Zainab Hawa Bangura

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Zainab Hawa Bangura, geborene Zainab Hawa Sesay (* 18. Dezember 1959 in Yonibana, Distrikt Tonkolili, Northern Province) ist eine sierraleonische Politikerin.

Biografie

Studium und Beginn der politischen Betätigung

Zainab Bangura stammte aus einer einfachen ländlichen Familie aus der Ethnie der Temne und konnte aufgrund einer Förderung nach der Grundschule von 1971 bis 1976 die Mathora Girls Secondary School besuchen und später die Annie Walsh Memorial Girls Secondary School (AWMS) in Freetown, die sie 1979 beendete. Nach dem Abschluss des Fourah Bay College (FBC) studierte sie in Großbritannien an der Nottingham University Business School sowie der City University (London), wo sie Diplome im Versicherungswesen erwarb. Nach ihrer Rückkehr war sie zunächst als Versicherungsmaklerin bei der National Insurance Company tätig, ehe sie später zur Reliance Insurance Trust Corporation (RITCORP) wechselte, in der sie schließlich zur Vizepräsidentin aufstieg. Während ihrer Tätigkeiten in der Versicherungsbranche lernte sie auch Ernest Koroma kennen, der zeitweilig Präsident der RITCORP war.

Während der Herrschaft des National Provisonal Ruling Council (NPRC) unter Hauptmann Valentine Strasser begann sie als Sozialaktivistin in der Gruppe von Marktfrauen ihre politische Laufbahn. 1994 gründete sie mit Woman Organized for a Morally Enlighted Nation (W.O.M.E.N.) die erste Gruppierung für Frauenrechte des Landes außerhalb von Bürgerkriegs- und Partisanengruppen. Ein Jahr darauf gehört sie zu den Mitgründern der Kampagne für eine Gute Regierung (CGG) und benutzte diese als ihre Wahlkampfplattform für die für 1996 angekündigten nationalen Wahlen, die schließlich zum Machtverlust des NPRC und der Wiederherstellung einer demokratischen Regierung führten. Bei den Wahlen 1996 handelte es sich um die ersten demokratischen Wahlen seit 1971.

Während des noch bis 2002 andauernden Bürgerkrieges in Sierra Leone sprach sie sich mehrfach gegen die Gewalttaten der Revolutionary United Front (RUF) unter Foday Sankoh gegenüber der Zivilbevölkerung aus und war deswegen einige Male Opfer von Attentaten dieser Gruppe. Außerdem sprach sie mehrmals gegen die Korruption innerhalb der Zivilregierung unter Präsident Ahmad Tejan Kabbah und die Untaten von Regierungstruppen gegenüber Zivilisten.

Präsidentschaftskandidatin und Außenministerin

Bei den Präsidentschaftswahlen am 14. Mai 2002 war sie Kandidatin der Opposition gegen den amtierenden Präsidenten Kabbah und verließ damit erstmals ihre Rolle als Sozialaktivistin außerhalb der Bürgerkriegsparteien. Allerdings kam es zu einem überwältigen Wahlsieg von Kabbah, der 70,1 Prozent der Wählerstimmen erhielt, während sie selbst weniger als 1 Prozent bekam. Auch ihre Bewegung für Fortschritt (Movement for Progress) erreichte keinen der 112 Sitze im Parlament. Sie begründete das schlechte Abschneiden ihrer Partei mit Korruption im Wahlsystem. Nach den Wahlen von 2002 war sie Gründerin der National Accountability Group (NAG), die es sich zur Aufgabe machte gegen Korruption in der Verwaltung zu kämpfen und Transparenz und verantwortliches Handeln in der Regierung zu fördern.

2006 verließ sie Sierra Leone, nachdem sie zur Direktorin des Büros für Bürgerrechte der United Nations Mission in Liberia (UNMIL) ernannt wurde. In dieser Position war sie verantwortlich für den Wiederaufbau von 16 Ministerien und 30 Regierungsbehörden in dem vom Bürgerkrieg zwischen 1989 und 2003 zerstörten Nachbarland.

Nach dem Wahlsieg von Ernest Koroma und dessen Vereidigung als Präsident am 17. September 2007 kehrte sie jedoch zurück. Am 23. Oktober 2007 wurde sie von Präsident Koroma zur Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten und Internationale Kooperation berufen und ist damit nach Shirley Gbujama die zweite Frau, die dieses Amt innehat. Sie gehört damit dem 24-köpfigen Kabinett von Präsident Koroma an.[1]

Auszeichnungen

Für ihren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in Afrika wurde sie mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem:

Reden

Einzelnachweise

  1. Kabinett Koroma
  2. NED Donates Founding Papers to the Library of Congress. Congressional Leaders Praise NED