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Weltschändung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Erich Mühsam
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Titel: Weltschändung
Untertitel:
aus: Brennende Erde. Verse eines Kämpfers
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1920
Verlag: Kurt Wolff Verlag
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Erscheinungsort: München
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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[44] WELTSCHÄNDUNG
Juli 1916
Vernichtet nur das eigene Geschlecht,
zerstört, was je durch Menschenfleiß geworden!
Doch welche Mächte gaben euch das Recht,
des Wassers Glanz, der Blume Duft zu morden?
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Wenn das Geschützrad Halm und Strauch zerbricht,
seht ihr die Säfte nicht, die sterbend quillen?
Ja, ängstigt euch der Steine Vorwurf nicht,
auf die ihr tretet um des Bösen Willen?
Wißt! jedes Etwas ist gleich euch beseelt,
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und jedes Lüftchen hat von Gott sein Leben.
Die Knospe, der ihr das Erblühen stehlt,
verlangt’s von euch zurück. Könnt ihr es geben?
Nicht für die Menschen ward der ewige Hauch,
der göttliche, dem Weltall eingeblasen.
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Ihr tötet die Natur. – Schafft ihr sie auch,
dann lasst des Krieges Höllenfeuer rasen!