St.-Konrad-Kirche (Münster)
Die St.-Konrad-Kirche ist eine katholische Kirche in St. Mauritz in Münster.
Geschichte
Die St.-Konrad-Kirche wurde im Jahr 1937 errichtet, was insofern eine Besonderheit darstellt, als während der Zeit des Nationalsozialismus kaum Kirchen gebaut wurden. Erst durch das Engagement von Bauernverbänden im umliegenden Gebiet war der Bau möglich. Die vom Münsteraner Architekten Hans Ostermann als Backsteinbau geplante Kirche wirkt gedrungen, auch wegen ihres niedrigen Vierungsturms, der dem stimmig proportionierten Bau einen fast wehrhaften Charakter verleiht. Mit Rücksicht auf den neuen Militärflugplatz Handorf durfte die Kirche 1938 nicht höher gebaut werden; aus demselben Grund musste für den Flughafen sogar der Turm der Handorfer St.-Petronilla-Kirche gekappt werden.[1]
Auch die Wahl des Patroziniums der St.-Konrad-Kirche war eine wohlüberlegte Entscheidung des damaligen Bischofs von Münster, des späteren Kardinal Clemens August Graf von Galen, und in mehrfacher Hinsicht bekenntnishaft: Konrad von Parzham (1818–1894) war ein bayrischer Kapuzinermönch und Pförtner des Klosters Altötting, dessen Heiligsprechung 1934 den Nazis missfiel.[2] Die St.-Konrad-Kirche wurde am 23. Oktober 1938 als Rektorats- und Tochterkirche von St. Mauritz von Bischof Graf von Galen konsekriert.
Pfingsten 2007 wurde sie die Pfarrkirche der neuen Gemeinde St. Benedikt. Am 30. Mai 2013 ging die Pfarrei St. Benedikt durch die Fusion mehrerer Pfarreien in der Großpfarrei Sankt Mauritz auf. Die St.-Konrad-Kirche ist seitdem eine der Kirchen der neuen Großpfarrei.
Orgel
Die Orgel wurde 1938 von dem Orgelbauer Franz Breil (Dorsten) erbaut. Das Instrument ist auf 35 Register auf drei Manualen und Pedal angelegt. Nicht realisiert wurden jedoch das III. Manual (Schwellwerk[3]) und ein Großteil der Pedalregister[4]. Das Kegelladen-Instrument hat heute 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektropneumatisch.[5]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Glocken
Im Turm der St.-Konrad-Kirche hängen vier Bronzeglocken, die 1965 von der Glockengießerei Gebrüder Petit & Edelbrock in Gescher (Westfalen) gegossen worden sind.[6]
Nr. |
Name |
Gussjahr |
Durchmesser (mm) |
Gewicht (kg) |
Nominal |
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1 | Konrad | 1965 | 1090 | 837 | fis1 |
2 | Joseph | 1965 | 900 | 466 | a1 |
3 | Maria | 1965 | 800 | 323 | h1 |
4 | Mauritius | 1965 | 712 | 227 | cis2 |
Einzelnachweise
- ↑ Sylvaine Hänsel, Stefan Rethfeld: Architekturführer Münster. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2008.
- ↑ Lukas Speckmann: Die St.-Konrad-Kirche als Glaubenszeugnis. Bekenntnis gegen den Zeitgeist, in: Westfälische Nachrichten vom 26. August 2018.
- ↑ Vorgesehene Disposition: Rohrflöte 8′, Salicional 8′, Quintade 8′, Prinzipal 4′, Nachthorn 4′, Koppelflöte 2′, Superquinte 1 1⁄3′, Rauschquinte 2 2⁄3′, Scharff IV 1′, Krummhornregal 8′
- ↑ Nicht realisiert: Prinzipalbass 16′, Quintade 16′, Gedackt 8′, Choralbass 4′, Rohrflöte 4′, Rauschpfeife II 2 2⁄3′, Posaune 16′
- ↑ Informationen zur Orgel ( des vom 6. Juli 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Informationen zu den Glocken aus einem Mitteilungsblatt des Glockensachverständigen des Bistums Münster
Weblinks
Koordinaten: 51° 57′ 48,3″ N, 7° 40′ 36,5″ O