Stundenbuch der Jeanne d’Evreux
Als Stundenbuch der Jeanne d'Evreux wird ein Stundenbuch bezeichnet, das um 1325 bis 1328 in Paris entstand und von dem Hofmaler Jean Pucelle mit 24 ganzseitigen Miniaturen und etwa 700 Randfiguren illuminiert wurde. Das kleinformatige Stundenbuch mit einem Format von lediglich 9,4 mal 6,4 cm gilt als ein herausragendes Werk der gotischen Buchmalerei. Besondere kunsthistorische Bedeutung kommt ihm unter anderem deshalb zu, weil Pucelle mit diesem Werk die Grisaille-Technik in die Buchmalerei einführte, die im gesamten 14. Jahrhundert sehr beliebt bleiben sollte, und weil sich in ihm die erste wirklich dreidimensionale Innenraumdarstellung nördlich der Alpen findet.
Seinen Namen erhielt das Stundenbuch nach Jeanne d'Evreux, der Gemahlin des französischen Königs Karls des Schönen, für die dieser das Buch als Geschenk anfertigen ließ. Es wird heute im New Yorker Metropolitan Museum of Art aufbewahrt.
Literatur
Ingo F. Walther, Norbert Wolf: Meisterwerke der Buchmalerei. Köln u.a., Taschen 2005, S. 208-211.