„ActOut“ – Versionsunterschied

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Das [[Manifest]] #'''ActOut''' (von [[Englische Sprache|englisch]] ''to act out'' „vorführen, durchspielen“, sowie ''to act'' „schauspielern“ und ''out'' wie in [[Coming-out]]; mit [[Hashtag]] ''#'') ist der Name einer [[Gesellschaftspolitik|gesellschaftspolitischen]] [[Initiative (Politik)|Initiative]], die sich einsetzt für mehr [[Akzeptanz]] und [[Anerkennung]] von [[lesbisch]]en, [[schwul]]en und [[Bisexualität|bisexuellen]] sowie [[transgender]], [[Queer|queeren]], [[Intersexualität|intergeschlechtlichen]] und [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität|nichtbinären]] Personen sowohl in der [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] wie auch innerhalb der deutschsprachigen [[Filmwirtschaft|Film-]], [[Fernsehproduktion|Fernseh-]] und [[Theater#Theater und Ökonomie|Theaterbranche]]. Initiiert wurde das [[Manifest]] durch [[Karin Hanczewski]], [[Eva Meckbach]], [[Godehard Giese]] sowie [[Mehmet Ateşçi]] und am 5. Februar 2021 veröffentlicht, unterzeichnet von 185 [[Schauspieler|schauspielerisch]] Tätigen.
'''#ActOut''' (von [[Englische Sprache|englisch]] ''to act out'' „vorführen, durchspielen“, sowie ''to act'' „schauspielern“ und ''out'' „heraus“ wie in [[Coming-out]]; mit [[Hashtag]] <code>#</code>) ist der Name einer [[Gesellschaftspolitik|gesellschaftspolitischen]] [[Initiative (Politik)|Initiative]] und ihres [[Manifest]]s, das mehr [[Akzeptanz]] und [[Anerkennung]] von [[LGBT]]-Personen sowohl in der Gesellschaft wie innerhalb der deutschsprachigen [[Filmwirtschaft|Film-]], [[Fernsehproduktion|Fernseh-]] und [[Theater#Theater und Ökonomie|Theaterbranche]] fordert. Es wurde am 5.&nbsp;Februar 2021 veröffentlicht als gemeinsames Coming-out der 185&nbsp;„[[Schauspieler|Schauspieler*innen]] als [[lesbisch]], [[schwul]], [[Bisexualität|bisexuell]], [[transgender]], [[queer]], [[Intersexualität|intergeschlechtlich]] oder [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität|nichtbinär]]. Initiiert wurde #ActOut durch [[Karin Hanczewski]], [[Eva Meckbach]], [[Godehard Giese]] und [[Mehmet Ateşçi]].


== Inhalt des Manifests ==
== Inhalt des Manifests ==
Das Manifest wurde am 5. Februar 2021 im [[Süddeutsche Zeitung Magazin|Magazin der ''Süddeutschen Zeitung'']] veröffentlicht, begleitet von ausführlichen Interviews auf insgesamt 14&nbsp;Seiten.<ref name="SZ-Heft 2021-02-05">Vorstellung Heft&nbsp;5: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/heft/2021/5 ''„Wir sind schon da“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021.</ref> Für viele der Beteiligten bedeutete die Aktion ein [[Coming-out]] in Form eines Selbstbekenntnisses zur eigenen privaten Lebensweise.<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="FR 2021-02-06" /><ref name="FAZ 2021-02-04">Meldung (dpa): [https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/185-schauspielerinnen-und-schauspieler-outen-sich-und-veroeffentlichen-manifest-17182251.html ''Initiative #actout: 185 Schauspielerinnen und Schauspieler outen sich und veröffentlichen Manifest.''] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref><ref name="n-tv 2021-02-04">Meldung (dpa): [https://www.n-tv.de/leute/TV-Stars-offenbaren-sexuelle-Orientierung-article22339871.html ''Versteckspiel „ist jetzt vorbei“: TV-Stars offenbaren sexuelle Orientierung.''] In: ''[[N-tv#n-tv.de|n-tv.de]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref> Zeitgleich wurde der Text ''Manifest #ActOut'' auf einer eigenen [[Website]] veröffentlicht.<ref name="DLF 2021-02-04">[[Mehmet Ateşçi]] im Gespräch: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/queere-initiative-actout-ein-manifest-fuer-mehr-sichtbarkeit.1013.de.html?dram:article_id=492022 ''Queere Initiative #actout: Ein Manifest für mehr Sichtbarkeit.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021 (mit Audio: 6:37&nbsp;Minuten).</ref><ref name="Website act-out" /> Schnell wurde die Initiative in [[Soziale Medien|sozialen Medien]] verbreitet, der Text war bald in 16 Sprachen abrufbar.<ref name="SZ 2021-02-07" /> Das Manifest beginnt mit der Erklärung:<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="Website act-out" />
Das [[Manifest]] wurde am 5. Februar 2021 im [[Süddeutsche Zeitung Magazin|Magazin der ''Süddeutschen Zeitung'']] veröffentlicht, begleitet von ausführlichen Interviews auf insgesamt 14&nbsp;Seiten.<ref name="SZ-Heft 2021-02-05">Vorstellung Heft&nbsp;5: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/heft/2021/5 ''„Wir sind schon da“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021.</ref> Für viele der Beteiligten bedeutete die Aktion ein [[Coming-out]] in Form eines Selbstbekenntnisses zur eigenen privaten Lebensweise.<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="FR 2021-02-06" /><ref name="FAZ 2021-02-04">Meldung (dpa): [https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/185-schauspielerinnen-und-schauspieler-outen-sich-und-veroeffentlichen-manifest-17182251.html ''Initiative #actout: 185 Schauspielerinnen und Schauspieler outen sich und veröffentlichen Manifest.''] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref><ref name="n-tv 2021-02-04">Meldung (dpa): [https://www.n-tv.de/leute/TV-Stars-offenbaren-sexuelle-Orientierung-article22339871.html ''Versteckspiel „ist jetzt vorbei“: TV-Stars offenbaren sexuelle Orientierung.''] In: ''[[N-tv#n-tv.de|n-tv.de]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref> Zeitgleich wurde der Text auf einer eigenen [[Website]] veröffentlicht.<ref name="DLF 2021-02-04">[[Mehmet Ateşçi]] im Gespräch: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/queere-initiative-actout-ein-manifest-fuer-mehr-sichtbarkeit.1013.de.html?dram:article_id=492022 ''Queere Initiative #actout: Ein Manifest für mehr Sichtbarkeit.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021 (mit Audio: 6:37&nbsp;Minuten).</ref><ref name="Website act-out" /> Schnell wurde die Initiative in [[Soziale Medien|sozialen Medien]] verbreitet, der Text war bald in 16 Sprachen abrufbar.<ref name="SZ 2021-02-07" />
Das ''Manifest #ActOut'' beginnt mit einer Selbstdarstellung:


{{Zitat
{{Zitat
|Text=Wir sind hier und wir sind viele!<br />
|Text=Wir sind hier und wir sind viele!<br />
Wir sind Schauspieler:innen und identifizieren uns unter anderem als [[lesbisch]], [[schwul]], [[Bisexualität|bi]], [[Transgender|trans*]], [[queer]], [[Intersexualität|inter]] und [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität|non-binär]].}}
Wir sind Schauspieler*innen und identifizieren uns unter anderem als [[lesbisch]], [[schwul]], [[Bisexualität|bi]], [[Transgender|trans*]], [[queer]], [[Intersexualität|inter]] und [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität|non-binär]].
|ref=<ref name="Website act-out" />}}


Die 185&nbsp;Unterzeichnenden möchten einen Denkanstoß auslösen und wenden sich gezielt an „[[Künstleragentur|Agent:innen]], [[Casting (Auswahlverfahren)|Caster:innen]], [[Filmstab|Kolleg:innen]], [[Filmproduzent|Produzent:innen]], [[Redakteur|Redakteur:innen]], [[Regisseur|Regisseur:innen]]“ (mit typografischem [[Gender-Doppelpunkt]]). Auslöser sind negative Erfahrungen, die viele [[Schauspieler|schauspielerisch]] Tätige während ihrer Karriere machen mussten, wenn es um ihre eigene [[sexuelle Identität]] beziehungsweise [[Sexuelle Orientierung|Orientierung]] oder um ihre [[Geschlechtsidentität]] beziehungsweise ihr [[Gender]] geht. So schilderte beispielsweise Karin Hanczewski im Interview mit dem [[Süddeutsche Zeitung Magazin|SZ-Magazin]], dass sie vor einem Coming-out in Hinsicht auf die Besetzung weiterer Rollenangebote gewarnt worden sei, nachdem sie für die Krimireihe ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]'' besetzt wurde. Entsprechend hebt das Manifest hervor:<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="Website act-out" />
Die Unterzeichnenden möchten einen Denkanstoß auslösen und wenden sich gezielt an „[[Künstleragentur|Agent*innen]], [[Casting (Auswahlverfahren)|Caster*innen]], [[Filmstab|Kolleg*innen]], [[Filmproduzent|Produzent*innen]], [[Redakteur|Redakteur*innen]], [[Regisseur|Regisseur*innen]]“ (mit typografischem [[Gendersternchen]]). Auslöser sind negative Erfahrungen, die viele [[Schauspieler|schauspielerisch]] Tätige während ihrer Karriere machen mussten, wenn es um ihre eigene [[sexuelle Identität]] beziehungsweise [[Sexuelle Orientierung|Orientierung]] oder um ihre [[Geschlechtsidentität]] beziehungsweise ihr [[Gender]] geht. So schilderte beispielsweise Karin Hanczewski im Interview mit dem [[Süddeutsche Zeitung Magazin|SZ-Magazin]], dass sie vor einem Coming-out in Hinsicht auf die Besetzung weiterer Rollenangebote gewarnt worden sei, nachdem sie für die Krimireihe ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]'' besetzt wurde.<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /> Entsprechend hebt das Manifest hervor:


{{Zitat
{{Zitat
|Text=Wir sind Schauspieler:innen. Wir müssen nicht sein, was wir spielen. Wir spielen, als wären wir es&nbsp;– das ist unser Beruf.}}
|Text=Wir sind Schauspieler*innen. Wir müssen nicht sein, was wir spielen. Wir spielen, als wären wir es&nbsp;– das ist unser Beruf.
|ref=<ref name="Website act-out" />}}


Die Unterzeichnenden geben an, dass sie selbst im Berufsleben nicht offen mit ihrem Privatleben umgehen konnten, ohne dadurch berufliche Nachteile befürchten zu müssen. Es gehe ihnen vor allem darum, mehr Sichtbarkeit und Verständnis für [[Diversität (Soziologie)|Diversität]] zu schaffen und auch innerhalb von Filmen und Serien im Sinne [[Soziale Inklusion|sozialer Inklusion]] mehr „Facetten“ zu zeigen: „Unsere Gesellschaft ist längst bereit. Die Zuschauer:innen sind bereit. Unsere Branche soll für ein Miteinander stehen und in ihrer Vielfältigkeit die Gesellschaft abbilden.“ Das Manifest endet mit den Worten:<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="Website act-out" /><ref name="DW 2021-02-05">Philipp Jedicke: [https://www.dw.com/de/actout-manifest/a-56468591 ''Diversität – #actout: 185 Schauspieler*innen outen sich.''] In: ''[[Deutsche Welle]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>
Die Unterzeichnenden geben an, dass sie selbst im Berufsleben nicht offen mit ihrem Privatleben umgehen konnten, ohne dadurch berufliche Nachteile befürchten zu müssen. Es gehe ihnen vor allem darum, mehr Sichtbarkeit und Verständnis für [[Diversität (Soziologie)|Diversität]] zu schaffen und auch innerhalb von Filmen und Serien im Sinne [[Soziale Inklusion|sozialer Inklusion]] mehr „Facetten“ zu zeigen: „Unsere Gesellschaft ist längst bereit. Die Zuschauer*innen sind bereit. Unsere Branche soll für ein Miteinander stehen und in ihrer Vielfältigkeit die Gesellschaft abbilden.“<ref name="Website act-out" />
Das Manifest endet mit den Worten:<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="DW 2021-02-05">[[Philipp Jedicke]]: [https://www.dw.com/de/actout-manifest/a-56468591 ''Diversität – #actout: 185 Schauspieler*innen outen sich.''] In: ''[[Deutsche Welle]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>


