Kontroverse um die globale Erwärmung

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Dieser Artikel gibt einen Abriss zur wissenschaftlichen, politischen und öffentlichen Kontroverse um die globale Erwärmung. Diese Kontroverse wird über die Ursachen der globalen Erwärmung, ihr Ausmaß, ihre Folgen sowie um die Möglichkeiten und die Dringlichkeit einer Gegensteuerung geführt.

Der wissenschaftliche Kenntnissstand zu den Ursachen der Erderwärmung wird exemplarisch in den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wiedergegeben. Dieser Sachstand wird von fast allen relevanten wissenschaftlichen Fachorganisationen mitgetragen und von nur wenigen Fachwissenschaftlern abgelehnt. Die Folgen des Klimawandels werden dem gegenüber kontroverser diskutiert. Noch kontroverser gestaltet sich die Diskussion über mögliche oder als notwendig betrachtete Gegenmaßnahmen (Klimaschutz).

Als Klimaskeptiker oder Klimakritiker werden insbesondere in den Medien Personen bezeichnet[1], die einen menschlichen Einfluss auf den Klimawandel bestreiten oder für nicht relevant halten.

Beteiligte Akteure

Klimaforschung / IPCC

Die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) repräsentieren die Hauptlinien des aktuellen Forschungsstands und weisen auf politische Ansätze zum Klimaschutz hin. Der im IPCC erarbeitete Konsens[2] und dessen Methodik wird von wenigstens dreißig wissenschaftlichen Gesellschaften und den wichtigsten nationalen Wissenschaftsakademien unter anderem aller G8-Länder ausdrücklich unterstützt.[3][4][5][6][7]

Naomi Oreskes nennt in einem Essay in der Zeitschrift Science als Beleg dafür Stellungnahmen von facheinschlägigen Wissenschaftsorganisationen und ihre Untersuchung einer Sammlung von Zusammenfassungen (Abstracts) aus Fachzeitschriften. Sie fand 928 Abstracts, die die Stichworte „global climate change“ enthielten. Keiner der Artikel widersprach ihren Angaben zufolge dem in den Berichten des IPCC dargestellten „wissenschaftlichen Konsens“.[2]

Auch in wissenschaftlichen Organisationen findet sich eine sehr breite Unterstützung der grundlegenden Schlussfolgerungen des IPCC. Hierzu zählen unter anderem die Nationalen Wissenschaftsakademien aller G8-Länder sowie zahlreicher Schwellen- und Entwicklungsländer, die 2001[3], 2005[4], 2007[5] und 2008[6] entsprechende Konsens-Papiere herausgegeben haben. Wenigstens weitere dreißig nationale und internationale wissenschaftliche Gesellschaften teilen ebenfalls prinzipiell die IPCC-Positionen, darunter die European Science Foundation[8] und die European Geosciences Union[9], die Weltmeteorologieorganisation (WMO)[10], die American Meteorological Society[11] und die britische Royal Meteorological Society[12], die Australian[13] und die Canadian Meteorological and Oceanographic Society[14], die American Physical Society[15] und das Network of African Science Academies.[16]

Hans von Storch und Nico Stehr[17] sehen es allerdings als falsch an, den Eindruck zu erwecken, als seien die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimaproblems im Wesentlichen gelöst. Statt Zweifel öffentlich zu machen und methodische Kritik offen anzunehmen, werde aber „ein solides Wissensgebäude vorgegaukelt, das nur noch an den Rändern zu vervollständigen sei“. Es müsse weiterhin „Dissens als Motor der Fortentwicklung“ angesehen und offen angegangen werden. Unabhängig davon konstatieren aber auch von Storch und Stehr: „Die Mehrheit der Forscher ist in der Tat der Meinung, dass derzeit ein vom Menschen gemachter globaler Klimawandel stattfindet, dass er sich in Zukunft beschleunigen und dabei klarer hervortreten wird“.[17]

Umfragen zum Konsens

Einer online veröffentlichten internationalen Umfrage aus dem Jahr 2007 zufolge teilen 45–50 % der Klimaforscher die Positionen des IPCC, während jeweils 15–20 % die IPCC-Berichte für unter- oder übertrieben halten. Wenigstens 97 % der teilnehmenden Wissenschaftler bestätigen darin die Aussage, wonach die menschlichen Emissionen von Kohlendioxid einen wichtigen Bestandteil des Klimasystems darstellen und wenigstens teilweise für die Erwärmung der letzten Jahrzehnte verantwortlich seien.[18] Dieser Wert wurde auch in einer nachfolgend durchgeführten unabhängigen Umfrage von 2008 bestätigt. Demnach stimmen 97 % der an der Umfrage teilgenommenen Klimaforscher, die auch aktiv in ihrem Fachgebiet publizieren, der Aussage zu: „Menschliche Aktivität ist ein signifikant beitragender Faktor bei der Veränderung der mittleren globalen Temperatur“.[19]

Bei einer Umfrage im Sommer 2006 unter deutschen Klimaforschern gaben 38 % der Befragten an, die These der anthropogenen Ursachen der Temperaturerhöhung im 20. Jahrhundert gelte als bewiesen, 56 % gaben an, diese These werde hier und dort noch angezweifelt und 5 % zufolge werde diese These noch heftig angezweifelt.[20] Allerdings besteht in der Frage der Handlungsoptionen angesichts des Klimawandels ein erheblicher Unterschied zwischen den abgeleiteten Forderungen und den Aktivitäten der Politik. Nach Hans Mathias Kepplinger, der die Umfrage durchführte, könne aber aus dem Konsens der Wissenschaft keine wissenschaftlich zweifelsfrei fundierte Klimapolitik abgeleitet werden.[20] Die Gestaltung der Fragebögen bei dieser Umfrage und ihre Interpretation wurde von Wissenschaftlern kritisiert.[21]

Die Vorgehensweisen und Sinnhaftigkeit solcher Umfragen wurde im September 2008 von Gavin Schmidt vom Goddard Institute for Space Studies in dem Artikel „Neue Umfrage unter Klimaforschern“[22] in Zweifel gezogen.

Kritiker des IPCC, Skeptiker gegenüber dem Klimawandel

Einige Angehörige der Bereiche Wirtschaft und Politik sind mit den aus den IPCC-Forschungsberichten resultierenden politisch-ökonomischen Folgerungen nicht einverstanden. Da in diesen Bereichen einerseits materielle Interessen dominieren, andererseits Rücksichten auf Wählermentalität und Wahlklientel nahe liegen, wird hier tendenziell gleich auf das ganze Spektrum kritischer Einwände zugegriffen oder eine den eigenen Interessen am meisten entsprechende Auswahl vorgenommen. Einem Minderheitenbericht des United States Senate Committee on Environment and Public Works zufolge (das dem mehrheitlichen Trend der Klimaforschung folgt) haben über 400 Personen aus über 24 Ländern, darunter zahlreiche Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen, Kritik gegen das IPCC und die populärwissenschaftlichen Darstellungen von Al Gore geäußert.[23]

Die Bedeutung der Kontroverse um die globale Erwärmung ergibt sich vor allem aus den politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen, die aus den unterschiedlichen Positionen abgeleitet werden und die für die Zukunft insbesondere des menschlichen Lebens und Zusammenlebens auf der Erde wichtige Weichen stellen. Auf der Grundlage der IPCC-Berichte ergibt sich dringender Handlungsbedarf bezüglich der Rückführung von Treibhausgasemissionen, der weltweit sowohl weite Bereiche der Wirtschaft als auch die Privathaushalte einschließt. Hier wie dort müsste eine Abkehr von alten Gewohnheiten vollzogen werden, um den Klimawandel zu begrenzen. Der Widerstand dagegen artikuliert sich je nach Handlungsebene und persönlicher oder gruppenspezifischer wie auch nationaler Interessenlage unterschiedlich intensiv: Je weniger theoretisch die vorgeschlagene Konsequenz und je größer die praktische Herausforderung, desto massiver der Widerstand. Damit lässt sich auch die weitgehende Einigkeit der Klimaforscher und der weit weniger ausgeprägte Konsens von Bürgern und Politikern hinsichtlich der Folgerungen teilweise erklären.

