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Benutzer:Balou46/Eine Kreuzfahrt während der Corona-Pandemie

Reisebericht
Aus Wikivoyage


Dieses ist ein persönlicher Reisebericht, er ist daher subjektiv und wird nicht aktualisiert
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Eine Kreuzfahrt während der Corona-Pandemie
Reisebericht über eine Kreuzfahrt an Bord der MSC Grandiosa
Reisedauer: 05.06.2021 - 13.06.2021 von und nach Genua
MSC Grandiosa im Hafen von Valletta

Man fährt nicht während einer Pandemie in den Urlaub. Oder doch? Wir, meine Frau und ich, haben es gemacht. Fest steht: Urlaub im klassischen Sinn war das nicht. Schließlich arbeite ich seit Jahren nicht mehr. Ich bin zu alt dazu. Was ist es dann?

  • Freizeitgestaltung – schon eher. Freizeit – das ist mein derzeitiges Leben.
  • Erholung – das geht auch anders, vor allem billiger.
  • Bildungsurlaub – ich behaupte einfach, das würde es am ehesten treffen. Nur die Bildungsziele sind mir nicht klar.

Die Corona-Pandemie ist noch nicht sehr alt. Sie begann im Dezember 2019 als SARS-CoV-2

Erster Kontakt mit Corona

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Coronavirus

Meine erste Begegnung mit Corona war im März 2020. Wir waren – mal wieder – im Urlaub und flogen zurück. Kurz vor der Landung erklärte der Flugkapitän, was sich im Frankfurter Flughafen abspielte: NICHTS. Nach der Landung sahen wir es: ein einziges Gepäckband transportierte die Koffer aus unserer Maschine. Der Terminal war fast menschenleer. An diesem Tag wurde COVID-19 als Pandemie eingestuft. Fast niemand wusste, was das ist. Das sollte sich schnell ändern.

Es dauerte nur noch wenige Tage, dann war das Wort Corona in aller mit Masken bedecktem Munde. Man lernte Begriffe wie Inzidenz, mathematisch wenig vorgebildete Mitmenschen diskutierten über Exponentialfunktionen und Normalverteilung, stritten über die Entstehung und Übertragung der Corona-Viren, wobei etliche Hobby-Virologen erstaunlich kreativ wurden. Schnell gab es neue Verhaltensregeln wie die „AHA“-Regel. Und es gab auch teilweise lächerliche Folgen: Plötzlich entstand ein Mangel an Toilettenpapier. Und durch die verordneten Kontaktbeschränkungen gerieten ganze Berufsgruppen in existenzielle Schwierigkeiten. Schauspieler, Friseure, Gastwirte, Hoteliers und viele mehr.

Fährhafen von Genua

Wie kommt man in dieser Situation auf die Idee, in Urlaub zu fahren? Eigentlich garnicht. Die Idee war bereits vorher da. Eine längere Reise war geplant, es sollte eine Kreuzfahrt werden, deren Route durch den Panama-Kanal führt. Wir fanden auch recht schnell eine geeignete Tour: Es sollte eine Weltumrundung auf der MSC Poesia sein. Buchungsbestätigung Mai 2019, lange vor der Pandemie. Geplante Abfahrt: 5. Januar 2021 in Genua, Ankunft am 3. Mai wiederum in Genua, also insgesamt 119 Tage. Was so etwas kostet findet man im Internet. Die obligatorische Anzahlung wurde geleistet, und wir bereiteten uns so langsam auf die Abfahrt Anfang 2021 vor. Aber wie es so kommt:

Der Mensch denkt, und Gott lenkt. Der Mensch dachte, und Gott ….
Hafengebiet von Genua

