Thomas Brechenmacher
Thomas Brechenmacher (* 28. Januar 1964 in Immenstadt) ist ein deutscher Historiker und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam.
Thomas Brechenmacher studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in München, mit Abschluss Magister Artium 1990. Von 1988 bis 1990 war er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes, von 1991 bis 1994 Graduiertenstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er wurde 1995 an der Freien Universität Berlin promoviert und habilitierte sich 2004 an der Universität der Bundeswehr München mit der Venia legendi für Neuere und Neueste Geschichte.
Ab März 1995 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität der Bundeswehr München, seit 1999 ebendort Wissenschaftlicher Assistent. Ab 1998 war er zweiter und seit 2009 ist er erster Vorstand der „Forschungsstelle Deutsch-Jüdische Zeitgeschichte e. V.“. Im Februar 2003 ließ er sich zur Durchführung eines Forschungsprojekts in Rom: „Berichte des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo aus Deutschland 1930–1933“ – Auftragsprojekt der Kommission für Zeitgeschichte, Bonn, beurlauben. Im Zeitraum von 1. Oktober 2003 bis 30. September 2004 war er Gastdozent am Deutschen Historischen Institut in Rom. 2005/06 bekleidete er eine Stelle als Wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Passau. Seit 2007 ist er Inhaber der Professur für Neuere Geschichte II (Deutsch-jüdische Geschichte) an der Universität Potsdam.
Er ist Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission der Kommission für Zeitgeschichte und Mitherausgeber des Historischen Jahrbuchs der Görres-Gesellschaft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der Historiographie in Deutschland, der Geschichte des politischen Katholizismus und des Kirchenstaates sowie der Geschichte der Juden in Deutschland und Europa.
Schriften
- mit Michal Szulc : Neuere deutsch-jüdische Geschichte. Konzepte – Narrative – Methoden. Kohlhammer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-17-021417-0.
- mit Michael Wolffsohn: Die Deutschen und ihre Vornamen. 200 Jahre Politik und öffentliche Meinung. Diana-Verlag, München 1999, ISBN 3-8284-5018-0
- mit Michael Wolffsohn herausgegeben: Geschichte als Falle. Deutschland und die jüdische Welt. Ars una-Verlag, Neuried 2001, ISBN 3-89391-311-4.
- Das Ende der doppelten Schutzherrschaft. Der Heilige Stuhl und die Juden am Übergang zur Moderne (1775–1870) (= Päpste und Papsttum, Bd. 32). Hiersemann Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7772-0405-6
- Der Vatikan und die Juden. Geschichte einer unheiligen Beziehung. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52903-8
- mit Michael Wolffsohn: Denkmalsturz? Brandts Kniefall. Olzog Verlag, München 2005, ISBN 3-7892-8162-X
- Das Reichskonkordat 1933. Forschungsstand, Kontroversen, Dokumente. Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 3-506-76465-
- mit Michael Wolffsohn: Deutschland, jüdisch Heimatland. Die Geschichte der deutschen Juden vom Kaiserreich bis heute. Piper Verlag, München 2008. ISBN 978-3-492-04244-4
- Die Bonner Republik. Politisches System und innere Entwicklung der Bundesrepublik. be.bra Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-89809-413-9
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Brechenmacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite von Brechenmacher an der Universität Potsdam
Personendaten | |
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NAME | Brechenmacher, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1964 |
GEBURTSORT | Immenstadt |