Den Schlussfolgerungen des IPCC entgegen stehen Auffassungen, wonach Klimaschutzmaßnahmen unwirksam, unpraktikabel oder unverhältnismäßig teuer[24] wären und stattdessen sinnvolle Anpassungsmaßnahmen mit Blick auf den unabwendbaren Klimawandel zu bevorzugen seien. Dabei werden zum Beispiel die Niederlande und deren Anpassung an die Nordsee als geeignetes Vorbild genannt. Dem wird entgegengehalten[25], dass belastbare Argumente für die Machbarkeit von Anpassungsmaßnahmen im globalen Kontext bei ungebremstem Klimawandel fehlten und der Verzicht auf das Vorsorgeprinzip verantwortungslos sei. Das Verhältnis von Anpassungs- und Vermeidungsmaßnahmen wird kontrovers diskutiert.[26]

Die „unausgewogene Balance“ in US-amerikanischen Medien

Maxwell T. Boykoff und Jules M. Boykoff prägten das Wortspiel Balance as bias (Wortspiel, auf deutsch etwa: „Balance als Unausgewogenheit“) und stellten eine deutliche höhere Präsenz von Kritikern der IPCC-Berichte in der öffentlichen und politischen Diskussion als im fachwissenschaftlichen Bereich fest. In der Mehrzahl einer Auswahl untersuchter Zeitungsartikel der US-Qualitätspresse aus den Jahren bis 2003 wurde von den verantwortlichen Journalisten versucht, beide „Seiten“ der Klimaforschung darzustellen und daher den Argumenten von Klimaforschung und Klimaskepsis gleich viel Platz einzuräumen. Diese vermeintliche Ausgewogenheit führte dazu, dass in den Medien der falsche Eindruck grundlegender Dispute in der Klimaforschung erweckt werde, während in der wissenschaftlichen Gemeinschaft die Skeptiker nur eine geringe Rolle spielten.[27] Ein vergleichbares Ungleichgewicht wurde für die Jahre von 1995 bis 2004 auch in der US-amerikanischen TV-Berichterstattung gefunden.[28]

Bezahlte Skepsis

Hinterfragt wurden auch die Motive der Kritiker. So wurden bis in die 1990er Jahre und zum Teil noch heute klimakritische Studien von Unternehmen aus dem Kohlebereich unterstützt. Die Global Climate Coalition säte von 1989 bis 2002 gezielt Zweifel an den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur globalen Erwärmung und platzierte Klimaskeptiker in öffentlichen medialen Diskussionen. Mit ExxonMobil beteiligte sich ein Ölunternehmen aktiv an der Verbreitung von Skeptiker-Positionen.[29] Die Union of Concerned Scientists kam in einer Untersuchung zu dem Schluss, dass ExxonMobil mit einer langfristigen Strategie, die auch Irreführung und Fälschungen beinhaltet, dafür gesorgt hat, dass „wissenschaftliche Erkenntnisse verschleiert, Politiker, Medien und die Öffentlichkeit manipuliert und Maßnahmen zur Eindämmung von Emissionen verhindert wurden“, wie die Financial Times Deutschland berichtet.[30] ExxonMobil hat zu diesem Zweck mit ca. 16 Mio. US-Dollar zwischen 1998 und 2005 ein Netzwerk von 43 scheinbar unabhängigen Organisationen unterstützt, die in der Öffentlichkeit den Konzerninteressen dienende Verwirrung über den Stand der Klimaforschung stifteten. In der Methodik wurde dies mit der langjährigen Verschleierung der Gefahren des Rauchens durch die Tabakindustrie verglichen.[31]

Für Aufsehen sorgte auch das Bekanntwerden eines Treffens in der Zentrale des American Petroleum Institute vom April 1998, auf dem unter Beteiligung des Klimaforschers Fred Singer an PR-Strategien gearbeitet worden war, in der Öffentlichkeit gezielt Unsicherheit über den Stand der Klimaforschung zu verbreiten, um so Einfluss auf politische Entscheidungsträger zu nehmen. An dem Treffen waren auch Vertreter des Ölkonzerns Exxon und konservativer Think Tanks beteiligt.[32]

In einem Editorial vom 12. Juli 2001 legte die Redaktion der Zeitschrift Nature ihren Standpunkt zur Kontroverse um die globale Erwärmung dar. Darin unterstützt die Redaktion den in den Berichten des IPCC zum Ausdruck kommenden Konsens. Kritik an den Erkenntnissen der Klimaforschung sei demnach primär von der US-Kohle- und Ölindustrie initiiert. So genannte climate-change dissidents riefen mittlerweile einen ähnlichen Eindruck hervor wie Aids dissidents oder tobacco-industry dissidents. Durch sie werde die Öffentlichkeit hinsichtlich der Tatsachen über die globale Erwärmung getäuscht und verwirrt.[33]

Im Jahr 2003 veröffentlichten Willie Soon und Sallie Baliunas in der Zeitschrift Climate Research einen Aufsatz, in dem sie zur Schlussfolgerung gelangten, dass in der Gegenwart weder die wärmsten Jahre des 2. Jahrtausends noch die Jahre mit den extremsten Wetterereignissen zu finden seien und dass der anthropogene Treibhauseffekt überschätzt werde.[34] Zwei Herausgeber der Zeitschrift, Otto Kinne und Hans von Storch, distanzierten sich im Nachhinein von dem Aufsatz, da die Lektoren methodische Mängel übersehen hatten. Von Storch trat daher sogar von seinem Posten als Mitherausgeber zurück. Auch wurde der Artikel aufgrund der Tatsache kritisiert, dass Soon und Baliunas sowohl vom George C. Marshall Institute finanzielle Unterstützung erhielten, das lange gegen eine Begrenzung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen gekämpft hatte, als auch vom American Petroleum Institute.[35] Die American Geophysical Union kritisierte das Papier, da Soon und Baliunas falsche Schlüsse aus einzelnen Veröffentlichungen gezogen hätten.[36]

Bezahlte Klima-Agitation

Hier ein kurzlebiger Hinweis, der von den Klima-Talibanen bei Wikipedia garantiert umgehend gelöscht werden wird: Al Gore hat im April 2010 seine vierte Villa an der Pazifik-Küste für schlappe 8,9 Mio US $ gekauft, Pachauri ist ebenfalls am Handel mit Klima-Zertifikaten beteiligt, Rahmsdorfs PIK ist mit der Münchner Rück verbandelt usw. Für mehr Info www.klima-schwindel.com. Fuwe, 23.9.2010


Wichtigste Streitpunkte naturwissenschaftlicher Art

Existenz einer globalen Erwärmung

Interpretation der Messungen

Globale Jahresmitteltemperaturen der letzten 125 Jahre auf der Erdoberfläche relativ zum Mittelwert im Zeitraum 1951–1980, basierend auf Messungen der Boden-Lufttemperatur durch Wetterstationen sowie Messungen der Meeresoberflächentemperatur durch Schiffe und Satelliten. Quelle: NASA Research News: 2006 Was Earth's Fifth Warmest Year, vom 8. Februar 2007

Bis in die 1990er Jahre hinein waren Zweifel am Phänomen der globalen Erwärmung noch relativ weit verbreitet. Denn zwischen 1945 und 1975 hatten sich die globalen Temperaturen nicht erhöht, sondern leicht verringert. Zudem waren die Unsicherheiten in den klimatologischen Theorien noch beträchtlich. Im Laufe der 1990er Jahre verbesserte sich das wissenschaftliche Verständnis des Klimasystems erheblich, und gleichzeitig konnte ein deutlich erkennbarer Erwärmungstrend gemessen werden. Spätestens seit der Veröffentlichung des Dritten IPCC-Sachstandsberichts im Jahr 2001 ist das Vorhandensein einer globalen Erwärmung deshalb kaum noch auf wissenschaftlicher Grundlage angezweifelt worden. In seinem Vierten Sachstandsbericht von 2007 gibt das IPCC für den gemessenen Temperaturtrend in den einhundert Jahren zwischen 1906 und 2005 eine Steigerung um 0,74 °C an, wobei aufgrund von Messungenauigkeiten eine Fehlerbreite von ± 0,18 °C besteht.

Einige Wissenschaftler um den Meteorologen Roger A. Pielke weisen auf Probleme in Zusammenhang mit der bodengestützten Messung der Lufttemperaturen hin. Die gemessenen Lufttemperaturen seien einerseits mit signifikanten Fehlern behaftet, anderseits sollen sie grundsätzlich kein sehr zuverlässiges Instrument zur Messung der globalen Erwärmung sein.[37][38] Eine andere These betrifft den so genannten Wärmeinseleffekt (urban heat island effect). Demnach wird die zunehmend warme Umgebungsluft in den wachsenden Städten für den dort gemessenen Trend der Erwärmung verantwortlich gemacht. Die These wurde durch die statistische Berücksichtigung eben dieses Effektes in der Auswahl der verwendeten, mehrheitlich ländlichen Stationen sowie durch einzelne Satellitendaten konterkariert. Andere Studien sehen keinen durchschlagenden Einfluss des Wärmeinseleffektes beim festgestellten globalen Anstieg der Durchschnittstemperatur.[39][40][41]

Verwendete Messverfahren

Vergleich von Boden- und Satellitenmessungen der Erdtemperatur seit 1979
Netzwerk der meteorologischen Bodenstationen, von denen unter anderem die von Klimatologen verwendeten Messreihen der Lufttemperaturen entstammen

Lange Zeit waren vor allem die Daten aus Satellitenmessungen der Kernpunkt der Behauptung, es gäbe keine globale Erwärmung. Die Satelliten zeigten eine gleich bleibende oder sogar eine zurückgehende Temperatur auf der Erde an. Bis Anfang der 2000er Jahre bestand diesen Daten zufolge nur ein Erwärmungstrend über 0,04 °C pro Jahrzehnt gegenüber 0,17 °C aus den Bodenmessungen. Messungen mit an Ballons befestigten Radiosonden schienen den Satellitentrend zu bestätigen, was die Bodenmessungen in den Augen der Skeptiker unglaubwürdig erscheinen ließ. Umfassende Analysen der Satellitendaten brachten im August 2005 dann zutage, dass diese falsch verstanden worden waren.[42][43] Bei der Auswertung der Satellitendaten hatte man angenommen, dass sich die Satelliten in einem so genannten „sonnensynchronen“ Orbit befänden. In einem solchen Orbit passiert ein Satellit jeden Tag zur gleichen Zeit und immer über demselben Ort den Äquator. Es geschieht leicht, dass dieser Orbit nicht perfekt eingehalten wird, was eine Korrektur der Messdaten notwendig macht. Genau diese Korrektur war in den älteren Analysen nicht vorgenommen worden. Nachdem die verfälschten Messwerte berichtigt wurden, zeigten sie eine deutlich besser im Einklang mit den Bodenmessungen stehende Erwärmung an. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass aus einem völlig anderen Grund auch die Messungen der ballongestützten Radiosonden falsch waren. Deren Thermometer sind während des Aufstiegs oft der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt. Daher müssen die Messwerte regelmäßig nach unten korrigiert werden. Eine ebenfalls 2005 veröffentlichte Studie konnte zeigen, dass die Werte in der Vergangenheit überkorrigiert worden waren.[44] Nach der Berichtigung dieses Fehlers bestätigten nun auch die Wetterballons den aus den Bodenmessungen bereits bekannten Trend.[45]