Dann kamen ernsthafte Zweifel: MSC tauschte die Poesia gegen die fast identische Magnifica. Dadurch bekamen wir die traurige Einsicht: aus dieser Erdumrundung wird nichts. Es gab 2 Möglichkeiten: entweder Geld zurück oder eine Ersatzreise buchen. MSC machte uns die Entscheidung leicht: Das Geld bleibt vorläufig stehen, es wird eine Ersatzreise gebucht. Hinzu kam ein verlockend günstiges Angebot für eine Mittelmeerkreuzfahrt. Wobei die Frage blieb, ob sie für uns überhaupt geeignet wäre. Die Tour sollte durch das westliche Mittelmeer führen. Aber mit jedem Update der Reise- und Sicherheitshinweise wurden unsere Erwartungen immer weiter reduziert. Es kam der Winter, Corona blieb, die Mutanten vermehrten sich, die Risiken stiegen. Inzwischen waren wir beide 2 x geimpft. Aber noch hatten wir nichts gebucht. Von MSC erhielten wir einen Gutscheincode für 7 Nächte / 8 Tage auf der MSC Grandiosa. Die ersten Lockerungen der Pandemie der Reise. So kam es, dass wir nach über einem Jahr Urlaubsabstinenz diese Reise gebucht haben: Von Süddeutschland nach Genua, Fahrtzeit: Anfang Juni. Kurzreise antreten und dann nach einer guten Woche wieder zurück.

Vorbereitungen

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Kreuzfahrthafen in Genua

Wie kommt man nach Genua? Google Maps sagte: das sind rund 750 km. Fliegen von Frankfurt war noch sehr verpönt, andere Flughäfen ohne passende Anreiseverbindungen. Bahnfahren zu umständlich. MSC wollte auf dieser Strecke keinen Bus einsetzen. Blieb uns das Auto. Meine Frau sitzt lieber hinter dem Steuer als ich. Also gut: die Karre muss ohnehin in die Inspektion, und durch die Schweiz müsste es auch ohne Winterbereifung gehen. Vignetten gibt es an der Grenze. Dann kamen die ersten Details: Auslaufen Hafen Genua: 19:30 Uhr. Wir brauchen mit Pausen ca. 9 Stunden plus 2 Stunden Risikozuschlag- Geht noch. Aber: Einschiffung um 10:00 Uhr. Geht schon nicht mehr. Lösung des Problems: Wir fahren einen Tag früher, suchen ein Hotel in Hafennähe, dazu einen Abstellplatz für unser Auto. Das Schiff legt ab am Autosiloport. Dort gibt es eine Garage, in der man das Auto für 90 €/Woche unterstellen kann. Siehe auch Wikivoyage-Artikel Genua. Und gerade auf der anderen Straßenseite (nicht barrierefrei) gelangt man zum New Alexander Hotel. Wir riskierten es und buchten die Anfahrt nach Genua für den Vortag.

Dann ging der bürokratische Teil der Pandemie los. Um auf das Schiff zu gelangen, war ein negativer Covid-19-Test Voraussetzung, er durfte nicht älter als 48 Stunden sein. Anti-Gen oder PCR war gleichgültig. Dass wir bereits zwei Impfungen hatten und damit für uns der Test obsolet war, hatte sich noch nicht überall herumgesprochen. Auch mussten wir im Kreuzfahrtterminal nochmals einen Covid-19-Test über uns ergehen lassen. Gleich vorweg: bei der Rückreise nach Deutschland wurde ein negativer Covid-19-Test vorausgesetzt. Diesen konnte man für 25 € auf dem Schiff bekommen. Irgendwie habe ich diesen Test vergessen. Gänzlich neu war für uns das „digitale Passagierdatenformular“ oder „Digital Passenger Locator Form“ (dPLF), den eine italienische Behörde erfunden hat und ohne den die Einreise nach Italien verweigert werden konnte.

Anreise nach Genua

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Engelbergtunnel bei Leonberg

Der Kofferraum war vollgepackt, das Fahrzeug vollgetankt, wir sind morgens um 5:00 aufgestanden, haben gefrühstückt und uns über den Regen geärgert. Wenn Engel resien, lacht der Himmel ... Tränen. Es geht nach Süden, da kann es nur noch besser werden. Es ist Samstag, nur wenige LKW sind auf der Straße. Wir fahren auf der A81 vorbei an Stuttgart und dürfen den Engelberg-Tunnel bewundern. Weiter durch das Neckartal, vorbei an Sindelfingen und Rottweil, die älteste Stadt in unserem Ländle. Wenig später passieren wir die Neckarquelle und die Quellflüsse der Donau. Die Landschaft öffnet sich etwas, wir erblicken die Hegau-Vulkane, wenn auch nur im Dunst. Dann geht es zur Schweizer Grenze, ein Drittel der Strecke ist geschafft. In der nächsten Tankstelle besorgen wir uns die Vignette und müssen erst mal Toilettenpaue einlegen. Dann geht es weiter durch den Kanton Schaffhausen, vorbei am Rheinfall, für den wir heute keine Zeit haben.

