Weidenhausen (Hüttenberg)
Weidenhausen Gemeinde Hüttenberg
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Koordinaten: | 50° 31′ N, 8° 33′ O |
Höhe: | 252 (240–300) m ü. NHN |
Fläche: | 1,82 km²[1] |
Einwohner: | 565 (30. Jun. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 310 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Schwingbach |
Postleitzahl: | 35625 |
Vorwahl: | 06441 |
Weidenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hüttenberg. Der Ort liegt südlich von Wetzlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weidenhausen liegt im östlichen Hintertaunus (Wetzlarer Hintertaunus) im Naturpark Taunus. Unterhalb des Ortes fließt der Schwingbach vorbei.
Angrenzende Dörfer sind Volpertshausen (südwestlich), Reiskirchen (nordwestlich), Rechtenbach (nordöstlich) und Vollnkirchen (südöstlich).
Derzeit wächst Weidenhausen stetig mit dem Nachbarort Volpertshausen zusammen. Dies geschieht im Rahmen der Neuerschließung eines Baugebietes im Grenzgebiet der Ortsteile. Mittlerweile kann man von einer fließenden Grenze der Orte sprechen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals erwähnt wurde der Ort am 3. April 1296 im Lorscher Codex. Bei dieser Ersterwähnung wird die Schreibweise „Wydenhusen“ verwendet. Dieser Name findet seinen Ursprung in dem Wort „Widonis villa“, was so viel bedeutet, wie die Weiden, die um eine Villa (Haus) gepflanzt waren.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Weidenhausen am 1. Januar 1977 zum Ortsteil der Großgemeinde Hüttenberg.[3] Zuvor gehörte der Ort der Gemeinde Schwingbach an, deren Gründung auf den 31. Dezember 1971 datiert.[4] Ihr gehörten die Orte Rechtenbach, Vollnkirchen und Weidenhausen an.[3] Der Zusammenschluss der Gemeinde Schwingbach mit den Gemeinden Hüttenberg, Reiskirchen und Volpertshausen zur neuen Großgemeinde Hüttenberg geschah im Rahmen der Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Städte Wetzlar und Gießen.[5][6] Für Weidenhausen wurde wie für die anderen Ortsteile vor Hüttenberg ein Ortsbezirk gebildet.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Weidenhausen angehört(e):[1][8]
- ab 14. Jahrhundert: Heiliges Römisches Reich, Amt Gleiberg (Kondominium: Grafschaft Nassau und Landgrafschaft Hessen)
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau, Amt Gleiberg[9]
- ab 1775: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Gleiberg, Hüttenberg und Stoppelberg[10]
- ab 1806: Herzogtum Nassau,[Anm. 2] Amt Hüttenberg
- ab 1816: Königreich Preußen,[Anm. 3] Provinz Großherzogtum Niederrhein, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar[Anm. 4]
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar[Anm. 5]
- ab 1867: Norddeutscher Bund,[Anm. 6] Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 7] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1846: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar, Gemeinde Schwingbach[Anm. 8]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Hüttenberg[Anm. 9]
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Hüttenberg
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weidenhausen 606 Einwohner. Darunter waren 9 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 114 Einwohner unter 18 Jahren, 270 zwischen 18 und 49, 141 zwischen 50 und 64 und 117 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 258 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 75 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 180 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weidenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 179 | |||
1840 | 188 | |||
1846 | 182 | |||
1852 | 184 | |||
1858 | 198 | |||
1864 | 207 | |||
1871 | 205 | |||
1875 | 208 | |||
1885 | 211 | |||
1895 | 188 | |||
1905 | 186 | |||
1910 | 198 | |||
1925 | 241 | |||
1939 | 242 | |||
1946 | 311 | |||
1950 | 338 | |||
1956 | 311 | |||
1961 | 345 | |||
1967 | 413 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 606 | |||
2015 | 594 | |||
2017 | 589 | |||
2022 | 565 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][12][2]; Zensus 2011[11] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1834: | 179 evangelische Einwohner[1] |
1961: | 295 evangelische und 48 katholische Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Weidenhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Weidenhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 5873 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der CDU und zwei Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[13] Der Ortsbeirat wählte Martin Breidbach (FWG) zum Ortsvorsteher.[14]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Alte Kirche Weidenhausen geht wahrscheinlich auf das Mittelalter zurück und wurde 1706 umgebaut.
Dorfgemeinschaftshaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Mittelpunkt gesellschaftlicher Veranstaltungen bildet das Dorfgemeinschaftshaus, das sich im Kern des Ortes befindet. Im selben Gebäude befindet sich das alte Backhaus. Es wurde regelmäßig durch die Bewohner des Ortes genutzt, um Brot und Kuchen zu backen. Derzeit steht es aber leer.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Weidenhausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeindeportrait. In: Webauftritt. Gemeinde Hüttenberg
- Weidenhausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Atzbach).
- ↑ 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 erfolgte der zwischenzeitliche Zusammenschluss der Gemeinden Rechtenbach, Vollnkirchen und Weidenhausen zur neu gebildeten Gemeinde Schwingbach.
- ↑ Am 1. Januar 1977 ging Schwingbach in der Gemeinde Hüttenberg auf.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Weidenhausen, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom ; abgerufen im Februar 2024. (Daten aus Web-Archiv)
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380–381 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 298.
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 3,3 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Amt Gleiberg HHStAW Bestand 166. In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- ↑ Einrichtung des kombinierten Amts Gleiberg sowie Hütten- und Stoppelbergs HHStAW Bestand 166 Nr. 17. In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 54, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Hüttenberg, archiviert vom ; abgerufen am 22. Juni 2018. (Daten aus Web-Archiv)
- ↑ Ortsbeiratswahl Weidenhausen. In: Votemanager. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.
- ↑ Ortsbeirat Weidenhausen. In: Gremien. Gemeinde Hüttenberg, abgerufen im Februar 2024.