{{Zitat
{{Zitat
|Text=Wir freuen uns auf all die neuen Geschichten, die wir gemeinsam darstellen und erzählen können.<br />
|Text=Wir freuen uns auf all die neuen Geschichten, die wir gemeinsam darstellen und erzählen können.<br />
Die Welt verändert sich, wir tragen alle dazu bei!}}
Die Welt verändert sich, wir tragen alle dazu bei!
|ref=<ref name="Website act-out" />}}


Mitinitiatorin Eva Meckbach erklärte am Tag der Veröffentlichung: „Als […] in den 90er-Jahren der Film ''[[Aimée & Jaguar]]'' herauskam, bin ich mit dem Zug nach [[Ulm]] ins Kino gefahren und habe das mit meiner ganzen Seele aufgesogen. Diese Geschichten erzählt zu bekommen, aber auch [[Vorbild]]er zu haben wie [[Maren Kroymann]], [[Ulrike Folkerts]] oder [[Hape Kerkeling]]&nbsp;– das war unglaublich wichtig, damit man selber spürt: Wer darf ich sein in dieser Welt? Wer kann ich sein in dieser Welt? Das werden viele Menschen nachvollziehen können, dass man Vorbilder braucht, an denen man wachsen kann. Deswegen waren wir davon überzeugt, dass diese Sichtbarkeit ganz wichtig ist, um dieses Statement zu setzen.“<ref name="NDR 2021-02-05" />
Die Mitinitiatorin Eva Meckbach erklärte dem [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]]:<ref name="NDR 2021-02-05" />

{{Zitat
|Text=Als […] in den 90er-Jahren der Film ''[[Aimée & Jaguar]]'' herauskam, bin ich mit dem Zug nach [[Ulm]] ins Kino gefahren und habe das mit meiner ganzen Seele aufgesogen. Diese Geschichten erzählt zu bekommen, aber auch [[Vorbild]]er zu haben wie [[Maren Kroymann]], [[Ulrike Folkerts]] oder [[Hape Kerkeling]]&nbsp;– das war unglaublich wichtig, damit man selber spürt: Wer darf ich sein in dieser Welt? Wer kann ich sein in dieser Welt? Das werden viele Menschen nachvollziehen können, dass man Vorbilder braucht, an denen man wachsen kann. Deswegen waren wir davon überzeugt, dass diese Sichtbarkeit ganz wichtig ist, um dieses Statement zu setzen.}}


== Erstunterzeichnende ==
== Erstunterzeichnende ==
185 schauspielerisch tätige Personen aus dem deutschsprachigen [[Filmwirtschaft|Film-]], [[Fernsehproduktion|Fernseh-]] und [[Theater#Theater und Ökonomie|Theaterbereich]] haben den Text des Manifests ursprünglich unterschrieben:<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="ActOut 2021-04-16:Unterzeichnende">Manifest #ActOut: [http://act-out.org/185-unterzeichner-innen/ ''Die 185+ Unterzeichner:innen.''] In: ''act-out.org.'' Abgerufen am 16. April 2021.</ref>
185 schauspielerisch tätige Personen aus dem deutschsprachigen [[Filmwirtschaft|Film-]], [[Fernsehproduktion|Fernseh-]] und [[Theater#Theater und Ökonomie|Theaterbereich]] haben den Text des Manifests erstunterschrieben; einige haben ihre [[Personalpronomen]] angegeben, auch das [[Singulares they|englische ''they'']] (geschlechtsneutral, nichtbinär) oder, dass sie eine Ansprache ohne Pronomen wünschen:<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /><ref name="ActOut 2022-02-19:Unterzeichnende">Manifest #ActOut: [https://act-out.org/185-unterzeichner-innen/ ''Die 185+ Unterzeichner*innen.''] In: ''act-out.org.'' 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.</ref>
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# Mazen Aljubbeh
# Mazen Aljubbeh
# [[Erwin Aljukic]]
# [[Erwin Aljukic]]
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# [[Lana Cooper]]
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# Sergej Czepurnyi
# Sergej Czepurnyi
# [[Armin Dallapiccola]]
# [[Armin Dallapiccola]] ''(kein&nbsp;Pronomen)''
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# [[Steve Devonas]]
# [[Patrick Diemling]]
# [[Patrick Diemling]]
# [[Luka Dimic]]
# [[Luka Dimic]]
# Aviran Edri
# Aviran Edri
# Thea David Ehrensperger
# [[Thea Ehre|Thea David Ehrensperger]]
# [[Nico Ehrenteit]]
# [[Nico Ehrenteit]]
# [[Christoph Eichhorn]]
# [[Christoph Eichhorn]]
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# [[Maximilian Gehrlinger]]
# [[Maximilian Gehrlinger]]
# Peter Geisberg
# Peter Geisberg
# Lamin Leroy Gibba ''(er/ihm)''
# [[Lamin Leroy Gibba]] ''(er/ihm)''
# [[Godehard Giese]] ''(er/ihm)''
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# Max Gindorff
# Max Gindorff
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# Lina Habicht
# Lina Habicht
# [[Karin Hanczewski]] ''(sie/ihr)''
# [[Karin Hanczewski]] ''(sie/ihr)''
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# [[Bineta Hansen]]
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# Thomas Hauser<!-- [[Thomas Hauser (Schauspieler)]] -->
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# [[Max Hegewald]]
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# [[Bettina Hoppe]] ''(sie/ihr)''
# [[Bettina Hoppe]] ''(sie/ihr)''
# [[Mavie Hörbiger]]
# [[Mavie Hörbiger]]
# [[Heinrich Horwitz]] ''(sie/ihr; er/ihm; they/them; kein&nbsp;Pronomen)''
# [[Heinrich Horwitz]] ''(sie, er, they, keins)''
# [[Jan Hutter]]
# [[Jan Hutter]]
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# [[Benjamin Kornfeld]]
# [[Jeremias Koschorz]]
# [[Jeremias Koschorz]]
# Luca Kotikova
# Lucia Kotikova
# [[Max Krause (Schauspieler)|Max Krause]]
# [[Max Krause (Schauspieler)|Max Krause]]
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# João Kreth d’Orey '' (they, kein Pronomen)''
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# [[Maren Kroymann]]
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# Manuel Krstanovic
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# [[Josia Krug]]
# Jan Henning Kraus
# Jan Henning Kraus
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# [[Manja Kuhl]]
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# [[Victor Schefé]]
# [[Victor Schefé]]
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# [[Til Schindler]]
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# Elena Schmidt ''(kein&nbsp;Pronomen)''
# [[Jochen Schropp]]
# [[Jochen Schropp]]
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# [[Jannik Schümann]]
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# [[Jill Weller]] ''(sie/ihr)''
# [[Jill Weller]] ''(sie/ihr)''
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# Tommy Wiesner
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# [[Lea Willkowsky]]
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# [[Gustav Peter Wöhler]]
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# [[Nadine Wrietz]]
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# [[Anian Zollner]]}}
# [[Anian Zollner]]}}


Beim Coming-out am 5. Februar 2021 hatte die Mitinitiatorin Karin Hanczewski im Interview angekündigt, dass einige weitere schauspielerisch Tätige sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht dem Manifest anschließen wollten, es aber zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausschließen würden.<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /> In der Folge werden auf der Manifest-Website „185+ Unterzeichner:innen“ gelistet, inklusive einiger Angaben zu persönlichen Pronomen. Bis Mitte April haben weitere 40&nbsp;Schauspieler:innen unterschrieben und ihre Pronomen angegeben.<ref name="ActOut 2021-04-16:Unterzeichnende" />
Beim [[Coming-out]] am 5. Februar 2021 hatte die Mitinitiatorin Karin Hanczewski im Interview angekündigt, dass einige weitere schauspielerisch Tätige sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht dem Manifest anschließen wollten, es aber zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausschließen würden.<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05" /> In der Folge werden auf der Manifest-Website „185+&nbsp;Unterzeichner*innen“ gelistet, inklusive einiger Angaben zu persönlichen Pronomen. Bis Februar 2022 haben weitere 100&nbsp;schauspielerisch Tätige unterschrieben.<ref name="ActOut 2022-02-19:Unterzeichnende" />


== Rezeption ==
== Rezeption ==
Die [[Deutsche Filmakademie]] (DFA) erklärte am Tag der Veröffentlichung ihre offizielle Unterstützung: „Wir möchten allen Beteiligten von #actout zu diesem Schritt gratulieren und betonen, dass wir an ihrer Seite stehen. Dieser solidarische Schritt ist enorm wichtig. Wir unterstützen die Forderung von #actout, andere [[Sexuelle Identität|sexuelle]] und [[Geschlechtsidentität]]en sichtbar zu machen.“<ref name="NDR 2021-02-05" /><ref name="Filmakademie 2021-02-05">[[Deutsche Filmakademie]]: [https://www.deutsche-filmakademie.de/meldungen/die-deutsche-filmakademie-steht-an-der-seite-von-actout/ ''Die Deutsche Filmakademie steht an der Seite der Initiative #actout.''] In: ''Deutsche-Filmakademie.de.'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>
Die [[Deutsche Filmakademie]] (DFA) erklärte am Tag der Veröffentlichung ihre offizielle Unterstützung: „Wir möchten allen Beteiligten von #actout zu diesem Schritt gratulieren und betonen, dass wir an ihrer Seite stehen. Dieser solidarische Schritt ist enorm wichtig. Wir unterstützen die Forderung von #actout, andere [[Sexuelle Identität|sexuelle]] und [[Geschlechtsidentität]]en sichtbar zu machen.“<ref name="NDR 2021-02-05" /><ref name="Filmakademie 2021-02-05">[[Deutsche Filmakademie]]: [https://www.deutsche-filmakademie.de/meldungen/die-deutsche-filmakademie-steht-an-der-seite-von-actout/ ''Die Deutsche Filmakademie steht an der Seite der Initiative #actout.''] In: ''Deutsche-Filmakademie.de.'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>


Auch die Filmgesellschaft [[UFA]] erklärte am 5.&nbsp;Februar ihre Solidarität und zitierte ihren [[Chief Executive Officer|CEO]] [[Nico Hofmann]]: „Das SZ Magazin und die Initiative #actout machen stolz. Ein kraftvoller Appell für Toleranz, Offenheit und für alle Beteiligten&nbsp;– ein Beleg der eigenen Souveränität!“<ref name="NDR 2021-02-05" /><ref name="LinkedIn 2021-02-05">[[UFA|UFA GmbH]]: [https://fr.linkedin.com/company/ufa-film-&-tv-produktions-gmbh ''Nouvelles: Im heutigen SZ Magazin outen sich 185&nbsp;…''] In: ''[[LinkedIn]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref> Im November 2020 hatte die UFA eine Selbstverpflichtung zu „mehr [[Diversität (Soziologie)|Diversität]] in deutschen Filmen und Serien“ abgegeben; sie strebe an, „die Gruppen [[Gender]], [[Person of Color|People of Color]], [[LGBT|LGBTIQ+]] und Menschen mit [[Behinderung|Beeinträchtigungen]] so abzubilden, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht.“<ref name="DW 2020-11-27">Philipp Jedicke: [https://www.dw.com/de/ufa-selbstverpflichtung-diversit%C3%A4t-vielfalt-deutsche-produktionen/a-55733414 ''Film: Mehr Diversität in deutschen Filmen und Serien.''] In: ''[[Deutsche Welle]].'' 27. November 2020, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>
Auch die Filmgesellschaft [[UFA]] erklärte am 5.&nbsp;Februar ihre Solidarität und zitierte ihren [[Chief Executive Officer|CEO]] [[Nico Hofmann]]: „Das SZ Magazin und die Initiative #actout machen stolz. Ein kraftvoller Appell für Toleranz, Offenheit und für alle Beteiligten&nbsp;– ein Beleg der eigenen Souveränität!“<ref name="NDR 2021-02-05" /><ref name="LinkedIn 2021-02-05">[[UFA|UFA GmbH]]: [https://fr.linkedin.com/company/ufa-film-&-tv-produktions-gmbh ''Nouvelles: Im heutigen SZ Magazin outen sich 185&nbsp;…''] In: ''[[Linkedin|fr.LinkedIn.com]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref> Im November 2020 hatte die UFA eine Selbstverpflichtung zu „mehr [[Diversität (Soziologie)|Diversität]] in deutschen Filmen und Serien“ abgegeben; sie strebe an, „die Gruppen [[Gender]], [[People of Color]], [[LGBT|LGBTIQ+]] und Menschen mit [[Behinderung|Beeinträchtigungen]] so abzubilden, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht.“<ref name="DW 2020-11-27">[[Philipp Jedicke]]: [https://www.dw.com/de/ufa-selbstverpflichtung-diversit%C3%A4t-vielfalt-deutsche-produktionen/a-55733414 ''Film: Mehr Diversität in deutschen Filmen und Serien.''] In: ''[[Deutsche Welle]].'' 27. November 2020, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>