Neben diesen drei voneinander unabhängigen Messungen am Boden, in der Luft und aus dem Weltall existieren darüber hinaus weitere unabhängige Belege für steigende Erdtemperaturen. Hierzu gehören Messungen der Meeresoberflächentemperatur, die ebenso wie die in größeren Wassertiefen ermittelten Temperaturwerte in den vergangenen Dekaden einen deutlichen Anstieg verzeichneten. Ein weiteres gewichtiges Indiz für die globale Erwärmung sind direkte Naturbeobachtungen[46], darunter ein immer früheres Auftreten der Frühlingsblüte, ein später einsetzendes Welkwerden des Laubes im Herbst, später einfrierende und früher auftauende Flüsse im Winter, weltweit bis auf wenige Ausnahmen überall zurückgehende Gletscher sowie ein drastischer Rückgang des arktischen Meereises.

Historische Einzigartigkeit des Phänomens

Die Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur während der letzten 1.000 Jahre, nach verschiedenen Quellen rekonstruiert und seit dem 19. Jahrhundert direkt gemessen
Rekonstruktion des Temperaturverlaufs von acht verschiedenen Orten der Erde während der letzten 12.000 Jahre. Die dicke schwarze Linie repräsentiert deren Durchschnitt, der jedoch nicht gleichbedeutend mit der globalen Durchschnittstemperatur ist.

Einigkeit besteht darüber, dass der derzeitige CO2-Gehalt der Erdatmosphäre im klimageschichtlichen Vergleich außergewöhnlich hoch ist. So geht aus einer Untersuchung aus dem Jahr 2009 hervor, dass der CO2-Gehalt heute um fast ein Drittel höher liegt als jemals zuvor in den vergangenen 2,1 Millionen Jahren. Die Geochemikerin Bärbel Hönisch von der Columbia University und ihr Team gewannen diese Daten aus der chemischen Analyse der Kalkschalen fossiler Foraminiferen.[47]

Eine Kontroverse besteht hinsichtlich der historischen Entwicklung der Temperaturen zum Thema. Zentraler Punkt ist, ob der Anstieg der globalen Temperatur der letzten 100 Jahre historisch einzigartig ist oder auf mögliche natürliche Ursachen im Rahmen der jüngeren Klimageschichte zurückgeht. Daran wird von Skeptikern die Frage geknüpft, ob überhaupt schwerwiegende oder unerwartete Folgen drohen könnten.

Andere Klimaforscher weisen darauf hin, dass hohe Temperaturen oder ein schneller Anstieg in der Vergangenheit nicht die gleiche Ursache haben müssen wie die Veränderungen heute. Auch kann daraus nicht auf den zukünftigen Verlauf geschlossen werden.[48] Die Schlussfolgerung des IPCC, dass der Mensch heute auf das Klima Einfluss nimmt, ist nicht mittels der Rekonstruktion von Temperaturen des vergangenen Jahrtausends ermittelt worden.

Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass es vom 15. bis 18. Jahrhundert eine Kleine Eiszeit gegeben hat und dass sich die Erde seither wieder um ca. 1 °C erwärmt hat. Kontroverser wird über das Ausmaß der so genannten Mittelalterlichen Warmzeit diskutiert, die vom 9. bis ins 14. Jahrhundert andauerte. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass die Temperaturen vor 700–900 Jahren regional durchaus mit den aktuellen Temperaturen vergleichbar, wahrscheinlich sogar wärmer waren.[49] So bekam zu dieser Zeit beispielsweise Grönland seinen Namen „Grünland“. Diese Bezeichnung wird aber auch als Werbesprache zur Anwerbung von Siedlern an die auch heute eisfreie Südküste interpretiert.[50]

Bislang hat jedoch keine der verfügbaren Rekonstruktionen des vergangenen Jahrtausends ergeben, dass die globalen Temperaturen mit denen der Gegenwart vergleichbar gewesen wären. Das IPCC schätzt deshalb in seiner im Februar 2007 erschienenen Kurzfassung für Entscheidungsträger zum Vierten Sachstandsbericht, dass es „wahrscheinlich" sei, dass die Temperaturen der letzten 50 Jahre im globalen Mittel wärmer waren als jemals in einem vergleichbaren Zeitraum während der vergangenen 1300 Jahre.[51] Dies lässt klimageschichtlich die Möglichkeit von lokal wärmeren Regionen offen.[52][53] Da die vorhandenen Proxydaten die Erde nicht flächendeckend, gleichmäßig und gleichartig abdecken, kann auch die historische globale Mitteltemperatur nur grob geschätzt werden. Die Proxydaten sind wesentlich ungenauer als die Messungen ab 1850.

Historisch betrachtet hat es in der Vergangenheit viele kleinere und natürliche Warm- und Kaltphasen gegeben. Geologisch gesehen können mindestens fünf große Eiszeitalter mit einer Dauer von jeweils etwa 15–20 Millionen Jahren und dazwischen liegende langdauernde Warmzeiten unterschieden werden. Innerhalb der Eiszeitalter kam es jeweils zu so genannten Glazialen (z.B. Saale-Glazial, Weichsel-Glazial) und Interglazialen (z.B. Eem-Interglazial, Holstein-Interglazial) sowie innerhalb dieser zu Stadialen und Interstadialen, also längeren Zeiträumen mit großflächigen Vergletscherungen, unterbrochen von Perioden, die mit der heutigen Zeit eher vergleichbare Eismassen beherbergten. Während der letzten längeren Warmphase, dem Eem-Interglazial, lagen die Durchschnittstemperaturen in Europa über den heutigen.[54]

Siehe auch: Hockeyschläger-Diagramm

Ursachen des Phänomens

Ausmaß und Folgewirkung des menschlichen Einflusses

Die physikalischen Antreiber und ihr Anteil an der globalen Erwärmung
Darstellung verschiedener möglicher Antreiber des Klimas und Vergleich mit den vorhandenen Messdaten der Lufttemperatur. Ausschließlich die theoretische Wirkung der Treibhausgase passt problemlos zu den beobachteten aktuellen Veränderungen

Der direkte Zusammenhang zwischen klimaaktiven Faktoren, insbesondere Kohlendioxid, mit der Lufttemperatur wird mit der sogenannten Klimasensitivität ausgedrückt. Ein geringer Zusammenhang läge bei deutlich unter 1 °C, bei den im IPCC anerkannten Studien werden Werte zwischen 1,5 und 4,5 °C angegeben, mit einem besten Schätzwert um 3 °C.[51][55][56]

Bei gemessenen Trend einer Erderwärmung stellt sich die Frage, auf welche Faktoren diese zurückzuführen ist. Bislang wird für die aktuelle Erwärmung nur ein Erklärungsmodell als zufriedenstellender Ansatz angesehen, welches Treibhausgase als hauptsächlichen Faktor ansieht.[57][58]

Bei einigen Kontrovesen wurde in Frage gestellt, dass der anthropogene Anteil an der globalen Erwärmung wichtiger als natürliche Faktoren sei:

  • Der Meteorologe Richard Lindzen weist dem Wasserdampf in der Atmosphäre eine deutlich aktivere Rolle zu.[59]

In anderen Kontroversen wurde anderen anthropogenen Faktoren als den Treibhausgasen eine bedeutendere Rolle zugeschrieben:

Solarer Einfluss und kosmische Höhenstrahlung

Sonne
Schwankungen der Sonnenfleckenzahl über der Zeit
Klimawandel im Phanerozoikum

Schwankungen in der Sonnenaktivität wirken sich auf das Klima aus. Laut verschiedenen Studien des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung kann die Sonne jedoch höchstens für einen kleinen Teil der Erderwärmung der letzten 20 bis 30 Jahre verantwortlich sein.[62] Natalie Krivova und anderen zufolge ist es für die Zeit nach 1980 äußerst unwahrscheinlich, dass die Sonne in irgendeiner signifikanten Form zur Erderwärmung beigetragen hat.[63][64][65] Das IPCC schätzte 2007 den Anteil der globalen Erwärmung seit 1750, der auf diesen Effekt zurückgeht, auf weniger als 10 % des anthropogenen Einflusses.[66][67]

In der vergangenen Jahren hatten einzelne Wissenschaftler dagegen die Auffassung vertreten oder die Möglichkeit für plausibel gehalten, der Einfluss der Sonnenaktivität auf die globale Erwärmung sei in der gleichen Größenordnung oder größer als der anthropogene Einfluss. Zu diesen zählen William M. Gray[68], Nicola Scafetta[69], Frederick Seitz[70], Nir Shaviv, Robert M. Carter[71], Tim Patterson[72], Marcel Leroux[73], Henrik Svensmark, Ulrich Berner und Hansjörg Streif.[74]

Das gemessene Muster von troposphärischer Erwärmung und stratosphärischer Abkühlung wird von Wissenschaftlern als Hinweis auf einen verstärkten Treibhauseffekt gesehen.[75][76]