Kabine auf Deck 14

Daher auch schnell vorbei an Wintertur und Zürich. Zum Glück haben wir das Handy am Zigarettenanzünder angeschlossen, sonst wäre vielleicht schon der Akku leer. Jetzt haben wir die Gelegenheit, den "Tell" zu wiederholen: rund um den Vierwaldstädter See gibt es genügend Hinweise auf Schillers Drama, angefangen bei der hohlen Gasse über Küssnacht bis zu Tells Platte. Wir haben schon eine ganze Reihe von Tunnels passiert, die mit dem Engelberg-Tunnel durchaus vergleichbar sind. Der längste von ihnen ist der Gotthard-Straßentunnel mit seiner Länge von 16.942 m. An der Gotthard-Raststätte halten wir einige Minuten, dann geht es über Bellinzona und Lugano nach Como zur itaienischen Grenze und weiter in Richtung Mailand. Kein Mensch wollte von uns das sorgfältig ausgefüllte dPLF sehen!

Die Fahrt durch die Lombardei und Ligurien wird immer wieder durch eine Mautstelle aufgelockert. Dann erreichen wir Genua, das Navi zeigt uns den Weg ins Hafengelände zur Stazione Maritima. Wir stellen das Auto in der angemieteten Garage ab und gehen mit Handgepäck zum Hotel. Nach einer kurzen Erholungspause sehen wir uns die Stadt an. Vom Hotel zur Piazza Principe sind es gerade mal 100 m, dann die Via Balbi entlang zur sehenswerten Via Garibaldi und zur Piazza de Ferrari. Für heute reicht es, wir gehen am Porto Antico vorbei zurück ins Hotel.

Einschiffung und Abreise 06.06.2021

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Kabine auf Deck 14

Am Morgen lag die MSC Grandiosa erwarungsgemäß im Hafen, die Passagiere der vorhergehenden Tour verließen das Schiff. Unsere Boarding Time war auf 10 Uhr angesetzt. Gegen 9 Uhr verließen wir das Hotel, holten unser restliches Gepäck aus dem Auto und gaben es in die Obhut des Hafenpersonals. Dann ging es zum Einchecken. Äußeres Zeichen der Pandemie: ausnahmslos jeder trug eine Maske. Maskenpflicht für alle. Erste Station des Check-In: Messung des Fiebers. Danach eine Etage nach oben (Aufzug ist selbstverständlich) zu einem COVID-19-Test. Anschließend in den Warteraum, eingeteilt in Gruppen. Vor dem Betreten des Schiffs erhielten wir die Bordkarte, und das Gepäck wurde wie auf einem Flughafen untersucht. Nach einiger Zeit, so gefühlte 2 Stunden später, durften wir an Bord, Eingang auf Deck 6. Unsere Kabine war auf Deck 14 und ungeradzahlig (odd). Kein Problem: die Lifts waren schnell. Aber wegen Corona nur mit 4 Personen einsteigen. Die Abstandsregel ist strikt einzuhalten. Auf der Grandiosa sind die Kabinen auf der Backbordseite odd. (=ungerade) und auf der Steuerbordseite gerade. Die Kabine war bereits gereinigt und desinfiziert. Dort fanden wir einen Umschlag mit einer Art Uhr. Sie diente an Bord als Ausweis und wurde wie die Bordkarte beim Bezahlen gebraucht. Da es nicht unsere erste Kreuzfahrt war, informierten wir uns an der Kabinentür über die Lage und das nächste Restaurant. Für uns lag es sehr günstig auf Deck 15. Im Vorraum gab es zahlreiche Waschbecken: Hände waschen vor dem Essen kann man hier nicht vergessen. Nach dem Essen gingen wir auf Deck 16 und erkundeten das Schiff. Aus dieser Höhe hat man auch eine gute Aussicht über den Hafen. Inzwischen brachten die Kabinenstewards unser Gepäck.