Das [[Filmfestival Max Ophüls Preis|Filmfestival Max Ophüls]] äußerte „größten Respekt, Solidarität und die vollste Unterstützung für #ActOut!“<ref>[[Filmfestival Max Ophüls Preis|Filmfestival Max Ophüls]]: [https://de-de.facebook.com/FilmfestivalMaxOphuelsPreis/posts/10164664376225545?__tn__=-R ''„Die Welt verändert sich, wir tragen&nbsp;…“''] In: ''[[Facebook]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref><ref name="SZ 2021-02-07" /> Der [[Twitter]]-Account der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] verlinkte das Manifest und erklärte auf [[Englische Sprache|Englisch]]: “We fully support their more diverse & inclusive vision of cinema” (Wir unterstützen vollends ihre [[Diversität (Soziologie)|diversere]] und [[Soziale Inklusion|inklusivere]] Vision von Kino).<ref>[[Internationale Filmfestspiele Berlin]]: [https://twitter.com/berlinale/status/1357708882953580546 ''Today in Germany, 185 actors publicly came out…''] In: ''[[Twitter]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref><ref name="SZ 2021-02-07" />
Das [[Filmfestival Max Ophüls Preis|Filmfestival Max Ophüls]] äußerte „größten Respekt, Solidarität und die vollste Unterstützung für #ActOut!“<ref>[[Filmfestival Max Ophüls Preis|Filmfestival Max Ophüls]]: [https://de-de.facebook.com/FilmfestivalMaxOphuelsPreis/posts/10164664376225545 ''„Die Welt verändert sich, wir tragen&nbsp;…“''] In: ''[[Facebook]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref><ref name="SZ 2021-02-07" /> Der [[Twitter]]-Account der [[Internationale Filmfestspiele Berlin|Berlinale]] verlinkte das Manifest und erklärte auf [[Englische Sprache|Englisch]]: “We fully support their more diverse & inclusive vision of cinema” (Wir unterstützen vollends ihre [[Diversität (Soziologie)|diversere]] und [[Soziale Inklusion|inklusivere]] Vision von Kino).<ref>[[Internationale Filmfestspiele Berlin]]: [https://twitter.com/berlinale/status/1357708882953580546 ''Today in Germany, 185 actors publicly came out…''] In: ''[[Twitter]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref><ref name="SZ 2021-02-07" />


[[Antoine Monot, Jr.]], Vorstandsmitglied des [[Bundesverband Schauspiel|Bundesverbandes Schauspiel]] (BFFS), erklärte gegenüber [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: „Wir unterstützen das und solidarisieren uns mit den 185, die sich geoutet haben […] Ich finde es ganz wichtig, dass man 2021 frei leben kann. […] Dieser Schritt zeigt vielen anderen, was möglich ist“.<ref name="FR 2021-02-06" />
[[Antoine Monot, Jr.]], Vorstandsmitglied des [[Bundesverband Schauspiel|Bundesverbandes Schauspiel]] (BFFS), erklärte gegenüber [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: „Wir unterstützen das und solidarisieren uns mit den 185, die sich geoutet haben […] Ich finde es ganz wichtig, dass man 2021 frei leben kann. […] Dieser Schritt zeigt vielen anderen, was möglich ist“.<ref name="FR 2021-02-06" />


Der [[Aktivist]] und [[Filmemacher]] [[Rosa von Praunheim]] hatte den [[Süddeutsche Zeitung Magazin|SZ]]-Artikel sofort erfreut bei [[Facebook]] verlinkt, zusammen mit einer Regenbogenfahne ([[Datei:Gay flag.svg|23px|text-unten|verweis=Regenbogenfahne|Regenbogenfahne]]). Die ARD-[[Talkshow|Talkerin]] [[Anne Will]] hatte das Manifest umgehend auf [[Twitter]] kommentiert: „Das ist stark“.<ref name="WDR 2021-02-05">Meldung: [https://www1.wdr.de/nachrichten/actout-manifest-sz-queer-100.html ''Manifest #actout: 185 Stars fordern mit ihrem Coming-out mehr Vielfalt.''] In: ''[[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR.de]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (mit Audio: 9:16&nbsp;Minuten; <small>verfügbar bis 5. Februar 2022</small>).</ref> Jenny Luca Renner, [[LGBT]]-Vertreterin im [[ZDF-Fernsehrat]], hatte die Aktion gegenüber dpa begrüßt: „Die Kraft und den Schutz der Masse genutzt. Großartig“. Renner wies darauf hin, dass selbst [[Künstleragentur]]en [[queer]]en Personen von einem öffentlichen [[Coming-out]] abraten würden&nbsp;– aus Angst, keine [[Heterosexualität|Hetero]]-Rollen mehr angeboten zu bekommen.<ref name="WZ 2021-02-05">Meldung (dpa): [https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/2091743-Ein-Manifest-fuer-Anerkennung.html ''Actout: Ein Manifest für Anerkennung.''] In: ''[[Wiener Zeitung]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021</ref>
Der [[Aktivist]] und [[Filmemacher]] [[Rosa von Praunheim]] hatte den [[Süddeutsche Zeitung Magazin|SZ]]-Artikel sofort erfreut bei [[Facebook]] verlinkt, zusammen mit einer Regenbogenfahne ([[Datei:Gay flag.svg|23px|text-unten|verweis=Regenbogenfahne|Regenbogenfahne]]). Die ARD-[[Talkshow|Talkerin]] [[Anne Will]] hatte das Manifest umgehend auf [[Twitter]] kommentiert: „Das ist stark“.<ref name="WDR 2021-02-05">Meldung: [https://www1.wdr.de/nachrichten/actout-manifest-sz-queer-100.html ''Manifest #actout: 185 Stars fordern mit ihrem Coming-out mehr Vielfalt.''] In: ''[[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR.de]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (mit Audio: 9:16&nbsp;Minuten; verfügbar bis 5. Februar 2022).</ref> Jenny Luca Renner, [[LGBT]]-Vertreterin im [[ZDF-Fernsehrat]], hatte die Aktion gegenüber dpa begrüßt: „Die Kraft und den Schutz der Masse genutzt. Großartig“. Renner wies darauf hin, dass selbst [[Künstleragentur]]en [[queer]]en Personen von einem öffentlichen [[Coming-out]] abraten würden&nbsp;– aus Angst, keine [[Heterosexualität|Hetero]]-Rollen mehr angeboten zu bekommen.<ref name="WZ 2021-02-05">Meldung (dpa): [https://www.tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/2091743-Ein-Manifest-fuer-Anerkennung.html ''Actout: Ein Manifest für Anerkennung.''] In: ''[[Wiener Zeitung]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021</ref>


In mehreren Ländern berichteten Medien über die Initiative, die zwischenzeitlich auf 16&nbsp;Sprachen veröffentlicht wurde. Die US-amerikanische [[Transgender]]-Schauspielerin [[Jamie Clayton]] bezeichnete die Aktion als „episch“.<ref name="SZ 2021-02-07" /> Der ''[[The Hollywood Reporter|Hollywood Reporter]]'', US-Fachzeitschrift der [[Filmwirtschaft|Filmindustrie]], brachte einen eigenen Artikel zu #ActOut.<ref name="DLF 2021-02-10" />
In mehreren Ländern berichteten Medien über die Initiative, die zwischenzeitlich auf 16&nbsp;Sprachen veröffentlicht wurde. Die US-amerikanische [[Transgender]]-Schauspielerin [[Jamie Clayton]] bezeichnete die Aktion als „episch“.<ref name="SZ 2021-02-07" /> Der ''[[The Hollywood Reporter|Hollywood Reporter]]'', US-Fachzeitschrift der [[Filmwirtschaft|Filmindustrie]], brachte einen eigenen Artikel zu #ActOut.<ref name="DLF 2021-02-10" />
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[[Sebastian Andrae]], Geschäftsführender Vorstand vom [[Verband Deutscher Drehbuchautoren]] (VDD), merkte an: „Ich glaube, es ist eine dringend notwendige und hoffentlich auch wirkungsvolle Aktion. […] Es gibt gerade im [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|öffentlich-rechtlichen]] Spektrum zu wenig Versuche, andere Lebenswirklichkeiten zu zeigen. Das zeigt sich nicht nur bei der [[Sexuelle Orientierung|sexuellen Orientierung]], sondern durch die Bank. Da sind alle aufgerufen, vor allem auch die Fernsehentscheider, das Leben in seiner Buntheit abzubilden.“<ref name="DLF 2021-02-09">[[Sebastian Andrae]] im Interview: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/drehbuchautor-zu-actout-in-den-fernsehanstalten-wird-zu.2156.de.html?dram:article_id=492262 ''Drehbuchautor zu #ActOut: „In den Fernsehanstalten wird zu wenig gewagt“.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 9. Februar 2021, abgerufen am 12. Februar 2021 (mit Audio: 8:53&nbsp;Minuten).</ref>
[[Sebastian Andrae]], Geschäftsführender Vorstand vom [[Verband Deutscher Drehbuchautoren]] (VDD), merkte an: „Ich glaube, es ist eine dringend notwendige und hoffentlich auch wirkungsvolle Aktion. […] Es gibt gerade im [[Öffentlich-rechtlicher Rundfunk|öffentlich-rechtlichen]] Spektrum zu wenig Versuche, andere Lebenswirklichkeiten zu zeigen. Das zeigt sich nicht nur bei der [[Sexuelle Orientierung|sexuellen Orientierung]], sondern durch die Bank. Da sind alle aufgerufen, vor allem auch die Fernsehentscheider, das Leben in seiner Buntheit abzubilden.“<ref name="DLF 2021-02-09">[[Sebastian Andrae]] im Interview: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/drehbuchautor-zu-actout-in-den-fernsehanstalten-wird-zu.2156.de.html?dram:article_id=492262 ''Drehbuchautor zu #ActOut: „In den Fernsehanstalten wird zu wenig gewagt“.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 9. Februar 2021, abgerufen am 12. Februar 2021 (mit Audio: 8:53&nbsp;Minuten).</ref>


