Benutzer:Hans Bug

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Hans Bug, Student der Theologie

Ich habe zwei Initiativen gestartet:


Chaotenspielwiese

Ein Märchen

Grafik

Quiekipedia ist kein emanzipatorisches Projekt. Auweia, was nun? Ist Quiekipedia stattdessen eine Chaotenspielwiese?
Auf der Wiese weiden die Schafe. Was treibt sie?

Ganz naive Gemüter geben zu Protokoll: "Quiekipedia macht süchtig." Wonach sind sie süchtig?

Wenn es auf dieser Wiese Fleischfresser und Grasfresser gibt, so sind die Schafe notgeile und publizitätssüchtige Wiederkäuer, endlich als Autoren die erhoffte Anerkennung zu finden, die ihnen im wirklichen Leben stets verwehrt bleibt. Mittelmäßigkeit nämlich ist das Schicksal großer Mehrheiten, in Kunst und Literatur wird sie mit Nichtachtung bestraft. Als notgeil sind all diese Mittelmäßigen, die doch etwas bedeuten wollen, Anerkennung mit ihrem Geschreibe finden wollen, korrumpierbar wie Junkies; sie beugen sich ihren Tyrannen, sie zahlen jeden Preis. Die anderen aber, ihre Tyrannen, die Fleischfresser, treibt eine andere Not, sie sind süchtig nach Herrschaft, nach Druckknöpfen, mit denen sie unbotmäßige Untertanen so kinderleicht in den Orkus jagen können. - Endlich die Freiheit der Macht in sich spüren, entlastet sein von der Kontrolle der Mitmenschen, von der Rationalität des Arguments. - Freiheit ist ihnen, wo der Status nicht stets im geregelten Diskurs ausgehandelt werden muss, sondern so eindeutig, so märchenhaft an drei magischen Knöpfen hängt.

"Die Macht sei mit ihnen!" (Zitat von Sansculotte, Ex-Bürokrat)

Anmerkung:

Die seltsamen Verhaltensweisen der Wikipedianer

Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie, jeder kann mitmachen, jeder kann sich anmelden, jeder ist gleichberechtigt, jeder darf mutig sein. So lautet die offizielle Propaganda, mit der neue Autoren geworben werden. Tatsächlich ist Wikipedia ein konfliktreiches Gebilde, in dem die verschiedenen Autoren miteinander um ihre Ideen und Texte konkurrieren und sich nur unter Anstrengung behaupten können. Ausgetragen werden die Konflikte mittels plebiszitärer Elemente und unter Zuhilfenahme einer Administration, deren Organe aber gleichzeitig Autoren sind.

Die Administratoren

Ein unlösbares Grundproblem ist die Doppelfunktion von Administration und Autorenschaft. Der Administrator soll sich abwechselnd den Hut der Administration aufsetzen, wo er seine Funktion der neutralen, überparteilichen Machtausübung realisiert, dann soll er den Hut wieder absetzen und als ein Autor Gleicher unter Gleichen sein. Nun könnte man denken, der besonderen Gefährdungslage dieser Doppelrolle würde durch eine besonders sensible Überwachung und Überprüfung der Funktionsträger Rechnung getragen. Tatsächlich aber besitzt der Administrator eine unlimitierte Dauerstellung, die der Revision durch die Benutzer entzogen ist. Im Gegenteil, administrative Maßnahmen zu kritisieren, gilt als despektierlich und wird als Insubordination abgestraft. So bleiben Fragen, die einige prekäre Maßnahmen aufklären könnten, prinzipiell von Administratoren unbeantwortet. Hinterfragen gilt als querulatorisch. Im Zweifel wird also geschwiegen.

Das Plebiszit

Ein Gegengewicht zur Macht der Administration bildet die Möglichkeit der Befragung der Meinungen der Mitbenutzer in Streitfragen. Dies geschieht über Löschanträge und Meinungsumfragen. Entscheidend ist in diesen Fällen die Mehrheitsmeinung der Abstimmungsbrechtigten. So kommt es, dass sich die Benutzer in Seilschaften zusammenschließen und sich in der Fraktionsbildung gegenseitig Rückendeckung geben, um sich vor der Übermacht der Übrigen zu schützen und ihre Position als Autoren (auch gegen die Administratoren) zu stabilisieren.

Ergebnis

Es wird wohl niemanden überraschen können, dass die Struktur von Wikipedia auf amüsante Weise der englischen Klassengesellschaft nachgebildet ist und sie in gewisser Weise - in einem seltsamen Mix von Ochlokratie und Aristokratie - karikiert. Im Unterschied zur mitteleuropäisch geprägten "Herrschaft des Gesetzes", werden alle Sachfragen personalisiert und quasi der "politischen Willensbildung" unterworfen. Es kommt also nicht darauf an, was gesagt wird, sondern immer nur darauf, wer von welcher Fraktion was sagt. Der jeweilige "politische Gegner" gilt als schlecht, „trollhaft“ und böse, seine Meinung, seine Möglichkeiten zu kommunizieren, wird unterdrückt, seine Identität wird gelöscht. Ein Interessenausgleich findet nicht statt.

Die Denunziation ersetzt das Argument