Vor der Ausfahrt musste die vorgeschriebene Sicherheitsübung durchgeführt werden. Alarmton: 7 x kurz, 1 x lang. Dann ohne Hast von der Kabine zum Sammelpunkt. Der Ort steht auf der Innenseite der Kabinentür. Danach war Abendessen im Bedienrestaurant. Danach fanden wir in der Kabine das Tagesprogramm für den folgenden Tag. Ein Punkt betraf Zoe, die wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bemerkt hatten. Es sah aus wie eine verbeulte graue Dose, sollte aber einen Hilfscomputer darstellen. Mit dem Aufruf Ecco Zoe aktivierte man diese Blechdose auf italienisch, OK Zoe tat es auf englisch. Damit konnte man den Fernseher einschalten, nach dem Wetter fragen, einen kostenpflichtigen Film aufrufen oder sich das TV-Programm in 8 Sprachen erklären lassen. Zum Spielen hatte ich jedoch ein Tablet dabei.

Civitavecchia 07.06.2021

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Forte Michelangelo im Hafen von Civitavecchia

Bei der Einfahrt in den Hafen von Civitavecchia entdecken wir drei Kreuzfahrtschiffe mit der typischen Bemalung von Costa. Offensichtlich liegen sie auf Reede. Pandemie und keine Passagiere an Bord. Haben diese Schiffe eigentlich ausgebildetes Personal an Bord?

Gegen 8 Uhr legt die Grandiosa im Hafen von Civitavecchia an. Da haben wir längst die obligatorische Fiebermessung über uns ergehen lassen und sitzen beim Frühstück. Eine ganze Reihe von Ausflugsbussen steht bereit zur Fahrt nach Rom. Wir ziehen es vor, einen Ausflug nach Tarquinia und Tuscania zu machen, da uns diese etruskischen Städte unbekannt waren. Außerdem war ich neugierig, wie das Sicherheitskonzept von MSC in der Praxis aussieht. Es geht zum Bus, nur jede zweite Reihe wird besetzt, aber es gibt dennoch genügend Platz für alle Teilnehmer. Unsere Führerin erklärt unterwegs abwechselnd auf italienisch oder englisch die Geschichte der historischen Region Tuszien, bezeichnet die römischen Eroberer als Barbaren und zeigt uns die verschiedensten Gemüsefelder. Leider fahren wir an den etruskischen Gräberfelden vorbei, vermutlich wäre ein Besuch nicht mit dem Gesundheitskonzept zu vereinbaren. Dann halten wir am Ortseingang von Tarquinia. Nochmals eine ernsthafte Ermahnung, sich an die Regeln für Ausflüge zu halten, dann dürfen wir auf die Toilette. Und immer wieder der Hinweis, dass das auch ernst gemeint war.

Etruskische Städte

Tarquinia wirkt etwas verschlafen. Wir schlendern gemütlich durch die Gassen und treffen kaum einen Einheimischen, der prompt nichts von uns wissen will. Nachdem wir die Symbole an den Außenmauern des Museums verstanden hatten, geht es weiter nach Tuscania. Das Städtchen wurde bei einem Erdbeben im Jahr 1971 stark beschädigt. Vom Park an Torre Lavello hat man eine herrliche Sicht, lohnenswert auch ein Spaziergang zu dem Brunnen mit 7 Röhren.

Während der Rückfahrt zum Schiff bilde ich mir meine Meinung über das Ausflugskonzept. Außer bei einer Toilettenpause hatten wir kaum die Möglichkeit, mit Einheimischen in Berührung zu kommen. Sicher ist das ja, aber auch etwas steril. Bei der Weiterfahrt mache ich mir auch meine Gedanken über die Schiffe von Costa, die vor dem Hafen auf Reede liegen. Nun ja, zumindest verbrauchen sie nicht allzu viel Kraftstoff. Ob das Personal während der Pandemie weiterbezahlt wurde? Wohl kaum.