Das Nachrichtenportal ''[[Watson (Nachrichtenportal)|watson.de]]'' fragte bei den deutschen Fernsehsendern [[ARD]], [[ZDF]], [[RTL Television|RTL]], [[VOX]] und [[ProSiebenSat.1 Media|Pro7/Sat1/Kabel1]] nach und fasste am 12. Februar die Antworten zusammen: „Die meisten deutschen Sender scheinen bereits mehr oder weniger zufrieden mit der Repräsentation von LGBTIQ im eigenen Programm zu sein. Gegenüber ''watson'' wurden zumindest hauptsächlich bereits existierende diverse Formate bzw. die allgemeine Ausrichtung in den Vordergrund gerückt“. Nur VOX habe anklingen lassen, „dass es auch in Zukunft noch einiges zu tun gibt.“ Der Privatsender fand die #ActOut-Initiative „großartig und wichtig“; RTL fand sie „großartig“ und habe sie über [[Soziale Medien|Social-Media]]-Kanäle geteilt.<ref name="Watson 2021-02-13">Jennifer Ullrich: [https://www.watson.de/unterhaltung/exklusiv/460482209-schauspieler-jochen-schropp-fordert-mehr-diversitaet-im-tv-das-sagen-die-sender ''Schauspieler Jochen Schropp fordert mehr Diversität im TV – das sagen die Sender.''] In: ''[[Watson (Nachrichtenportal)|Watson.de]].'' 12. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.</ref> Der Programmleiter Fernsehfilm, Kino und Serie beim [[WDR Fernsehen]], Alexander Bickel, erklärte bei [[Deutschlandfunk Kultur]], die Initiative #ActOut helfe beim Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung: „Der Druck, den wir haben&nbsp;– und das, finde ich, ist ein positiver Druck&nbsp;– ist vor allen Dingen, uns zu überlegen, wie wir ein Programm für die [[ARD Mediathek|Mediathek]] so machen, dass wir ein Publikum gewinnen oder zurückgewinnen, was wir verloren haben“.<ref name="DLF 2021-02-10">Alexander Bickel im Interview: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/wdr-programmleiter-ueber-actout-das-bewusstsein-aller.2156.de.html?dram:article_id=492301 ''WDR-Programmleiter über #ActOut: „Das Bewusstsein aller Beteiligten schärfen“.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 10. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021 (mit Audio: 8:42&nbsp;Minuten).</ref>
Das Nachrichtenportal ''[[Watson (Nachrichtenportal)|watson.de]]'' fragte bei den deutschen Fernsehsendern [[ARD]], [[ZDF]], [[RTL Television|RTL]], [[Vox (Fernsehsender)|VOX]] und [[ProSiebenSat.1 Media|Pro7/Sat1/Kabel1]] nach und fasste am 12. Februar die Antworten zusammen: „Die meisten deutschen Sender scheinen bereits mehr oder weniger zufrieden mit der Repräsentation von LGBTIQ im eigenen Programm zu sein. Gegenüber ''watson'' wurden zumindest hauptsächlich bereits existierende diverse Formate bzw. die allgemeine Ausrichtung in den Vordergrund gerückt“. Nur VOX habe anklingen lassen, „dass es auch in Zukunft noch einiges zu tun gibt.“ Der Privatsender fand die #ActOut-Initiative „großartig und wichtig“; RTL fand sie „großartig“ und habe sie über [[Soziale Medien|Social-Media]]-Kanäle geteilt.<ref name="Watson 2021-02-13">Jennifer Ullrich: [https://www.watson.de/unterhaltung/exklusiv/460482209-schauspieler-jochen-schropp-fordert-mehr-diversitaet-im-tv-das-sagen-die-sender ''Schauspieler Jochen Schropp fordert mehr Diversität im TV – das sagen die Sender.''] In: ''[[Watson (Nachrichtenportal)|Watson.de]].'' 12. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.</ref> Der Programmleiter Fernsehfilm, Kino und Serie beim [[WDR Fernsehen]], Alexander Bickel, erklärte bei [[Deutschlandfunk Kultur]], die Initiative #ActOut helfe beim Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung: „Der Druck, den wir haben&nbsp;– und das, finde ich, ist ein positiver Druck&nbsp;– ist vor allen Dingen, uns zu überlegen, wie wir ein Programm für die [[ARD Mediathek|Mediathek]] so machen, dass wir ein Publikum gewinnen oder zurückgewinnen, was wir verloren haben“.<ref name="DLF 2021-02-10">Alexander Bickel im Interview: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/wdr-programmleiter-ueber-actout-das-bewusstsein-aller.2156.de.html?dram:article_id=492301 ''WDR-Programmleiter über #ActOut: „Das Bewusstsein aller Beteiligten schärfen“.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 10. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021 (mit Audio: 8:42&nbsp;Minuten).</ref>


Der ''[[Die Tageszeitung|taz]]''-Redakteur [[Jan Feddersen]] erinnerte in einem Gastkommentar an sein Coming-out zusammen mit 682&nbsp;Schwulen auf einem Cover des ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]''-Magazins im Jahr 1978 und erklärte: „Der Aktion #ActOut ist nur Beifall zu spenden, laut, am besten lasse man auf alle, die bei dieser Aktion, über 42 Jahre nach unserem ''Stern''-Coming-out, mitmachten, die Schauspieler*innen, Rosen in Hülle und Fülle regnen. Denn ihre Performance zeigt: Deutschland besonders ist ein [[Reaktion (Politik)|reaktionäres]] Landes[sic!], faktisch im kulturellen Gewebe noch durch und durch [[Heteronormativität|heteronormativ]]“ (siehe auch [[Lesben- und Schwulenbewegung#In der Bundesrepublik Deutschland|Lesben- und Schwulenbewegung in der BRD]]).<ref name="Feddersen 2021-02-13">[[Jan Feddersen]]: [https://mannschaft.com/der-kampf-gegen-die-heteronormativitaet-fuehlt-sich-gut-an/ ''Der Kampf gegen Heteronormativität fühlt sich gut an.''] In: ''Mannschaft.com.'' 13. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.</ref>
Der ''[[Die Tageszeitung|taz]]''-Redakteur [[Jan Feddersen]] erinnerte in einem Gastkommentar an sein Coming-out zusammen mit 682&nbsp;Schwulen auf einem Cover des ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]''-Magazins im Jahr 1978 und erklärte: „Der Aktion #ActOut ist nur Beifall zu spenden, laut, am besten lasse man auf alle, die bei dieser Aktion, über 42 Jahre nach unserem ''Stern''-Coming-out, mitmachten, die Schauspieler*innen, Rosen in Hülle und Fülle regnen. Denn ihre Performance zeigt: Deutschland besonders ist ein [[Reaktion (Politik)|reaktionäres]] Landes[sic!], faktisch im kulturellen Gewebe noch durch und durch [[Heteronormativität|heteronormativ]]“ (siehe auch [[Lesben- und Schwulenbewegung#In der Bundesrepublik Deutschland|Lesben- und Schwulenbewegung in der BRD]]).<ref name="Feddersen 2021-02-13">[[Jan Feddersen]]: [https://mannschaft.com/der-kampf-gegen-die-heteronormativitaet-fuehlt-sich-gut-an/ ''Der Kampf gegen Heteronormativität fühlt sich gut an.''] In: ''Mannschaft.com.'' 13. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.</ref>


Der [[Wirtschaftswissenschaft]]ler [[Marcel Fratzscher]] wies in Zusammenhang mit #ActOut auf eine aktuelle Studie seines [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung]] hin, nach der sich „LGBTQI*-Menschen in Deutschland“ doppelt so oft einsam fühlten wie die restliche Bevölkerung, dreimal häufiger von [[Depression]]en und [[Burn-out|Burnout-Syndromen]] betroffen seien und deutlich erhöhte Vorkommen von Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen hätten; 40 % der Trans-Personen würden unter Angststörungen leiden. Die Forschung zum Wohlbefinden von LGBT-Personen stecke aber noch in den Anfängen. Auch für die Politik bestehe dringender Handlungsbedarf, um Diskriminierung und Ausgrenzung zu verhindern.<ref>[[Marcel Fratzscher]]: [https://www.diw.de/de/diw_01.c.810787.de/nachrichten/diskriminierung_macht_krank.html ''Diskriminierung macht krank.''] In: ''[[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|DIW.de]].'' 15. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.</ref><ref>David Kasprowski, Mirjam Fischer u.&nbsp;a.: ''Geringere Chancen auf ein gesundes Leben für LGBTQI*-Menschen.'' In: ''[[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|DIW Wochenbericht]].'' Nr. 6, 2021, S. 80–88 ([https://www.diw.de/de/diw_01.c.810358.de/publikationen/wochenberichte/2021_06_1/geringere_chancen_auf_ein_gesundes_leben_fuer__lgbtqi_-menschen.html#section3 Präsentation & Download]).</ref>
Der [[Wirtschaftswissenschaft]]ler [[Marcel Fratzscher]] wies in Zusammenhang mit #ActOut auf eine aktuelle Studie seines [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung]] hin, nach der sich „LGBTQI*-Menschen in Deutschland“ doppelt so oft einsam fühlten wie die restliche Bevölkerung, dreimal häufiger von [[Depression]]en und [[Burn-out|Burnout-Syndromen]] betroffen seien und deutlich erhöhte Vorkommen von Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen hätten; 40 % der Trans-Personen würden unter Angststörungen leiden. Die Forschung zum Wohlbefinden von LGBT-Personen stecke aber noch in den Anfängen. Auch für die Politik bestehe dringender Handlungsbedarf, um Diskriminierung und Ausgrenzung zu verhindern.<ref>[[Marcel Fratzscher]]: [https://www.diw.de/de/diw_01.c.810787.de/nachrichten/diskriminierung_macht_krank.html ''Diskriminierung macht krank.''] In: ''[[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|DIW.de]].'' 15. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.</ref><ref>David Kasprowski, Mirjam Fischer u.&nbsp;a.: ''Geringere Chancen auf ein gesundes Leben für LGBTQI*-Menschen.'' In: ''[[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|DIW Wochenbericht]].'' Nr. 6, 2021, S. 80–88 ([https://www.diw.de/de/diw_01.c.810358.de/publikationen/wochenberichte/2021_06_1/geringere_chancen_auf_ein_gesundes_leben_fuer__lgbtqi_-menschen.html#section3 Präsentation & Download]).</ref>

Im Juli 2021 erhielt die Initiative #ActOut gemeinsam mit der Queer Media Society den [[Deutscher Schauspielpreis 2021|Deutschen Schauspielpreis]]&nbsp;– Ehrenpreis „Inspiration“ (verliehen am 3.&nbsp;September):<ref name="SZ 2021-07-29" /><ref name="DWDL 2021-07-29" />

{{Zitat
|Text=185 Kolleg*innen haben zusammen mit Journalist*innen der [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]] das Manifest, die Kampagne und das Netzwerk #ActOut ins Leben gerufen und klug, beherzt und mutig die Gunst der aktuelle Zeit genutzt, um den maximalen Fokus auf die Tatsache zu lenken, dass es viele Arten zu sein, zu leben und zu lieben gibt.
|ref=<ref name="SZ 2021-07-29" /><ref name="Instagram 2021-07-29" />}}


{{Anker|Kritik}} '''Kritik'''
{{Anker|Kritik}} '''Kritik'''


