Eugen Brixel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2018 um 16:29 Uhr durch Tromla (Diskussion | Beiträge) (Leben: -jubelarien oratorium da capo maestro bravo-bravissimo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eugen Brixel (* 27. März 1939 in Mährisch Schönberg, Sudetenland; † 16. Oktober 2000 in Graz/Steiermark/Österreich) war österreichischer Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler. Schwerpunkt seiner Arbeit war die internationale Blasmusikforschung.

Leben

Eugen Brixel wurde 1939 in im Sudetenland in der Stadt Mährisch-Schönberg geboren. Im 2. Weltkrieg, durch die Tschechen vertrieben, gelangte seine Familie schließlich nach Wien, wo er seine Pflichtschulzeit bei den Schulbrüdern absolvierte. Zunächst erlernte Eugen Brixel, gemäß dem Wunsch seiner Eltern den Drogistenberuf. (Drogistenfachprüfung 12. Juni 1956), doch seine Leidenschaft gehörte dem Klarinettenspiel.

Ab seinem sechzehnten Lebensjahr studierte er bei Prof. Leopold Wlach und Prof. Karl Österreicher an der Wiener Musikakademie (heute Kunstuniversität) das Fach Klarinette und schloss 1962 dieses Studium mit Auszeichnung ab. Nach der, am 11. Oktober 1960 bestandenen Externisten Matura, studierte er auch an der Universität Wien die Fächer Theaterwissenschaften, Musikwissenschaft und Psychologie, wo er am 16. Juli 1967 zum Dr. Phil promovierte.

Eugen Brixel heiratet 1964 Eva Leeb, 1965 kamen seine Tochter Constanze Viola und 1973 seine Tochter Regine Cosima zur Welt.

Die Militärzeit leistet er von 1967 bis 1969 bei der Gardemusik Wien und der Militärmusik Salzburg ab und legte am 7. November 1968 die Militärkapellmeisterprüfung in Wien ab. Zwischen 1969 und 1974 war Eugen Brixel als Leiter der städtischen Musikschule Fellbach tätig. Er gründete den Theaterverein „Die Theatraliker“, initiierte die Sommerfestspiele Fellbach, war Initiator einer Bigband und übernahm die Leitung der Stadtmusik Feldbach.

Im steirischen Blasmusikverband wurde er zunächst ab 1970 als Landesjugendreferent, ab 1978 dann als Bundesjugendreferent im österreichischen Blasmusikverband tätig bis ihn der ÖBV 1989 zum Bundeskapellmeister ernannte, diese Funktion behielt er bis zu seinem Tod.

An der Grazer Musikhochschule (Musikuniversität) arbeitete Eugen Brixel ab 1972 als Hochschulassistent, ab 1978 als Professor (LI) bis zu seinem Tod im Jahr 2000. An der Grazer Kunstuniversität betätigte sich Eugen Brixel im Bereich der Bläserdidaktik, als Dirigent des Hochschulblasorchsters und durch die Einrichtung und Leitung des Blasorchesterleiterkurses. In den drei internationalen Organisationen, die im Schoß der UNESCO sich spezifischen Fragen der Blasmusik widmen, war er im Präsidium verankert: In der CISM als Vorsitzender des Musikbeirates, in der IGEB (Internationale Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Blasmusik) als Vizepräsident und in der WASBE (World Association for Symphonie Bands and Ensembles) als Beirat.

Eugen Brixel erlag am 16. Oktober 2000 einem schweren Krebsleiden.

Preise und Auszeichnungen

Werke

Solo- und Ensemblewerke

  • Audiamus igitur - Burleske für 2 Trompeten, Horn, Posaune, Tuba, Verlag Möseler, 1982
  • Sonatine für Klarinette solo

Blasorchesterwerke

  • Bagatellen - ein österreichisches Divertimento in 4 Sätzen, Verlag Helbling
  • Esmeralda - Musik aus Südeuropa, Verlag Kliment
  • Transatlantic - Rhapsodie, Verlag Adler
  • Viennensia - Suite, Verlag Helbling
  • Apropos Strauss - zeitgenössische Originalmusik, Verlag Helbling
  • Disneyland - Suite, Verlag Kliment
  • Salut an Carl Michael (Paraphrase), Konzertmusik, Verlag Ziehrer
  • Play Fahrbach, Verlag Kliment
  • Jungbläser-Parade - Konzertmarsch, Verlag Helbling
  • Musica Solemnis - Sakrale Musik, Verlag Helbling

Bearbeitungen

  • Harmoniemusik D72 (C), Schubert Franz
  • Ouvertüre für Harmoniemusik, Viktorin Hallmayr

Bühnenmusik

  • Rittercocktail (Musical, 1961)
  • Politik im Walzertakt oder Virginia und der Kaiser (Musical, Libretto: Hermann Demel, 1968)
  • Die deutschen Kleinstädter (1971)
  • Rapunzel (Märchen, 1982)
  • Lippl vulgo Faust (Volksstück von Gerda Klimek, 1993)

Publikationen

  • Die Blasmusik und ihre instrumentengeschichtliche Entwicklung, 1976, Oberneukirchen
  • Klarinetten-Bibliographie I, 1977, Wilhelmshaven
  • Der Jungmusiker, 1980, Oberneukirchen.
  • (mit Wolfgang Suppan): Das große steirische Blasmusikbuch, 1981, Wien
  • (mit Martin und Pils): Das ist Österreichs Militärmusik, 1982, Graz
  • Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, Brandstätter, Wien; München 1984. ISBN 978-3-85447-031-1
  • Die Klarinette und das Saxophon, 1983, Oberneukirchen
  • (mit M. Schönherr): Karl Komzak. Vater – Sohn – Enkel, 1989, Wien
  • Aufsätze in Fachzeitschriften.
  • Mitherausgeber der Buchreihe „Alta musica“, 1975–2000.
  • Herausgeber von E. Rameis: Die österreichische Militärmusik – von ihren Anfängen bis zum Jahr 1918, 1976, Tutzing 1976

Einzelnachweise