Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Politiker)

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Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg (* 24. Januar 1792 in Berlin; † 6. November 1850 ebendort) war ein preußischer Ministerpräsident.

Friedrich Wilhelm war der Sohn des Königs Friedrich Wilhelms II. aus dessen morganatischer Ehe mit der Gräfin Sophie von Dönhoff. Er wurde am 6. Juli 1795 in den Grafenstand unter dem Namen eines Grafen von Brandenburg erhoben. 1807 trat er in die Armee ein und gehörte 1812 als Rittmeister dem Stab von General York im Feldzug gegen Russland an. 1839 wurde Friedrich Wilhelm Kommandierender General des VI. Armeekorps und 1848 General der Kavallerie.

Nach dem Rücktritt des Ministeriums Pfuel erfolgte seine Ernennung zum Chef des neuen Ministeriums, das mit dem Namen Brandenburg-Manteuffel bezeichnet wurde. Diese Personalentscheidung verdeutlichte den Beginn der Reaktionsära, mit der Preußen sich vollends der Frankfurter Nationalversammlung entgegenstellte. Auch die preußische Nationalversammlung wurde gegen deren Widerstand durch den König mit Friedrich Wilhelms Unterstützung aufgelöst, von Berlin nach Brandenburg verlangt und schließlich gänzlich ausgeschaltet. Am 5. Dezember 1848 wurde eine Verfassung ohne Zustimmung des Parlaments erlassen ("oktroyierte Verfassung"). Im Oktober 1850 wurde er nach Warschau gesandt, um die Haltung Russlands im aufkommenden österreichisch-preußischen Konflikt zu sondieren. Zunächst hatte er die gegen Österreich gerichtete Unionspolitik Preußens unterstützt, dann jedoch auf einen Ausgliche zwischen den beiden Mächten gesetzt. Friedrich Wilhelm wollte es vor allem nicht zum Krieg gegen Österreich kommen lassen und stimmte deshalb am 1. und 2. November 1850 gegen die von Radowitz eingebrachte Mobilmachung Preußens.

Am Tag darauf, dem 3. November, erkrankte er plötzlich schwer und starb am 6. November 1850.