Blons
Blons ist eine Gemeinde im Großen Walsertal in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 363 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Diese wurde nach dem gleichnamigen Dorf benannt, der der Hauptort ist und in dem sich die Gemeindeverwaltung befindet.
Blons
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 14,87 km² | |
Koordinaten: | 47° 13′ N, 9° 50′ O | |
Höhe: | 903 m ü. A. | |
Einwohner: | 363 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6723 | |
Vorwahl: | 05553 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 02 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Blons 9 6723 Blons | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Erich Kaufmann | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) |
||
Lage von Blons im Bezirk Bludenz | ||
Blons, Blick von Raggal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenBlons liegt auf der Nordseite des Großen Walsertals. Die Grenze im Süden bildet die Lutz, im Osten der Ladritschbach, im Westen der Rüffibach und der Höhenrücken zwischen Rüffibach und Mühletobel. Von der Lutz, deren tiefster Punkt in der Gemeinde etwa 700 Meter hoch liegt, steigt das Land nach Norden bis auf knapp 2000 Meter an. Die höchsten Berge sind die Löffelspitze mit 1962 Meter Höhe im Nordwesten und das Pfrondhorn mit 1949 Meter im Norden.
Die Gemeinde hat eine Fläche von fünfzehn Quadratkilometer. Davon sind siebzehn Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 44 Prozent Wald und 32 Prozent Almen.[1]
Gemeindegliederung
BearbeitenEs existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Blons.
Ortsteile der Gemeinde sind:
- Blons
- Oberblons
- Valentschina
- Walkenbach
Nachbargemeinden
BearbeitenLaterns (FK) | Damüls (B) | |
St. Gerold | Fontanella | |
Raggal | Sonntag |
Geschichte
BearbeitenDie Erstbesiedlung erfolgte im 11. oder im 12. Jahrhundert durch Rätoromanen. Im 14. Jahrhundert verdrängten deutschsprechende Walser die romanische Bevölkerung. Die herrschenden Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich.
Zum Bundesland Vorarlberg gehört Blons seit dessen Gründung 1861. Der Ort war von 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Lawinenwinter 1954
BearbeitenZwischen dem 10. und 12. Januar 1954 gingen in Blons 13 Lawinen ab, die 57 Menschen das Leben kosteten. Ein Denkmal von Eugen Jussel erinnert heute noch daran. Die Opfer wurden in einem Gemeinschaftsgrab beim Kirchhof bestattet.
- Siehe auch: Lawinenkatastrophe von 1954 in Vorarlberg
Frühere verheerende Lawinen gingen in den Jahren 1497, 1689, 1717, 1806, 1808 und 1853 in Blons nieder.
Bevölkerungsentwicklung
Bearbeiten
Der Anteil nicht österreichischer Staatsbürger lag Ende 2002 bei 5,2 Prozent und 2018 bei 13,2 Prozent. Davon kam etwa die Hälfte aus Asien und ein Drittel aus EU-Staaten.[2]
Seit 1991 ist die Wanderungsbilanz negativ. Bis 2001 konnte dies durch eine stark positive Geburtenbilanz ausgeglichen werden. Von 2001 bis 2011 nahm die Abwanderung zu, sodass es trotz positiver Geburtenbilanz zu einer Abnahme der Bevölkerungszahl kam.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Blons Unsere Liebe Frau Unbefleckte Empfängnis
- Lawinendokumentationszentrum zur Lawinenkatastrophe in Blons
- Puppenmuseum Blons – Spielzeuge und Kinderbücher von 1860 bis 1960
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenAm Ort gab es im Jahr 2003 drei Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit sieben Beschäftigten und zwei Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 153. Blons verfügt über ein Glasfasernetz,[4] das etwa 40 Haushalte mit FTTH erschließt.
In Blons gibt es einen Kindergarten und eine Schule mit (Stand im Januar 2003) 179 Schülern.
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenDie Gemeindevertretung hat insgesamt 9 Mitglieder.
Die Wahl erfolgte bei der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2020 nicht per Listen, sondern per Mehrheitswahl.[5]
Das gleiche Wahlverfahren wurde auch in den Jahren 2015, 2010, 2005 und 2000 angewendet.[6][7][8][9] Dabei können die Wähler bis zu 18 Namen auf dem Stimmzettel anführen. Für jede gültige Nennung erhält der Kandidat eine Stimme. Die Kandidaten mit den neun meisten Stimmen gelten als gewählt.[5]
Bürgermeister
BearbeitenWappen
BearbeitenDer Gemeinde wurde 1969 folgendes Wappen verliehen: Im schräg geteilten Schild im oberen blauen Feld ein fünfzackiger silberner Walliserstern, im unteren silbernen Feld eine grüne Tanne in der Form einer alten Hausmarke.[11]
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Martin von Lorenz (1748–1828), geadelter kaiserlicher Staatsrat für kirchliche Belange und Unterricht, Rektor der Universität Wien und Schöpfer der österreichischen Schulreform von 1804
- Johann Müller (1868–1949), Pfarrer und Schipionier am Tannberg, Direktor der Wohltätigkeitsanstalt Valduna (1903–1938)
Weblinks
Bearbeiten- 80102 – Blons. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Blons, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Blons, Bevölkerungsstruktur. Abgerufen am 4. April 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Blons, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. April 2019.
- ↑ www.blons.net (Verein Telekommunikation Blons)
- ↑ a b c Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Blons, abgerufen am 18. April 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, 2011, S. 20, abgerufen am 18. April 2021.