[[Sandra Kegel]], [[Ressort]]leiterin des Feuilletons der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]]'', zog in ihrem Kommentar am Tag der Veröffentlichung die Legitimation der „vierzehnseitigen Klage“ grundsätzlich in Zweifel: „Natürlich lassen sich Gegenbeispiele von [[US-amerikanischer Film|Hollywood]] bis ‚[[SOKO (Sendeformat)|Soko]]‘ finden, und dass Unterzeichner […] an Unterbeschäftigung litten aufgrund verschlossener Türen, hat ihre Dauerpräsenz nicht vermuten lassen. Womöglich sind ja die Türen, die sie ‚aufmachen wollen‘, bereits sperrangelweit offen.“<ref name="Kram 2021-02-06">[[Johannes Kram]]: [http://www.nollendorfblog.de/?p=12429 ''Schauspieler*innen-Coming-out: Der Kampf beginnt erst jetzt!''] In: ''[[Johannes Kram#Leben|Nollendorfblog.de]].'' 6. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (Blog seit 2009: ''Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber'').</ref> Kegel verglich das Coming-out mit der Aktion „[[Stern (Zeitschrift)#Wir haben abgetrieben|Wir haben abgetrieben]]“, bei der sich 374&nbsp;Frauen 1971 öffentlich zu ihrem [[Schwangerschaftsabbruch]] bekannt hatten, und merkte an: „Bei einer Rolle übergangen zu werden mag ärgerlich sein und sicherlich auch kränkend, aber lebensgefährlich ist das nicht.“<ref name="SPIEGEL 2021-02-11">Enrico Ippolito: [https://www.spiegel.de/psychologie/actout-es-geht-um-respekt-und-ja-auch-um-geld-a-aacc7ec3-1343-45cd-97e0-b10d3ed85d95 ''#actout: Es geht um Respekt. Und ja, auch um Jobs.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 11. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.</ref>
[[Sandra Kegel]], [[Ressort (Journalismus)|Ressortleiterin]] des Feuilletons der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]]'', zog in ihrem Kommentar am Tag der Veröffentlichung die Legitimation der „vierzehnseitigen Klage“ grundsätzlich in Zweifel: „Natürlich lassen sich Gegenbeispiele von [[US-amerikanischer Film|Hollywood]] bis ‚[[SOKO (Sendeformat)|Soko]]‘ finden, und dass Unterzeichner […] an Unterbeschäftigung litten aufgrund verschlossener Türen, hat ihre Dauerpräsenz nicht vermuten lassen. Womöglich sind ja die Türen, die sie ‚aufmachen wollen‘, bereits sperrangelweit offen.“<ref name="Kram 2021-02-06">[[Johannes Kram]]: [http://www.nollendorfblog.de/?p=12429 ''Schauspieler*innen-Coming-out: Der Kampf beginnt erst jetzt!''] In: ''[[Johannes Kram#Leben|Nollendorfblog.de]].'' 6. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (Blog seit 2009: ''Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber'').</ref> Kegel verglich das Coming-out mit der Aktion „[[Stern (Zeitschrift)#Wir haben abgetrieben|Wir haben abgetrieben]]“, bei der sich 374&nbsp;Frauen 1971 öffentlich zu ihrem [[Schwangerschaftsabbruch]] bekannt hatten, und merkte an: „Bei einer Rolle übergangen zu werden mag ärgerlich sein und sicherlich auch kränkend, aber lebensgefährlich ist das nicht.“<ref name="SPIEGEL 2021-02-11">Enrico Ippolito: [https://www.spiegel.de/psychologie/actout-es-geht-um-respekt-und-ja-auch-um-geld-a-aacc7ec3-1343-45cd-97e0-b10d3ed85d95 ''#actout: Es geht um Respekt. Und ja, auch um Jobs.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 11. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.</ref>


[[Dieter Hallervorden]], [[Schauspieler]] und [[Theaterleiter]], kommentierte das Manifest nach dem Erscheinen auf Facebook: „Wo ist da der Sturm? […] niemand sollte mit seiner Besonderheit meinen, es besonders in den publizitären Vordergrund zu rücken. Es gilt einfach: [[Jedem das Seine]]!“<ref name="Kram 2021-02-07">Johannes Kram: [https://www.nollendorfblog.de/?p=12466 ''Coming-out: Dieter Hallervorden attackiert Schauspieler*innen.''] In: ''Nollendorfblog.de.'' 7. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>
[[Dieter Hallervorden]], [[Schauspieler]] und [[Theaterleiter]], kommentierte das Manifest nach dem Erscheinen auf Facebook: „Wo ist da der Sturm? […] niemand sollte mit seiner Besonderheit meinen, es besonders in den publizitären Vordergrund zu rücken. Es gilt einfach: [[Jedem das Seine]]!“<ref name="Kram 2021-02-07">Johannes Kram: [https://www.nollendorfblog.de/?p=12466 ''Coming-out: Dieter Hallervorden attackiert Schauspieler*innen.''] In: ''Nollendorfblog.de.'' 7. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.</ref>
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== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* 2021: Kompassnadel des Queeren Netzwerks NRW<ref>{{Internetquelle |url=https://queeres-netzwerk.nrw/2021/08/28/schauspielerinnen-von-actout-mit-kompassnadel-2021-ausgezeichnet/ |titel=Schauspieler*innen von #ActOut mit Kompassnadel 2021 ausgezeichnet |werk=Queeres Netzwerk NRW |datum=2021-08-28 |sprache=de-DE |abruf=2021-09-14 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210914181447/https://queeres-netzwerk.nrw/2021/08/28/schauspielerinnen-von-actout-mit-kompassnadel-2021-ausgezeichnet/ |archiv-datum=2021-09-14 |offline=ja |archiv-bot=2023-06-05 03:49:25 InternetArchiveBot }}</ref>
* 2021: [[Deutscher Schauspielpreis 2021|Deutscher Schauspielpreis]] – Ehrenpreis „Inspiration“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/medien/deutscher-schauspielpreis-actout-sueddeutsche-zeitung-magazin-1.5367984 |titel=Deutscher Schauspielpreis geht an Initiative #ActOut|datum=2021-07-29|abruf=2021-07-30|werk=sueddeutsche.de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.dwdl.de/nachrichten/83848/deutscher_schauspielpreis_cornelia_froboess_wird_geehrt/ |titel=Deutscher Schauspielpreis: Cornelia Froboess wird geehrt|datum=2021-07-29|abruf=2021-07-30|autor= Timo Niemeier|werk=[[DWDL.de]]}}</ref>
* 2021: [[Deutscher Schauspielpreis 2021|Deutscher Schauspielpreis]] – Ehrenpreis „Inspiration“<ref name="SZ 2021-07-29">Meldung: [https://www.sueddeutsche.de/medien/deutscher-schauspielpreis-actout-sueddeutsche-zeitung-magazin-1.5367984 ''Deutscher Schauspielpreis geht an Initiative #ActOut.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.</ref><ref name="DWDL 2021-07-29">Timo Niemeier: [https://www.dwdl.de/nachrichten/83848/deutscher_schauspielpreis_cornelia_froboess_wird_geehrt/ ''Deutscher Schauspielpreis: Cornelia Froboess wird geehrt.''] In: ''[[DWDL.de]].'' 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.</ref><ref name="Instagram 2021-07-29">[[Deutscher Schauspielpreis 2021|Deutscher Schauspielpreis]]: [https://www.instagram.com/p/CR6rc3couGK/ ''deutscherschauspielpreis Ehrenpreis Inspiration.''] In: ''[[Instagram]].'' 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.</ref> (gemeinsam mit der Berliner Initiative Queer Media Society)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* [[Intersexualität#Film|Liste von Filmen mit Bezug auf Intergeschlechtlichkeit]]
* [[Intersexualität#Film|Liste von Filmen mit Bezug auf Intergeschlechtlichkeit]]
* [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität#Filmkultur|Liste von Filmen und Dokumentationen über nichtbinäre Personen]]
* [[Nichtbinäre Geschlechtsidentität#Filmkultur|Liste von Filmen und Dokumentationen über nichtbinäre Personen]]
* [[OutInChurch|#OutInChurch]] (Initiative von queeren Angehörigen der katholischen Kirche 2022)
* [[divers]] (3. Geschlechtsoption in Deutschland und Österreich)
* [[divers]] (3. Geschlechtsoption in Deutschland und Österreich)


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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Manifest #ActOut: [http://www.act-out.org/ Offizielle Website.]
* Manifest #ActOut: [https://act-out.org/ Offizielle Website.]


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* Joachim Huber: [https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/studie-zur-diversitaet-weisse-maenner-machen-fernsehen/27679848.html?mobile=false ''Studie zur Diversität: Weiße Männer machen Fernsehen.''] In: ''[[Der Tagesspiegel]].'' 5. Oktober 2021 (zur aktuellen Studie der [[MaLisa Stiftung]]).
* Video von [[hr-fernsehen]]: [https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hauptsache-kultur/sendungen/actout--wie-schauspielstimmen-diversitaet-sichtbar-machen,video-148562.html ''#actout – Wie Schauspielstimmen Diversität sichtbar machen.''] In: ''hr-fernsehen.de.'' 15. April 2021 (4:52 Minuten; <small>verfügbar bis 16. April 2022;</small> mit [[Karin Hanczewski]] und [[Ulrich Matthes]]; [https://www.prisma.de/tv-programm/Hauptsache-Kultur,29145956 Infoseite]).
** Studie 2020 der [[MaLisa Stiftung]] (gefördert von [[Film- und Medienstiftung NRW]] und ZDF): [https://malisastiftung.org/studie-geschlechterdarstellungen-diversitaet-streaming-und-svod-serien/ ''Geschlechterdarstellungen und Diversität in Streaming- und SVOD-Angeboten: „Alles so schön bunt hier“?''] In: ''MaLisaStiftung.org.'' 22. Oktober 2020.
* Video von [[hr-fernsehen]]: [https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hauptsache-kultur/sendungen/actout--wie-schauspielstimmen-diversitaet-sichtbar-machen,video-148562.html ''#actout – Wie Schauspielstimmen Diversität sichtbar machen.''] In: ''hr-fernsehen.de.'' 15. April 2021 (4:52 Minuten; verfügbar bis 16. April 2022; mit [[Karin Hanczewski]] und [[Ulrich Matthes]]; [https://www.prisma.de/tv-programm/Hauptsache-Kultur,29145956 Infoseite]).
* Citizens For Europe: [https://vielfaltimfilm.de/ ''Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera.''] In: ''VielfaltImFilm.de.'' März 2021 (Bündnis aus Verbänden und Initiativen mit einer Umfrage Juli–Oktober 2020).
* Citizens For Europe: [https://vielfaltimfilm.de/ ''Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera.''] In: ''VielfaltImFilm.de.'' März 2021 (Bündnis aus Verbänden und Initiativen mit einer Umfrage Juli–Oktober 2020).
** Meldung (dpa): [https://www.spiegel.de/kultur/kino/studie-zu-vielfalt-die-film-und-fernsehbranche-ist-von-struktureller-diskriminierung-durchzogen-a-57c8ba5b-2d96-48c2-b434-a65e93f65989 ''Umfrage zu Vielfalt: „Die Film- und Fernsehbranche ist von struktureller Diskriminierung durchzogen“.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 25. März 2021 („Eine Umfrage sieht im Arbeitsumfeld von Film- und TV-Produktionen großen Verbesserungsbedarf; auch sexuelle Belästigung sei keine Seltenheit“).
** Meldung (dpa): [https://www.spiegel.de/kultur/kino/studie-zu-vielfalt-die-film-und-fernsehbranche-ist-von-struktureller-diskriminierung-durchzogen-a-57c8ba5b-2d96-48c2-b434-a65e93f65989 ''Umfrage zu Vielfalt: „Die Film- und Fernsehbranche ist von struktureller Diskriminierung durchzogen“.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 25. März 2021 („Eine Umfrage sieht im Arbeitsumfeld von Film- und TV-Produktionen großen Verbesserungsbedarf; auch sexuelle Belästigung sei keine Seltenheit“).
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* Video von [[Norddeutscher Rundfunk|NDR Kultur Journal]]: [https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/actout-185-queere-Schauspielerinnen-outen-sich-oeffentlich,kulturjournal7910.html ''#ActOut: 185 queere Schauspieler:innen outen sich öffentlich.''] In: ''NDR.de.'' 22. Februar 2021 (6:14&nbsp;Minuten; Interviews mit [[Tucké Royale]], [[Karin Hanczewski]], [[Gustav Peter Wöhler]] und [[Julian Greis]]).
* Video von [[Norddeutscher Rundfunk|NDR Kultur Journal]]: [https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/actout-185-queere-Schauspielerinnen-outen-sich-oeffentlich,kulturjournal7910.html ''#ActOut: 185 queere Schauspieler:innen outen sich öffentlich.''] In: ''NDR.de.'' 22. Februar 2021 (6:14&nbsp;Minuten; Interviews mit [[Tucké Royale]], [[Karin Hanczewski]], [[Gustav Peter Wöhler]] und [[Julian Greis]]).
* Jennifer Ullrich: [https://www.watson.de/unterhaltung/exklusiv/460482209-schauspieler-jochen-schropp-fordert-mehr-diversitaet-im-tv-das-sagen-die-sender ''Schauspieler Jochen Schropp fordert mehr Diversität im TV – das sagen die Sender.''] In: ''[[Watson (Nachrichtenportal)|Watson.de]].'' 13. Februar 2021 (Aussagen von ARD, ZDF, RTL, Vox, Pro7/Sat1/Kabel1).
* Jennifer Ullrich: [https://www.watson.de/unterhaltung/exklusiv/460482209-schauspieler-jochen-schropp-fordert-mehr-diversitaet-im-tv-das-sagen-die-sender ''Schauspieler Jochen Schropp fordert mehr Diversität im TV – das sagen die Sender.''] In: ''[[Watson (Nachrichtenportal)|Watson.de]].'' 13. Februar 2021 (Aussagen von ARD, ZDF, RTL, Vox, Pro7/Sat1/Kabel1).
* Audio-Debatte: [[Sebastian Andrae]] <small>vs.</small> Alexander Bickel ([[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]]-Programmleiter): [https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2021/02/09/act_out_wie_schreibt_man_andere_geschichten_podcast_drk_20210209_1420_b434fa46.mp3 ''Drehbuchautor zu #ActOut: „In den Fernsehanstalten wird zu wenig gewagt“''] ↔ [https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2021/02/10/actout_initiative_wie_die_wdr_filmredaktion_diversitaet_drk_20210210_1410_f983dbd0.mp3 ''WDR-Programmleiter über #ActOut: „Das Bewusstsein aller Beteiligten schärfen“.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 9.–10. Februar 2021 (je 8&nbsp;Minuten).
* Audio-Debatte: [[Sebastian Andrae]] vs. Alexander Bickel ([[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]]-Programmleiter): [https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2021/02/09/act_out_wie_schreibt_man_andere_geschichten_podcast_drk_20210209_1420_b434fa46.mp3 ''Drehbuchautor zu #ActOut: „In den Fernsehanstalten wird zu wenig gewagt“''] ↔ [https://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2021/02/10/actout_initiative_wie_die_wdr_filmredaktion_diversitaet_drk_20210210_1410_f983dbd0.mp3 ''WDR-Programmleiter über #ActOut: „Das Bewusstsein aller Beteiligten schärfen“.''] In: ''[[Deutschlandfunk Kultur]].'' 9.–10. Februar 2021 (je 8&nbsp;Minuten).
* Steven Sowa: [https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_89414930/-actout-massen-coming-out-das-problem-liegt-im-system.html ''Meinung: Diversität im Öffentlich-Rechtlichen – Dieses Massen-Coming-out sollte ARD und ZDF zu denken geben.''] In: ''[[t-online.de]].'' 6. Februar 2021 („Dass das im Jahr 2021 noch eine Nachricht ist, lässt aufhorchen. Schließlich sind die Coming-outs von [[Wolfgang Joop]] oder [[Udo Walz]] Jahrzehnte her. Das Problem liegt im System“).
* Steven Sowa: [https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_89414930/-actout-massen-coming-out-das-problem-liegt-im-system.html ''Meinung: Diversität im Öffentlich-Rechtlichen – Dieses Massen-Coming-out sollte ARD und ZDF zu denken geben.''] In: ''[[T-online|t-online.de]].'' 6. Februar 2021 („Dass das im Jahr 2021 noch eine Nachricht ist, lässt aufhorchen. Schließlich sind die Coming-outs von [[Wolfgang Joop]] oder [[Udo Walz]] Jahrzehnte her. Das Problem liegt im System“).
* [[Eva Meckbach]] im Interview: [https://www.ndr.de/kultur/Schauspielerin-Eva-Meckbach-ueber-die-Initiative-actout,actout104.html ''„Ich habe gemerkt, dass die Menschen mich anders sehen“.''] In: ''[[Norddeutscher Rundfunk|NDR.de]].'' 5. Februar 2021 (mit Audio: 6&nbsp;Minuten).
* [[Eva Meckbach]] im Interview: [https://www.ndr.de/kultur/Schauspielerin-Eva-Meckbach-ueber-die-Initiative-actout,actout104.html ''„Ich habe gemerkt, dass die Menschen mich anders sehen“.''] In: ''[[Norddeutscher Rundfunk|NDR.de]].'' 5. Februar 2021 (mit Audio: 6&nbsp;Minuten).
* Video von Queer Media Society (QMS): [https://www.queermediasociety.org/aktionen-news/qms-virtual-roundtable-2-schauspiel-actout ''Virtual Roundtable #2: Schauspiel – #ActOut.''] In: ''QueerMediaSociety.org.'' 5. Februar 2021 (72:58&nbsp;Minuten; mit [[Bastian Trost]], [[Karin Hanczewski]], [[Eva Meckbach]], [[Oska Melina Borcherding]], [[Matthias Freihof]] und Lamin Leroy Gibba).
* Video von Queer Media Society (QMS): [https://www.queermediasociety.org/aktionen-news/qms-virtual-roundtable-2-schauspiel-actout ''Virtual Roundtable #2: Schauspiel – #ActOut.''] In: ''QueerMediaSociety.org.'' 5. Februar 2021 (72:58&nbsp;Minuten; mit [[Bastian Trost]], [[Karin Hanczewski]], [[Eva Meckbach]], [[Oska Melina Borcherding]], [[Matthias Freihof]] und Lamin Leroy Gibba).
* [[MaLisa Stiftung]]: [https://malisastiftung.org/studie-geschlechterdarstellungen-diversitaet-streaming-und-svod-serien/ ''Geschlechterdarstellungen und Diversität in Streaming- und SVOD-Angeboten: „Alles so schön bunt hier“?''] In: ''MaLisaStiftung.org.'' 22. Oktober 2020 (Studie, gefördert von [[Film- und Medienstiftung NRW]] und ZDF).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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<ref name="Website act-out">
<ref name="Website act-out">
Manifest #ActOut: [http://act-out.org/ Offizielle Webseite.] 4. Februar 2020, abgerufen am 7. Februar 2021.
Manifest #ActOut: [https://act-out.org/ Offizielle Webseite.] 4. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
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<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05">
<ref name="SZ-Magazin 2021-02-05">
[[Carolin Emcke]], [[Lara Fritzsche]]: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/kunst/schauspielerinnen-schauspieler-coming-out-89811 ''Kunst: „Wir sind schon da“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (hinter [[Paywall|Bezahlschranke]]).
[[Carolin Emcke]], [[Lara Fritzsche]]: [https://sz-magazin.sueddeutsche.de/kunst/schauspielerinnen-schauspieler-coming-out-89811 ''Kunst: „Wir sind schon da“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung Magazin]].'' 4. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022 ([[Paywall|bezahlpflichtig]]).
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Meldung (dpa): [https://www.fr.de/ratgeber/medien/schauspielverband-queeres-manifest-wichtiger-schritt-zr-90192701.html ''Massen-Coming-out – Schauspielverband: Queeres Manifest wichtiger Schritt.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 6. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
Meldung (dpa): [https://www.fr.de/ratgeber/medien/schauspielverband-queeres-manifest-wichtiger-schritt-zr-90192701.html ''Massen-Coming-out – Schauspielverband: Queeres Manifest wichtiger Schritt.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 6. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
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Elisa Britzelmeier: [https://www.sueddeutsche.de/medien/coming-out-schauspieler-actout-reaktionen-1.5198771 ''Reaktionen auf #actout: „Wir alle haben Nachrichten bekommen, die uns zu Tränen rühren“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 7. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
Elisa Britzelmeier: [https://www.sueddeutsche.de/medien/coming-out-schauspieler-actout-reaktionen-1.5198771 ''Reaktionen auf #actout: „Wir alle haben Nachrichten bekommen, die uns zu Tränen rühren“.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 7. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
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[[Eva Meckbach]] im Interview: [https://www.ndr.de/kultur/Schauspielerin-Eva-Meckbach-ueber-die-Initiative-actout,actout104.html ''„Ich habe gemerkt, dass die Menschen mich anders sehen“.''] In: ''[[Norddeutscher Rundfunk|NDR.de]].'' 5. Februar 2021 (mit Audio: 6&nbsp;Minuten).
[[Eva Meckbach]] im Interview: {{Webarchiv |url=https://www.ndr.de/kultur/Schauspielerin-Eva-Meckbach-ueber-die-Initiative-actout,actout104.html |text=''„Ich habe gemerkt, dass die Menschen mich anders sehen“.'' |wayback=20210606061850}} In: ''[[Norddeutscher Rundfunk|NDR.de]].'' 5. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
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Aktuelle Version vom 12. Juni 2024, 10:34 Uhr

#ActOut (von englisch to act out „vorführen, durchspielen“, sowie to act „schauspielern“ und out „heraus“ wie in Coming-out; mit Hashtag #) ist der Name einer gesellschaftspolitischen Initiative und ihres Manifests, das mehr Akzeptanz und Anerkennung von LGBT-Personen sowohl in der Gesellschaft wie innerhalb der deutschsprachigen Film-, Fernseh- und Theaterbranche fordert. Es wurde am 5. Februar 2021 veröffentlicht als gemeinsames Coming-out der 185 „Schauspieler*innen“ als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intergeschlechtlich oder nichtbinär. Initiiert wurde #ActOut durch Karin Hanczewski, Eva Meckbach, Godehard Giese und Mehmet Ateşçi.

Inhalt des Manifests

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Das Manifest wurde am 5. Februar 2021 im Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht, begleitet von ausführlichen Interviews auf insgesamt 14 Seiten.[1] Für viele der Beteiligten bedeutete die Aktion ein Coming-out in Form eines Selbstbekenntnisses zur eigenen privaten Lebensweise.[2][3][4][5] Zeitgleich wurde der Text auf einer eigenen Website veröffentlicht.[6][7] Schnell wurde die Initiative in sozialen Medien verbreitet, der Text war bald in 16 Sprachen abrufbar.[8]

Das Manifest #ActOut beginnt mit einer Selbstdarstellung:

„Wir sind hier und wir sind viele!
Wir sind Schauspieler*innen und identifizieren uns unter anderem als lesbisch, schwul, bi, trans*, queer, inter und non-binär.“[7]

Die Unterzeichnenden möchten einen Denkanstoß auslösen und wenden sich gezielt an „Agent*innen, Caster*innen, Kolleg*innen, Produzent*innen, Redakteur*innen, Regisseur*innen“ (mit typografischem Gendersternchen). Auslöser sind negative Erfahrungen, die viele schauspielerisch Tätige während ihrer Karriere machen mussten, wenn es um ihre eigene sexuelle Identität beziehungsweise Orientierung oder um ihre Geschlechtsidentität beziehungsweise ihr Gender geht. So schilderte beispielsweise Karin Hanczewski im Interview mit dem SZ-Magazin, dass sie vor einem Coming-out in Hinsicht auf die Besetzung weiterer Rollenangebote gewarnt worden sei, nachdem sie für die Krimireihe Tatort besetzt wurde.[2] Entsprechend hebt das Manifest hervor:

„Wir sind Schauspieler*innen. Wir müssen nicht sein, was wir spielen. Wir spielen, als wären wir es – das ist unser Beruf.“[7]

Die Unterzeichnenden geben an, dass sie selbst im Berufsleben nicht offen mit ihrem Privatleben umgehen konnten, ohne dadurch berufliche Nachteile befürchten zu müssen. Es gehe ihnen vor allem darum, mehr Sichtbarkeit und Verständnis für Diversität zu schaffen und auch innerhalb von Filmen und Serien im Sinne sozialer Inklusion mehr „Facetten“ zu zeigen: „Unsere Gesellschaft ist längst bereit. Die Zuschauer*innen sind bereit. Unsere Branche soll für ein Miteinander stehen und in ihrer Vielfältigkeit die Gesellschaft abbilden.“[7]

