Zinn(II)-hydroxid
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Name | Zinn(II)-hydroxid | ||||||||||||
Andere Namen |
Zinndihydroxid | ||||||||||||
Summenformel | Sn(OH)2 | ||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißes, amorphes Pulver[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 152,716 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Zinn(II)-hydroxid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydroxide mit Zinn in der Oxidationsstufe II.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Zugabe von verdünntem Alkalihydroxid zu Zinn(II)-salzlösungen wird ein weißer Niederschlag gebildet, der in Wasser schwer löslich ist. Die Gleichung für die Bildung des reinen Hydroxids ist wie folgt:
Ähnlich wie bei Blei(II)-hydroxid, handelt es sich bei Sn(OH)2 jedoch um hydratisierte Oxide der Zusammensetzung SnO·x H2O (x < 1).[3] Die Bezeichnung Zinn(II)-hydroxid wird normalerweise synonym dafür verwendet.
Die Zusammensetzung der Oxidhydrate ist in der Literatur umstritten. Es werden beispielsweise folgende Formeln angegeben[4]
- 2SnO·H2O
- 3SnO·H2O
- 3SnO·2H2O
- 5SnO·2H2O
Die einzige dieser Verbindungen mit bekannter Kristallstruktur ist 6SnO·2H2O (3SnO·H2O) = Sn6O4(OH)4.[5][6] Die Substanz besteht aus einzelnen Clustern in Form eines Rhombendodekaeders, in denen die Zinn(II)-Ionen oktaedrisch angeordnet sind und die Dreiecksflächen des Oktaeders von Oxid- und Hydroxid-Ionen überkappt werden.
Es wurde berichtet, dass die Reaktion der Organozinnverbindung Me3SnOH mit Zinn(II)-chlorid reines Sn(OH)2 erhalten werden kann.[4] Die Struktur des Produkts ist jedoch nicht bekannt.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wird Zinn(II)-hydroxid in einer sauerstofffreien Atmosphäre erhitzt so bildet sich durch Dehydratisierung ein blauschwarzes Pulver, das Zinn(II)-oxid.[3]
Wie alle Zinn(II)-verbindungen ist auch das Hydroxid ein Reduktionsmittel und oxidiert leicht zu Zinn(IV)-oxid.
Zinn(II)-hydroxid ist amphoter, es reagiert sowohl mit starken Säuren wie auch mit starken Basen. Mit starken Säuren bildet es Zinn(II)-salze und mit starken Laugen die Stannate(II), veraltet Stannite genannt. Letztere sind damit Salze einer Zinn(II)-säure, die sowohl Tri-[Sn(OH)3]−– wie auch Tetra-hydroxozinn(II)-[Sn(OH)4]2−–Verbindungen bildet.[3] In starken Basen löst sich das Oxidhydrat zu den Alkalistannaten(II). Die Reaktionsgleichung für die Reaktion mit Natriumhydroxid zu Natriumstannat(II) ist wie folgt:
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 37.–39. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1956, S. 353–354.
- Jander-Wendt, 3. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1959.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b David R. Lide, Mary Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics. 87. Auflage, CRC Press, 1998, ISBN 9780849305948, S. 4/95
- ↑ harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Tin dihydroxide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 29. Juli 2019. Für diesen Stoff liegt noch keine
- ↑ a b c A. F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 37.–39. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1956, S. 354.
- ↑ a b W. D. Honnick, J. J. Zuckerman: Tin(II) hydroxide, Inorg. Chem., 1976, 15(12), 3034–3037, doi:10.1021/ic50166a019
- ↑ R. A. Howie, W. Moser: Structure of Tin(II) “Hydroxide” and Lead(II) “Hydroxide”. In: Nature. Band 219, Nr. 5152, Juli 1968, S. 372–373, doi:10.1038/219372a0.
- ↑ I. Abrahams, S. M. Grimes, S. R. Johnston, J. C. Knowles: Tin(II) Oxyhydroxide by X-ray Powder Diffraction. In: Acta Crystallographica Section C Crystal Structure Communications. Band 52, Nr. 2, 15. Februar 1996, S. 286–288, doi:10.1107/s0108270195012625.