Root Beer

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Ein Glas Root Beer
Root Beer Float

Root Beer [ˈruːt.bɪər] (anhören/?; auf Deutsch: „Wurzelbier“) ist ein in den Vereinigten Staaten und Kanada verbreitetes alkoholfreies, kohlensäurehaltiges Erfrischungsgetränk. Im frankophonen Teil Kanadas wird es als Racinette [ˈʁa.si.nɛt] (anhören/?; auf deutsch: „Würzelchen“)[1] bezeichnet, obwohl ursprünglich ein anderes Kräutergetränk diesen Namen trug. Es wird häufig irrtümlich mit dem deutschen Malzbier gleichgesetzt, unterscheidet sich aber deutlich im Geschmack von diesem. Ein beliebtes Dessert in den Vereinigten Staaten ist der Root Beer Float, bei dem typischerweise Vanilleeis in Root Beer schwimmt. In älteren deutschen Synchronisationen amerikanischer Filme wird der Begriff Root Beer oft mit „Kräuterbier“ übersetzt.

Entstehung und Zusammensetzung

Root Beer wurde von Charles E. Hires kommerziell erstmals 1876 auf der Centennial Exhibition vorgestellt.[2] Ursprünglich wollte er das Extrakt-haltige Getränk root tea nennen, da seine beabsichtigte Kundschaft jedoch Bergleute in den Gruben von Pennsylvania waren, nannte er es root beer.[3] Charles Hires war Anhänger der Abstinenzbewegung, weshalb es eine alkoholfreie Alternative zu Bier geben sollte.[2] "Root beer" selbst war jedoch bereits im 18. Jahrhundert bekannt, nachdem Samuel Adams die Entwicklung eines alkoholfreien Bieres anstieß, um seinen Kindern ein solches zu ermöglichen. Das ursprüngliche root beer wird aus Extrakten der Wurzelrinde des Sassafrasbaumes hergestellt. Wegen der Karzinogenität des Sassafrasextrakts wird heute jedoch nur noch künstliches Sassafras-Aroma verwendet. Es hat einen sehr eigentümlichen, extrem süßen Geschmack. Andere Rezepturen waren leicht alkoholhaltig und vor allem aus Wacholderbeeren, Vanilleschoten, Hopfen, Stechwinden und Süßholz zusammengesetzt und zeichneten sich durch einen medizinischen, bittersüßen Geschmack aus. Eine weitere geschmacksgebende Zutat ist das Wintergrün. Eine erfolgreiche Vermarktung ohne den Inhalt psychotroper Substanzen gelang dem Unternehmer John Willard Marriott. Inzwischen sind durch die Craft-Beer-Bewegung in den USA auch alkoholhaltige Varianten auf dem Markt, z. B. das ‎Not Your Father's Root Beer von der Small Town Brewery in Wauconda, Illinois.

Absatz in Nordamerika und Europa

Auf dem nordamerikanischen Markt gibt es mehrere hundert Rootbeermarken, die als Erfrischungsgetränk oft jedoch nur lokale oder regionale Bedeutung haben. Das geschmackliche Spektrum ist weit größer, was an den verarbeiteten Zutaten, den Brauverfahren und den regionalen Vorlieben liegt. Zu den bekannteren überregionalen Marken gehören unter anderem die Marken A&W Root Beer, Dad’s Root Beer, Mug Root Beer und Barq's. Letzteres wurde 1995 nach einem Rechtsstreit mit The Coca-Cola Company von dieser aufgekauft. Im zweisprachigen Kanada wird Root Beer auf Französisch als Racinette (zu deutsch ‚Würzelchen‘) bezeichnet, obwohl ursprünglich ein anderes Kräutergetränk diesen Namen trug.

Im deutschen Einzelhandel ist das Getränk auch in städtischen Großräumen selten erhältlich, da der Geschmack in der Regel mit Hustensaft, Mundwasser oder anderen zahnhygienischen Produkten in Verbindung gebracht wird. Um eine kleine Zielgruppe des angebotenen Produktes anzusprechen, wird vom Einzelhandel der Anglizismus „Root-Bier“ auf Getränkeverpackungen als Werbung für ein „original US-Produkt“ verwendet, obwohl auch in ausgewählten Geschäften häufig lediglich Erzeugnisse aus EU-Ländern mit „angepasstem Geschmack“ verkauft werden.[4]

Commons: Root Beer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag für Racinette auf der Website des Office québécois de la langue française, abgerufen am 17. Februar 2017.
  2. a b Don Yates: Charles E. Hires Company 1870 - Present, Philadelphia, Pennsylvania. In: Bottles and extras (2005). Federation of historical bottle collectors. PDF.
  3. Anne Cooper Funderburg: Sundae Best: A History of Soda Fountains. Popular Press 2002. ISBN 978-0879728540. S. 93–95.
  4. USA Erklärt. Root Beer oder wie man Deutsche und Amerikaner unterscheidet. Scot W. Stevenson, 29. Juli 2006, abgerufen am 17. September 2017.