Stifterbild

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Januar 2008 um 11:12 Uhr durch AndreasPraefcke (Diskussion | Beiträge) (typo, kat., s. a.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stifterbild des Gundold-Evangeliars, Kölner Buchmalerschule, 10. Jahrhundert
Gentile da Fabriano, Madonna mit Hl. Nikolaus von Myra und Hl. Katharina von Alexandrien und Stifter 1395-1400, Öl? auf Holz, 131 x 113 cm, Gemäldegalerie Berlin
Giovanni Bellini, Maria mit dem Kind, vier Heiligen und Stifter, 1507, Öl auf Holz, 90x145 cm, S. Francesco della Vigna, Venedig
Kaiser Heinrich II und Kunigunde, Tafelbild Mähren, 15. Jahrhundert

Als Stifterbild oder Stifterfigur bezeichnet man die figürliche Darstellung eines Stifters oder Auftraggebers an einem Werk der bildenen Kunst, das einen oder mehrere Stifterzeigt, ihre Urheberschaft dokumentiert und die Betrachter zum Gebet für sein bzw. ihr Seelenheikl auffordert.

Objekt der Stiftung kann ein Kodex, ein Bauwerk, ein Glasfenster, eine Skulptur oder ein Altarbild sein, dessen Anfertigung der Stifter finanziert hat. Der Auftraggeber eines Manuskriptes wird oft bei der Übergabe des gestifteten Werkes am eine Kirche, vertreten durch eine Personifikation des Heiligen, gezeigt, in diesem Fall übernimmt ein Dedikationsbild die Funktion des Stifterbildnisses. Stifter von Bauwerken werden meist mit einem Architekturmodell gezeigt, dass der Stifter als Attribut trägt.

Bei Altarbildern ist der Stifter, häufig zusammen mit Angehörigen, anfangs deutlich verkleinert und am Rand der Szene dargestellt (vgl. Bedeutungsperspektive). Später sind Stifterfiguren auch durch individuelle Schutzheilige in die Szenerie eingebunden, sie werden zunehmend realistisch porträtiert.

Literatur

  • Klaus Gereon Beuckers: Das Ottonische Stifterbild - Bildtypen, Handlungsmotive und Stifterstatus in ottonischen und frühsalischen Stifterdarstellungen. In: Klaus Gereon Beuckers, Johannes Cramer, Michael Imhof (Hrsg.): Die Ottonen. Kunst – Architektur – Geschichte. 2002, ISBN 3-93-252691-0, S. 63-102