Galaktische kosmische Strahlung (GCR)
Galaktische kosmische Strahlung und globale Temperatur von 1951 bis 2006

Der Geologe Jan Veizer[77][78] und der Astrophysiker Nir Shaviv postulieren einen höheren Einfluss der Kosmischen Strahlung auf das Klima als bislang vom IPCC akzeptiert. Veizer und andere halten aufgrund paläoklimatischer Betrachtungen den Beitrag von klimaaktiven Treibhausgasen in geologischer Zeit nicht für ausschlaggebend und sehen dies auch für die Neuzeit gegeben.[79]

Der Physiker Svensmark sieht eine signifikante Korrelation zwischen galaktischen kosmischen Strahlen und Wolkenbildung, die ihrerseits das Erdklima beeinflussen würde, als wahrscheinlich an.[80] Dem Astrophysiker Nir Shaviv zufolge ist ein grundsätzlich starker Trend der Höhenstrahlung über die gesamte Klimageschichte zu beobachten, welcher durch den Sonneneinfluss moduliert werde. Die mangelnde Korrelation kurzfristiger Klimaeinflüsse und der Höhenstrahlung bei heutigen Messungen sei mit dem Wärmespeichervermögen der Ozeane verbunden.[81]

Es gibt verschiedene Thesen über den Wirkungszusammenhang, und es wird intensiv daran geforscht, ein harter „mikrophysikalischer Mechanismus“ ist noch nicht gefunden.[82]

Ein wesentlicher Einfluss der kosmischen Strahlung auf die globale Erwärmung der letzten Jahrzehnte wird von zahlreichen Studien bestritten. Hauptkritikpunkt dabei ist, dass die galaktische kosmische Strahlung seit mindestens 1951 keinerlei Trend aufweise, also weder stärker noch schwächer werde und daher auch nicht ursächlich für eine Erwärmung sein könne.[83] Eine Studie von Lockwood und Fröhlich setzte die Sonnenaktivität der kosmischen Strahlung gleich, demnach könne der kürzliche Anstieg der bodennahen Lufttemperatur keineswegs solaren Effekten zugeschrieben werden.[84] Der von Svensmark angenommene Zusammenhang wurde als wissenschaftliches Artefakt attackiert[85][86] und bei mehreren aktuellen Messungen nicht bestätigt.[87] So stellte 2010 ein Forscherteam um Frank Arnold vom Max-Planck-Institut für Kernphysik bei Untersuchungen von sechs markanten Forbush-Ereignissen fest, dass keinerlei Korrelation zwischen Wolkenbedeckung und Ionenkonzentration vorliegt. Eine zentrale Annahme von Svensmarks Theorie, die vermeintliche Wirkung der durch kosmische Strahlung gebildeten Ionen als Kondensationskeime, wurde damit widerlegt.[88]

Eine weitere Studie konnte eine von kosmischen Strahlen herrührende und im Einklang mit dem Sonnenfleckenzyklus stehende zyklische Ionisierungsrate in der Atmosphäre zwischen 1956 und 2002 aufzeigen. Dabei tritt der Zyklus der kosmischen Strahlen mit einer Verzögerung von 2 bis 4 Jahren gegenüber der Sonnenaktivität auf, wohingegen die im langfristigen Erwärmungstrend auffindbare, ebenfalls zyklische Schwankung der Lufttemperatur keine Verzögerung gegenüber dem Sonnenfleckenzyklus aufweist. Den Autoren zufolge liegt es nahe, dass die Sonnenaktivität und nicht die kosmischen Strahlen der dominierende der beiden Effekte ist. Selbst unter der Annahme, es liege eine kausale Verbindung vor, sollten die festgestellten Effekte weniger als 0,07 °C zur seitdem aufgetretenen Erwärmung beigetragen haben, ein Anteil von unter 14 %.[89]

Aussagekraft und Korrektheit der Szenarien des IPCC

Der IPCC-Prozess stützt sich in großem Umfang auf rechnergestützte Klimamodelle und Simulationen, die derzeit vor allem die globale, in geringerem Ausmaß die regionale Klimaentwicklung modellieren und voraussagen. Einzelne Kritiker stellen deren Aussagekraft für politische Entscheidungen und Folgerungen in Frage.[90] Zur Begründung nennen sie folgende Faktoren:

  • Eine korrekte mathematische Modellbildung des nichtlinearen dynamischen Systems „Erd-Klima“ sei unmöglich (Chaostheorie).[91]
  • Das Datenmaterial besonders bei historischen Messungen sei unzureichend.
  • Die Rechenleistung der vorhandenen Computer sei zu gering.
  • Unser Verständnis wesentlicher Prozesse im Klimageschehen (z.B. Wolkenbildung, Einfluss der Sonne etc.) sei mangelhaft.
  • Der Geograph Robert C. Balling, Jr., dem Verbindungen zu Interessenverbänden der Industrie vorgeworfen werden[92], zweifelt die Aussagekraft der numerischen Klimamodelle an.[93]

Dem wird entgegengehalten[94], dass die vorhandenen Modelle alle bekannten Zusammenhänge enthielten und das aktuelle und (soweit nachprüfbar) historische Klima weitgehend korrekt wiedergäben.

Der Klimatologe Roger A. Pielke hält den top down Fokus des IPCC, eine von globalen Modellen ausgehende Betrachtung generell wie auch eine auf Treibhausgase verengte Perspektive für falsch. Er bevorzugt eine von regionalen Indizes ausgehende, bottum-up Betrachtung des menschlichen Einflusses auf das Klima.[95] Sein Sohn, der Politikwissenschaftler gleichen Namens, hält den globalen IPCC Ansatz ebenso für falsch und undurchführbar. Beide plädieren stattdessen für auf regionale Risiken und Auswirkungen abhebende Risikoabschätzungen.[96][97]

Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen

Kritik bezieht sich auch auf die postulierten möglichen Folgen des Klimawandels. Dabei wird unter anderem das thermodynamisch abgeleitete Prinzip vom kleinsten Zwang herangezogen. Demnach begünstigt ein höheres Angebot an Kohlendioxid, unabhängig von der Quelle, reduzierende chemische und biochemische Reaktionen. Allerdings kommt es durch die zusätzliche CO2-Aufnahme in den Ozeanen, neben Wäldern die wichtigsten Kohlenstoffsenken, zu anderen negativen Folgewirkungen wie fortschreitender Versauerung des Wassers. Weitere Trigger- und Rückkopplungseffekte verkomplizieren die Situation. So können aus ehemaligen Permafrostböden klimaaktive Gase freigesetzt werden, oder Schneefall in ehemals niederschlagsfreien Gebieten eine Abkühlung verursachen. Einige Studien sehen Wälder entgegen deren Ausweisung als 'Kohlendioxidsenken' als nicht oder nur in geringem Umfang in der Lage, zusätzliches CO2 zu speichern[98][99], was mögliche Folgewirkungen verstärken würde.

Wirtschaftswissenschaftliche und technische Kontroversen

Kontroverse um die Verhaltensanpassung oder Minderung der Klimagase

Das IPCC spricht auch Maßnahmenempfehlungen aus.

Dabei wird von Skeptikern auch anhand der als gering erachteten Auswirkungen des Kyoto-Protokolls, die praktische Möglichkeit effizienter Klimaschutzmaßnahmen bezweifelt bzw. deren Sinn in Frage gestellt. So galt die Herstellung von Agrokraftstoffen auch aufgrund einer früheren Empfehlung des IPCC als eine wichtige Möglichkeit zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes besonders im Verkehrssektor. Agrokraftstoffe sind aktuell Gegenstand der politischen Auseinandersetzung, und neben veränderten Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern sowie Finanzspekulation werden sie als eine Ursache der aktuellen Preissteigerungen von Nahrungsmitteln kritisiert.[100]

Alternativ und ergänzend zu Vorbeugungsmaßnahmen wie Emissionsreduktion wird vorgeschlagen, die Folgen der globalen Erwärmung durch Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen aufzufangen. Dem wird entgegengehalten, dass vorbeugender Klimaschutz und der damit verbundene Ausstieg aus der fossilen Energie auch unabhängig vom Klimawandel empfehlenswert sei, da dadurch z.B. Innovationen angestoßen und nachhaltige Raumordnungskonzepte gefördert würden und Bewegung in das Nord-Süd-Gefälle gebracht werde.[25]

Wissenschaftlern, die dem Copenhagen Consensus nahestehen, halten die Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung, auch durch Zugang zu moderner Agrartechnologie, den Wegfall von Exportbeschränkungen neben der Bekämpfung von Infektionskrankheiten für dringlicher als den Klimaschutz. An den Beratungen über den Copenhagen Consensus nahmen mehrere Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften teil. Kritisiert wurde der Consensus-Prozess unter anderem, weil er hoch komplexe Vorgänge mit den vergleichsweise einfachen Mitteln der Kosten-Nutzen-Rechnung angeht, er sich nur wenig über dem ungefähren Niveau der gegenwärtigen Entwicklungshilfe bewegt und damit vor allen den Mangel verwalten helfen will[101], und weil er eine Konkurrenz zwischen verschiedenen Hilfsmaßnahmen aufbaut, jedoch andere Kostenträger wie Militärausgaben oder Subventionen für fossile Energiesysteme ausspart.

