Hubert Baum
Dr Hubert Baum (* 14. April 1906 z Fryburg; † 23. Oktober 1976 ebe dert) isch e dytsche Schriftsteller un Chaufmann gsii. In dr 1950er un 1960er Johr isch er z Sidbade ain vu dr wichtigschte Sprochaktivischte fir s Alemannisch gsii.
Läben un Beruef
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Baum isch z Fryburg ufgwachse un het langi Zyt z Sulzburg gläbt. Är het Induschtrychaufmann glehrt un het z Fryburg as Prokurischt gschafft.
Literarisch Schaffe
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Dr Baum het Schrifte iber s Alemannisch verfasst un het au uf Alemannisch gschribe. Wel er e Bewunderer vum Johann Peter Hebel gsii isch un däm sy Dialäkt as „klassisch“ empfunde het, het er sälber wie dr Hebel au im Dialäkt vum Obere Markgreflerland schribe un nit in sym aigene Dialäkt. Näbe Gedicht het er au Herspiil un Theaterstuck gschribe.
Vu 1951 bis 1964 het er di „Oberrheinischen Dichterlesungen“ veraastaltet un im Septämber 1954 s erscht international Mundartdichter-Dräffe z Badewyler un z Mille organisiert.
Anne 1962 het er zämme mit andere Dichter vu Sidbade dr „Arbeitskreis für alemannische Sprache und Dichtung“ grindet. Näb em Baum sin do unter anderem dr Karl Kurrus (Ändinge), dr Richard Gäng (Fryburg), dr Eugen Falk-Breitenbach (Husach), dr Hans Matt-Willmatt (Stüelinge), d Ida Preusch-Müller (Chander), d Lina Ritter-Potyka (Friburg), d Hedwig Salm (Fryburg), d Lina Kromer (Obereggene) un d Gertrud Albrecht (Fryburg) derby gsii.
Us däm Arbetschrais uuse hän die Dichter derno zämme mit andere Freind vu dr alemannische Dialäkt am 16. Juni 1965 dr Verain „Muettersproch, Gsellschaft für alemannische Sprache“ grindet. Dr erscht Bresidänt isch dr Prof. Dr. Karl Asal (1889-1984) wore, Kulturreferänt am Regierigsbresidium z Fryburg. Dr Hubert Baum isch dr erscht Schriftfierer vu dr Muettersproch-Gsellschaft wore.
Au fir dr Raadio het er Bydreg gmacht. Zytwys isch er Bresidänt vu dr Fryburger Franz-Philipp-Gesellschaft gsii, wu s 1960 bis 1979 gee het un s Erb vum Chilchemusiker Franz Philipp bflägt het.
Im Vorwort zum Gedichtband „Ei Wort git s ander“ vu 1971 schrybt dr Schriftsteller Georg Schwarz:
„Dem Einwand zu begegnen, Lyrik, und gar die mundartliche, sei heute nicht mehr aktuell, tut Hubert Baum, der alemannische Dichter, das einzig richtige, er beweist, wie aktuell sie sein kann, indem er sie ausdrucksscharf auf die fast poesielose Gegenwart ansetzt und damit beweist, wie poesiehaltig allein das Wort ist, wenn es sich ganz frei und fast unstofflich bewegt. In den Gedichten des schwerwiegenden Bandes „Ei Wort git s ander“, das zum 65. Geburtstag von Hubert Baum erscheint, geschieht eine hintergründige, fast leise Auseinandersetzung mit dem modischen Ungeist und daneben eine redliche Würdigung des Guten in der Gegenwart. Da wird keine „heile Welt“ künstlich hergestellt, sondern das Heile wird aus dem Unheilen herausgefiltert, dabei ist kien Resignation zu merken. [...] Das Grüblerische des Alemannischen kreist um die Tiefe – und da findet sich körniges Gold. So wie der Dichter es für sich heruasgekratzt hat, muß es auch der Leser für sich herauskratzen.“
Uuszaichnige
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Schrifte
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Biecher
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Ab em Freysig. Alimannischs. 1944, 38 Bl.
- Chrieg, e Chranz vo Sonette für myni Haimet. 1945, 17 Bl.
- Biswilche. Alimannischs Chalenderbüechli für Groß un Chlai, für Stadt un Land. 1946, 82 Bl.
- Johr us - Johr ii. Allemannischs Chalenderbüechli für Stadt un Land für Groß un Chlai. Herder, Freiburg i. Br. 1948
- Dipfili- Däpfili. Gsätzli für chlaini lüt. Mit Bilderli vo der Ilse Baum, geschriibe vo Alfred Riedel. Crone, Freiburg i. Br. 1948, 8 Bl.
- Alimannisch's Wörterbüechli. Terzinen um seltenere Wörter von A bis Z, handgeschrieben und mit farbigen Initialen versetzt von Alfred Riedel. Schillinger, Freiburg i. Br. 1950
- Hebelkranz. Alemannische Dichtergabe. Schillinger, Freiburg i. Br. 1951
- Die Saite bebt. Hochdeutsche Gedichte. Selbstverlag 1953
- Vier Liedli um e Chindli. Gsätzli un Note. Mit Bildli vo Ilse Baum. Selbstverlag, Freiburg i.Br. 1954, 2 Bl. Ill.
