher gestreckt oder gestaucht dargestellt, es entstehen [[Artefakt (Fotografie)|Artefakte]]. Panoramaroboter dagegen schwenken und neigen handelsübliche (und vergleichsweise preisgünstige) Digitalkameras prozessorgesteuert in die jeweiligen Positionen für die Einzelaufnahmen.<ref name="Clauß">U. Clauß: „Verfahren und Anordnung zur Gewinnung hochwertiger Panorama-Bildaufnahmen“, Patentschrift DE 103 59 361 A1, 16. Dezember 2003</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://dr-clauss.de/de/firma-3/chronik |wayback=20160211085721 |text=2003 Entwicklung des ersten Panoramaroboters }}, Clauss Chronik</ref>
{{Belege fehlen}}
Der erste Panoramaroboter wurde mit dem Ziel entwickelt, sich von der klassischen Form einer [[Panoramakamera]] zu lösen und zur segmentierten Bildaufnahme überzugehen. Grundsätzlich werden bei einer Panoramakamera einzelne Zeilen aufgenommen und deshalb summiert sich die Belichtungszeit stärker auf als bei einer Kamera mit flächigem Bildsensor. Während bei einer Zeile pro Belichtungszeitraum nur wenige tausend Pixel parallel belichtet werden, sind es bei einem Flächensensor mehrere Millionen. Ein weiterer Nachteil der Panoramakameras, neben längeren Aufnahmezeiten, ist es, dass bewegte Objekte verzerrt werden und Artefakte entstehen können. Beispielsweise werden Fahrzeuge je nach relativer Fahrtrichtung gestreckt oder gestaucht abgebildet. Panoramakameras sind außerdem nicht so flexibel einsetzbar und die Auflösungsgrenzen sind fix. Aus diesem Grund sind spezielle Panoramakameras im Vergleich auch meist preisintensiver.
 
2003 entwickelte Ulrich Clauß den ersten Panoramaroboter „RODEON light“, welcher in Serie gefertigt wurde, mit Nodalpunktjustage, Prozessorsteuerung und Fernbedienung. Dieser schwenkte und neigte eine handelsübliche Digitalkamera mit Objektiv automatisch in die jeweiligen Positionen für die Einzelaufnahmen. Das Sichtfeld war bei diesem Modell bereits unbegrenzt.<ref>CLAUSS Chronik: 2003 Entwicklung des ersten Panoramaroboters http://dr-clauss.de/de/firma-3/chronik</ref>
 
== Anwendung ==
[[Datei:CLAUSS RODEON piXpert.JPG|mini|Panoramaroboter "RODEON piXpert" während der Aufnahme des weltweit größten Gigapixelpanoramas des Mont Blanc 2014.]]
 
Hauptsächlich werden Panoramaroboter im Bereich der klassischen [[Panoramafotografie]] eingesetzt. Neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich außerdem auch durch den Einsatz auf Hochbildstativen (Hochbildpanoramafotografie) und extrem langbrennweitiger Teleobjektive ([[Gigapixelfotografie]]).
 
=== Digitalisierung von Gemälden ===
2006 wurde erstmals erfolgreich von den Firmen Haltadefinizione, CLAUSS, AMD und [[Nikon]] bei der Aufnahme des [[Fresko]]s [[Das letzte Abendmahl]] von [[Leonardo da Vinci]] in [[Mailand]], Italien eingesetzt. Dabei wurde die 460&nbsp;cm × 880&nbsp;cm große Abbildung mit ca. 16 Gigapixel digitalisiert.<ref>Stern: Digitalisierung von Gemälden
Erstmals zur digitalen Reproduktion von Gemälden wurde ein Panoramaroboter 2006 von den Herstellern Haltadefinizione, AMD und [[Nikon]] eingesetzt. Das vom Unternehmen Clauss entwickelte Gerät steuerte die Aufnahme des [[Fresko]]s [[Das Abendmahl (Leonardo da Vinci)|Das letzte Abendmahl]] von [[Leonardo da Vinci]] in [[Mailand]], Italien. Dabei wurde die 460&nbsp;cm × 880&nbsp;cm große Abbildung mit ca. 16 Gigapixel digitalisiert.<ref>[http://www.stern.de/digital/online/digitalisierung-von-gemaelden-leonardo-da-vinci-in-ultra-hd-3529550.html Digitalisierung von Gemälden Leonardo da Vinci in Ultra-HD], Stern</ref><ref>[http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7065903.stm Last Supper gets 16bn pixel boost], BBC News</ref> Nahezu zeitgleich entstand mit einem gleichen Gerät die Reproduktion des Altargemäldes „Parete Gaudenziana“ am selben Standort in der Kirche „Santa Maria delle Grazie“ in Mailand.<ref>„[[:en:Largest photographs in the world#Parete Gaudenziana (2006)|Largest Photographs in the World – Parete Gaudenziana]]“, englische Wikipedia</ref>
Leonardo da Vinci in Ultra-HD http://www.stern.de/digital/online/digitalisierung-von-gemaelden-leonardo-da-vinci-in-ultra-hd-3529550.html </ref> <ref>BBC News: Last Supper gets 16bn pixel boost http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7065903.stm </ref>
 
Darüber hinaus werden Panoramaroboter zur Inspektion in Gefahrenbereichen ferngesteuert eingesetzt.
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* [[Panoramafotografie]]
* [[Kugelpanorama]]
* [[Gigapan]]
* [[Google Art Project]]
 
== Literatur ==
* Thomas Bredenfeld: Das''Panoramafotografie Praxisbuch DigitaleDie Panoramafotografie.große 1. AuflageFotoschule'', GalileoRheinwerkverlag, PressBonn, 20102023, ISBN 978-3-8362-12239636-6
* Ulrich Clauß: ''Panoramascanner und Polarkoordinaten – neue Konzepte und Lösungen'' in: Thomas Luhmann: ''Photogrammetrie Laserscanning Optische 3D-Messtechnik'', Wichmann Verlag im VDE-Verlag, Heidelberg, 2004, ISBN 3-87907-407-0, S. 142–149
 
== Einzelnachweise ==