Opiliaceae
Opiliaceae | ||||||||||||
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Urobotrya angustifolia, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Opiliaceae | ||||||||||||
Valeton |
Die Opiliaceae sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Sandelholzartigen (Santalales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Die etwa zwölf Gattung sind in den Tropen der Neuen (nur eine Gattung) und Alten Welt (elf Gattungen) verbreitet.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Opiliaceae sind immergrüne, verholzende Pflanzen, die als Bäume, Sträucher oder Lianen wachsen. Alle Arten der Opiliaceae Wurzelparasiten.[1]
Die wechselständig und meist zweireihig angeordneten Laubblätter sind meist gestielt. Auf großen Bereichen der einfachen, ganzrandigen Blattspreiten sind keine Blattadern erkennbar. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch) oder einige Arten haben zwittrige Blüten. Die Blütenstände sind Trauben, Ähren oder Rispen und manchmal cauliflor. Bei vielen Arten sehen die jungen Blütenstände wie Kätzchen aus.
Die kleinen zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten sind meist vier- bis fünfzählig. Die einfache oder doppelte Blütenhülle, wenn vorhanden, besteht aus je meist vier bis fünf Kelch- und/oder Kronblättern, oder es sind drei bis acht gleichgestaltige Blütenhüllblätter vorhanden. In den männlichen Blüten sind vier bis fünf Staubblätter und meist ein Pistillode vorhanden. In den weiblichen Blüten sind zwei bis fünf Fruchtblätter zu einem meist oberständigen Fruchtknoten verwachsen und Staminodien können vorkommen. In den zwittrigen Blüten sind Staubblätter und ein Fruchtknoten enthalten. Es kann ein Diskus vorhanden sein.
Es werden Steinfrüchte mit einem großen, ölhaltigen Samen gebildet.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Opiliaceae wurde 1886 durch Theodoric Valeton in Critisch Overzicht der Olacineae, 136 aufgestellt.[2] Typusgattung ist Opilia Roxb.[2]
Äußere Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Opiliaceae gehört zur Ordnung Santalales. AGP II, III und IV stellten die Ordnung Santalales zu den Kerneudikotyledonen.[1][3]
Innere Systematik, Gattungen und ihre Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Le et al. gliedern 2018 die Familie Opiliaceae in drei Tribus mit insgesamt zwölf Gattungen und etwa 36 Arten:[1][3]
- Tribus Agonandreae Engl.: Sie enthält zwei Gattungen:
- Agonandra Miers ex Benth. & Hook. f.: Die etwa zehn Arten sind von Mexiko über Zentralamerika bis ins tropische Südamerika verbreitet,[1] darunter:
- Gjellerupia Lauterb. (Die Stellung in dieser Tribus ist nicht gesichert.): Es gibt nur eine Art:[1]
- Gjellerupia papuana Lauterb.: Sie kommt im westlichen und nördlichen Neuguinea vor.[4]
- Tribus Anthoboleae Bartl. ex Spach: Sie enthält nur eine Gattung:[1]
- Anthobolus R.Br.: Die etwa drei Arten kommen im zentralen bis nördlichen Australien vor.[1]
- Tribus Champereieae Bing Liu, C.T.Le, L.M.Lu & Z.D.Chen: Sie wurde 2018 aufgestellt und enthält drei monotypische Gattungen, also nur drei Arten:[1]
- Champereia Griffith: Es gibt nur eine Art:[1]
- Champereia manillana (Blume) Merr.: Entgegen der bisherigen Einschätzung kommt sie laut Le et al. 2018 nur in Südostasien vor und nicht auch noch in weiteren Gebieten.[1]
- Melientha Pierre: Es gibt nur eine Art:[1]
- Melientha suavis Pierre: Die zwei Unterarten kommen im nördlichen Südostasien vor.[4]
- Yunnanopilia C.Y.Wu & D.Z.Li: Es gibt nur eine Art:[1]
- Yunnanopilia longistaminea (W.Z.Li) C.Y.Wu & D.Z.Li: Sie kommt in den südwestlichen chinesischen Provinzen Yunnan sowie Guangxi vor.[1]
- Champereia Griffith: Es gibt nur eine Art:[1]
- Tribus Opilieae Benth.: Sie enthält zwei Gattungen:[1]
- Cansjera Juss.: Die etwa drei Arten sind von Sri Lanka über Indien bis zum südlichen China, Neuguinea und dem nördlichen Australien verbreitet.[1]
- Lepionurus Blume: Es gibt nur eine Art:[1]
- Opilia Roxb.: Die nur zwei Arten kommen beide im tropischen Afrika vor und eine ist auch im tropischen Asien, auf den Salomonen und im nördlichen Australien verbreitet.[1]
- Pentarhopalopilia (Engl.) Hiepko: Die etwa vier Arten sind im tropischen Afrika und Madagaskar verbreitet.[1]
- Rhopalopilia Pierre: Die etwa drei Arten sind im tropischen Zentralafrika verbreitet.[1]
- Urobotrya Stapf: Von den etwa sieben Arten sind zwei von West- bis Zentralafrika und fünf im tropischen Asien verbreitet.[1]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Familie der Opilaceae bei der APWebsite. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- Die Familie der Opiliaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Eintrag in der Western Australian Flora. (engl.)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Huaxing Qiu, Paul Hiepko: In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-27-X. Opiliaceae, S. 205–206 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
- Daniel L. Nickrent et al.: A revised classification of Santalales. In: Taxon, Volume 59, 2010, S. 538–558.
- Chi Toan Le, Bing Liu, Russell Barrett, Limin Lu, Jun Wen, Zhiduan Chen: Phylogeny and a new tribal classification of Opiliaceae (Santalales) based on molecular and morphological evidence: Phylogeny and classification of Opiliaceae. In: Journal of Systematics and Evolution, Volume 56, Januar 2018, S. 56–66. doi:10.1111/jse.12295
- Paul Hiepko: Die Gattungsabgrenzung bei den Opiliaceae. In: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft, Band 84 („1971“), S. 661–663, 1972.
- Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae I. Genera of the eastern Old World, excluding Opilia. In: Willdenowia. Volume 9, 1979, S. 13–56.
- Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae II. Opilia Roxb. In: Willdenowia, Volume 12, 1982, S. 161–182.
- Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae III. Urobotrya Stapf. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Leipzig, Volume 107, 1985, S. 137–152.
- Paul Hiepko: A revision of Opiliaceae IV. Rhopalopilia Pierre and Pentarhopalopilia (Engler) Hiepko gen. nov. In: Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. Leipzig, Volume 10, 1987, S. 271–291.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Chi Toan Le, Bing Liu, Russell Barrett, Limin Lu, Jun Wen, Zhiduan Chen: Phylogeny and a new tribal classification of Opiliaceae (Santalales) based on molecular and morphological evidence: Phylogeny and classification of Opiliaceae. In: Journal of Systematics and Evolution, Volume 56, Januar 2018, S. 56–66. doi:10.1111/jse.12295
- ↑ a b Opiliaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 7. Mai 2020.
- ↑ a b Die Familie der Opilaceae bei der APWebsite.
- ↑ a b c d Rafaël Govaerts: World Checklist of Seed Plants 1 (1, 2), 1995, S. 1–483, 1–529. MIM, Deurne.Opiliaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 6. Mai 2020.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Opiliaceae bei Parasitic Plants.
- Eintrag in der Flora of Zimbabwe. (engl.)
- Opiliaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.