Neapel 08.06.2021

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Neapel

Das Schiff legte gegen 7 Uhr an. Wir gingen gegen 7:30 Uhr zum Frühstück ins Purple Crab Restaurant und wurden sehr zuvorkommend bedient. Aber mir persönlich gefällt ein Frühstücksbuffet besser.

Kurz nach 9 Uhr sitzen wir im Bus und lassen uns durch die Stadt fahren. Zunächst eine reine Panoramafahrt, vorbei am Königspalast und an der Küstenstraße Lungomare zum Stadtviertel Vomero und bis zu einem Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick über die Bucht bei Pozzuoli. Vor vielen Jahren hatten wir diese Stadt besucht und den Schwefelgeruch des Solfatara eingeatmet. Mußte diesmal nicht sein. Bei der Rückfahrt machten wir Halt an einem Aussichtspunkt. Der Blick auf den Vesuv war leider durch Dunst verhüllt.

Es ging mit dem Bus weiter bis zur Piazza del Plebiscito, dann zu Fuß durch die Unterstadt mit dem Teatro di San Carlo und der Galleria Umberto I. Hier war das Konzept von MSC an einer Grenze angelangt. In der Galleria gibt es Cafes und Gelati, und man soll wie eine Schulklasse brav vorbeigehen. Die Kinder würden es nicht machen. Noch schlimmer: Da kommt man schon mal am Cafe Gambrinus vorbei und darf nicht hinein. Natürlich gibt es Auswege. Wenn man wegen eines dringenden Bedürfnisses in ein Straßencafe geht, wird erwartet, dass man eine Kleinigkeit verzehrt. Den Toilettengang kann wohl niemand verwehren. Der Großteil der Reiseteilnehmer hielt sich exakt an die Vorgaben.

Mit dem Bus ging es in die historischen Altstadt zur Piazza San Domenico Maggiore und weiter durch enge Gassen zur Kirche San Lorenzo Maggiore, in der jedoch die unterirdischen Gewölbe aus römischer Zeit von Interesse waren. Und auch etliche kleine Souvenirs, die aber - weil aus Metall oder Mineralien - wohl kaum ansteckend waren. In diesem Stadtviertel sah man in jedem Souvenirshop Pulcinella-Masken sowie ein sog. Glückshorn (Corniciello), wobei vielen Händlern die Bedeutung dieses Gegenstandes wohl nicht bekannt ist. Sieht man als Souvenir einen kleinen dicken Mönch, so handelt es sich wahrscheinlich um einen Monaciello, der in der Sagenwelt von Neapel des öfteren Schabernack spielt oder für unerklärliche Vorgänge verantwortlich ist.

Palermo 09.06.2021

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Dreirad in Palermo

Ankunft im Hafen gegen 6 Uhr. Auf dem Weg von der Kabine zum Früstücksrestaurant wieder mal die Maske vergessen. Man wird höflich, aber bestimmt, daran erinnert. Dann Händewaschen, Temperaturmessung, Omelette suchen. Ausflug: Innenstadt Palermo. Die Gruppe sammelt sich im Theater, dann geht es zu Fuß ins Stadtzentrum. Zum Teatro Politeama Garibaldi sind es nur ein paar Minuten. Weiter zum Teatro Massimo, dann zum Stadtviertel Monte di Pietà (Il Capo). Pomeranzenbäume, oft mit Orangenbäumen verwechselt (einmal probiert, dann nie wieder!), säumen die engen Gassen. Man findet auch etliche bunt bemalte Dreiräder und sonstige Transportfahrzeuge. Plötzlich erreicht man einen Platz mit der Kathedrale von Palermo. Die Ausflüge sind gut getaktet: nach wenigen Minuten verlässt unsere Vorgängergruppe das Gotteshaus, wir sind jetzt dran. Der Kiosk am Eingang verkauft nur Souvenirs.

Nach der Besichtigung der Kathedrale sammeln wir uns an einer kleinen Bar. Toilettenstopp ist angesagt, und in dieser Zeit spendiert unsere Führerin ein erfrischendes Granite sowie ein Gebäckstück. Dann geht es in Richtung Justizpalast weiter zur Piazza Pretoria, unter den Einheimischen auch bekannt als Piazza della Vergogna (Platz der Schande).