- Hermann Burte 80 Jahre. Burda, Offenburg 1959
- Franz Philipp 70 Jahre. Rombach, Freiburg i. Br. 1960
- Huus am Bugg. Alimannischs Gedichtbuech. Rombach, Freiburg i. Br. 1962
- Alemanne-Wort. Sonettenkranz in Akrostichen. Rombach, Freiburg i. Br. 1966
- Freude am alemannischen Gedicht. Auslegungen. Rombach, Freiburg i. Br. 1968
- Sulzburger Geschichten. Mit Zeichnungen von Ilse Baum. Schillinger, Freiburg i. Br. 1970
- Ei Wort git s ander. Alemannischs hütigstags. Schillinger, Freiburg i. Br. 1971
- Alemannisches Taschenwoerterbuch für Baden. Schillinger, Freiburg i. Br. 1972
- Der Ton. Gedichte. Schillinger, Freiburg i. Br. 1974
Theater- un Musikstuck
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Alemannische Weihnachtslegende für 4 Sprecher, Sopran, Flöte, 2 Geigen, Bratsche, Cello und Klavier mit der Musik des Verfassers. Selbstverlag 1952
- Xaveerli mit em Wunderschlitte, e Märli-Spiil. Selbstverlag 1958, 12 Bl.
- Der Friider. Alemanischs Buureschauspiel in fünf Ufzüg. Verlag Heimat und Volksleben, Freiburg i. Br. 1964
Ufsätz un chlaineri Schrifte
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Lina Kromer, die Dichterin des Markgräflerlandes. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg, Br., Bd. 34 (1954), S. 155
- 100 Jahre Männergesangverein Sulzburg 1861 - 1961. 22., 23., 24. Juli 1961. Text: Hubert Baum. Mit Beitr. von Heinrich Zimmemann. Männergesangverein Sulzburg, 1961. 40 S., Ill.
- Die Pfarr- und Wallfahrtskirche in Kirchhofen. Libertas, Stuttgart 1961. 27 S., überw. Ill.
- Binzen - Eimeldingen - Haltingen. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Monatszeitschrrift des Hebelbundes. Hebelbund, Müllheim 1967, 5, S. 10-13
- Wappen Rümmingen - Wollbach - Tumringen. In: Die Markgrafschaft. Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes. Monatszeitschrift des Hebelbundes. Hebelbund, Müllheim 1967, 6, S. 10-12
- 1200 Jahre Binzen, Eimeldingen, Haltingen, Rümmingen, Tumringen, Wollbach. Festakt am 22.4.1967, 20 Uhr, in der Sporthalle Lörrach. Kropf u. Herz, Lörrach-Tumringen 1967. 6 Bl.
- Paul Sättele 85 Jahre alt. In: Ekkhart. Landesverein Badische Heimat, Freiburg, Br. 1970, S. 153-156
- ’s Stiighiisli - Auftakt zur Instandsetzung der Sulzberger Klosterkirche. In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim N.F. 1 (32).1970, H. 1, S. 48–51
- Preisträger der Hebelplakette 1971 — Maurus Gerner-Beuerle. In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 2(33).1971, H. 3, S. 162
- Franz Philipp (Gedicht). In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 4(35).1973, H. 1/2, S. 106
- Linde un Brunne (Gedicht). In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 6(37).1975, H. 1/2, S. 79–80
- Begegnungen mit alemannischen Wörtern. In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 7(38).1976, H. 3/4, S. 287-290
- „-le“ oder „-li“. In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 7(38).1976, H. 3/4, S. 290-291
- Alemannische Dichter und Schriftsteller in Baden, die in alemannischer Sprache schrieben (1803-1975). In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 7(38).1976, H. 3/4, S. 303-312
- Alemannische Dichter und Schriftsteller in Baden, die in alemannischer Sprache schreiben (Fortsetzung). In: Das Markgräflerland. Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur. Geschichtsverein Markgräflerland, Schopfheim NF 8(39).1977, H. 1/2, S. 169–18
as Rusgeber
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Alemannische Gedichte von Hebel bis heute: Heiteres und Besinnliches; 94 Autoren aus dem Badischen mit 95 Gedichten. Gesammelt von Hubert Baum. Waldkircher Verlag, Waldkirch 1989 144 S. (Badische Reihe 21)
LP
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Weihnachtslegende, Gedichte und Lieder. Christophorus-Verl., Freiburg i. Br. o. J. [1974]. 1 Schallpl.
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Gerhard W. Baur (Hrsg.): Warum im Dialekt? Interviews mit zeitgenössischen Autoren. Francke, Bern 1976
- Gerhard Jung: In dankbarem Gedenken. Hubert Baum ist tot. In: Das Markgräflerland. 39.1977 = N.F. 8. S. 204-205
- Karl Kurrus: Hubert Baum isch siebzig. In: Der Lichtgang. 26.1976. S. 33–34
- Reinhard Müller: Baum, Hubert. In: Wilhelm Kosch, Heinz Rupp, Carl Ludwig Lang (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon: Biographisch-bibliographisches Handbuch. K. G. Saur, München 1968ff. Bd. 2 Bauer-Ose – Björnson, S 4f.
- Karl Friedrich Rieber: Die alemannischen Dichter. In: Ekkhart, Jb. für das Badnerland 52, 1972
- Karl Friedrich Rieber: Glückwünsche zum Siebzigsten. Zum Geburtstag von Hubert Baum am 14.4.1976. In: Das Markgräflerland. 38.1976. S. 301–302
- Bernhard Sowinski: Lexikon deutschsprachiger Mundartautoren. 1997
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Hubert Baum uf LEO-BW
- Täxtprobe uf dr Websyte vu dr Muettersproch-Gsellschaft