Castaignos-Souslens
Castaignos-Souslens | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Landes (40) | |
Arrondissement | Dax | |
Kanton | Coteau de Chalosse | |
Gemeindeverband | Coteaux et Vallées des Luys | |
Koordinaten | 43° 35′ N, 0° 39′ W | |
Höhe | 45–146 m | |
Fläche | 7,45 km² | |
Einwohner | 419 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 56 Einw./km² | |
Postleitzahl | 40700 | |
INSEE-Code | 40069 | |
Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste |
Castaignos-Souslens ist eine französische Gemeinde mit 419 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Dax und zum Kanton Coteau de Chalosse.
Die Herkunft des Namens ist nicht vollständig geklärt. Castaignos könnte eine Ableitung des lateinischen Worts castanea (deutsch Kastanienbaum) zusammen mit dem Diminutiv -olu sein. Andererseits soll einer Legende nach der General Agnos der Armee Hannibals hier einen Zwischenaufenthalt eingelegt haben. Er soll ein Lager auf den Hügeln über dem Tal des Luy de France eingerichtet haben, das castel d’Agnos genannt worden sein soll. Der Name Souslens, ein früheres Toponym war Souslenx, kommt aus dem okzitanischen Sou (deutsch Sonne), eine Bezeichnung für einen sonnigen Ort.[1]
Die Einwohner werden Castaignossais und Castaignossaises genannt.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Castaignos-Souslens liegt ca. 40 km südöstlich von Dax in der Landschaft Chalosse der historischen Provinz Gascogne an der südlichen Grenze zum benachbarten Département Pyrénées-Atlantiques.
Umgeben wird Castaignos-Souslens von den Nachbargemeinden:
Momuy | ||
Nassiet Marpaps |
Argelos | |
Sault-de-Navailles (Pyrénées-Atlantiques) |
Beyries |
Castaignos-Souslens liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.
Der Luy de France markiert die nördliche Grenze zur Nachbargemeinde Momuy.
Der Ruisseau de Cazau, auch Ruisseau de Cacareyt genannt, und der Ruisseau d’Hardy, auch Ruisseau de Marpaps genannt, sind Nebenflüsse des Luy de Béarn und entspringen auf dem Gebiet der Gemeinde.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1831 haben sich die Gemeinden Castaignos und Souslens zur neuen Gemeinde Castaignos-Souslens vereinigt. Sie befanden sich zwischen den natürlichen Grenzen Luy de France und Luy de Béarn, und entsprechend gehörten sie in ihrer Geschichte zu Frankreich oder zum Béarn. Erst seit der Neuordnung der Territorien zu Beginn der Französischen Revolution gehört Castaignos-Souslens definitiv zu den Landes. Die Route nationale 133, die heutige Route départementale 933, durchquert die Gemeinde. Die Demarkationslinie zwischen der besetzten und der unbesetzten Zone im Zweiten Weltkrieg lag genau auf diesem Abschnitt der Nationalstraße und teilte somit die Gemeinde während der deutschen Besetzung Frankreichs. Dieser Zeitraum hat deshalb tiefe Spuren im Gedächtnis der Bewohner hinterlassen.[1]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden Castaignos und Souslens wohnten rund 520 Personen in der neuen Gemeinde. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1940er Jahren auf rund 260 Einwohner, bevor eine moderate Wachstumsphase einsetzte, die heute noch andauert.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2010 | 2021 |
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Einwohner | 279 | 277 | 276 | 263 | 316 | 358 | 358 | 396 | 419 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche, geweiht Johannes dem Täufer. Von der im 12. Jahrhundert in Castaignos errichteten früheren Kirche ist heute nichts mehr übrig geblieben. Sie unterstand bis zur Französischen Revolution dem Erzpriestertum von Sault-de-Navailles des Bistums Lescar. Das heutige Gotteshaus ist ein Neubau aus den Jahren 1893 bis 1896, durchgeführt vom Unternehmen P. Ribeton nach Plänen des Architekten V. Séron aus Saint-Sever. Die Kirche wurde im neuromanischen Stil errichtet mit drei Kirchenschiffen, die durch große Rundbogenarkaden aus Ziegelsteinen getrennt sind, die auf viereckigen Tragpfeilern aus Werksteinen ruhen. Das Hauptschiff wird durch einen viereckigen Chor verlängert, der durch ein Drillingsfenster ausgeleuchtet wird. Zwei Sakristeien flankieren hierbei den Chor. Im Westen ragt der viereckige Glockenturm über dem Eingang der Vorhalle empor. Sein oktogonaler Helm ist mit Schiefer gedeckt. Seine Fenster sind rundbogenförmig, die Verzahnung an den Mauerecken und die abgeschrägten Strebepfeiler sind aus Werksteinen gefertigt.[6] Von der am Ende des 19. Jahrhunderts abgerissenen früheren Kirche sind keine Ausstattungsgegenstände in die neue Kirche verlegt worden. Die Ausstattung ist vollständig im neuromanischen Stil eingerichtet worden. Das einzige Glasfenster, das künstlerisch ausgestaltet ist, befindet sich im Chor. Es ist ein Werk des Glasmalers Louis-Victor Gesta aus Toulouse, das um 1900 entstanden ist. In der mittleren Lanzette des Drillingsfensters wird das Herz Jesu dargestellt. Die Person steht hierbei auf einen Sockel mit kleinen Arkaden unter einem Baldachin mit einem Wimperg, kleinen Türmen und Strebebögen. Auf der linken Lanzette ist der Schutzpatron der Kirche, der heilige Johannes der Täufer, mit einem Kreuz zu sehen, auf der rechten Lanzette der Erzengel Michael, wie er den Teufel mit den Füßen tritt. Die beiden seitlichen Lanzetten sind kleiner als die mittlere. Johannes der Täufer und der heilige Michael sind in länglichen Medaillons mit stilisierten Pflanzenornamenten dargestellt. Die erste Ausstattung wurde in den 1980er Jahren größtenteils durch ein Mobiliar aus Holz ersetzt. Die beiden Glocken wurden 1964 bzw. 1986 aus den Materialien der früheren Glocken des Neubaus neu gegossen.[7][8]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Der Tourismus wird unterstützt durch das Angebot von mehreren Ferienwohnungen.[1]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 39 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Castaignos-Souslens ist erreichbar über die Routes départementales 13, 338, 346, 376 und 933S, der ehemaligen Route nationale 133.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jean Félicité Maurice Cazenave, geboren am 25. Februar 1868 in Castaignos-Souslens, gestorben am 8. August 1945, war Soldat der Marine, am 16. August 1923 zum Konteradmiral ernannt.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Castaignos-Souslens auf der Website des Gemeindeverbands (französisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Castaignos-Souslens. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom am 9. September 2016; abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ Landes. habitants.fr, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ Ma commune : Castaignos-Souslens. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ Notice Communale Castaignos-Souslens. EHESS, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ Populations légales 2015 Commune de Castaignos-Souslens (40069). INSEE, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ église paroissiale Saint-Jean-Baptiste. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ le mobilier de l’église paroissiale Saint-Jean-Baptiste. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ verrière : le Sacré-Coeur entre saint Jean-Baptiste et saint Michel (baie 0). Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Castaignos-Souslens (40069). INSEE, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
- ↑ École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, archiviert vom am 27. Februar 2018; abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Jean Félicité Maurice CAZENAVE (1868–1945). Jean-Christophe Rouxel, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).