Anna Gottlieb
Maria Anna Josepha Francisca Gottlieb, genannt Nannerl Gottlieb (* 29. April 1774 in Wien; † 4. Februar 1856 ebenda) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran) und die erste Pamina in Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anna Gottlieb wurde als eine von vier Töchtern des Schauspielers Johann Christoph Gottlieb (* 1737) und der Opernsängerin Maria-Anna Theyner (* 1745[1] in Roßwald; † 1798 in Wien) geboren. Im Alter von fünf Jahren hatte sie ihr erstes öffentliches Auftreten. Mit zwölf Jahren spielte sie die Barbarina in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Figaros Hochzeit.
Als Fünfzehnjährige sang sie die Rolle der Amande in Paul Wranitzkys Oper Oberon, König der Elfen (in der Hauptrolle Mozarts Schwägerin und spätere Königin der Nacht Josepha Hofer, sie führte Anna in die Gesellschaft ein). Ein erstes Engagement erfolgte an Emanuel Schikaneders Theater auf der Wieden, wo sie meist in Singspielen auftrat (z. B. Nadine in Der Stein der Weisen). 1791, als Siebzehnjährige, wählte Mozart sie für die Rolle der Pamina in seiner Zauberflöte aus, und dies wurde ihr größter Erfolg.
1792 wechselte sie ans Theater in der Leopoldstadt, wo sie bis zum Jahr 1828 auftrat. Ihren größten Erfolg hatte sie in Ferdinand Kauers Stück Das Donauweibchen. Zwischen 1809 und 1813 zog sie sich wegen der Napoleonischen Kriege vorübergehend von der Bühne zurück, doch danach war ihre Stimme nicht mehr so wie früher. 1828 wurde sie aus dem Theater entlassen. Am 4. Februar 1856 starb Anna Gottlieb im Alter von 82 Jahren, eine Woche nach Mozarts 100. Geburtstag (zu dessen Feier sie noch eingeladen war). Sie blieb zeitlebens unverheiratet. Ihr Grab befindet sich auf dem Sankt Marxer Friedhof (Grab Nr. 4032[2]) in Wien-Landstraße.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottlieb Anna. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 37.
- Uwe Harten: Gottlieb, Anna (Nannerl, Nannina). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Ursula Mauthe: Mozarts „Pamina“, Anna Gottlieb. Augsburg: Deutsche Mozart-Gesellschaft 1986, ISBN 3-9800945-3-7
- Clemens Höslinger: „Anna Gottlieb“, Artikel in der New Grove Encyclopedia of Opera, Online Edition. Copyright 2007 by Oxford University Press.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anna Gottlieb im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Anna Gottlieb bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Eintrag zu Anna Gottlieb im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Geburtsjahr ist in der Literatur üblicherweise mit 1745 angegeben. In den Taufregistern findet sich allerdings das Taufdatum 14. Dezember 1743. Vgl. Matrik Slezské Rudoltice, Inv.-Nr. 1285, Fol. 134v, (online) und Zemský archiv v Opavě, Zweigstelle Olomouc, LDK V/42, Inv.-Nr. 10391.
- ↑ WStLA, Gräberbuch St. Marx, II-C-3
Personendaten | |
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NAME | Gottlieb, Anna |
ALTERNATIVNAMEN | Gottlieb, Maria Anna Josepha Francisca (vollständiger Name); Gottlieb, Nannerl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Opernsängerin (Sopran) und die erste Pamina in Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte |
GEBURTSDATUM | 29. April 1774 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 4. Februar 1856 |
STERBEORT | Wien |