Pamfil Danilowitsch Jurkewitsch
Pamfil Danilowitsch Jurkewitsch (russisch Памфил Данилович Юркевич, wiss. Transliteration Pamfil Danilovič Jurkevič; englisch Pamfil Danilovich Yurkevich bzw. Pamfil Jurkewytsch (ukrainisch Памфіл Данилович Юркевич); geb. 16. Februar 1826 in Lipljawe, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; gest. 10. April 1874 in Moskau, Russisches Kaiserreich) war ein russischer Philosoph, Pädagoge und Vertreter der Religionsphilosophie ukrainischer Herkunft.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Boris Jurkewitsch wurde in der Familie eines Dorfpriesters geboren. Jurkewitsch studierte am Theologischen Seminar in Poltawa (1847) und an der Theologischen Akademie in Kiew (1851). Von 1851 bis 1861 war Jurkewitsch Professor für Philosophie an der Theologischen Akademie in Kiew und unterrichtete auch an der Akademie für Deutsche Sprache. Er war stellvertretender Inspektor der Kiewer Akademie. Im Jahr 1861 wurde er zum Professor für Philosophie an der Universität Moskau ernannt. Er hielt Vorlesungen über die Geschichte der Rechtsphilosophie, Logik, Psychologie, Geschichte der alten und neuen Philosophie und Pädagogik.[1]
Nikolai Losski reiht ihn in seiner Geschichte der russischen Philosophie unter die „Vorläufer (Precursors) von Wladimir Solowjow“ ein (zusammen mit W. Kudrjawzew und N. Fjodorow).[2]
Wassyl Senkiwskyj in seiner Geschichte der russischen Philosophie handelt ihn unter der philosophischen Bewegung an den russischen theologischen Schulen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts ab (zusammen mit F. A. Golubinski, F. F. Sidonski, I. M. Skworzow, W. N. Karpow, P. S. Awsenew, S. S. Gogozki und Archimandrit Bucharew).[3]
Jurkewitschs Philosophische Werke fanden Aufnahme in der russischen Reihe Aus der Geschichte des vaterländischen philosophischen Denkens (russisch Из истории отечественной философской мысли; Moskau 1990).
Eine Ausgabe Ausgewählte Werke erschien 2017 in München in deutscher Übersetzung (Ukrainische Freie Universität. Arbeits- und Förderungsgemeinschaft der Ukrainischen Wissenschaften (Verlag)).
Hauptwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Чтения о воспитании / „Vorlesungen über Erziehung“ (1865)
- Курс общей педагогики с приложениями / „Kurs der allgemeinen Pädagogik mit Anwendungen“ (1869) – Lehrbuch
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pamfil Jurkevyč: Ausgewählte Werke; herausgegeben und eingeleitet von Roland Pietsch ; übersetzt aus dem Russischen von Roland Pietsch unter Mitarbeit von Günter Kollert ; mit einem Vorwort von Maria O. Pryshlak. München : Ukrainische Freie Universität. Arbeits- und Förderungsgemeinschaft der Ukrainischen Wissenschaften (Verlag) 2017; ISBN 978-3-928687-42-3 (Inhaltsverzeichnis)
- N. O. Lossky: History of Russian Philosophy. International University Press, New York 1951 Digitalisat, 2. Auflage New York 1972 (sponsored by Saint Vladimir’s Orthodox Theological Seminary. vehi.net)
- V. V. Zenkovsky: A History of Russian Philosophy. New York: Columbia University Press; London: Routledge & Keagan Paul Ltd. 1953. 2 Bände (Digitalisat: I, II)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Юркевич Памфил Данилович (russisch)
- РБС/ВТ/Юркевич, Памфил Данилович (russisch)
Einzelnachweise und Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ letopis.msu.ru: Юркевич Памфил Данилович
- ↑ Digitalisat (Kap. VII)
- ↑ Digitalisat (Kap. X)
Personendaten | |
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NAME | Jurkewitsch, Pamfil Danilowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Памфил Данилович Юркевич (russisch); Памфіл Данилович Юркевич (ukrainisch); Pamfil Danilovič Jurkevič; Pamfil Yurkevich; Pamfil Danilovich Yurkevich; Pamfil Danilovič Jurkevič; Pamfil Jurkevyč; Pamfil Jurkewytsch; Pamphilus Danilovich Yurkevich |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Philosoph |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1826 |
GEBURTSORT | Lipljawe (Gouvernement Poltawa), Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 10. April 1874 |
STERBEORT | Moskau, Russisches Kaiserreich |