Unter ökonomischen Gesichtspunkten werden die angenommenen Folgekosten in einer Barwertbetrachtung der globalen Erwärmung durch Kosten-Nutzen-Analyse mit den jetzigen Vermeidungskosten verglichen. Der ehemalige Chefökonom der Weltbank, Nicholas Stern, kommt dabei in dem nach ihm benannten Stern-Report zu dem Schluss, dass die Vermeidung von Emissionen die eindeutig günstigere Alternative ist. Unter anderem Ottmar Edenhofer stimmte dem Report zu und sprach zustimmend vom Klimawandel als moralischem und ökonomischen Problem.[102][103] Von Kritikern wurde Sterns Methodik und seine Berechnung der Folgekosten in Frage gestellt, wobei ihm einige eine Über- [104][105], andere dagegen eine Untertreibung[106] der Folgen des Klimawandels vorwarfen. Auch die Gewichtung von Vermeidungs- gegenüber Anpassungsstrategien wurde kontrovers diskutiert.[26][107]

Bewertung der Folgen für die Menschheit

Manche Wissenschaftler halten die Folgen der globalen Erwärmung für überschätzt oder als zu negativ bewertet und weisen der Erwärmung auch für die Menschheit insgesamt eher nützliche Auswirkungen zu. Zu diesen Forschern zählt zum Beispiel Sherwood Idso, der von vermehrten CO2-Einträgen in die Atmosphäre positive Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion und auf deren gesundheitlichen Wert erwartet.[108] Freilandversuche mit der FACE-Technologie (Free Air Carbon dioxide Enrichment) zeigen an, dass durch den Düngeeffekt des Kohlendioxids Steigerungen beim Pflanzenwachstum zu erwarten sind.[109] Die zusätzlich mögliche Ernte wird auf bis zu 13 % geschätzt, bei einer Zunahme des Wachstums der gesamten Biomasse um 17 %. Frühere Berechnungen waren noch von einer Steigerung der Erntemenge um bis zu 36 % ausgegangen.[110] Kombiniert mit weiteren Effekten der globalen Erwärmung wie veränderten Niederschlagsmustern gilt es als unklar, wie der Nettoeffekt in einzelnen Regionen ausfallen wird.

Mehreren schwerwiegenden Folgen der Erderwärmung, darunter besonders dem Meeresspiegelanstieg, der Gletscherschmelze und der Versauerung der Meere, werden potenziell verheerende Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme zugeschrieben. Für große Teile der Erde befürchten Forscher bedeutsame negative Konsequenzen: Ökosysteme, Nahrungsmittelproduktion, Wasserverfügbarkeit und soziale Gemeinschaften werden desto größeren Risiken ausgesetzt sein, je stärker der Klimawandel ausfällt, so William Hare vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.[111]

Gegen die Prognose, die Erwärmung führe zu einer Ausbreitung so genannter Tropenkrankheiten, spricht sich der medizinische Entomologe Paul Reiter aus, der den Ausdruck „Tropenkrankheiten“ für irreführend hält.[112]

Politische Aspekte der Kontroverse und mediale Rezeption der Debatte

Da das Phänomen der globalen Erwärmung und die unterschiedlichen Anpassungsreaktionen darauf in vielerlei Hinsicht wirtschaftliche und soziale Interessen berühren, darüber hinaus aber auch Forschungs- und Bildungspolitik beeinflussen sowie Auswirkungen auf gesellschaftliche Normen sowie ethische und weltanschauliche Orientierung zeitigen können, ist die politische Auseinandersetzung darüber vielfältig und in vollem Gange. Besonders in den Medien wird sie häufig aufgegriffen.

Neben Kritik an der Beweislage zum anthropogenen Klimawandel und den Kosten von Klimaschutzmaßnahmen beziehen sich weitere Einwände auf die Relevanz und Dringlichkeit der gesamten Klimaschutzpolitik im Verhältnis zu anderen Politikfeldern oder auf die Eignung und Effizienz vorgeschlagener Lösungsansätze im Vergleich zu anderen Menschheitsproblemen wie Hunger und Nahrungsmittelversorgung, Wasserversorgung und Infektionskrankheiten, Korruption und Handelsbarrieren und insbesondere lokalen Konflikten.

Protagonisten der Kontroverse sind besonders Politiker, Lobbyisten und nichtstaatliche Organisationen. „Klimaskeptische“ Wissenschaftler, Ökonomen und Politiker haben sich in eigenen Organisationen zusammengeschlossen; auf internationaler Ebene ist dies z.B. die International Climate Science Coalition.

Ökonomische Gesichtspunkte

Wirtschafts- und industriepolitische Konfliktaspekte ergeben sich unter anderem in der Auseinandersetzung um einen weiteren Ausbau der Atomkraft, so in Skandinavien und Frankreich, im Umgang mit der klassischen Montanindustrie oder in der Erschließung von Kohle und Erdölvorkommen in Deutschland, Kanada und Großbritannien wie auch bei technologischen Vorgaben für die unterschiedliche strukturierten Autoindustrien in den Ländern der europäischen Union. Von einzelnen Ölunternehmen wie ExxonMobil wurden sogar gezielt Studien finanziert, die den anthropogenen Klimawandel in Frage stellten (→ Bezahlte Skepsis).

Darüber hinaus wird unter anderem der Emissionsrechtehandel als möglicherweise wegweisendes wirtschaftspolitisches Steuerungsinstrument kontrovers diskutiert.[113][114] Einzelfallregelungen und Ausnahmen für unterschiedliche Industriesektoren, Marktsegmente (etwa Hersteller von Kleinwagen gegenüber Luxusfahrzeugen und LKWs) und Länder sind Gegenstand von Interessenkonflikten und Einflussnahmen verschiedener Seiten. Aufgrund des Scheiterns der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 werden zunehmend, auch von ursprünglich skeptischen Protagonisten wie Andreas Carlgren statt einer international bindenden Lösung regionale Politikansätze ins Spiel gebracht. Dazu gehören etwa Einfuhrzölle auf Produkte aus Ländern, die ihrer Industrie und Verbrauchern nur geringfügige Klimaregelungen auflegen.[115]

Diskutiert wird auch der Übergang von kohlenstoffbasierten Wirtschaftszweigen zu neuen Industrien, die auf erneuerbaren Energien basieren. Neben anderen ist dabei auch Al Gore als Investor in grüne Energien hervorgetreten.[116] In Deutschland wurde Hermann Scheer als Präsident der Vereinigung Eurosolar, Träger des Alternativen Nobelpreises und Befürworter des Erneuerbare-Energien-Gesetzes bekannt. Die damit verbundenen Subventionsverpflichtungen werden in einer Studie des RWI auf insgesamt 27 Milliarden Euro geschätzt.[117] Scheer selbst hält das von ihm befürwortete, am Nationalstaat ausgerichtete Modell für deutlich erfolgversprechender als globale Lösungen im Rahmen des Emissionshandels.[118]

Im Mai 2010 wurde von 14 Natur- und Geisteswissenschaftlern das Hartwell-Papier veröffentlicht. Darin wird argumentiert, dass eine „erfolgreiche Entkarbonisierung nur als ein Nebengewinn zu erreichen ist, der bei der Verfolgung anderer, politisch attraktiver und kompromisslos pragmatischer Ziele mit abfällt.“ Dies beinhalte 1. Zugang zur Energie für alle, 2. umweltfreundliche Energie, 3. Umgang mit Klimafolgen. Oberstes Ziel sei „die Entwicklung einer CO2-freien Energieversorgung, und zwar zu Kosten, die auch ohne Subventionen unter den Kosten einer auf fossilen Brennstoffen basierenden Energieversorgung liegen.“ [119][120][121]

Forschungspolitische Aspekte

Die öffentlichen Ausgaben für Klimaforschung sind in den letzten 15 Jahren stark angestiegen. Dies wurde von Richard Lindzen in einem Zeitungsartikel auf der Meinungsseite des Wall Street Journal vor allem den „alarmierenden Szenarien“ der Klimaforschung zugeschrieben. Wissenschaftlern, die allzu kritische Positionen vertreten hätten, seien die Fördermittel gestrichen worden.[122] U.a. im Zusammenhang mit der Diskussion um den wissenschaftlichen Konsens bezichtigten Lindzen und Benny Peiser zeitweise die beiden bedeutenden internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften Science und Nature, in ihrer Veröffentlichungspolitik parteiisch gegenüber Skeptikern zu sein. Philip Campbell, Chefredakteur von Nature, wies diese Vorwürfe als „falsch und vollkommen naiv“ zurück und erklärte, sein Blatt sei froh, Beiträge zu veröffentlichen, die anerkanntes Wissen in Frage stellten, sofern diese Beiträge eine akzeptable wissenschaftliche Qualität aufwiesen.[123]

In einem Buchbeitrag verglich Lindzen außerdem die Beziehung von Wissenschaft und Politik beim Thema Klimawandel mit anderen „Wissenschaftshypes“ der Vergangenheit, so der öffentlich intensiv diskutierten und propagierten Eugenik vor und nach 1900.[124] Dagegen konstatiert der Journalist und Umweltaktivist George Monbiot eine Einflussnahme der Politik im Sinne einer gezielten Verharmlosung des Klimawandels in Forschungsberichten und der direkten Bearbeitung wissenschaftlicher Dokumente.[125]

Dem Kampf gegen die globale Erwärmung ist die Auslobung des bislang höchstdotierten Wissenschaftspreises gewidmet: Der Unternehmer Sir Richard Branson verspricht demjenigen Wissenschaftler 25 Millionen US$, der einen umweltverträglichen Weg findet, die Atmosphäre von Treibhausgasen zu befreien.[126]

