Gebhard von der Schulenburg-Wolfsburg
Karl Friedrich Gebhard Graf von der Schulenburg-Wolfsburg (* 21. März 1763 in Braunschweig; † 25. Dezember 1818 in Braunschweig) war Großgrundbesitzer. Während des Ancien Régime war er im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel hoher Hofbeamter, im Königreich Westphalen war er Präsident der Reichsstände und im Herzogtum Braunschweig war er führender Politiker.
Zeit des Ancien Régime
Er war ältester Sohn von Graf Gebhard Werner von der Schulenburg-Wolfsburg (1722-1788) Vertrauter und Minister unter Friedrich II. von Preußen. Die Mutter war Sophie-Charlotte (geb. von Veltheim). (1735-1793). Erzieher war der Theologe Ferdinand Karl August Henke. Dieser begleitete ihn auch nach Magdeburg, wo Schulenburg das Gymnasium besuchte ehe er zum Collegium Carolinum in Braunschweig wechselte, wo er vor allem Naturwissenschaften studierte. Seit 1782 studierte er in Göttingen vor allem Rechtswissenschaften. Danach verbrachte er die Jahre 1784 bis 1786 als Gesellschafter des Erbprinzen Karl Georg August in Lausanne.
Danach ging Schulenburg zurück nach Braunschweig. Er wurde Kammerjunker und Assessor bei der Klosterratsstube. Nach dem Tod des Vaters wurde er 1788 Schlosshauptmann. Er blieb dem Erbprinzen eng verbunden. Er begleitete in die Niederlande zu dessen Hochzeit mit Friederike Luise Wilhelmine von Oranien. In deren Hofstaat versah Schulenburg einige Jahre das Amt eines Oberhofmeisters.
Diese Position gab er schließlich auf, um sich verstärkt um seine eigenen Besitzungen zu kümmern. Bereits 1789 hatte er Anna Christine Wilhelmine von Münchhausen geheiratet.
Präsident der westphälischen Ständekammer
Nach der Gründung des Königreich Westphalen 1807 versuchte König Jérôme Bonaparte ihn für den Staatsdienst zu gewinnen. Dies lehnte Schulenburg ab. Er übernahm allerdings den Vorsitz des Wahlkollegiums des Departement der Oker. Außerdem war er bei den beiden Sessionen 1808 und 1810 Präsident der Reichsstände des Königreichs Westphalen.
Gleichwohl misstrauten ihm die Behörden und er stand unter Beobachtung der Geheimpolizei.
Regierungschef in Braunschweig
Nach dem Ende des Königreichs Westphalen stellte ihn Herzog Friedrich Wilhelm 1814 an die Spitze des provisorischen Regierungskollegiums. Schulenburg begleitete den Herzog in das Hauptquartier der antinapoleonischen Koalition nach Frankreich. Wegen Unstimmigkeiten mit dem Herzog gab Schulenburg bereits 1814 sein Amt wieder auf.
Daraufhin kehrte er auf seine Güter zurück. Da diese teilweise auf dem Gebiet des Königreichs Hannover lagen, wurde er auch Mitglied der Ständeversammlung von Hannover. Nach dem Tod Herzog Friedrich Wilhelm wurde er noch einmal Vorsitzender des Geheimratskollegiums des Herzogtums Braunschweig. Das Amt übte er bis zu seinem Tod aus.
Literatur
- Schulenburg-Wolfsburg, Gebhard von der. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 665–667.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Schulenburg-Wolfsburg, Gebhard von der |
KURZBESCHREIBUNG | Staatsmann |
GEBURTSDATUM | 21. März 1763 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 25. Dezember 1818 |
STERBEORT | Braunschweig |