Aue (Wanfried)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aue
Stadt Wanfried
Koordinaten: 51° 11′ N, 10° 8′ OKoordinaten: 51° 10′ 43″ N, 10° 7′ 36″ O
Höhe: 166 (163–225) m ü. NHN
Fläche: 7,14 km²[1]
Einwohner: 527 (31. Dez. 2013)[2]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37281
Vorwahl: 05651

Aue (Aussprache/?) ist ein Ortsteil von Wanfried im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Das Dorf liegt zwischen Eschwege und Wanfried südlich der Werra am Hang des Schlierbachswaldes. Durch den Ort führt die Landesstraße 3244.

Die evangelische Kirche des Ortes

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von ooo erfolgte unter dem Namen Owa im Jahr 1128.[1]

Möglicherweise bestand das Dorf schon um 900. Die frühe Geschichte Aues ist eng mit der am nördlichen Ortsrand gelegenen Wasserburg Aue, wo die Adelsgeschlechter von der Aue, von Hornsberg und von Eschwege nacheinander ansässig waren, sowie dem Cyriakusstift in Eschwege verbunden. Das Dorf war lange zwischen den Landgrafschaften Hessen und Thüringen umstritten, ehe es 1436 endgültig an Hessen fiel.

Die evangelische Kirche geht auf eine mittelalterliche Gründung zurück, von der der Westturm erhalten ist. Das Schiff wurde 1831/32 vom kurhessischen Landbaumeister J. F. Matthei errichtet. Bemerkenswerte expressionistische Glasmalereien, 1932 vom Marburger Glasmaler Erhard Klonk entworfen, 1934 eingebaut, eine Stiftung der von Eschwege, befinden sich links und rechts der Kanzel.[3]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinde Aue auf freiwilliger Basis als Stadtteil nach Wanfried eingegliedert.[4] Für Aue wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Aue angehört(e):[1][6]

Einwohnerstruktur 2011

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Aue 495 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 54 Einwohner unter 18 Jahren, 174 waren zwischen 18 und 49, 141 zwischen 50 und 64 und 126 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 225 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 135 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerzahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

Aue: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
425
1840
  
457
1846
  
520
1852
  
501
1858
  
501
1864
  
469
1871
  
458
1875
  
471
1885
  
492
1895
  
443
1905
  
481
1910
  
455
1925
  
478
1939
  
447
1946
  
728
1950
  
739
1956
  
661
1961
  
568
1967
  
522
1970
  
569
1980
  
?
1987
  
595
2000
  
?
2011
  
495
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• 1885: 447 evangelische (= 94,90 %), 447 katholische (= 5,30 %) Einwohner[1]
• 1961: 495 evangelische (= 87,15 %), 63 katholische (= 11,90 %) Einwohner[1]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wasserburg Aue
Herrenhaus des Rittergutes

Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Aue gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Turnhalle und einen Sportplatz.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Kurfürstliches Justizamt Eschwege) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Aue, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Geodatenzentrum: Aue (Memento vom 8. Februar 2016 im Internet Archive), abgerufen im Februar 2016.
  3. Götz J. Pfeiffer: „Nun befasste ich mich sehr ernstlich mit der Glasmalerei“. Die Werke von Erhardt Klonk aus der Zeit von 1927 bis 1940. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Band 123, 2018, S. 289–312.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 169 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Wanfried, abgerufen im Februar 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 58 und 114, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
Commons: Aue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien