Magyar Gárda
Die Magyar Gárda (ung. Ungarische Garde) ist eine rechtsextremistische, paramilitärisch organisierte Vereinigung in Ungarn, die am 25. August 2007 aus der Partei Jobbik heraus gegründet wurde. Die Gründung erfolgte durch einen Fahneneid auf der Budaer Burg in Budapest[1]. Vorsitzender des Trägervereins wurde Gábor Vona, der auch Jobbik-Parteivorsitzender ist.
Auch wegen ihres Auftretens, das dem der von 1944 bis 1945 in Ungarn regierenden faschistischen Pfeilkreuzler ähnelt, wird die Gárda als antisemitisch, neofaschistisch und insbesondere gegen die Roma-Minderheit in Ungarn gerichtet kritisiert. Laut Selbstaussage will sie das „physisch, seelisch und geistig wehrlose Ungarn verteidigen“[1], sei also, so Vona, nicht gegen jemanden gegründet worden, sondern für etwas, „nämlich die ungarische Nation“.[2]
Am 16. Dezember 2008 wurde der Trägerverein der Ungarischen Garde, nach einem fast ein Jahr dauernden Prozess, vom Budapester Stadtgericht aufgelöst, weil sie mit ihren Aufmärschen und Veranstaltungen die menschliche Würde der Roma und anderer Minderheiten verletzt[3]. Das Urteil wurde am 2. Juli 2009 in der zweiten Instanz bestätigt[4]. Das öffentliche tragen der Uniform kann mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Forint (ca. 178 EUR) bestraft werden.[5]
Die Magyar Gárda ist trotz Verbot weiterhin aktiv. In jüngster Zeit auch in Rumänien.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b Tagesschau (ARD): Rechtsextreme Gruppe formiert sich in Ungarn, 25. August 2007
- ↑ Dagsavisen (Norwegen): Ungarn skremt av høyreekstrem «garde», 14. September 2007
- ↑ Der Standard: Gericht löst Ungarische Garde auf, 17. Dezember 2008
- ↑ Der Standard: Rechtsextreme "Ungarische Garde" verboten, 2. Juli 2009
- ↑ http://www.pesterlloyd.net/2009_49/49garde/49garde.html
- ↑ http://www.pesterlloyd.net/2010_03/03jobbik/03jobbik.html
