Al-Qadr

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Al-Qadr (arabisch سورة القدر ‚Bestimmung‘) ist die 97. Sure des Korans. Sie ist eine Sure aus Mekka und besteht aus lediglich 5 Versen. Nach traditioneller Auffassung handelt sie von der Nacht, in der der Koran herabgesandt wurde. Dies soll im Monat Ramadan geschehen sein, siehe Lailatu 'l-Qadr.

Nach islamischer Überlieferung wird das Rezitieren dieser Sure von Gott gleich vergolten, als ob der Leser den Monat Ramadan gefastet und Lailatu 'l-Qadr mit Gottesdiensten verbracht habe.

Text der Sure (in der Übersetzung von Rudi Paret)

1: Wir haben ihn (d.h. den Koran) in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt.

2: Aber wie kannst du wissen, was die Nacht der Bestimmung ist?

3: Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate.

4: Die Engel und der Geist kommen in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn hinab, lauter Logos(wesen).

5: Sie ist (voller) Heil (und Segen), bis die Morgenröte sichtbar wird (w. aufgeht).

Interpretation von Christoph Luxenberg

Schon den englischen Orientalisten und Koranübersetzer Richard Bell erinnerten 1939 die Begriffe „Nacht“, „Engel“ und „Frieden“ („Heil“ in der obigen Übersetzung von Paret) an eine Weihnachtsmette.[1] Im Rahmen seiner syro-aramäischen Interpretation des Korans, die davon ausgeht, dass der Koran zu einem Großteil auf der arabischen Wiedergabe eines christlichen Lektionars (aramäisch: qeryana) beruht, deutet der deutsche Orientalist Christoph Luxenberg die Sure, die ihm zufolge als „Schicksalsbestimmung (des Geburtssterns)“ zu betiteln ist, als eine Version von Weihnachten und interpretiert den Text wie folgt:[2][3]

1. Wir haben ihn (= den Jesusknaben) in der Nacht der Schicksalsbestimmung (des Geburtssterns) herabkommen lassen.

2. Was weißt du, was die Nacht der Schicksalsbestimmung ist?

3. Die Nacht (= die Nokturn) der Schicksalsbestimmung ist gnadenreicher als tausend Vigilien.

4. Die Engel, vom Geiste (begleitet), bringen darin mit Erlaubnis ihres Herrn allerlei Hymnen herab.

5. Friede ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung.

Literatur

Siehe auch

Belege

  1. R. Bell, The Qur'an, I-II. Edinburgh. 1937, 1939. II, S. 669; Id. Commentary, II, S. 564. Zitiert in: G.-R. Puin/K.-H. Ohlig, Die dunklen Anfänge: Neue Forschungen zur Entstehung und frühen Geschichte des Islam. Schiler Verlag; 3. Auflage. 2006. S. 164ff.
  2. Zitiert in: G.-R. Puin/K.-H. Ohlig, Die dunklen Anfänge: Neue Forschungen zur Entstehung und frühen Geschichte des Islam. Schiler Verlag; 3. Auflage. 2006. S. 164ff.
  3. Chr. Luxenberg, „Weihnachten im Koran“, in: Chr. Burgmer, Streit um den Koran. Berlin. 2005. S. 35ff.
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