gehörigen, auf den Markungen der Gemeinden Vollmaringen und Nagold gelegenen, theils exemten, theils nicht exemten Realitäten Fürst Constantin von Waldburg-Zeil-Trauchburg 1860 für 95.000 fl.
Die Pfarrkirche war ursprünglich in Lohndorf, erst nach der Reformation wurde die Pfarrei nach Vollmaringen verlegt. Patron ist jetzt die Krone, früher das Horber Spital, welcher den Kirchensatz und Widumhof hälftig 1443 von Friedrich von Enzberg für 670 fl., hälftig 1461 von Hans und Ludwig von Emershofen für 600 fl. erkauft hatte. Um 1400 wurde eine Kaplanei von den von Tettlingen gestiftet. Thina Schwelherin, Wittwe Menlochs von Tettlingen, vermehrte die Stiftung im Jahr 1454 dergestalt, daß ein Priester an ihr angestellt werden konnte. Diese Kaplanei, deren Patron, wie bemerkt, der Fürst von Waldburg-Zeil-Trauchburg ist, besteht noch neben der Pfarrei.
Auf der Hochebene zwischen den Thälern des Neckars, der Eyach und der Starzel, 31/4 Stunden östlich von der Oberamtsstadt, hat der Ort eine hohe, etwas gegen Süden geneigte, sommerliche Lage. Das von Ost nach West in die Länge gedehnte Dorf ist ziemlich ansehnlich, freundlich und mit reinlichen, gekandelten Straßen versehen, an denen sich die theils mittelgroßen, theils kleinen, ländlichen Wohnungen ziemlich gedrängt lagern.
Beinahe in der Mitte des Dorfs stehen das dem ritterschaftlichen Gutsbesitzer, Freiherr von Ow, gehörige alte und neue Schloß nebst großartigen Nebengebäuden, die Kirche, das Pfarrhaus, welche im Verein mit dem ausgedehnten Schloßgarten eine sehr schöne Gruppe bilden und zu dem stattlichen Aussehen des Dorfes vieles beitragen.
Die Pfarrkirche zum heiligen Petrus und Paulus, welche mittelst eines Gangs mit dem Schloß verbunden ist, stammt, obwohl sie gothische (später erst ausgebrochene) Fenster hat, aus der romanischen Periode; sie ist mit kräftigem Sockel, aus großen, fernher geholten Keupersandstein-Quadern erbaut und enthält an der westlichen Giebelseite noch den uralten, rundbogigen, abgestuften, mit einer Wulst umgebenen Eingang, ein interessanter Überrest des frühromanischen Styls. Auch die unteren Geschosse des viereckigen Thurms gehören der romanischen Zeit an und enthalten noch in dem untersten Geschoß ein echt romanisches Rundbogenfensterchen und im Innern Rundbögen, die von romanischen Doppelsäulchen in den Ecken des
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_255.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)