„Art et liberté“ – Versionsunterschied

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'''Art et liberte''' war ein Gruppe von Künstlern und Literaten, die sich um 1939 in [[Kairo]] zusammen schloss. Stilistisch ordnet man sie dem [[Surrealismus]] zu, doch Schlagzeilen machte die Gruppe eher mit politischen Aktionen als mit ihren Werken.
'''Art et liberte''' war ein Gruppe von Künstlern und Literaten, die sich um 1939 in [[Kairo]] zusammen schloss. Stilistisch ordnet man sie dem [[Surrealismus]] zu, doch Schlagzeilen machte die Gruppe eher mit politischen Aktionen als mit ihren Werken.



Version vom 11. Februar 2011, 22:03 Uhr

Art et liberte war ein Gruppe von Künstlern und Literaten, die sich um 1939 in Kairo zusammen schloss. Stilistisch ordnet man sie dem Surrealismus zu, doch Schlagzeilen machte die Gruppe eher mit politischen Aktionen als mit ihren Werken.

Am 22. Dezember 1938 veröffentlichten 29 Künstler, Literaten, Journalisten und Anwälte das Manifest „Long live degenerate art“ [1]. Damit stellten sie sich auf die Seite moderner Künstler in Europa, die unter anderem in der Ausstellung "Entartete Kunst" diffamiert wurden. Zu den Unterzeichnern gehören El-Telmessany, Anwar Kamel und George Henein, die am 9. Januar 1939 gemeinsam mit Ramses Yunan und Fouad Kamel die Gruppe "Art et liberte" gründeten.

Die international ausgerichtete Gruppe gewann schnell neue Mitglieder. Im Afrika dieser Zeit waren sie eine Außnahmeerscheinung, die aufgrund besonderer politischer und wirtschaftlicher Bedingungen in Ägypten entstehen konnte. "Art et liberte" hatte zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Surrealisten weltweit, insbesondere die antikapitalistische Einstellung, die radikalen Fantasien vom politischen und kulturellen Umsturz, die Auseinandersetzung mit den Freudschen Theorien des Unbewussten und den Widerstand gegen die akademische Kunst der Zeit.

In der Gründungsvereinbarung stand, das sich "Art et liberte" zur Verteidigung der Freiheit von Kunst und Kultur zusammen schloss. Sie boten Vorträge an, veranstalteten Ausstellungen, veröffentlichten Zeitschriften und Magazine, verbreiteten aktuelle Informationen und versuchten zur Bildung sozial benachteiligter ägyptischer Jugendlicher beitragen. Man wendete sich gegen die institutionalisierte Ausbeutung von Frauen und Industriearbeitern weltweit, demonstrierte gegen den Faschismus und stand in regem Kontakt zu ähnlichen Bewegungen in Amerika und Europa.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs hatte die Bewegung an Strahlkraft verloren, die Auflösung folge 1948 – nachdem man sich von den Pariser Surrealisten Aufgrund politischer Streitigkeiten um Israel losgesagt hatte.

Einzelnachweise

  1. Manifest „Long live degenerate art“

Quellen

  • Liliane Karnouk: Modern Egyptian Art. Kairo/New York: The American University, 2005
  • Martine Antle: Surrealism and the Orient. In: Yale French Studies, No. 109, Surrealism and Its Others, New Heaven: Yale University Press, 2006
  • Avinoam Shalem: Exceeding Realism: Utopian Modern Art on the Nile and Abdel Hadi Al- Gazzar’s Surrealistic Drawings. South Atlantic Quarterly 109/3, 2010