Dreimasterblumen

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Reihe der Commelinenpflanzen - Familie der Commelinengewächse


Gattung: Dreimasterblume (Tradescantia) bzw. Gottesauge


Tradescant, ein Hugenotte wahrscheinlich holländischer Abstammung, der nach England ausgewandert war, reiste in viele Länder, um bekannte und neue Pflanzen zu sammeln. 1637 kam er nach Virginia, eines der ersten kolonisierten Gebiete Amerikas, und schickte neue Pflanzen nach England, u. a. die Kanadische Rebe, die Sumpfzypresse, die Lobelie, die Dauerastern, einige Phloxarten und andere. Nach ihm wurde die Dreimasterblume oder das Gottesauge benannt, Tradescantia virginiana oder Tradescantia virginica.

Sie ist eine krautige Dauerpflanze mit zarten Stängeln und aufsteigenden, schmalen, langen Blättern, die an der Basis eine Scheide bilden. Die Blüten stehen in Rispen, bestehen aus 3 äußeren und 3 inneren, lebhaft gefärbten Teilen, die gewöhnlich türkisblau aber auch himmelblau, rosa oder in den Varietäten weiß sind. Bei der heutigen Dreimasterblume handelt es sich aber wahrscheinlich nicht mehr um die ursprüngliche Art, da die Zuchtformen meist als Hybriden der ursprünglichen Art mit der Tradescantia subaspera oder Tradescantia pilosa gelten. Die 6 Staubblätter sind alle gleichlang, die Staubfäden mit langen, violetten Haaren besetzt. Die Blüten verwelken bereits nach einem Tag, da aber immer neue erscheinen, blüht die Pflanze den ganzen Sommer über.

Heute ist die Dreimasterblume fast vergessen. Man sieht sie noch hier und dort in alten Gärten als Überrest vergangener Zeiten.


Weißblütiges Gottesauge (Tradescantia albiflora, von den Gärtnern auch Tradescantia viridis genannt) Das Weißblütige Gottesauge ist eine kleine Pflanze mit liegendem Stiel und einigen Zentimeter langen, ziemlich breiten, vollständig grünen Blätter, die bei der varietas aureovittata gelb gestreift sind. Die Pflanze blüht nur selten und die weißen Blüten bieten auch keinen besonderen Reiz.

Fluss-Dreimasterblume (Tradescantia fluminensis) Sie ist dem Weißblütigen Gottesauge ähnlich, allerdings sind bei ihr der Stängel rötlich und die Blätter an der Unterseite violett

Beide Arten stammen aus Südamerika.


Gattung: Zebra-Ampelkraut (Zebrina)


Mit der Tradescantia wird oft das Zebra-Ampelkraut (Zebrina pendula oder Tradescantia zebrina) verwechselt, das von ähnlichem Habitus ist. Seine Blätter weisen an der Oberseite zwei silbrige Linien auf und sind an der Unterseite rot. Bei der varietas quadricolor sind die weißen Linien fast von anderen Streifen verdeckt, die nach Rosa tendieren. Die Blüten sind dunkelrosa.

Um das Zebra-Ampelkraut von der Dreimasterblume und anderen Vertretern der Gattung Tradescantia zu unterscheiden, braucht man nur die Scheiden an der Basis des Stängels zu betrachten: Wenn sie von heller Farbe sind und nur am oberen Rand lange Haare tragen, gehört die Pflanze zur Gattung Tradescantia, wenn sie jedoch ganz mit langen Haaren besitzt sind, gehört sie zur Gattung Zebrina.

Die Tradescantia blossfeldiana stammt aus Argentinien und ist vor einiger Zeit als Zimmerpflanze auf dem Blumenmarkt erschienen. Die ganze Pflanze ist rötlich und mit langen, ebenfalls rötlichen Haaren besetzt.


Gattung: Commeline (Commelina)


Die Gattung Commelina ist nach Commelin, einem anderen holländischen Botaniker des 17.Jh. benannt. Ihre Vertreter haben unregelmäßige Blüten. Die beiden oberen Kronblätter sind größer, von den 6 Staubblättern sind 3 normal ausgebildet und fruchtbar, während die restlichen 3 größer sind als die echten Antheren und zu x-förmigen, staubblattartigen Stängeln umgeformt sind. Die Blätter sind von halbmondförmigen Füllblättern umgeben, die manchmal zu einem V zusammengewachsen sind, aber auch ein Hörnchen oder einen Konus bilden.


Gemeine Commeline (Commeline communis) Sie stammt aus Nordamerika und ist heute in vielen Gegenden Norditaliens anzutreffen, wo sie an feuchten Plätzen, an Kanälen, Hecken und Feldern, sogar in Gärten wuchert. Der Deckblätter der himmelblauen Blüten sind nur an einer Seite verwachsen.


Die Commelina virginica verwildert ebenfalls leicht und hat tütenartig verwachsene Hüllblätter; die Commelina coelestis ist ganz behaart; die Commelina benghalensis ist am Boden niederliegend und hat tiefblaue Kronblätter, die an der Basis schmäler werden. Diese Pflanze kann nur in Gegenden mit sehr gemäßigtem im Freien kultiviert werden.

Andere Commelinengewächse sind Gewächshauspflanzen, z. B. die Rhoeo discolor oder Tradescantia discolor, die wie ein Drachenbaum aussieht. Ihre bis zu 20 oder 30 cm langen Blätter sind an der Oberseite grün und an der Unterseite violett. Sie stammt aus Zentralamerika.

Die Cyanotis somalensis, Ostafrika, ist an ihren kleineren, längsgefalteten, behaarten Blättern zu erkennen.

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