BIRD

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BIRD bezeichnet einen Kleinsatelliten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt der am DLR Standort Berlin Adlershof entwickelt und gebaut wurde, unter Mitarbeit anderer DLR-Standorte. Wesentliche Komponenten und Beiträge stammen vom Fraunhoferinstitut FIRST (Bordrechner), der Jena-Optronik GmbH (Sternensensor), der Astro- und Feinwerktechnik Adlershof GmbH (Reaktionsräder), dem Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Berlin und der alpha-board gmbh (Leiterplattenentflechtung für elektronische Komponenten).

BIRD ist ein Akronym für Bispectral Infra-Red Detection. Der Satellit kann Brände auf der Erde durch deren Strahlung im Infrarotbereich erkennen. Die Erkenntnisse über Ausbreitung und Intensität von großflächigen und auch kleineren Bränden sind äußerst hilfreich für die lokalen Brandbekämpfer. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) leitet deshalb diese Informationen schnellstmöglich an die entsprechenden Kräfte weiter. Dabei erfolgt die Auswertung und Klassifikation der Daten an Bord des Satelliten, so dass an den Endnutzer schon aufbereitete Daten weitergegeben werden.

Der Satellit wird vom GSOC betrieben, wobei der Datenempfang auch über das DFD Neustrelitz erfolgt und ein Betrieb auch über experimentale Bodenstationen des DLR Berlin-Adlershof und in Ny-Ålesund (Spitzbergen) erfolgen kann. Projektleiter war bis 2003 Prof. K. Brieß (jetzt Institut für Luft- und Raumfahrt der TU Berlin) und seitdem ist es Dr. E. Lorenz vom DLR Berlin-Adlershof.

Die Mission war ein Erfolg und der Satellit funktionierte im Rahmen seiner Design-Liftime von einem Jahr erfolgreich. Insbesondere die wissenschaftliche IR-Nutzlast, die Verarbeitungsalgorithmen und des Satellitenbus' konnten verifiziert werden. Aufgrund dieses Erfolges dient der BIRD-Satellitenbus als Grundlage für die neue OOV-Programmlinie des DLR.

Der BIRD-Satellit wurde am 22. Oktober 2001 mit der indischen PSLV gestartet und ist immer noch in Betrieb. Er befindet sich in einem 572 km hohen SSO.

Technische Daten

  • Nutzlast:
    • WAOSS-B-Kamera (0,6 bis 0,67 und 0,84 bis 0,9 Mikrometer)
    • 1 MIR-Sensor (3,4 bis 4,2 Mikrometer)
    • 1 TIR-Sensor (8,5 bis 9,3 Mikrometer)
  • 65 kg Busmasse, 30 kg Nutzlast
  • 2 ausklappbare Solarpanelen, 1 fest installiertes Solarpanel
  • 8 NiH2-Batteriezellen
  • 4 Hochleistungsbordcomputer (2 hot und 2 cold redundant)
  • autonome Lageregelung im Zustandsraum
    • 2 Sternensensoren
    • Magnetfeldsensor
    • GPS-Sensor
    • IMU (3 achsiger Kreisel)
    • 4 Reaktionsräder
    • Magnetspulen
  • S-Band-Kommunikationsstrecke mit 2 Mbps
  • Thermalkontrollsystem
    • 2 Heatpipes
    • 2 Radiatoren
    • 2 Stirlingmotoren (zur Kühlung der MIR/TIR-Sensoren)
    • Heizer und Temperatursensoren
    • CFC-Wärmeleiter
    • MultiLayerIsolation
  • Aluminiumstruktur mit
    • 16 versteifenden Titanbolzen
    • thermisch stabilisierter optischer Nutzlastbank (zur Gewährleistung der genauen Ausrichtung der 3 Kameraachsen)

Siehe auch: Waldbrand, Raumfahrt, Katastrophe, Feuerwehr, FUEGO