Valletta 10.06.2021

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Sitzabstand im Bus:siehe Sitzreihen

Die Grandiosa legt am Valletta Cruise Port an, er befindet sich eigentlich nur wenige Schritte entfernt vom Lift zu den Upper Barrack Gardens. Die Stadt Valletta liegt auf der Halbinsel Monte Sciberras. Sie trennt den Marsamxett Harbour im Norden vom Grand Harbour im Süden. Hier beginnt auch die Hafenrundfahrt, an der wir teilnehmen. Wir sammeln uns zunächst im Theater, gehen dann zu Fuß zu einem Boot. Die Route führt bis ans Ende des Great Harbour, dann von Bucht zu Bucht bis zum Ausgang ins Mittelmeer. Nach einer kurzen Fahrt nach Norden fährt das Boot in den Marsamxett Harbour und dann durch jede Bucht dieses Naturhafens. Dabei sieht man zahllose kleinere und größere Yachten sowie etliche Patroullenboote der maltesischen Marine. Nach knapp 2 Stunden sind alle Buchten abgefahren, das Boot fährt zurück und legt wieder hinter der Grandiosa an. Es gibt auch Ausflugsvarianten, bei denen am Ende der Bootstour ein Hop-on-Hop-off-Bus steht. Egal wie man es betrachtete; alle Passagiere gingen nicht direkt zurück zum Schiff, sondern wurden vom Aufsichtspersonal des Hafens in eine Einkaufsstraße gelotst, etliche gingen dann mit irgendwelchen Souvenirs durch die schiffseigene Kontrolle.

Meine persönliche Meinung ist, dass dieses Verfahren nicht konform zu der Vorgabe: kein Kontakt ist. Aber ich empfinde es ehrlicher, als wenn versucht wird, heimlich irgendwelche nicht gestatteten Dinge mitzubringen. Vielleicht habe ich auch nur die italienischen/französischen/spanischen/sonstigen Durchsagen nicht verstanden.

Seetag 11.06.2021

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MSC Grandiosa Deck 6

Jetzt sind wir schon mehrere Tage an Bord und kennen das Schiff immer noch nicht. Das wird heute nachgeholt, wir kommen ohnehin nicht an Land. Nach dem Frühstück (wieder Buffet) gehen wir erst mal auf Deck 16 und stellen fest, dass auf dem Sonnendeck noch genügend Liegen frei sind. Das sind wir von anderen Schiffen nicht gewohnt. Vielleicht schlafen unsere Mitreisenden noch. Oben auf Deck 16 ist eine Spur zum Joggen eingezeichnet, dreimal die Runde gibt fast genau 1 km. Noch weiter oben gibt es eine "Himalaya-Spur", nichts für mich, aber nett anzusehen. Auch die Wasserrutsche ist eher für jüngere Mitreisende. Da wären mir die Whirlpools schon lieber.

Deck 6 ist so etwas wie die Shopping-Meile, es gibt eine Reihe von Cafes und Läden. Die Zwishendecke zu Deck 8 fehlt, und darüber ist eine optische Spielerei, von der ich ganz ehrlich begeistert bin.

Auf Deck 7 gibt es einen Ausgang zum Deck, hier ist auch der Zugang für Rettungsboote. Und am Heck ist noch ein Theater.

Auf Deck 7 gibt es ein großes Kasino. Die Automaten sind 24 h zugänglich. War noch nie mein Ding. Dann schon eher Sauna. Im Thermalbereich sehen wir gähnende Leere, macht aber einen guten Eindruck. Abstandsregel einhalten - es gibt nur für wenige Passagiere Platz.