Kontroverse um E-Mails der Climatic Research Unit

Einzelnen Akteuren in der Kontroverse wurde nach dem Hackerzwischenfall am Klimaforschungszentrum der University of East Anglia 2009 vorgeworfen, ihre vermeintliche Meinungsführerschaft im Sinne eines publizistischen Gatekeepings auch mit unredlichen Mitteln aufrechtzuerhalten. Kritiker, unter anderem Hans von Storch, warfen einzelnen Forschern der Climatic Research Unit (CRU) und kooperierender Institute vor, sie hätten Daten und Ergebnisse nicht zugänglich gemacht, einzelne kritische Aspekte ihrer Forschungsarbeit vertuscht, Rohdaten gelöscht und seien insgesamt unredlich vorgegangen. Einzelne Interpretationen von „Skeptikern“, die von einer „Verschwörung“ der Klimaforscher sprechen, wurden dagegen von zahlreichen Wissenschaftlern einhellig zurückgewiesen[127][128] und vom Fachmagazin Nature als „paranoid“ bezeichnet.[129] Auch von Storch betonte, dass die wichtigste Leistung der CRU, die Aufzeichnung der globalen bodennahen Lufttemperatur, durch nichts aus den E-Mails auch nur annähernd in Frage gestellt wird.[128]

Der Forschungsausschuss des britischen Unterhauses kam zu dem Ergebnis, dass den Wissenschaftlern der Climatic Research Unit kein Vorwurf zu machen sei. Es könne nicht unterstellt werden, die Wissenschaftler hätten bei der Zurückweisung von Anfragen über Forschungsergebnisse versucht, die Öffentlichkeit über Klimadaten im Ungewissen zu lassen.[130] Die Pennsylvania State University führt noch eine Begutachtung von Forschungsarbeiten von einem der betroffenen Wissenschaftler durch, sofern die Arbeiten nicht bereits Gegenstand einer früheren Untersuchung der National Academy of Sciences waren. Diese hatte seine Arbeiten für einwandfrei befunden.[131]

Wegen der zeitlichen Nähe der illegalen Aufdeckung von E-Mails und weiteren Forschungsdaten zur UN-Klimakonferenz in Kopenhagen wurde als Hintergrund des Hackerangriffs auch ein Sabotageversuch mit möglichen Auswirkungen auf die Konferenz angenommen. Nach wie vor wird versucht, mit Hinweis auf die laufende Untersuchungen zu dem Fall, aktuelle klimapolitische Gesetzesvorhaben, etwa zum Emissionsrechtehandel in den USA, endgültig zu torpedieren.[132]

Ergebnisse der Klimaforschung im politischen Verwertungsprozess

Politische Einflussnahme zu Verharmlosungszwecken ließ sich bei den Verhandlungen um den Vierten Sachstandsbericht des IPCC beobachten. Der Veröffentlichung der drei so genannten Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger ging jeweils eine mehrtägige Konferenz voraus, in der der Entwurf der am Bericht beteiligten Klimaforscher durch Vertreter von Regierungen abgesegnet werden musste. Nach Darstellung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel haben anscheinend sowohl beim Bericht der Arbeitsgruppe I über die physikalischen Grundlagen[133] als auch beim Bericht der Arbeitsgruppe II über die Folgen des Klimawandels[134] die Regierungen der USA, Russlands, Chinas und Saudi-Arabiens erfolgreich eine Verwässerung der ursprünglich vorgesehenen Schärfe und Eindeutigkeit des Berichts erwirkt. Die Washington Post benennt explizit einen auf Druck der USA und Chinas gestrichenen Absatz über die notwendige Reduktion der Treibhausgasemissionen als ein Beispiel für die direkte abschwächende Bearbeitung in der Zusammenfassung des jüngsten IPCC-Berichtes.[135]

Dieses Verfahren kommt jedoch nur bei den Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger zur Anwendung. Auf die wissenschaftlichen Berichte des IPCC, die den Zusammenfassungen zugrunde liegen, haben die Regierungen keinen Einfluss. Die Vorgehensweise zur Erstellung der Berichte war jedoch auch bereits vor der Veröffentlichung der Zusammenfassung für Entscheidungsträger Gegenstand von Kritik, weil die Zusammenfassung für Entscheidungsträger vor dem eigentlichen wissenschaftlichen Bericht veröffentlicht worden ist, um den Inhalt des Berichtes an die Zusammenfassung anzupassen.[136]

Klimapolitische Sonderrolle der USA

Da die USA mit minimalem Vorsprung gegenüber China der weltweit größte Emittent des Treibhausgases Kohlendioxid sind, ist ihre Klimapolitik auch im globalen Maßstab von erstrangiger Bedeutung.[137]

Als Beispiel für die Ausrichtung der amerikanischen Regierung in klimapolitischer Hinsicht erregte der Fall von James E. Hansen besonderes Aufsehen. Hansen ist Direktor des NASA-eigenen Goddard Institute for Space Studies und seit Jahrzehnten mit klimawissenschaftlichen Fragen beschäftigt. In den Jahren 2005 und 2006 sagte Hansen in Interviews mit der Washington Post[138] und der New York Times, dass NASA-Beamte aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit versucht hätten, seine öffentlichen Stellungnahmen über die Ursachen der globalen Erwärmung zu beeinflussen. Der Konflikt wurde insbesondere an der Person Philip Cooneys festgemacht, mittlerweile Manager bei ExxonMobil, früher Angestellter des American Petroleum Institute und während der Regierung George W. Bush Vorgesetzter Hansens. Dort habe er aus zahlreichen Studien Hinweise auf den menschlichen Anteil am Klimawandel entfernt und verwässert.

Eine politische Beeinflussung wissenschaftlicher Studien durch Regierungsbeamte in den USA beschäftigte von 2006 bis 2007 unter anderem das United States House Committee on Oversight and Government Reform, eine Art ständiger Ausschuss des Repräsentantenhauses. In seinem Abschlussbericht vom Dezember 2007 beschreibt das Komitee eine fortwährende Einflussnahme der Regierung Bush auf die US-Klimaforschung. Die Schlussfolgerung daraus lautet:

„Die 16-monatige Untersuchung des Komitees enthüllt systematische Bemühungen des Weißen Hauses, Klimawissenschaftler zu zensieren, indem ihr Zugang zur Presse kontrolliert wurde und durch die Bearbeitung ihrer Aussagen gegenüber dem Kongress. Das Weiße Haus war besonders darum bemüht, Diskussionen über die Verbindung zwischen zunehmender Hurrikanintensität und der globalen Erwärmung zu ersticken. Das Weiße Haus versuchte auch die Bedeutung und die Sicherheit des Klimawandels zu minimieren, indem es ausführlich Regierungsberichte über den Klimawandel bearbeitete. Andere Tätigkeiten des Weißen Hauses beinhalteten das Editieren von Rechtsgutachten der EPA und op-eds über den Klimawandel“.[139]

Neben der NASA sind auch noch andere US-Einrichtungen von vergleichbarer Einflussnahme betroffen gewesen, darunter die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), die Environmental Protection Agency (EPA), das Climate Change Science Program (CCSP) oder das US Geological Survey (USGS).[140]

George W. Bush selber hatte das Bestehen eines wissenschaftlichen Konsenses zur globalen Erwärmung abgestritten.[141]

Auch unter der Regierung von US-Präsident Obama werden die USA dem Kyoto-Abkommen nicht beitreten. Obama plant allerdings im Rahmen eines nationalen Klimaschutzprogramms die Förderung erneuerbarer Energien mit bis zu 129 Mrd. US-Dollar.[142] Die Realisierung des Vorhabens ist von einem positiven Votum des Senats abhängig.[143] Die Geschäftsaktivitäten von Friedensnobelpreisträger Al Gore, der über seine Aktivitäten etwa bei der Klimawandelabteilung des Risikokapital Investmentfond Kleiner Perkins Caufield & Byers auch von Staatsaufträgen in dreistelliger Millionenhöhe profitiert, waren in den USA Gegenstand politischer Kontroversen.[144]

Mediale Aufbereitung

Der globalen Erwärmung wird medial mittlerweile eine große Aufmerksamkeit geschenkt, so zum Beispiel nach der Veröffentlichung des Stern-Reports über die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Damit ist das Thema nicht mehr vorrangig eines der wissenschaftlichen Diskussion. In journalistischen Darstellungen kommt es neben seriösen Bemühungen um eine dem Forschungsstand entsprechende Aufbereitung des Problemkomplexes oft zu Ungenauigkeiten, indem die den jeweiligen Modellrechnungen zugrundeliegenden Annahmen nur ungenügend berücksichtigt werden. Daraus ergeben sich Verzerrungen der Forschungsergebnisse in beide Richtungen: So sind einerseits aufmerksamkeitsheischende Übertreibungen zu finden, etwa wenn wiederholt vor einer unmittelbar bevorstehenden Klimakatastrophe gewarnt wird; und andererseits werden aus wirtschaftlichen und politischen Motiven unsachgemäße Verharmlosungen verbreitet.

