Bis in die späten 1990er Jahre betrieb die OSE den Nahverkehr um Athen. Nach dem Erfolg der anderen Nahverkehrs-Bahngesellschaften im Großraum Athen (ISAP und Attiko Metro, die Athener Metro sowie Tram AE, die Straßenbahn) entschied man sich, ein ähnliches Modell für den eigenen Nahverkehr zu entwickeln. Mit der Eröffnung der neuen Schienenstrecke zum Athener Flughafen nahm die OSE-Tochtergesellschaft Proastiakos A.E. ihren Betrieb auf. Nach grundlegenden Umbaumaßnahmen wurden Schritt für Schritt alle Nahverkehrsstrecken in das neue Unternehmen überführt. Im Jahr 2007 folgte mit dem „Proastiakos Thessaloniki“ die Eröffnung eines zweiten Streckennetzes. Im Juli 2007 wurde die Gesellschaft PROASTIAKOS S.A. in die TRAINOSE S.A., den landesweiten Betreiber des Eisenbahnverkehrs, integriert.[1]
Die erste Linie wurde noch als OSE-Strecke geplant und ab 1994 gebaut, 1997 wurden die Brücken fertiggestellt. Aus Synergiegründen führt die Strecke parallel zur Autobahn Attiki Odos, die gleichzeitig gebaut wurde. 2004 folgte die Inbetriebnahme der Flughafenlinie. Fahrzeuge wurden bei der schweizerischen Stadler Rail und Siemens beschafft.
Am 27. September 2005 wurde die erste Teilstrecke Richtung Patras eröffnet. Der Proastiakos fährt nun bis nach Kiato und tangiert stellenweise die Trasse der alten meterspurigen Peloponnesbahn (inzwischen ohne Verkehr). Diese normalspurige Strecke soll zukünftig die Hafenstadt Patras erreichen.
Die meterspurige Vorortbahn fährt im Stundentakt zwischen Agios Andreas und Rio; die Verlängerung bis Agios Vasilios wurde im Mai 2018 eingestellt. Ein Busverkehr der Betreibergesellschaft pendelt zwischen der Station Kastellokampos und der Universität Patras, mit Zwischenhalt am Universitätsklinikum Patras.
Die niedrige Auslastung der Züge sowie als zu hoch empfundene Preise sind die häufigsten Kritikpunkte in der Presse. Ursache ist zum einen, dass wichtige Orte noch nicht angeschlossen sind, zum anderen der scharfe Wettbewerb. Zum Flughafen fährt auch die U-Bahn Attiko Metro, die ohne Umsteigen in die Innenstadt führt. Der Vorteil der Anbindung an die Peloponnes und den Norden wird erst mit dem Ausbau Fahrgastzuwächse bringen. Außerdem werden, da das Streckennetz noch nicht vollständig elektrifiziert ist, hauptsächlich dieselbetriebene Fahrzeuge eingesetzt.
2006 konnte der Proastiakos eine Zunahme der Fahrgastzahlen um 30 % gegenüber 2005 verzeichnen.