Brunn (Nürnberg)
Brunn Statistischer Bezirk 97 Statistischer Distrikt 972 Kreisfreie Stadt Nürnberg
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Koordinaten: | 49° 26′ N, 11° 15′ O |
Höhe: | 372 (362–384) m ü. NHN |
Fläche: | 79 ha |
Einwohner: | 957 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.211 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 90475 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage Statistischer Bezirk 97 in Nürnberg
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Der Nürnberger Gemeindeteil Brunn
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Die ehemalige Gemeinde Brunn ist seit 1972 ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg[2] und eine der drei bewohnten Nürnberger Exklaven. Zusammen mit Birnthon und Netzstall bildet es den statistischen Bezirk 97.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im Osten Nürnbergs und ist vollständig vom Lorenzer Reichswald umgeben. Nachbargemeinden sind (dem Uhrzeigersinn folgend und im Norden beginnend) das gemeindefreie Gebiet Brunn, der Leinburger Gemeindeteil Fuchsmühle, der Nürnberger Gemeindeteil Netzstall und das gemeindefreie Gebiet Fischbach. Westlich erhebt sich der 438 m hohe Brunner Berg, östlich führen die A 3 und der Ludergraben vorbei, der wie der nördlich des Ortes verlaufende Reingraben östlich der Autobahn von links in den Röthenbach fließt.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Erwähnung der damaligen Veste Brunn, die von den Waldstromern verwaltet wurde, datiert auf das Jahr 1347. Das Anwesen wurde 1360 zusammen mit Netzstall an die Nürnberger Burggrafen verpfändet und 1516 an das Heilig-Geist-Spital verkauft. 1796 wurde das Dorf vom preußischen Ansbach-Bayreuth okkupiert und musste schließlich 1806 mit der Provinz Ansbach an das Königreich Bayern übergeben werden. 1816 wurde Brunn zusammen mit Netzstall zu einer Gemeinde zusammengeschlossen, die im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1. Juli 1972 nach Nürnberg eingemeindet wurde.[4]
Die Burg Brunn wurde 1347 erstmals urkundlich erwähnt und war bis ins 14. Jahrhundert Jagdschloss von Kaiser und Königen. Im Ersten Markgrafenkrieg wurde die Burg 1449 zerstört. Heute existieren lediglich noch Geländespuren. Ein von Johann David Köhler publizierter anonymer Kupferstich von 1728 gibt Auskunft über den Grundriss der Anlage.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortskern wird von der Verbindungsstraße Fischbach–Leinburg (Brunner Hauptstraße und Heiligenmühlstraße) durchquert und durch die Stadtbuslinie 54 erschlossen.
Sehenswertes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Froschstein, ein Felsblock westlich von Brunn
- Die Reste der abgegangenen Burg Brunn
- Das Steinkreuz Hautastein bei Fischbach
Eichenhain bei Brunn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Brunner Eichenhain ist ein ehemaliger Hutanger am südöstlichen Ortsrand von Brunn (49° 26′ 6,83″ N, 11° 15′ 47,09″ O ). Hutanger sind von der Dorfgemeinschaft gemeinsam genutzte Weideflächen. Am ersten Wochenende im Juli veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Brunn seit 1973 das weit über die Grenzen hinaus bekannte Eichenhainfest.[5]
Schutzgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Nordosten von Brunn befindet sich eine 17 Hektar große Teilfläche des 44 Hektar umfassenden FFH-Gebiets Rodungsinseln im Reichswald. Das artenreiche und größtenteils magere Grünland auf Sandsteinkeuper (Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiesen) nördlich der Brunner Hauptstraße stellt ein wichtiges Erhaltungsziel des europäischen Schutzgebiets dar.[6]
Bildergalerie
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Landgasthof Rubas
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Brunn im Winter
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Feuerwehrhaus
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Evangelischer Kindergarten
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Brunn Ansicht vom Osten (2024)
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Ortsstraße in Brunn (2024)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Brunn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 455 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 274.
- August Gebeßler: Landkreis Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 11). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 451450981, S. 26–27.
- Georg Paul Hönn: Brunn. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 472 (Digitalisat).
- Wiltrud Fischer-Pache: Brunn. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 162 f. (online).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 245 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 19–20, S. 20 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
- ↑ Brunn im BayernAtlas
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602.
- ↑ www.nuernberg-brunn.de, Eichenhainfest (Abgerufen am 6. August 2017)
- ↑ 6533-371 Rodungsinseln im Reichswald (FFH-Gebiet). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 14. April 2015. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2023. Suche in Webarchiven) (siehe dazu die Disk "BfN hat umstrukturiert...")