In einem offenen Brief protestierten 277 führende niederländische Wissenschaftler Anfang 2010 gegen die Diskreditierung von Klimaforschung in der öffentlichen Debatte. So sei die Aufregung um Fehler im letzten IPCC-Bericht unverhältnismäßig, die Arbeitsweisen des IPCC seien „transparent und sorgfältig“.[145] Auch deutsche Wissenschaftler wehrten sich gegen Angriffe auf die Klimaforschung von Seiten der Medien und übten besonders an der Berichterstattung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel scharfe Kritik.[25]

Der Sozialpsychologe Harald Welzer warnt vor einer Unterschätzung der realen Gefahren des Klimawandels im Bewusstsein der Allgemeinheit. Welzer bezieht sich dabei auf das Phänomen der shifting baselines[146], das Menschen auch dramatische Änderungen ihres eigenen Lebensraumes nicht wahrnehmen lässt, da Veränderungen vom eigenen Beobachterstandpunkt aus wahrgenommen werden, der durch die eigene Lebens- und Erfahrungszeit begrenzt ist.[147]

Dem britischen Biologen Baron May of Oxford zufolge wäre eine Rückkehr zu religiösen Vorstellungen, einschließlich eines strafenden Gottes, nützlich, um den Klimawandel zu bewältigen und die notwendigen Maßnahmen in Kooperation umsetzen zu können. Ein Problem sieht May aber in der religiösen Rechten um George W. Bush, die für die Leugnung des menschengemachten Klimawandels mitverantwortlich sei.[148] Auf der anderen Seite sieht die amerikanische Kulturhistorikerin Camille Paglia die heraufbeschworenen Gefahren der globalen Erwärmung vornehmlich als Ausdruck eines Hungers nach Gläubigkeit und Apokalypse, nachdem die gewöhnliche Kirche in eine richtungslose feel-good-Therapie verwandelt worden sei.[149]

Der Klimaforscher Christian-Dietrich Schönwiese hingegen kritisiert, dass hinter den Versuchen der „Skeptiker“, die anthropogenen Ursachen des Klimawandels zu widerlegen, hauptsächlich nichtwissenschaftliche Motivationen steckten wie Angst um den eigenen Lebensstandard oder Sorge um die Interessen der Wirtschaft.[150]

Die globale Erwärmung wird auch mit cineastischen Mitteln bearbeitet, so zum Beispiel in den Katastrophenfilmen Waterworld, The Day After Tomorrow oder Welt in Angst. Eine unbequeme Wahrheit gilt mit als Kernbotschaft von Nobelpreisträger Al Gore zum Klimawandel. Dokumentarischen Anspruch und teilweise polemische Inhalte hat der britische Film The Great Global Warming Swindle.

In und zu der Kontroverse trugen auch eine Reihe von Blogs bei, von Realclimate über Stephen McIntyres Climateaudit bis hin zu Watts Up With That.

Literatur

„Klimaskeptiker“

Kritische Stellungnahmen zur „Klimaskepsis“

Einzelnachweise

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  7. Siehe hierzu auch den englischen Wikipedia-Artikel Scientific opinion on climate change
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  9. Position Statement of the Division of Atmospheric and Climate Sciences of the European Geosciences Union on Climate Change
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  11. Climate Change Research: Issues for the Atmospheric and Related Sciences from www.ametsoc.org
  12. Royal Meteorological Society’s statement on the IPCC’s Fourth Assessment Report.
  13. AMOS Statement on Climate Change
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  21. siehe z.B. Urs Neu (Akademie der Naturwissenschaften Schweiz): Klimaforscher-Befragungen und ihre Interpretation, 3. November 2008
  22. Autorisierte deutsche Übersetzung auf KlimaLounge: http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/allgemein/2008-10-08/neue-umfrage-unter-klimaforschern
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  24. 29. Juni 2008 "Klima-Planwirtschaft" Hayek-Gesellschaft diskutiert über Umwelt und Freiheit ppl. FREIBURG, 29. Juni. Der Versuch der Politik, mit langfristigen Mengenzielen für Kohlendioxid (CO2) und mit Quoten für bestimmte Energieformen den Klimawandel zu beeinflussen, stößt auf große Skepsis bei den Ökonomen der liberalen Hayek-Gesellschaft. F.A.Z. vom 30. Juni 2008
  25. a b c Claus Leggewie, Hans Joachim Schellnhuber, Renate Schubert: Zwei Grad und nicht mehr In: Die Zeit, 15. April 2010 Nr. 16 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ZeitArtikel“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
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  28. Boykoff, Maxwell T. (2008): Lost in translation? United States television news coverage of anthropogenic climate change, 1995–2004, in: Climatic Change, Vol. 86, Nr. 1-2, Januar, doi:10.1007/s10584-007-9299-3
  29. Gelbspan, Ross (2004): Boiling Point. How Politicians, Big Oil and Coal, Journalists, and Activists Have Fueled the Climate Crisis - and What We Can Do to Avert Disaster. ISBN 0-465-02762-8. (Exzerpt (englisch))
  30. Zimprich, Stephan (2007): Wie Exxon die Welt verdunkelt. In: Financial Times Deutschland, 11. Januar
  31. Union of Concerned Scientists (2007): Smoke, Mirrors & Hot Air. How ExxonMobil Uses Big Tobacco’s Tactics to Manufacture Uncertainty on Climate Science. Siehe online
  32. Newsweek: The Truth About Denial, von Sharon Begley, 13. August 2007
  33. Nature editorial, 12. Juli 2001, in: Nature, Vol. 412, Nr. 6843, S. 103, doi:10.1038/35084333. Frei übersetzt:

    „[…] Wissenschaft kann nur durch ihre starke Tradition der Debatte und Meinungsverschiedenheit fortschreiten. Aber diese spezielle Debatte diskreditiert den Begriff der wissenschaftlichen Meinungsverschiedenheit. Einige der Klimaskeptiker rufen Erinnerungen an die AIDS-Dissidenten hervor, die in den 1990er Jahren mit Hilfe von Begriffen behaupteten, dass HIV nicht AIDS verursachen würde, und dass es keine AIDS-Pandemie in Afrika gäbe. Andere ähneln den Tabakindustrie-Dissidenten, die der Regulierung dieser Industrie bis zum Letzten widerstanden - auf der Grundlage dessen, was später als die falsche Darstellung der von den Zigarettenherstellern geförderten Wissenschaft entlarvt wurde.“