Für die Grandiosa gibt es eine MSC for Me App. Das Ding hat sich als praktisch erwiesen, es zeigt den Stand des Bordkontos, die gebuchten Ausflüge oder Shows. Am Nachmittag gehe ich zur Rezeption, weil ich eine Position in meiner Rechnung nicht verstanden hatte. Die Frage wurde schnell beantwortet, und so kam ich mit der Dame hinter dem Schalter ins Plaudern. Die MSC Grandiosa wurde im Jahr 2019 in Dienst genommen, sie ist für 6.334 Passagiere zugelassen und hat 1.704 Besatzungsmitglieder. An diesem Tag waren nach Aussage eines Besatzungsmitglieds ganze 936 Passagiere an Bord, und es gab 1.059 Besatzungsmitglieder. Das Schiff hatte somit nur 15% der möglichen Passagiere, die überdies fast alle in den oberen Decks untergebracht waren. Kein Wunder, dass es auf dem Sonnendeck Platz gibt. Und das bei einem wirklich moderaten Preis. Wie MSC auf diese Weise Gewinn machen kann, ist mir schleierhaft.

Beinahe hätte ich es vergessen: es war die Zeit der Pandemie!. Alle Passagiere mussten ja nach der Reise in ihre Heimat zurückkehren. Bei dieser Reise waren überwiegend Italiener an Bord, es gab etliche Franzosen und Schweizer. Einige der Passagiere kamen hörbar aus Osteuropa. Aus diesem Grund fand am 11.06. ein COVID-19-Test für alle Mitreisenden statt. Obwohl geimpft machten wir den Test mit, man weiß ja nie ….

Seetag 12.06.2021

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Himalaya-Brücke

Am letzten vollen Tag der Reise widmeten sich etliche Passagiere den Unterhaltungsmöglichkeiten. Das Schiff bot hierzu mehrere Varianten. Dazu zählen ein Jogging-Track mit und der parallel dazu verlaufende Walking-Track. Für Kinder eher geeignet der Wild Forest Aqua Park, eine Wasserrutsche in einer grünen Röhre. Die Himalayan Bridge habe ich nicht im Einsatz gesehen, vielleicht auch nur nicht beachtet. Es gibt einige attraktive Unterhaltungen wie F1-Simulator, XD-Kino, Bowling und  … und  …  Die Öffnungszeiten der Freizeitmöglichkeiten waren wie immer im Daily Program aufgelistet, und man konnte sich mit Hilfe der MSC-App eintragen.

Eine wichtige Sendung des Bordfernsehens war das Packen und die Vorbereitung der Abreise. Die Koffer mussten (ohne Handgepäck) zur vorgegebenen Zeit vor der Türe stehen.

Ankunft in Genua 13.06.2021

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Unmittelbar nach dem Frühstück konnten wir das Schiff verlassen und gingen in die Stazione Maritima, wo unsere Koffer standen. Keine 100 m weiter wartete unser Auto. Schnell verließen wir das Hafengelände und suchten eine Tankstelle. Sonntagmorgen, kein Service, und die Zapfsäule nur auf italienisch. Nochmal ein dickes Dankeschön an das italienische Pärchen, das etwas deutsch sprach und uns helfen konnte.

Bei der Rücktour waren wir auf der Autostrada etwas schlauer und haben die Mautgebühren nur noch bar bezahlt. Ansonsten diskutierten wir über die Tour. Wir hatten für die Reise ein Internet-Paket gebucht, das wir in Ordnung fanden. Für die Reise gab es ein Ausflugspaket mit 3 Ausflügen in Civitavecchia, Palermo und Valletta, den Ausflug in Neapel haben wir an Bord gebucht. Die Qualität aller dieser Ausflüge war ordentlich, auch wenn sie teilweise nur in italienisch/englischer Mischung geboten wurden. Dass MSC-Cruises es bei dieser Tour nicht erlaubt hat, nochmal auf eigene Faust für eine Stunde in die zu Fuß erreichbaren Innenstädte zu gehen, haben wir von Anfang an gewusst und akzeptiert, ein zweites Mal werden wir das nicht mehr machen. Es ist nicht verständlich, dass man sich in Palermo am Strand mit anderen Menschen treffen darf, dies jedoch in der Innenstadt nicht erlaubt ist.

