Kleinottweiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kleinottweiler
Stadt Bexbach
Wappen der ehemaligen Gemeinde Kleinottweiler
Koordinaten: 49° 21′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 49° 20′ 52″ N, 7° 17′ 42″ O
Höhe: 262 m ü. NHN
Einwohner: 1085 (1. Jan. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66450
Vorwahl: 06826
Kleinottweiler (Saarland)
Kleinottweiler (Saarland)

Lage von Kleinottweiler im Saarland

Die Protestantische Kirche in Kleinottweiler
Die Protestantische Kirche in Kleinottweiler
Kläranlage Kleinottweiler

Kleinottweiler ist ein Stadtteil von Bexbach im saarländischen Saarpfalz-Kreis.

Kleinottweiler liegt im Osten der Stadt, zwischen Bexbach und Homburg. Ein weiterer benachbarter Ort ist Jägersburg.

Kleinottweiler wurde als Einzelhof „Adewylerhof“ im Mittelalter gegründet. Die urkundliche Ersterwähnung lässt sich 1221 als „Adewilre“ nachweisen. Der Name wurde als „Weiler des Ado“ gedeutet. Nachdem der Name durch die Jahrhunderte mehrfach wechselte, hieß es 1705 „Odweilerhof“. Zur Abgrenzung von der Stadt Ottweiler wurde schließlich die Bezeichnung Kleinottweiler gewählt.[2]

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Hof durch die günstige Verkehrsanbindung zu einem Dorf. Kleinottweiler lag an der Strecke von Metz nach Mainz sowie an der „Großen Landstraße von St. Wendel“.[2]

Kleinottweiler gehörte zur Herrschaft Hattweiler. Im 16. Jahrhundert stritten sich Nassau-Saarbrücken und Pfalz-Zweibrücken um den Besitz. Am 3. Juli 1573 wurde ein kaiserliches Mandat erlassen, das von Albrecht und Philipp IV. widerwillig angenommen wurde. Damit gehörte Kleinottweiler zu Pfalz-Zweibrücken und bildete mit Jägersburg einen gemeinsamen Bann- und Gerichtsbezirk. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Kleinottweiler komplett zerstört und erst Ende des 17. Jahrhunderts wurde mit der Wiederbesiedlung begonnen.[2]

Im 18. Jahrhundert gehörte Kleinottweiler zu Waldmohr, bis es 1824 zur Bürgermeisterei Limbach kam. Dort verblieb das Dorf bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland. Am 1. Januar 1974 wurde die bis dahin im Landkreis Homburg gelegene selbständige Gemeinde Kleinottweiler in die Stadt Bexbach eingegliedert.[3] Der Beschluss wurde gegen die Stimmen des Gemeinderats gefasst: Die Arbeitsgemeinschaft FWG-CDU tendierte nach Homburg, während die SPD-Fraktion eine (nicht realisierte) Einheitsgemeinde Limbach vorsah.[2]

Das Wappen wurde der ehemaligen Gemeinde am 5. Juni 1968 verliehen. Die Eiche weist auf die „Dicke Eiche“ hin, die als Wahrzeichen des Dorfes galt und bereits 1531 erwähnt wurde. Der Turnierkragen zeigt die ehemalige Zugehörigkeit zu Hattweiler (dem heutigen Jägersburg) an und stammt aus dem Wappen der Breder von Hohenstein.[4]

1939 wurde im Zuge des Zweiten Weltkriegs begonnen, eine strategische Bahnstrecke von Jägersburg an der Glantalbahn über Kleinottweiler bis nach Bexbach zu errichten, um im Bedarfsfall Homburg umfahren zu können. Bereits im Mai 1940 wurden die Bauarbeiten abgebrochen, ohne dass die geplante Strecke in Betrieb genommen wurde.

Commons: Kleinottweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bexbach: Strukturdaten, Einwohner nach Stadtteilen, abgerufen am 2. Februar 2020
  2. a b c d Bernhard Welter und Otto L. Ruffing: Bexbach. Heimat am Höcherberg. Hrsg.: Verein für Heimatkunde Höcherberg. Bexbach 1999, S. 119–122.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 803 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  4. Kleinottweiler. Stadt Bexbach, abgerufen am 2. August 2012.