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'''Phryger''' ist die [[Griechen|griechische]] Bezeichnung eines [[Indogermanen|indogermanischen]] Volkes (vgl. [[Phrygische Sprache#Klassifizierung innerhalb des Indogermanischen|sprachliche Einordnung]]), das spätestens im [[8. Jahrhundert v. Chr.]] in [[Kleinasien|Anatolien]], etwa im Zentrum [[Kleinasien]]s, ein großes Herrschaftsgebiet hatte. Die Hauptstadt war [[Gordion]] am Fluss Sangarios (dem heutigen [[Sakarya (Fluss)|Sakarya]]), etwa 80 km westlich vom heutigen [[Ankara]], weitere urbane Zentren waren [[Midasstadt]] und [[Kelainai]].
 
== Ursprung der Phryger ==
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[[Datei:MidasSehri.Tomb.jpg|200px|mini|Relief in Midasstadt]]
 
Nach der Eroberung Gordions existierten sehr wahrscheinlich phrygische Fürstentümer. Indizien dafür sind zahlreiche phrygische Monumente, Felsenreliefs und Heiligtümer aus dem 7./6. Jahrhundert v. Chr. Beeindruckende Zeugnisse finden sich u.unter a.anderem in Midasstadt in der westanatolischen Hochebene. Auch die phrygische Kunst lebt ohne erkennbaren Bruch weiter. Über die damaligen machtpolitischen Verhältnisse in Kleinasien sind wir ausgesprochen schlecht informiert. Die Kimmerer waren zwar bis Ende des 7. Jahrhunderts in Kleinasien, haben aber vermutlich keinen zusammenhängenden Staat gebildet. Ab der zweiten Hälfte des siebten Jahrhunderts begann das Reich der [[Lyder]] zu expandieren. Ob die phrygischen Staaten dabei unter lydische Vorherrschaft kamen oder teilweise autonom blieben, ist nicht klar. 585 v. Chr. fiel das ganze Gebiet östlich des [[Kızılırmak|Halys]] an die [[MedienMeder (LandVolk)|Meder]] und 546 v. Chr. wurde ganz Phrygien von den [[Perser (Volk)|Persern]] erobert, was aber nicht das Ende der phrygischen Kultur bedeutet. Die phrygische Sprache lässt sich noch bis ins 5. nachchristliche Jahrhundert nachweisen.
 
== Phrygische Kultur ==
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* [[Phrygischer Helm]]
* [[Phrygischer Modus]] ([[Kirchentonart]])
* [[StickereiSticken|Phrygische Arbeit]]
 
== Literatur ==
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* Hans-Dieter Kaspar, Elke Kaspar: ''Phrygien. Ein sagenumwobenes Königreich in Anatolien. Ein Reisehandbuch.'' Korient-Verlag Kaspar, Hausen 1990, ISBN 3-925696-07-5.
* Maximilian Räthel: ''Midas und die Könige von Phrygien. Untersuchungen zur Geschichte Phrygiens und seiner Herrscher vom 12. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.'' (= ''Quellen und Forschungen zur Antiken Welt.'' Band 64). utzverlag, München 2019, ISBN 978-3-8316-4781-1 (zugleich Dissertation, Universität Göttingen 2017).
* [[Anne-Maria Wittke]]: ''Mušker und Phryger. Ein Beitrag zur Geschichte Anatoliens vom 12. bis zum 7. Jh. v. Chr.'' (= ''[[Tübinger Atlas des Vorderen Orients]].'' Beiheft B 99). Reichert, Wiesbaden 2004, ISBN 3-89500-385-9.
 
; Gordion
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== Weblinks ==
{{Commons|Phrygia}}
* [http://www.zenithonline.de/deutsch/gesellschaft/a/artikel/eine-gordische-affaere-001148/ ''Eine gordische Affäre.''] In: ''zenith – Zeitschrift für den Orient.'' Juli 2010. (zum Streit um phrygische Antiken in Deutschland).
 
== Einzelnachweise ==