Winn (Herrieden)
Winn Stadt Herrieden
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 13′ N, 10° 31′ O |
Höhe: | 423 m ü. NHN |
Einwohner: | 52 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91567 |
Vorwahl: | 09825 |
Winn, Luftaufnahme (2016)
|
Winn ist ein Gemeindeteil der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Winn liegt in der Gemarkung Lammelbach.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Hechelschutzbach (früher auch Sauerbach genannt), einem rechten Zufluss der Altmühl. Es ist umgeben von einer flachhügeligen Ebene bestehend aus Ackerland und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Thann zur Kreisstraße AN 55 (2,5 km östlich) bzw. an Sauerbach vorbei nach Leibelbach zur AN 54 (2 km nordwestlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich wurde nur der Teil nördlich des Hechelschutzbaches Winn genannt, während der Teil südlich davon Mackew hieß. Beide Orte wurden wahrscheinlich im 10. Jahrhundert gegründet. Der Ortsname Winn leitet sich vom Begriff Gewann ab, womit eine Flurform bezeichnet wurde.[5]
Der Ort gehörte im Heiligen Römischen Reich zum Hochstift Eichstätt und unterstand dem eichstättischen Oberamt Wahrberg-Herrieden.[6] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es zwölf Haushalte, von denen neun dem Hochstift Eichstätt, zwei den Herren von Crailsheim zu Sommersdorf und Thann und einer Ansbach untertan waren.[7] Im Zuge der Säkularisation und damit der Auflösung des Hochstifts wurde der Ort 1806 bayerisch und dem Landgericht Herrieden zugeteilt.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Winn dem Steuerdistrikt Heuberg und der Ruralgemeinde Lammelbach zugeordnet. Nach dem Verzicht auf die Patrimonialgerichtsbarkeit am 14. April 1848 kamen auch die drei Untertanen der Freiherrn von Crailsheim an das Landgericht Herrieden.[8]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Winn am 1. Juli 1971 nach Herrieden eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 47 | 50 | 70 | 54 | 75 | 77 * | 113 * | 99* | 76 * | 51 | 52 |
Häuser[9] | 10 | 12 | 12 | 16 * | 13 * | 15 * | 13 * | 10 | |||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marienkapelle, kleiner massiver Satteldachbau, 1853; mit Ausstattung; am südlichen Ortsrand
- Haus Nr. 5: Wohnstallhaus, ursprünglich eingeschossiges giebelständiges Gebäude mit Satteldach, einseitig aufgestockt, teilweise Fachwerk, 1725, mit Hausmadonna, wohl 19. Jahrhundert
- Haus Nr. 8: Bauernhaus, eingeschossiges Gebäude mit Steildach, nördlich Fachwerkgiebel, ausgehendes 18. Jahrhundert
- Haus Nr. 10: Kachelofen mit Eisenplatte, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
- Grenzstein, bezeichnet H., wohl 16. Jahrhundert; 200 Meter außerhalb bei der Straße.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Vitus und Deocar (Herrieden) gepfarrt.[11][20] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach Christuskirche (Herrieden) gepfarrt.[17][21]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Winden auch Winn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 257 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Macew. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 407 (Digitalisat).
- Richard Hermann: Altgemeinde Lammelbach. In: Stadt Herrieden (Hrsg.): Herrieden. Stadt an der Altmühl. Fritz Majer & Sohn, Leutershausen 1982, ISBN 3-922175-08-2, S. 245.
- Georg Paul Hönn: Winn. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 222 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 143–144.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Winn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. November 2021.
- Winn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Winn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 328 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Herrieden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ R. Herrmann: Altgemeinde Lammelbach, S. 245.
- ↑ Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 1. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 510 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 257.
- ↑ Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 959 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 104 (Digitalisat).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1190, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1121 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 776 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 19. März 2023.
- ↑ Die Christuskirchengemeinde Herrieden. In: herrieden-christuskirche.de. Abgerufen am 19. März 2023.