Dinocap
Strukturformel | ||||||||||
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Beispielhafte Strukturformel – Gemisch mehrerer Struktur- und Stereoisomere | ||||||||||
Allgemeines | ||||||||||
Name | Dinocap | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C18H24N2O6 | |||||||||
Kurzbeschreibung |
dunkelbraune Flüssigkeit[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 364,40 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
flüssig[1] | |||||||||
Dichte |
1,135 g·cm−3[1] | |||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||
Siedepunkt | ||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Dinocap ist ein Gemisch chemischer Verbindungen aus der Gruppe der substituierten Carbonsäureester und Dinitrophenole.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dinocap ist eine brennbare dunkelbraune Flüssigkeit, welche praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] Die Verbindung ist ein Gemisch von (RS)-2,6-Dinitro-4- und (RS)-2,4-Dinitro-6-octylphenylcrotonaten bei welchen "octyl" eine Mischung von 1-Methylheptyl, 1-Ethylhexyl- und 1-Propylpentyl Gruppen bedeutet, wobei die kommerziellen Produkte ungefähr ein 2:1 Verhältnis von 6-Octyl- und 4-Octyl-Isomeren enthalten.[3]
Dinocap besteht zu etwa 22 % aus Meptyldinocap, seinem aktivsten Isomer.[4]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dinocap wird als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln verwendet.[1] Es wirkt als Fungizid sowie teilweise als Akarizid. Der erste Einsatz des Stoffes lag im Jahr 1930.[3] In den 1950er Jahren wurde es erstmals zugelassen.[5]
Zulassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich war ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Dinocap zugelassen. In der Schweiz gab es mehrere zugelassene Präparate gegen Echten Mehltau, allerdings wurden inzwischen alle Bewilligungen suspendiert. In den EU-Staaten einschließlich Deutschland und Österreich sowie in der Schweiz sind heute keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff mehr zugelassen.[6]
Handelsnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arathan, Capran, Caproyl, Mildex[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k Eintrag zu Dinocap in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Dinocap im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Robert Irving Krieger: Handbook of Pesticide Toxicology: Principles. 2001, ISBN 978-0-12-426260-7, S. 1228.
- ↑ FAO: Meptyldinocap.
- ↑ a b John Burke Sullivan, Gary R. Krieger: Clinical environmental health and toxic exposures. Lippencott Williams & Wil, 2001, ISBN 978-0-683-08027-8 (Seite 1120 in der Google-Buchsuche).
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Dinocap in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 8. März 2016.
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Verschlucken
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Einatmen
- Hautreizender Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Stoff mit reproduktionstoxischer Wirkung
- Gesundheitsschädlicher Stoff (Organschäden)
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Alkensäureester
- Nitrobenzol
- Alkylsubstituiertes Benzol
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
- Fungizid
- Akarizid
- Stoffgemisch
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 30