Das Manifest endet mit den Worten:[2][9]

„Wir freuen uns auf all die neuen Geschichten, die wir gemeinsam darstellen und erzählen können.
Die Welt verändert sich, wir tragen alle dazu bei!“[7]

Mitinitiatorin Eva Meckbach erklärte am Tag der Veröffentlichung: „Als […] in den 90er-Jahren der Film Aimée & Jaguar herauskam, bin ich mit dem Zug nach Ulm ins Kino gefahren und habe das mit meiner ganzen Seele aufgesogen. Diese Geschichten erzählt zu bekommen, aber auch Vorbilder zu haben wie Maren Kroymann, Ulrike Folkerts oder Hape Kerkeling – das war unglaublich wichtig, damit man selber spürt: Wer darf ich sein in dieser Welt? Wer kann ich sein in dieser Welt? Das werden viele Menschen nachvollziehen können, dass man Vorbilder braucht, an denen man wachsen kann. Deswegen waren wir davon überzeugt, dass diese Sichtbarkeit ganz wichtig ist, um dieses Statement zu setzen.“[10]

Erstunterzeichnende

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185 schauspielerisch tätige Personen aus dem deutschsprachigen Film-, Fernseh- und Theaterbereich haben den Text des Manifests erstunterschrieben; einige haben ihre Personalpronomen angegeben, auch das englische they (geschlechtsneutral, nichtbinär) oder, dass sie eine Ansprache ohne Pronomen wünschen:[2][11]

  1. Merve Aksoy
  2. Mazen Aljubbeh
  3. Erwin Aljukic
  4. Torben Appel
  5. Giovanni Arvaneh
  6. Mehmet Ateşçi (er/ihm)
  7. Silja Bächli
  8. Emma Bading
  9. Fabian Baecker
  10. Philipp Basener
  11. Matthias Beier
  12. Andreas Berg
  13. Knut Berger (er/ihm)
  14. Jonathan Berlin (er/ihm)
  15. Mareike Beykirch
  16. Silvia Bieler
  17. Dominik Bliefert (er/ihm)
  18. Ruth Bohsung
  19. Christian Bojidar
  20. Oska Melina Borcherding (kein Pronomen; er/ihm)
  21. Niels Bormann (er/ihm)
  22. Daniel Breitfelder
  23. Oliver Broumis
  24. Martin Bruchmann
  25. Katja Bürkle
  26. Matthias Buss
  27. Bruno Cathomas
  28. Billa Christe
  29. Benny Claessens
  30. Franziskus Claus
  31. Lana Cooper
  32. Sergej Czepurnyi
  33. Armin Dallapiccola (kein Pronomen)
  34. Steve Devonas
  35. Patrick Diemling
  36. Luka Dimic
  37. Aviran Edri
  38. Thea David Ehrensperger
  39. Nico Ehrenteit
  40. Christoph Eichhorn
  41. Jules Elting (kein Pronomen)
  42. Wolfgang Engel
  43. Christian Erdt
  44. Luc Feit
  45. Julius Feldmeier (er/ihm)
  46. Daniel Noël Fleischmann
  47. Ulrike Folkerts
  48. Matthias Freihof
  49. Monika Freinberger
  50. Lisa Charlotte Friederich
  51. Emilia de Fries
  52. Maximilian Gehrlinger
  53. Peter Geisberg
  54. Lamin Leroy Gibba (er/ihm)
  55. Godehard Giese (er/ihm)
  56. Max Gindorff
  57. Vincent Glander
  58. Richard Gonlag
  59. Julia Gräfner
  60. Julian Greis
  61. Jörn Grosse
  62. Roberto Guerra
  63. Eva Medusa Gühne
  64. Patrick Güldenberg (er/ihm)
  65. Max Haase
  66. Lina Habicht
  67. Karin Hanczewski (sie/ihr)
  68. Bineta Hansen
  69. Thomas Hauser
  70. Max Hegewald
  71. Luise Helm
  72. Hauke Heumann
  73. Benjamin Hille
  74. Lorenz Hochhuth
  75. Tim-Fabian Hoffmann
  76. Anna Holmes
  77. Bettina Hoppe (sie/ihr)
  78. Mavie Hörbiger
  79. Heinrich Horwitz (sie, er, they, keins)
  80. Jan Hutter
  81. Florian Jahr
  82. Daniel Jeroma
  83. Eva Maria Jost
  84. Tom Keune
  85. Michaela Kis
  86. Desiree Klaeukens
  87. Maj-Britt Klenke
  88. Benjamin Kornfeld
  89. Jeremias Koschorz
  90. Lucia Kotikova
  91. Max Krause
  92. João Kreth d’Orey (they, kein Pronomen)
  93. Maren Kroymann
  94. Manuel Krstanovic
  95. Josia Krug
  96. Jan Henning Kraus
  97. Manja Kuhl
  98. Dietrich Kuhlbrodt
  99. Stefan Kurt
  100. Sarah Laminger
  101. Nicola Rabea Langrzik (sie/ihr)
  102. Anna Gesa-Raija Lappe
  103. Philipp Leinenbach
  104. Leroy Leone
  105. Ariel Nil Levy
  106. Thure Lindhardt
  107. Richard Lingscheidt
  108. Constantin Lücke
  109. Matthias Luckey
  110. Markus Manig
  111. Zeljko Marovic
  112. Ulrich Matthes
  113. Julian Mau
  114. Sylvia Mayer
  115. Eva Meckbach (sie/ihr)
  116. Markus Meyer
  117. Bernd Moss
  118. Hannah Müller
  119. Stephen Multari
  120. Maximilian Mundt
  121. Kumar Muniandy
  122. Klaus Nierhoff
  123. Petra Niermeier
  124. Valerie Oberhof
  125. Adel Onodi
  126. Nadine Quittner
  127. Ingo Raabe
  128. Anton Rattinger
  129. Damian Rebgetz
  130. Sophie Reichert
  131. Martin Reik
  132. Emma Rönnebeck
  133. Marie Rönnebeck
  134. Ulrike Röseberg
  135. Janet Rothe
  136. Nils Rovira-Muñoz
  137. Tucké Royale (er/ihm)
  138. Robert Rožić
  139. Udo Samel
  140. Pierre Sanoussi-Bliss
  141. Brix Schaumburg
  142. Milena Arne Schedle
  143. Victor Schefé
  144. Til Schindler
  145. Elena Schmidt (kein Pronomen)
  146. Jochen Schropp
  147. Jannik Schümann
  148. Bärbel Schwarz
  149. Jaecki Schwarz
  150. Joshua Seelenbinder
  151. Rebecca Seidel
  152. Rainer Sellien
  153. Christian Senger
  154. Meik van Severen
  155. Samuel Simon
  156. Maik Solbach
  157. Mehmet Sözer
  158. Lore Stefanek
  159. Florian Steffens
  160. Karoline Stegemann
  161. Lars Steinhöfel
  162. Alina Stiegler
  163. Thiemo Strutzenberger
  164. Pascal Thomas
  165. Jördis Trauer
  166. Bastian Trost (er/ihm)
  167. Georg Uecker
  168. Felix Utting
  169. Gerd Wameling
  170. Mark Waschke
  171. Kathrin Wehlisch
  172. Alexander Weise
  173. Jill Weller (sie/ihr)
  174. Tommy Wiesner
  175. Lea Willkowsky
  176. Gustav Peter Wöhler
  177. Nadine Wrietz
  178. Meo Wulf
  179. Carmen Yasemin Zehentmeier
  180. Benedikt Zeitner
  181. Helmut Zhuber
  182. Paul Zichner
  183. Daniel Zillmann (er/ihm)
  184. Marcus Jürgen Zollfrank
  185. Anian Zollner

Beim Coming-out am 5. Februar 2021 hatte die Mitinitiatorin Karin Hanczewski im Interview angekündigt, dass einige weitere schauspielerisch Tätige sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht dem Manifest anschließen wollten, es aber zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausschließen würden.[2] In der Folge werden auf der Manifest-Website „185+ Unterzeichner*innen“ gelistet, inklusive einiger Angaben zu persönlichen Pronomen. Bis Februar 2022 haben weitere 100 schauspielerisch Tätige unterschrieben.[11]

Die Deutsche Filmakademie (DFA) erklärte am Tag der Veröffentlichung ihre offizielle Unterstützung: „Wir möchten allen Beteiligten von #actout zu diesem Schritt gratulieren und betonen, dass wir an ihrer Seite stehen. Dieser solidarische Schritt ist enorm wichtig. Wir unterstützen die Forderung von #actout, andere sexuelle und Geschlechtsidentitäten sichtbar zu machen.“[10][12]

Auch die Filmgesellschaft UFA erklärte am 5. Februar ihre Solidarität und zitierte ihren CEO Nico Hofmann: „Das SZ Magazin und die Initiative #actout machen stolz. Ein kraftvoller Appell für Toleranz, Offenheit und für alle Beteiligten – ein Beleg der eigenen Souveränität!“[10][13] Im November 2020 hatte die UFA eine Selbstverpflichtung zu „mehr Diversität in deutschen Filmen und Serien“ abgegeben; sie strebe an, „die Gruppen Gender, People of Color, LGBTIQ+ und Menschen mit Beeinträchtigungen so abzubilden, wie es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht.“[14]

Das Filmfestival Max Ophüls äußerte „größten Respekt, Solidarität und die vollste Unterstützung für #ActOut!“[15][8] Der Twitter-Account der Berlinale verlinkte das Manifest und erklärte auf Englisch: “We fully support their more diverse & inclusive vision of cinema” (Wir unterstützen vollends ihre diversere und inklusivere Vision von Kino).[16][8]

Antoine Monot, Jr., Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Schauspiel (BFFS), erklärte gegenüber dpa: „Wir unterstützen das und solidarisieren uns mit den 185, die sich geoutet haben […] Ich finde es ganz wichtig, dass man 2021 frei leben kann. […] Dieser Schritt zeigt vielen anderen, was möglich ist“.[3]

Der Aktivist und Filmemacher Rosa von Praunheim hatte den SZ-Artikel sofort erfreut bei Facebook verlinkt, zusammen mit einer Regenbogenfahne (Regenbogenfahne). Die ARD-Talkerin Anne Will hatte das Manifest umgehend auf Twitter kommentiert: „Das ist stark“.[17] Jenny Luca Renner, LGBT-Vertreterin im ZDF-Fernsehrat, hatte die Aktion gegenüber dpa begrüßt: „Die Kraft und den Schutz der Masse genutzt. Großartig“. Renner wies darauf hin, dass selbst Künstleragenturen queeren Personen von einem öffentlichen Coming-out abraten würden – aus Angst, keine Hetero-Rollen mehr angeboten zu bekommen.[18]

In mehreren Ländern berichteten Medien über die Initiative, die zwischenzeitlich auf 16 Sprachen veröffentlicht wurde. Die US-amerikanische Transgender-Schauspielerin Jamie Clayton bezeichnete die Aktion als „episch“.[8] Der Hollywood Reporter, US-Fachzeitschrift der Filmindustrie, brachte einen eigenen Artikel zu #ActOut.[19]

Das Kölner LGBT-Onlinemagazin Queer.de dokumentierte ein Statement der 2019 gegründeten Berliner Initiative Queer Media Society (QMS) zum gemeinsamen Coming-out der 185 Schauspielstars: „Allein schon der Vorgang, jemandem im Branchenkontext zu raten, sich nicht zu outen, ist diskriminierend. Egal, wie ‚gut gemeint‘ das sein mag.“ QMS habe die Vorbereitungen des Manifests begleitet, ebenso die Januarausgabe von Maren Kroymanns Comedysendung Kroymann, bei der fast der gesamte Cast „mit queeren Schauspielenden besetzt“ war. Auch sprach das Magazin von einem „demonstrativen Schulterschluss der Deutschen Filmakademie (DFA), der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAfF) und dem Bundesverband Schauspiel“ mit den Unterzeichnenden.[20]

