Ahlersbach

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Ahlersbach
Koordinaten: 50° 20′ N, 9° 34′ OKoordinaten: 50° 19′ 37″ N, 9° 33′ 30″ O
Höhe: 289 (278–336) m ü. NHN
Fläche: 3,45 km²[1]
Einwohner: 223 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1969
Postleitzahl: 36381
Vorwahl: 06661

Ahlersbach ist ein Stadtteil von Schlüchtern im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Geografische Lage

Ahlersbach liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises im Bergwinkel auf einer Höhe von 305 m über NN, etwa 5 km südöstlich des Ortskerns Schlüchtern, am linken Ufer des Ahlersbaches.

Ahlersbach grenzt im Norden an den Ort Herolz, im Osten an den Ort Sannerz, im Süden an den Ort Weiperz, im Westen an den Ort Hohenzell und im Nordwesten an den Hauptort Schlüchtern.

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1247 als Alsbach. 1386 wird im Ort eine Kapelle geweiht, die kirchlich der Pfarrei Hohenzell zugeordnet ist. Das Dorf gehört zum Kloster Schlüchtern und damit im Spätmittelalter zum Einflussbereich der Grafschaft Hanau. Das Kloster Schlüchtern begab sich 1457 endgültig in die Schutzherrschaft der Grafschaft Hanau, seit 1458: Grafschaft Hanau-Münzenberg. Dort war es dem Amt Schlüchtern zugeordnet.

Historische Namensformen

In erhaltenen Urkunden wurde Ahlersbach unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Alsbach (1274), Alesbach (1279), Alenspach (1330), Alersbach (1331) und Alisbach (1343).

Frühe Neuzeit

Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert.

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., fiel Ahlersbach 1736 mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen wurde.

Neuzeit

Während der napoleonischen Zeit stand Ahlersbach ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, gehörte Ahlersbach zum Landkreis Schlüchtern. 1866 wurde das Kurfürstentum nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert und ist nach dem Zweiten Weltkrieg Bestandteil des Bundeslandes Hessen geworden. Ahlersbach wechselte entsprechend die Verwaltungen, denen es zugehörte.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Dezember 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ahlersbach im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Schlüchtern eingemeindet.[1] Für Ahlersbach wurde, wie für die anderen eingemeindeten, ehemals eigenständigen Gemeinden von Schlüchtern, ein Ortsbezirk eingerichtet.[3] Mit der Hessischen Gebietsreform wurde der Landkreis Schlüchtern 1974 aufgelöst und Ahlersbach liegt seit dem im Main-Kinzig-Kreis.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ahlersbach angehört(e):[1][4]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ahlersbach 180 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 48 zwischen 50 und 21 und 186 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 18 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 45 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1538: 5 Steuernde
• 1632: 7 Haushaltungen
• 1753: 15 Haushaltungen mit 93 Bewohnern
• 1812: 24 Feuerstellen, 168 Einwohner
Ahlersbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr  Einwohner
1812
  
168
1834
  
200
1840
  
195
1846
  
204
1852
  
207
1858
  
184
1864
  
161
1871
  
147
1875
  
142
1885
  
143
1895
  
133
1905
  
125
1910
  
137
1925
  
141
1939
  
139
1946
  
187
1950
  
178
1956
  
149
1961
  
155
1967
  
175
1970
  
178
2005
  
178
2010
  
166
2011
  
180
2015
  
169
2020
  
196
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; 2005[8]; 2010[9]; 2015[10]; 2020[11]; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1885: 142 evangelische (= 99,30 %), ein katholischer (= 0,70 %) Einwohner
• 1961: 132 evangelische (= 85,16 %), 17 katholische (= 10,97 %) Einwohner

Politik

Für Ahlersbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Ahlersbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[3] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,76 %. Alle Kandidaten gehören der „Bürgerliste Ahlersbach“ an.[12] Der Ortsbeirat wählte Ralf Kaulich zum Ortsvorsteher.[13]

Infrastruktur

Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.

Literatur

  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 65). Hessische Historische Kommission u. a., Darmstadt u. a. 1986, ISBN 3-88443-154-4, S. 158, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 1984).
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck. Bd. 14, ISSN 0342-2291). Elwert, Marburg 1926, S. 3.
  • Literatur über Ahlersbach nach Register In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung von Justiz (Justizamt Steinau) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Ahlersbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Statistische Daten. In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, abgerufen im Juli 2024.
  3. a b Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 6. In: Webauftritt. stadt Schlüchtern, abgerufen im Juni 2024.
  4. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 208 f. (online bei Google Books).
  6. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 76.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 84, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2020;.
  8. Einwohnerzahlen 2005 in den Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Mai 2018.
  9. Einwohnerzahl 2010 Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Mai 2018.
  10. Einwohnerzahlen 2015 in den Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Mai 2018.
  11. Einwohnerzahlen 2020 in den Ortsteilen. (PDF; 83 kB) In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, abgerufen im Juli 2024.
  12. Ortsbeiratswahl Ahlersbach. In: Votemanager. Stadt Schlüchtern, abgerufen im Juni 2024.
  13. Ortsbeirat Ahlersbach. In: Webauftritt. Stadt Schlüchtern, abgerufen im August 2024.