Theodor Wagemann
Theodor Wagemann, genannt Theo (* 12. Juli 1918 in Venwegen (damals Kornelimünster, heute Stolberg (Rhld.)); † 3. Mai 1998 in Kevelaer) war ein deutscher Künstler der Art Brut.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theo war das jüngste von fünf Kindern einer Familie in Venwegen. Der Vater, ein gelernter Steinhauer, betrieb im Dorf eine Gastwirtschaft. Von 1924 bis 1932 besuchte Theo die örtliche Volksschule.
1933 kam es zum Ausbruch einer geistigen Erkrankung. Theo musste eine gerade begonnene Schneiderlehre im benachbarten Stolberg abbrechen. Er übernahm fortan einfache Aushilfsarbeiten im dörflichen Umfeld. Nach familiären Angaben wurde Theo zur Zeit des Dritten Reiches verschleppt und zwangssterilisiert. Durch die Intervention eines Arztes entging er der Euthanasie und kehrte schließlich zurück zur Familie, unter deren Schutz er die NS-Zeit überlebte. 1943 fiel sein Bruder als Feldwebel im Zweiten Weltkrieg.
Im Jahre 1960 starb der Vater und 1963 die Mutter. Theo lebte mit seinem Bruder Hubert und seiner Schwägerin Hanna weiterhin im elterlichen Haus. Von 1964 bis 1965 erfolgte ein Aufenthalt in den Rheinischen Kliniken in Düren. Nach seiner Rückkehr nach Venwegen lebte Theo ab 1965 bei seiner älteren Schwester, die 1977 verstarb.
Nach einem kurzfristigen Aufenthalt in einem Altenheim in Blankenheim erfolgte schließlich die Einweisung in das St. Petrusheim in Weeze am Niederrhein. Hier begann er mit seiner intensiven zeichnerischen Tätigkeit.
Im Rahmen eines Sozialpraktikums im St. Petrusheim begegnete Robert Küppers 1983 dem wortkargen Sonderling und baute eine freundschaftliche Beziehung zu Theo auf. Küppers begann, Werke von Theo zu sammeln. 1995 brach er seine zeichnerische Tätigkeit aufgrund körperlicher Schwäche ab. Von 1997 bis 1998 erfolgten mehrere Krankenhausaufenthalte. 1998 verstarb Theo im Alter von 79 Jahren an Altersschwäche in einem Krankenhaus in Kevelaer. Er wurde auf dem Friedhof des St. Petrusheimes in Weeze begraben.
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2003, Theo – Eine Retrospektive im Museum Schloss Moyland, Deutschland; Museum des Kantons Thurgau, Kartause Ittingen, Schweiz; Museé d'art moderne Lille Métropole Villeneuve d'Ascq, Frankreich.
- 2005, Dubuffet & Art Brut, Museum Kunst Palast, Düsseldorf, Deutschland; Collection de l'Art Brut, Lausanne, Schweiz; Museé d'art moderne Lille Métropole Villeneuve d'Ascq, Frankreich.
- 4. November 2005 – 2. April 2006 im Medizinhistorischen Museum an der Charité in Berlin
- 2006, Inner Worlds Outside, Sala de Exposiciones de la Fundación „La Caixa,“ Madrid; WhiteChapel Gallery, London; Irish Museum of Modern Art, Dublin
Werke in verschiedenen Sammlungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Collection de l'Art Brut, Lausanne[1]
- L'Arcaine Collection, Lille Métropole Musée d'art moderne, d'art contemporain, et d'art brut, Villeneuve d'Ascq[2]
- Arnulf Rainer Collection, Wien
- Collection abcd, Paris
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Porträt auf den Seiten des Kunstmuseums Turgau
- Kurzporträt auf collectiedestadshof.nl
- Theo: Hinter der Maske, Porträt auf aertzeblatt.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Wagemann, Theodor |
ALTERNATIVNAMEN | Theo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zeichner |
GEBURTSDATUM | 12. Juli 1918 |
GEBURTSORT | Venwegen |
STERBEDATUM | 3. Mai 1998 |
STERBEORT | Kevelaer |