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) erklärte: „Wir finden die Initiative wichtig und toll. […] Zudem sorgt die Verbindung des Coming-outs mit einem politischen Statement für eine notwendige Diskussion in der ganzen Branche.“[21] Der LSVD hatte bereits 2019 öffentlich das Fernsehen in Deutschland kritisiert: „Die Lebensrealität von Lesben, Schwulen und Trans kommt so gut wie gar nicht vor“.[22]

Sebastian Andrae, Geschäftsführender Vorstand vom Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD), merkte an: „Ich glaube, es ist eine dringend notwendige und hoffentlich auch wirkungsvolle Aktion. […] Es gibt gerade im öffentlich-rechtlichen Spektrum zu wenig Versuche, andere Lebenswirklichkeiten zu zeigen. Das zeigt sich nicht nur bei der sexuellen Orientierung, sondern durch die Bank. Da sind alle aufgerufen, vor allem auch die Fernsehentscheider, das Leben in seiner Buntheit abzubilden.“[23]

Das Nachrichtenportal watson.de fragte bei den deutschen Fernsehsendern ARD, ZDF, RTL, VOX und Pro7/Sat1/Kabel1 nach und fasste am 12. Februar die Antworten zusammen: „Die meisten deutschen Sender scheinen bereits mehr oder weniger zufrieden mit der Repräsentation von LGBTIQ im eigenen Programm zu sein. Gegenüber watson wurden zumindest hauptsächlich bereits existierende diverse Formate bzw. die allgemeine Ausrichtung in den Vordergrund gerückt“. Nur VOX habe anklingen lassen, „dass es auch in Zukunft noch einiges zu tun gibt.“ Der Privatsender fand die #ActOut-Initiative „großartig und wichtig“; RTL fand sie „großartig“ und habe sie über Social-Media-Kanäle geteilt.[21] Der Programmleiter Fernsehfilm, Kino und Serie beim WDR Fernsehen, Alexander Bickel, erklärte bei Deutschlandfunk Kultur, die Initiative #ActOut helfe beim Abgleich von Selbst- und Fremdwahrnehmung: „Der Druck, den wir haben – und das, finde ich, ist ein positiver Druck – ist vor allen Dingen, uns zu überlegen, wie wir ein Programm für die Mediathek so machen, dass wir ein Publikum gewinnen oder zurückgewinnen, was wir verloren haben“.[19]

Der taz-Redakteur Jan Feddersen erinnerte in einem Gastkommentar an sein Coming-out zusammen mit 682 Schwulen auf einem Cover des Stern-Magazins im Jahr 1978 und erklärte: „Der Aktion #ActOut ist nur Beifall zu spenden, laut, am besten lasse man auf alle, die bei dieser Aktion, über 42 Jahre nach unserem Stern-Coming-out, mitmachten, die Schauspieler*innen, Rosen in Hülle und Fülle regnen. Denn ihre Performance zeigt: Deutschland besonders ist ein reaktionäres Landes[sic!], faktisch im kulturellen Gewebe noch durch und durch heteronormativ“ (siehe auch Lesben- und Schwulenbewegung in der BRD).[24]

Der Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher wies in Zusammenhang mit #ActOut auf eine aktuelle Studie seines Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hin, nach der sich „LGBTQI*-Menschen in Deutschland“ doppelt so oft einsam fühlten wie die restliche Bevölkerung, dreimal häufiger von Depressionen und Burnout-Syndromen betroffen seien und deutlich erhöhte Vorkommen von Herzkrankheiten, Asthma und chronischen Rückenschmerzen hätten; 40 % der Trans-Personen würden unter Angststörungen leiden. Die Forschung zum Wohlbefinden von LGBT-Personen stecke aber noch in den Anfängen. Auch für die Politik bestehe dringender Handlungsbedarf, um Diskriminierung und Ausgrenzung zu verhindern.[25][26]

Im Juli 2021 erhielt die Initiative #ActOut gemeinsam mit der Queer Media Society den Deutschen Schauspielpreis – Ehrenpreis „Inspiration“ (verliehen am 3. September):[27][28]

„185 Kolleg*innen haben zusammen mit Journalist*innen der Süddeutschen Zeitung das Manifest, die Kampagne und das Netzwerk #ActOut ins Leben gerufen und klug, beherzt und mutig die Gunst der aktuelle Zeit genutzt, um den maximalen Fokus auf die Tatsache zu lenken, dass es viele Arten zu sein, zu leben und zu lieben gibt.“[27][29]

Kritik

Sandra Kegel, Ressortleiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zog in ihrem Kommentar am Tag der Veröffentlichung die Legitimation der „vierzehnseitigen Klage“ grundsätzlich in Zweifel: „Natürlich lassen sich Gegenbeispiele von Hollywood bis ‚Soko‘ finden, und dass Unterzeichner […] an Unterbeschäftigung litten aufgrund verschlossener Türen, hat ihre Dauerpräsenz nicht vermuten lassen. Womöglich sind ja die Türen, die sie ‚aufmachen wollen‘, bereits sperrangelweit offen.“[30] Kegel verglich das Coming-out mit der Aktion „Wir haben abgetrieben“, bei der sich 374 Frauen 1971 öffentlich zu ihrem Schwangerschaftsabbruch bekannt hatten, und merkte an: „Bei einer Rolle übergangen zu werden mag ärgerlich sein und sicherlich auch kränkend, aber lebensgefährlich ist das nicht.“[31]

Dieter Hallervorden, Schauspieler und Theaterleiter, kommentierte das Manifest nach dem Erscheinen auf Facebook: „Wo ist da der Sturm? […] niemand sollte mit seiner Besonderheit meinen, es besonders in den publizitären Vordergrund zu rücken. Es gilt einfach: Jedem das Seine!“[32]

Edo Reents, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schrieb am 16. Februar unter dem Titel Wie man auf dem roten Teppich bleibt von einer „Umerziehung des Massengeschmacks […] Das Gutgemeinte frisst die Ästhetik“.[33]

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Einzelnachweise

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  1. Vorstellung Heft 5: „Wir sind schon da“. In: Süddeutsche Zeitung Magazin. 5. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021.
  2. a b c d e Carolin Emcke, Lara Fritzsche: Kunst: „Wir sind schon da“. In: Süddeutsche Zeitung Magazin. 4. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022 (bezahlpflichtig).
  3. a b Meldung (dpa): Massen-Coming-out – Schauspielverband: Queeres Manifest wichtiger Schritt. In: Frankfurter Rundschau. 6. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
  4. Meldung (dpa): Initiative #actout: 185 Schauspielerinnen und Schauspieler outen sich und veröffentlichen Manifest. In: FAZ.net. 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  5. Meldung (dpa): Versteckspiel „ist jetzt vorbei“: TV-Stars offenbaren sexuelle Orientierung. In: n-tv.de. 4. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  6. Mehmet Ateşçi im Gespräch: Queere Initiative #actout: Ein Manifest für mehr Sichtbarkeit. In: Deutschlandfunk Kultur. 4. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021 (mit Audio: 6:37 Minuten).
  7. a b c d e Manifest #ActOut: Offizielle Webseite. 4. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
  8. a b c d Elisa Britzelmeier: Reaktionen auf #actout: „Wir alle haben Nachrichten bekommen, die uns zu Tränen rühren“. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
  9. Philipp Jedicke: Diversität – #actout: 185 Schauspieler*innen outen sich. In: Deutsche Welle. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  10. a b c Eva Meckbach im Interview: „Ich habe gemerkt, dass die Menschen mich anders sehen“. (Memento vom 6. Juni 2021 im Internet Archive) In: NDR.de. 5. Februar 2021, abgerufen am 19. Februar 2022.
  11. a b Manifest #ActOut: Die 185+ Unterzeichner*innen. In: act-out.org. 2022, abgerufen am 19. Februar 2022.
  12. Deutsche Filmakademie: Die Deutsche Filmakademie steht an der Seite der Initiative #actout. In: Deutsche-Filmakademie.de. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  13. UFA GmbH: Nouvelles: Im heutigen SZ Magazin outen sich 185 … In: fr.LinkedIn.com. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  14. Philipp Jedicke: Film: Mehr Diversität in deutschen Filmen und Serien. In: Deutsche Welle. 27. November 2020, abgerufen am 7. Februar 2021.
  15. Filmfestival Max Ophüls: „Die Welt verändert sich, wir tragen …“ In: Facebook. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  16. Internationale Filmfestspiele Berlin: Today in Germany, 185 actors publicly came out… In: Twitter. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  17. Meldung: Manifest #actout: 185 Stars fordern mit ihrem Coming-out mehr Vielfalt. In: WDR.de. 5. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (mit Audio: 9:16 Minuten; verfügbar bis 5. Februar 2022).
  18. Meldung (dpa): Actout: Ein Manifest für Anerkennung. In: Wiener Zeitung. 5. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021
  19. a b Alexander Bickel im Interview: WDR-Programmleiter über #ActOut: „Das Bewusstsein aller Beteiligten schärfen“. In: Deutschlandfunk Kultur. 10. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021 (mit Audio: 8:42 Minuten).
  20. Redaktion: Standpunkt – Massen-Coming-out: Bei #ActOut geht es um weit mehr als Queerness. In: Queer.de. 8. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021.
  21. a b Jennifer Ullrich: Schauspieler Jochen Schropp fordert mehr Diversität im TV – das sagen die Sender. In: Watson.de. 12. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.
  22. Redaktion: Darstellung Homosexueller im Fernsehen ist realitätsfern. In: DigitalFernsehen.de. 19. Juni 2019, abgerufen am 3. März 2021.
  23. Sebastian Andrae im Interview: Drehbuchautor zu #ActOut: „In den Fernsehanstalten wird zu wenig gewagt“. In: Deutschlandfunk Kultur. 9. Februar 2021, abgerufen am 12. Februar 2021 (mit Audio: 8:53 Minuten).
  24. Jan Feddersen: Der Kampf gegen Heteronormativität fühlt sich gut an. In: Mannschaft.com. 13. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.
  25. Marcel Fratzscher: Diskriminierung macht krank. In: DIW.de. 15. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  26. David Kasprowski, Mirjam Fischer u. a.: Geringere Chancen auf ein gesundes Leben für LGBTQI*-Menschen. In: DIW Wochenbericht. Nr. 6, 2021, S. 80–88 (Präsentation & Download).
  27. a b c Meldung: Deutscher Schauspielpreis geht an Initiative #ActOut. In: Süddeutsche Zeitung. 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  28. a b Timo Niemeier: Deutscher Schauspielpreis: Cornelia Froboess wird geehrt. In: DWDL.de. 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  29. a b Deutscher Schauspielpreis: deutscherschauspielpreis Ehrenpreis Inspiration. In: Instagram. 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  30. Johannes Kram: Schauspieler*innen-Coming-out: Der Kampf beginnt erst jetzt! In: Nollendorfblog.de. 6. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021 (Blog seit 2009: Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber).
  31. Enrico Ippolito: #actout: Es geht um Respekt. Und ja, auch um Jobs. In: Der Spiegel. 11. Februar 2021, abgerufen am 14. Februar 2021.
  32. Johannes Kram: Coming-out: Dieter Hallervorden attackiert Schauspieler*innen. In: Nollendorfblog.de. 7. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.
  33. Arno Widmann: Aktion „#actout“ – Diversität: Die Gesellschaft hat sich verändert, der Film muss hinterher. In: Frankfurter Rundschau. 17. Februar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
  34. Schauspieler*innen von #ActOut mit Kompassnadel 2021 ausgezeichnet. In: Queeres Netzwerk NRW. 28. August 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. September 2021; abgerufen am 14. September 2021 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/queeres-netzwerk.nrw