Freienfels (Weinbach)

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Freienfels
Gemeinde Weinbach
Koordinaten: 50° 27′ N, 8° 18′ OKoordinaten: 50° 27′ 20″ N, 8° 17′ 55″ O
Höhe: 201 (170–212) m ü. NHN
Fläche: 2,71 km²[1]
Einwohner: 434 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 160 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Postleitzahl: 35796
Vorwahl: 06471

Freienfels ist ein Ortsteil der Gemeinde Weinbach im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Bekannt ist der Ort durch die Freienfelser Ritterspiele, die über den 1. Mai veranstaltet werden.

Der Ort liegt im östlichen Hintertaunus, nördlich des Kernorts von Weinbach. Am Nordrand von Freienfels fließt die Weil. Des Weiteren mündet der Weinbach hier in die Weil. Markantester Punkt ist die Burg Freienfels.

Die älteste bekannte Erwähnung von Freienfels unter dem Namen Frigenwels erfolgte in einem Testament vom 3. November 1327 des Propstes von Gemünden, als die Burg Freienfels zusammen mit der Siedlung Mainlinten genannt wird. Seitdem sind Ortschaft und Burg ausschließlich zusammen und im Jahr 1359 dann als Fryenfels erwähnt worden. Im Gebiet der heutigen Gemarkung liegen die Wüstungen Mainlinten und Römersteg. Der Ortskern des heutigen Freienfels bildete Mainlinten, dessen urkundliche Ersterwähnung im Jahr 750, deshalb auch diese von Freienfels ist. Im Archiv des Klosters Fulda heißt es, dass die verwitwete Gräfin Adaltrud ihre Besitztümer in Mainlinten und weiteren Orten dem Kloster schenkte.

Die bis dahin selbständige Gemeinde Freienfels im ehemaligen Oberlahnkreis fusionierte im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Dezember 1970 mit den selbstständigen Gemeinden Weinbach, Blessenbach und Gräveneck freiwillig zur neuen Großgemeinde Weinbach.[3] Als Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Weinbach bestimmt.[4] Für die eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Ehemaliger Bahnanschluss

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Um die reichen Rohstoffvorkommen in der abgelegenen Region besser abtransportieren zu können, begann man 1889 mit dem Bau einer von der bereits bestehenden Lahntalbahn abzweigenden Stichstrecke von Weilburg bis Weilmünster, die am 1. November 1890 feierlich eröffnet wurde. 1892 erfolgte die Eröffnung der Verlängerung von Weilmünster nach Laubuseschbach. 1909 ging die Verbindung zwischen Weilmünster und Grävenwiesbach in Betrieb, so dass Freienfels auch eine Verbindung nach Frankfurt am Main hatte.

Ab dem Winterfahrplan 1955 wurde der Personenverkehr auf der kurzen Stichbahn Weilmünster – Laubuseschbach komplett eingestellt, der Güterverkehr allerdings erst 1968. In den 60er Jahren schraubte man bewusst den Betrieb auf dem Stück Weilburg – Grävenwiesbach immer mehr zurück, so dass 1969 die endgültige Einstellung von Personen- und Güterverkehr zwischen Weilburg und Grävenwiesbach erfolgte. Die Strecken wurden komplett stillgelegt und ein Jahr später bereits abgebaut. Auf dem Reststück zwischen Weilmünster und Weilburg wurde noch bis Ende der 1980er Jahre Güterverkehr im Übergabeverfahren betrieben, der Personenverkehr kehrte nur noch durch einige wenige Sonderfahrten zeitweise zurück. Heute befinden sich auf den Bahnstrecken zum Teil Radwege.

Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Freienfels angehört(e):[1][6]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Freienfels 420 Einwohner. Darunter waren 15 (3,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 93 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 162 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 45 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 111 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

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Freienfels: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
171
1840
  
187
1846
  
198
1852
  
203
1858
  
199
1864
  
204
1871
  
216
1875
  
218
1885
  
235
1895
  
211
1905
  
231
1910
  
256
1925
  
258
1939
  
272
1946
  
398
1950
  
382
1956
  
400
1961
  
390
1967
  
388
1970
  
404
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
420
2014
  
457
2020
  
434
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weinbach[8]; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 234 evangelische (= 99,57 %), ein katholischer (= 0,43 %) Einwohner[1]
• 1961: 337 evangelische (= 86,41 %), 47 katholische (= 12,05 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Auf Ortsebene bestehen die Vereine und Gruppen 1. FC Freienfels, Freiwillige Feuerwehr Freienfels e. V., gegründet 1934 (seit 12. März 1993 mit Jugendfeuerwehr), Förderverein Burgruine Freienfels e. V., Frauen- und Mädchenchor 1949 Freienfels e. V., Gymnastikgruppe Freienfels, Heimat- und Verschönerungsverein Freienfels, der FKK grün-weiß e. V. (Freienfelser Karnevals Klub), gegründet am 11. November 2003 und der Männergesangverein Eintracht 1859 Freienfels e. V.

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Die „Freienfelser Ritterspiele“ ist eine der größten deutschen Mittelalterveranstaltungen, zu der sich jährlich Hunderte von Akteuren und Tausende von Zuschauern aus ganz Europa einfinden.
  • In der Ortschaft sorgt die Freiwillige Feuerwehr Freienfels, gegründet 1934 (seit 12. März 1993 mit Jugendfeuerwehr) für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe.
  • Es existieren in Freienfels das Dorfgemeinschaftshaus in der Brunnenstraße, der Sportplatz, ein Kinderspielplatz, eine Grillhütte und Wander- und Radwege.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Freienfels, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten - Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Weinbach, abgerufen am 27. November 2021.
  3. Zusammenschluss der der Gemeinden Weinbach, Blessenbach, Freienfels und Gräveneck im Oberlahnkreis zu der neuen Gemeinde „Weinbach“ vom 30. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 50, S. 2338, Punkt 2336 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 372 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Weinbach, abgerufen im Dezember 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 64, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  8. Einwohnerzahlen aus Webarchiv