Ein weiterer Schwachpunkt sind die Getränkepakete, auch das wussten wir, und wir werden es bei einer nächsten MSC-Tour berücksichtigen. Das Getränkepaket easy kostet in der alkoholfrei-Version 19 € (täglich) und besteht praktisch nur aus Mineralwasser, Kaffee und Cola. Das kann ich mir notfalls auch aus der Minibar zusammenstellen und dem Zimmerboy noch ein Trinkgeld geben. Um mal ein Bier zu trinken, muss man bereits 29 € anlegen. Oder man zahlt das Bier extra.

Wir hatten diese Tour gebucht, um uns auf eine andere Reise (wieder mit MSC) vorzubereiten, und dafür hat es sich für uns gelohnt. Jetzt warten wir erst mal den Winter ab, vielleicht lässt uns Corona dann wieder reisen, dann stehen die anderen Kreuzfahrtschiffe vielleicht nicht mehr auf Reede. Oder wir reisen mit einer anderen Gesellschaft.

Besonderheiten der Fahrt in der Pandemie

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MSC ist weltweit eine der ersten Kreuzfahrtgesellschaften, die nach dem Beginn der Pandemie wieder aktiv in das Geschäft einsteigen möchte. Dass das nicht so einfach ist, zeigt die hier beschriebene Tour mit der Grandiosa. Die Gesellschaft gibt sich redliche Mühe, Maßnahmen zu ergreifen, dass die Passagiere am Ende der Tour wieder gesund von Bord gehen können. Dazu wurden etliche Neuerungen eingeführt wie z. B. die MSC-App, das regelmäßige Desinfizieren der Hände, das Messen der Temperatur, die strikte Einhaltung der Abstandsregeln. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich die Passagiere aktiv beteiligen. Dazu hat MSC die notwendigen Voraussetzungen geschaffen zum Beispiel mit einem Infoblatt, das mit einfachen Icons Verhaltensregeln und Gesundheitsmaßnahmen verdeutlicht. Natürlich geht das nicht ohne Einschränkung der Reise. Ausflüge, bei denen erwachsene Teilnehmer Beschränkungen hinnehmen müssen, fördern nicht unbedingt den Anreiz zur Teilnahme.

Genau das dürfte wohl für viele der Grund gewesen sein, bei einer solchen Reise nicht teilzunehmen. Die Bedingungen waren klar:
Zitat Reisebedingungen: Mit dem Ziel, die Gesundheit der Passagiere zu schützen, die Ansteckungsgefahr an Land zu verringern und sicherzustellen, dass jeder Aspekt des Erlebnisses des Passagiers während eines Ausflugs voll und ganz den Gesundheits- und Hygienestandards an Bord entspricht, ist das Verlassen des Schiffes während eines Hafenaufenthalts nur im Rahmen eines von MSC Cruises organisierten Landausfluges gestattet. Das Unternehmen behält sich das Recht vor, Passagiere, die das Schiff allein verlassen haben, nicht wieder an Bord zu lassen.

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. Das Icon signalisiert Zustimmung
hier darf ich ...
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. Das Icon signalisiert Ablehnung
hier darf ich nicht ...
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. Das Icon signalisiert Ablehnung.
Der rechte Platz ist freizuhalten.
Abstand 2.svg
Abstand 2.svg
. Das Icon signalisiert Abstand einhalten,
z. B. in einem Lift, beim Warten etc.
Hände waschen
Hände waschen
. Das Icon weist auf das Händewaschen hin
Hände desinfizieren
Hände desinfizieren
Das Icon weist auf das Desinfizieren der Hände hin
Zeichnung 4
Zeichnung 4
. Das Icon weist darauf hin, dass eine Maske zu tragen ist
(Mund-Nasen-Schutz).

Eine wichtige Besonderheit haben wir am Abend des 13.06.2021 erfahren: so gegen 18 Uhr waren wir zuhause, und gegen 0 Uhr bekamen wir eine SMS. Absender: die Bundsregierung. Inhalt: Bitte beachten Sie die Test-/Quarantäneregeln. Da war doch tatsächlich eines unserer Ziele (Malta) während unserer Fahrt zum Risikogebiet erklärt worden. Glücklicherweise waren wir beide geimpft, ansonsten hätten wir evtl. mit dem Begriff Quarantäne eine andere Erfahrung gemacht.

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