Grafschaft Haag
Territorium im Heiligen Römischen Reich | |
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Grafschaft Haag | |
Wappen | |
Karte | |
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Lage der Grafschaft und der angrenzenden Herrschaft Burgrain | |
Herrschaftsform | Grafschaft |
Herrscher/ Regierung |
Graf |
Heutige Region/en | DE-BY |
Reichskreis | Bayerischer Reichskreis |
Hauptstädte/ Residenzen |
Haag |
Dynastien | Fraunberger, Wittelsbacher |
Aufgegangen in | Königreich Bayern |
Die Grafschaft Haag war im Mittelalter eine freie Reichsgrafschaft in den heutigen Landkreisen Mühldorf, Erding, Rosenheim und Ebersberg. Die Grafschaft war in die fünf Ämter Albaching, Mering, Kirchdorf, Schwindau und Rieden gegliedert und umfasste auch die Hofmarken Hampersberg, Schönbrunn, Armstorf, St. Wolfgang und Preisendorf.
Geschichte
Der Ort Haag wurde erstmals um das Jahr 980 als Sitz des freien Herrengeschlechts "de Haga" erwähnt, die später als Gurren von Haag bezeichnet wurden. Im Jahr 1245 wurde Haag nach dem Aussterben der Gurren von Haag von Kaiser Friedrich II. an Sigfrid von Fraunberg übertragen. Gleichzeitig wurde der "Grafschaft Haag" die hohe Gerichtsbarkeit als Reichslehen bestätigt. Im Jahre 1324 erhielt die Grafschaft das Marktrecht für ihren Markt „zu dem Hage" von Kaiser Ludwig IV. übertragen. Georg III. von Fraunberg führte 1421 bis 1422 einen Kriegszug gegen das Herzogtum Bayern-Landshut (den "Ochsenkrieg"), der aber keine zählbaren Erfolge brachte.
1465 wurden die Fraunberger von Reichslehensträgern zu Reichsfreiherrn mit Reichsstandschaft und Zollrecht erhoben. 1509 avancierten sie zu erblichen Reichsgrafen. Die Reichsgrafschaft Haag war umschlossen vom Herzogtum/Kurfürstentum Bayern; lediglich im Westen war die Herrschaft Burgrain, die zum Hochstift Freising gehörte. 1566, nach dem Tod des letzten Fraunbergers Graf Ladislaus von Fraunberg-Haag, wurde der bayrische Herzog Albrecht V. 1567 mit Haag belehnt. Dessen Sohn Herzog Wilhelm V. schenkte die Grafschaft 1588 seinem Bruder Ferdinand von Bayern, anlässlich dessen morganatischer Eheschließung mit Maria Pettenbeck, die von dort stammte. Ihre Nachkommen bildeten die wittelsbacher Seitenlinie der "Grafen von Wartenberg", welche 1736 erlosch.[1] 1596 kam es zum Haager Bauernaufstand, an dem sich alle 1500 Bauern beteiligten und die Wiederherstellung der alten Grafschafter Rechte forderten. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Trotzdem blieb Haag bis 1804 eine wenngleich bayrisch dominierte "Freie, den bayrischen Kurlanden nicht eingegliederte Reichsgrafschaft". 1777 wurde die Grafschaft Andreas Hadik von Futak unterstellt. Erst mit der Mediatisierung 1804 kam die Grafschaft Haag endgültig an Bayern.
Literatur
- Rudolf Münch: Das große Buch der Grafschaft Haag. Geschichtsverein Reichsgrafschaft Haag e.V., 1984
Weblinks
- Geschichtliche Forschungen des Haager Geschichtsvereins
- Burg Haag auf burgenseite.de