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  77. „Models and empirical observations are both indispensable tools of science, yet when discrepancies arise, observations should carry greater weight than theory“ (In J. Veizer, Celestial climate driver: a perspective from four billion years of the carbon cycle, in: Geoscience Canada, März 2005. [5])
  78. „In summary, the above empirical observations on all time scales point to celestial phenomena as the principal driver of climate, with greenhouse gases acting only as potential amplifiers.“ In: Geoscience Canada, März 2005 (Zusammenfassung, PDF)
  79. Scherer K., Fichtner H., Borrmann T., Beer J., Desorgher L., Flükiger E., Fahr H., Ferreira S.E., Langner U.W., Potgieter M.S. (2006) Interstellar-Terrestrial Relations: Variable Cosmic Environments, The Dynamic Heliosphere, and Their Imprints on Terrestrial Archives and Climate. Space Science Reviews 127 (1–4): 327. 2006
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  81. J. Shaviv, On climate response to changes in the cosmic ray flux and radiative budget | url=http://arxiv.org/pdf/physics/0409123, Journal of Geophysical Research, Bd. 110, Ausgabe A8, S. A08105.1–A08105.15, doi=10.1029/2004JA010866, 2005, abgerufen 08/2009
  82. Kirkby, J. 2008. Cosmic rays and climate. Surveys in Geophysics 28: 333-375, Beschreibung bei [6]
  83. Richardson, I. G., Cliver, E. W. & Cane, H. V. (2002): Long-term trends in interplanetary magnetic field strength and solar wind structure during the twentieth century. J. Geophys. Res., 107(A10), 1304, doi:10.1029/2001JA000507
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  87. Sloan, T. und A.W. Wolfendale (2008): Testing the proposed causal link between cosmic rays and cloud cover, in: Environ. Res. Lett., Vol. 3, 024001, doi:10.1088/1748-9326/3/2/024001 (PDF, preprint)
  88. Calogovic, J., C. Albert, F. Arnold, J. Beer, L. Desorgher, and E. O. Flueckiger (2010): Sudden cosmic ray decreases: No change of global cloud cover, Geophysical Research Letters, 37, L03802, doi:10.1029/2009GL041327, Abstract online. Siehe auch: Wolkenbedeckung unbeeinflusst von kosmischer Strahlung, Informationsdienst Wissenschaft, 9. März 2010 und Kosmische Strahlung macht keine Wolken, Spektrumdirekt, 10. März 2010
  89. Erlykin, A.D.; Sloan, T.; Wolfendale, A.W. (2009): Solar activity and the mean global temperature. In: Environmental Research Letters, Vol. 4, 014006, doi:10.1088/1748-9326/4/1/014006 (PDF)
  90. [7] Stellungnahme von Richard Lindzen vor dem US-Senat 2001
  91. So kommentiert beispielsweise Heinz-Otto Peitgen (Universität Bremen/Florida) in Technology Review auf die Frage Lässt sich das Klima modellieren? „Jetzt reden wir von Glaubenssachen. Es gibt Leute, die glauben – und viele von denen sitzen in hoch bezahlten Positionen in sehr bedeutenden Forschungszentren –, dass man das Klima modellieren kann. Ich zähle zu denen, die das nicht glauben. Ich halte es für möglich, dass sich die mittlere Erwärmung der Ozeane in 50 Jahren mit einem bestimmten Fehler vorausberechnen lässt. Aber welche Wirkungen das auf das Klima hat, das ist eine ganz andere Geschichte.“
  92. Ross Gelbspan: The Heat is on: The Warming of the World's Climate Sparks a Blaze of Denial, Harper’s Magazine, Dezember 1995, S. 31–37
  93. „At this moment in time we know only that: (1) Global surface temperatures have risen in recent decades. (2) Mid-tropospheric temperatures have warmed little over the same period. (3) This difference is not consistent with predictions from numerical climate models.“ (George C. Marshall Institute, Policy Outlook, September 2003 [8])
  94. Umweltbundesamt: Antworten des UBA auf populäre skeptische Argumente http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/klimaaenderungen/faq/antworten_des_uba.htm#4
  95. A new paradigm for assessing the role of agriculture in the climate system and in climate change, Pielke et al. in Agricultural and Forest Meteorology, Vol. 142, Nr. 2–4, 12 February 2007, S. 234–254
  96. Sarewitz, Daniel, Roger Pielke, Jr., and Mojdeh Keykhah. 2003. Vulnerability and risk: some thoughts from a political and policy perspective. Risk Analysis 23 (4): 805–810
  97. [9] Considering the human influence on climate, Roger A. Pielke Sr., University of Colorado, CIRES/ATOC, Boulder, Vortrag beim George C. Marshall Institute, Washington, DC May 14, 2009
  98. A. S. Allen, J. A. Andrews, A. C. Finzi, R. Matamala, D. D. Richter und W. H. Schlesinger (1999): Effects of Free Air CO2-Enrichment (FACE) on Belowground Processes in a PINUS TAEDA Forest, in: Ecological Applications, Vol. 10, Nr. 2, S. 437–448, Abstract online
  99. Christian Körner et. al. 2005: Carbon Flux and Growth in Mature Deciduous Forest Trees Exposed to Elevated CO2. Science, Vol. 309. Nr. 5739, S. 1360–1362, Abstract online
  100. Ernährungskrise Stiller Tsunami, Zielkonflikte sind in der Politik nichts Ungewöhnliches. Aber nicht immer sind sie so scharf und existentiell wie der aktuelle Konflikt: Nahrungsmittelsicherheit kontra Klimaschutz. FAZ, Klaus-Dieter Frankenberger 22. April 2008
  101. Jeffrey D. Sachs: Seeking a global solution. In: Nature, Vol. 430, 2004, S. 725-726, doi:10.1038/430725a
  102. Ottmar Edenhofer: Die Kopernikanische Wende
  103. Responses to the Stern Review
  104. Robert M. Carter, C. R. de Freitas, Indur M. Goklany, David Holland, Richard S. Lindzen, Ian Byatt, Ian Castles, Indur M. Goklany, David Henderson, Nigel Lawson, Ross McKitrick, Julian Morris, Alan Peacock, Colin Robinson, Robert Skidelsky (2006): The Stern Review: A Dual Critique. World Economics, Vol. 7, Nr. 4, Oktober–Dezember 2006 online (PDF)
  105. Richard Tol: The Stern Review of the Economics of Climate Change: A Comment, Economic and Social Research Institute Hamburg, Vrije and Carnegie Mellon Universities, 2. November, 2006 online (PDF)
  106. Ackerman et al. (2009): Did the Stern Review underestimate U.S. and global climate damages? In: Energy Policy 37: 2717–2721; Abstract online
  107. frühere Forderungen nach Anpassung statt Vermeidung finden sich bereits im Jahr 2000[10] Juli 2000, Daniel Sarewitz und Roger A. Pielke in The Atlantic Monthly
  108. „[W]arming has been shown to positively impact human health, while atmospheric CO2 enrichment has been shown to enhance the health-promoting properties of the food we eat, as well as stimulate the production of more of it. […] [W]e have nothing to fear from increasing concentrations of atmospheric CO2 and global warming.“ (Enhanced or Impaired? Human Health in a CO2-Enriched Warmer World, co2science.org, Nov, 2003.
  109. Schimmel, David (2006): Climate Change and Crop Yields: Beyond Cassandra, in: Science, Vol. 312, No. 5782, S. 1889–1890, doi:10.1126/science.1129913
  110. Long, Stephen P., Elizabeth A. Ainsworth, Andrew D. B. Leakey, Josef Nösberger und Donald R. Ort (2006): Food for Thought: Lower-Than-Expected Crop Yield Stimulation with Rising CO2 Concentrations, in: Science, Vol. 312, No. 5782, S. 1918–1921, doi:10.1126/science.1114722, siehe auch die Meldung hier
  111. Hare, William (2003): Assessment of Knowledge on Impacts of Climate Change – Contribution to the Specification of Art. 2 of the UNFCCC. Externe Expertise für das WBGU-Sondergutachten „Welt im Wandel: Über Kioto hinausdenken. Klimaschutzstrategien für das 21. Jahrhundert“ (PDF)
  112. Paul Reiter: Global Warming And Vector-Borne Disease: Is Warmer Sicker? In: CEI. 28. Juli 1998, abgerufen am 21. Dezember 2008 (engl.).
  113. Hans Werner Sinn Public Policies against Global Warming, CESIFO WORKING PAPER NO. 2087, CATEGORY 8: RESOURCES AND ENVIRONMENT, August 2007
  114. Hans-Werner Sinn: Das grüne Paradoxon. Plädoyer für eine illusionsfreie Klimapolitik, Econ München, 17. Oktober 2008, ISBN 3-430-20062-8
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  116. Albert A. Gore, Jr., 45th Vice President (1993–2001). senate.gov;
  117. Der Spiegel.de: Anselm Waldermann: Teurer Ökostrom - Gabriels Solarpolitik hinterlässt Milliarden-Schuldenberg, 9. Oktober 2009
  118. Der Klimagipfel braucht eine andere Tagesordnung", Hermann Scheer im Interview mit dem Manager Magazin, 8. Dezember 2009
  119. Das Hartwell-Papier London School of Economics, Mai 2010
  120. Oblique strategies The Economist, 11. Mai 2010
  121. After the crash - a new direction for climate policy BBC News, 11. Mai 2010
  122. R. Lindzen: Climate of Fear, in: Opinion Journal 12. April 2006 [11]
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  125. George Monbiot (2007): There is climate change censorship - and it's the deniers who dish it out, in: The Guardian, 10. April, siehe online
  126. Steve Connor: Branson defends space trips at eco-prize launch. In: The Independent, 10. Februar 2007
  127. Reuters: Hacked Climate Emails Called A "Smear Campaign", 26. November 2009
  128. a b Hans von Storch, Myles Allen: Reaffirming climate science, Nature, 18. Dezember 2009
  129. Climatologists under pressure, Nature, 3. Dezember 2009
  130. Die Welt: Ausschuss des Parlaments gibt britischen Klimaforschern recht, 1. April 2010
  131. University Reviewing Recent Reports on Climate Information. Archiviert vom Original am 6. Dezember 2009;.
  132. Matt Dempsey: Listen: Inhofe Says He Will Call for Investigation on "Climategate" on Washington Times Americas Morning Show. In: The Inhofe EPW Press Blog. U.S. Senate Committee on Environment and Public Works, 23. November 2009, archiviert vom Original am 5. Dezember 2009;.
  133. Der Spiegel: Wie die Politik den Klimabericht beeinflusst hat vom 2. Februar 2007
  134. Der Spiegel: Bush lässt Uno-Klimabericht entschärfen vom 6. April 2007, und Grabenkämpfe um bunte Landkarten vom 4. April 2007
  135. Washington Post: U.S., China Got Climate Warnings Toned Down vom 7. April 2007
  136. Principles Governing IPCC Work, Appendix A, S. 4 (PDF)
  137. Weltweiter CO2-Ausstoß absolut bzw. pro Kopf
  138. Washington Post: Putting Some Heat on Bush vom 19. Januar 2005
  139. United States House Committee on Oversight and Government Reform, Administration Oversight, Environment, Politics and Science: Committee Report: White House Engaged in Systematic Effort to Manipulate Climate Change Science, 12. Dezember 2007. Das Zitat im Original:

    „The Committee’s 16-month investigation reveals a systematic White House effort to censor climate scientists by controlling their access to the press and editing testimony to Congress. The White House was particularly active in stifling discussions of the link between increased hurricane intensity and global warming. The White House also sought to minimize the significance and certainty of climate change by extensively editing government climate change reports. Other actions taken by the White House involved editing EPA legal opinions and op-eds on climate change.“

  140. Maassarani, Tarek (2007): Redacting the Science of Climate Change: An Investigative and Synthesis Report, veröffentlicht vom Government Accountability Project (PDF, 1,4 MB)
  141. Zitat (siehe The Guardian: Bush renames Spanish PM, 12. Juni 2001):

    „We do not know how much effect natural fluctuations in climate may have had on warming. We do not know how much our climate could, or will change in the future. We do not know how fast change will occur, or even how some of our actions could impact it“

  142. Ewen MacAskill: Obama pledges billions for renewable energy projects, The Guardian, 23. März 2009
  143. Kate Sheppard: The US freezes on climate change, The Guardian, 3. September 2009
  144. Gore’s Dual Role: Advocate and Investor, von John M. Broder, NYT, 2. November 2009
  145. http://www.sense.nl/openletter
  146. Artikel zu shifting baseline in engl. Wikipedia
  147. Harald Welzer: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird. 3. Aufl., Frankfurt a. Main 2008
  148. Richard Alleyne: Maybe religion is the answer claims atheist scientist, The Daily Telegraph, 7. September 2009
  149. Camille Paglia: Real inconvenient truths. Auf Salon.com, 11. April 2007
  150. Der Spiegel: Außenseiter befeuern die Leugnungsmaschine vom 5. September 2007