Kastor von Rhodos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Mai 2011 um 06:24 Uhr durch Friedrichheinz (Diskussion | Beiträge) (kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kastor von Rhodos war ein antiker griechischer Rhetor und Geschichtsschreiber im 1. Jahrhundert v. Chr.

Sein nur fragmentarisch überliefertes Hauptwerk waren die Chronika, die, vielleicht in tabellarischer Form, in sechs Büchern Ereignisse und Personen der griechischen, aber auch der orientalischen und römischen Geschichte bis zum Jahr 61/60 v. Chr. schilderten. Dass er seine Darstellung, in der er auch mythologische Erzählungen berücksichtigte, mit der orientalischen Geschichte um den sagenhaften König Ninos beginnen ließ, unterstreicht sein Bemühen, orientalische wie griechisch-römische Geschichte als Einheit zu schildern. In diesem Sinne verlängerte er aber auch griechische Königslisten, um die griechische Geschichte als ebenso alt wie die altorientalische erscheinen zu lassen. Für die Zeit ab 776 v. Chr benutzte er in seiner Darstellung das System der Olympiadenzählung.

Die Chronika wurden in der nachfolgenden Zeit oft herangezogen und unter anderem von Varro, Plutarch, Eusebius von Caesarea (der sich explizit auf Kastor beruft) und Georgios Synkellos benutzt; ob dies auch für Diodor gilt, ist heute zweifelhaft. Die Fragmente sind in Felix Jacobys Die Fragmente der griechischen Historiker (Nr. 250) gesammelt.

Literatur